African Association
Die African Association (The Association for Promoting the Discovery of the Interior Parts of Africa) war eine der sogenannten Afrikanischen Gesellschaften. Sie wurde am 9. Juni 1788 in London von zwölf einflussreichen Männern gegründet. 1831 ging aus der African Association die Royal Geographical Society hervor.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte, Ziele und Struktur
Die Idee der African Association ging von einem zwölfköpfigen Saturday's Club aus, dessen Mitglieder für gewöhnlich zusammen in der St. Albans Tavern in Londons Pall Mall speisten. Ausnahmsweise fand das Treffen des Samstagsklubs, an dessen Abend sich die Association gründete, an einem Montag statt.
Der Vorstand bestand aus dem Parlamentsmitglied Henry Beaufoy als Schriftführer und Joseph Banks als Schatzmeister. An jenem Abend wählten die neun anwesenden Klubmitglieder auch das fünfköpfige Komitee der Association, dem auch Banks und Beaufoy angehörten. Dem Komitee wurde aufgetragen, die Auftragsreisenden auszuwählen, die Korrespondenz der Association zu pflegen und ihre Finanzen zu verwalten.
Die Gründungsresolution formulierte ihre Ziele folgendermaßen:
„die Mitglieder dieses Klubs schließen sich in einer Gesellschaft zusammen, um die Entdeckung der inneren Gebiete dieses Weltteils gleichermaßen die Interessen der Öffentlichkeit fördern und die geographischen Fortschritte, was die eigentlichen Ziele dieser Gesellschaft sind, erleichtern würde, wird das Komitee ersucht..., [der Regierung] wenigstens die versuchsweise und zeitweilige Ernennung eines Konsuls für Senegambien [vorzuschlagen]“<ref>„That as there is reason to believe that an extensive and lucrative Trade from Great Britain may be opened by the way of the Gambia and the Niger ... [which] would equally promote the Interests of the Public and facilitate the Geographical Improvements that are the peculiar objects ot this Association. The Committee be requested ... [to propose to the Government] … at least the Experimental and Temporary Appointment of a Consul to Senegambia“ (Lit.: Lupton, 1979, S. 34)</ref>
Tatsächlich wurde James Willis im April 1794 für kurze Zeit Generalkonsul von Senegambien <ref>Lupton, 1979, S. 34</ref>.
Ende
Die Mitgliederzahl stieg bis 1790 auf 95 an <ref>Müller, 1980, S. 35</ref>. Darunter waren auch etliche Gegner der Sklaverei: neben dem Vorstand Beaufoy auch der Parlamentarier William Wilberforce, welcher der Association 1789 beitrat. Der Kartograph James Rennell wurde 1792 als Ehrenmitglied zum offiziellen Geographen der Association ernannt. Er verarbeitete die Reiseberichte zu Landkarten weiter (Lit.: Müller, 1980, S. 44; Sattin, 2003, S. 78−79). Die Association hatte insgesamt 212 Mitglieder und wurde 1831 mit der neu gegründeten Royal Geographical Society zusammengeführt. Mungo Parks erste Reise war mit 1307 Pfund die teuerste Expedition der Gesellschaft und ihr einziger voller Erfolg.
Anmerkungen
<references />
Literatur
- Albert Adu Boahen: Britain, the Sahara and the Western Sudan, 1788–1861. Oxford 1964 (Dissertation eines bedeutenden afrikanischen Historikers mit ausführlichen Kapiteln über die Entstehung der African Association, ihre Ziele und die von ihr ausgesandten Expeditionen); Unter demselben Titel 1970 in der Reihe Oxford Studies in African Affairs erschienen.
- Anthony Sattin: The Gates of Africa: Death, Discovery and the Search for Timbuktu, HarperCollionsPublishers, London 2003, ISBN 0-00-712234-9 (Dieses eher journalistisch aufgemachte Buch handelt von der African Association und ihren Reisenden)
- Kenneth Lupton: Mungo Park the African Traveler, Oxford University Press, Oxford 1979, S. 20−35, ISBN 0-19-211749-1; Übersetzt ins Deutsche von Wolfdietrich Müller: Mungo Park. 1771−1806. Ein Leben für Afrika, F.A. Brockhaus, Wiesbaden 1980, S. 35−51, ISBN 3-7653-0317-8 (eine umfangreiche Biografie über Mungo Park mit zwei Kapiteln über die Association)
- Robin Hallett (Hrsg.): Records of the African Association, 1788−1831, London 1964
- Robin Hallett, The Penetration of Africa : european enterprise and exploration principally in northern and western Africa up to 1830. London 1965 (auf mehrere Bände konzipiertes Werk, von dem jedoch nur Bd. 1 über die African Association erschienen ist)
Weblinks
- ausführlicher Artikel (Memento vom 14. Juni 2011 im Internet Archive) (engl.), www.travellersinegypt.org