Ahaggar


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Ahaggar

Iharen, Phonolith bei Tamanrasset

Höchster Gipfel Tahat (2908 m)
Lage Algerien

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Koordinaten 5,5337388888889|primary dim=20000 globe= name= region=DZ type=mountain
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Das Ahaggar (auch Hoggar, arabisch ‏جبال هقار‎, tamazight ⵉⴷⵓⵔⴰⵔ ⵏ ⴰⵀⴰⴳⴳⴰⵔ Idurar n Ahaggar) ist ein Gebirge vulkanischen Ursprungs im Süden Algeriens. Zum größten Teil liegt das Ahaggar in Algerien, umfasst aber auch Teile des Niger im Süden und im Nordosten Libyen.

Natur und Kultur

Sein höchster Berg (2908 m) ist der Tahat im Atakor-Vulkanfeld. Das Ahaggar ist bekannt für seine bizarren Felslandschaften, wobei es sich bezüglich seiner markanten Erhebungen um erodierte Vulkanschlote handelt. Das Ahaggar liegt auf Höhe des nördlichen Wendekreises, etwa 1500 km südlich der algerischen Hauptstadt Algier. Das Gebiet wird überwiegend von Tuareg bewohnt. Seine Fläche umfasst etwa die Größe Frankreichs, denn es erstreckt sich west-östlich auf knapp 2100 km und in nord-südlich auf über 1500 km.<ref>Birgit Agada, Adolf Schuster: Algerien: Kultur und Natur zwischen Mittelmeer und Sahara, Der Ahaggar</ref><ref>R. W. McColl: Encyclopedia of World Geography, Band 1, Ahaggar Mountains</ref> Die größte Oase der Ahaggarregion ist Tamanrasset. Weitere bewohnte Oasen sind Ideles, Hirhafok, In Ekker und Tit.

Datei:Hoggar peinture rupestre1.JPG
Felszeichnung des Ahaggar, einen Mann darstellend
Datei:Ermitage Foucauld Algeria.jpg
Einsiedelei des Charles Foucauld, 1911 erbaut auf dem Assekrem (2780 m)

Der Gipfel des Berges Assekrem ist ein besonders häufig besuchter Ort, da dort Charles de Foucauld 1911 eine Einsiedelei errichtet hat.<ref>Anthony Ham Sattin, Anthony Nana Luckham, Algeria (Lonely Planet. Seite 188, 2007) ISBN 1741790999</ref>

In den 1960er Jahren war In Ekker Kernwaffentest-Gelände des französischen Atomwaffenprogramms in Algerien. Radioaktiver Fallout kontaminierte das Gelände und weite Landstriche.

Fauna

Etwas westlich des Ahaggar in den Teffedest-Bergen überlebte bis in das 20. Jahrhundert der in diversen Felsgravuren auftretende afrikanische Wildhund. Er scheint allerdings mittlerweile in dieser Region ausgerottet zu sein.<ref>C. Michael Hogan, PhD, 31. Januar 2009</ref> Äußerst selten sind noch Geparden anzutreffen.<ref>A Report from the sahelo saharan interest Group - Parc National De L’Ahaggar survey, Algeria (März 2005) (PDF; 557 kB)</ref>

Kulturelle Bedeutung

Aus dem Ahaggar sind zahlreiche Felsbilder bekannt. Archäologische Fundstellen belegen die Besiedlung seit dem Paläolithikum. Es sind Felsmalereien und -gravuren erhalten, die darauf hindeuten, dass prähistorische Ansiedlungen bereits um 6000 v. Chr. vorhanden waren.<ref>Peter Haggett, Encyclopedia of World Geography (s. Lit.)</ref> Das Ahaggar-Massiv ist insbesondere der Lebensraum der Kel Ahaggar. Das Grab von Tin Hinan, einer Vorfahrin der Tuareg am Abalessa liegt in der Nähe von Tamanrasset. Sie war die mythische Ahnin und die erste Königin der Ahaggar-Tuareg und gründete in der Region die Gemeinschaft der Kel Ahaggar.<ref>herausgegeben von Christian Elfie Reder, Institut Semotan für Medienkunst, Wien, Kunst- und Wissenstransfer Sahara: Text- und Bildessays, S. 343</ref>

Umfeld

Das Ahaggargebirge besteht vornehmlich aus Bergen vulkanischen Ursprungs. Heiße Sommer und kalte Winter prägen die klimatischen Bedingungen. Regen fällt allenfalls sporadisch und stellt eine Seltenheit dar. Auch in den Höhenlagen der Ahaggar-Region sind nur Trockentäler zu finden. Eines von ihnen ist dem Wadi Igharghar zuzuordnen. Gleichwohl hat sich eine Biodiversität ausgebildet, die es vermochte eine kaum erhalten gebliebene Artenvielfalt zu fördern. Heute bildet die Region einen Nationalpark in Algerien.

Siehe auch

Literatur

  • Abalessa. In: Hellmut Brunner, Klaus Flessel, Friedrich Hiller (Hrsg.): Lexikon Alte Kulturen. Bd. 1. Meyers Lexikonverlag, Mannheim 1990, ISBN 3-411-07301-2, S. 10.

Einzelnachweise

<references/>

Weblinks