Ausbildungszentrum Infanterie
Ausbildungszentrum Infanterie — AusbZ Infanterie — | |
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Verbandsabzeichen Verbandsabzeichen | |
Aufstellung | 1958 Infanterieschule 2015 Ausbildungszentrum Infanterie |
Land | Deutschland Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer Heer |
Typ | Ausbildungseinrichtung des Heeres |
Unterstellte Truppenteile |
|
Unterstellung | 15px Ausbildungskommando |
Standort | Hammelburg, Saaleck-Kaserne |
Motto | Pedites pugnas decernent Es sind die Infanteristen, die die Schlacht entscheiden |
Marsch | Die deutsche Kaisergarde |
Kommandeur | |
Kommandeur | Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann, General der Infanterie |
Das Ausbildungszentrum Infanterie (AusbZ Inf) in Hammelburg, bis Dezember 2014 Infanterieschule, ist eine Ausbildungseinrichtung des Heeres zur Ausbildung der Infanterie, zu der Gebirgsjäger, Jäger und Fallschirmjäger gehören. Ausbildungsinhalte sind vor allem der infanteristische Kampf sowie die Einsatzvorbereitung aller Truppen der Bundeswehr.
Inhaltsverzeichnis
Auftrag
Zu den Aufgaben zählen:
- Ausbildung allgemeiner infanteristischer Kampf für die Infanterie des Heeres und befreundeter Streitkräfte
- Ausbildung Orts- und Häuserkampf / Waldkampf für die Infanterie
- Ausbildung für territoriale Aufgaben und zivilmilitärischen Zusammenarbeit
- Einsatzvorbereitende Ausbildung für NATO- und EU-Auslandseinsätze
- Einzelkämpferlehrgang mit Überleben und Durchschlagen und Jagdkampf sowie Ausbildung für Spezielle Operationen gegen irreguläre Kräfte (Jagdkampf in rückwärtigen Gebieten)
- Ausbildung im Objektschutz und Sicherungsdienst für die Marineschutzkräfte (MSK) sowie den Objektschutz der Luftwaffe
- Pflege der Lehrsammlung der Infanterieschule
Organisation
Der Kommandeur des Ausbildungszentrum Infanterie ist im Rang eines Brigadegenerals ist zugleich General der Infanterie. Ihm unterstellt sind:
- Ausbildungszentrum Infanterie
- Stabsgruppe
- Bereich Lehre/ Ausbildung
- Gruppe Lehre/Ausb
- Lehr Grp A
- Lehr Grp B
- Ausbildungsstützpunkt Gebirgs- und Winterkampf (AusbStp Geb/WiKpf), Mittenwald
- Ausbildungsstützpunkt Luftlande/Lufttransport (AusbStp LL/LT), Altenstadt (Oberbayern)
- Offizieranwärterbataillon 2 (OA-BTL2)
- Übungszentrum Infanterie (ÜbZ Infanterie), Truppenübungsplatz Hammelburg
- Ausbildungsstützpunkt Gefechtsübungssimulationssystem SIRA Btl (GefÜbSimSys SIRA Btl)
- Ausbildungsstützpunkt Orts- und Waldkampf, Brück
- Bereich Unterstützung
- Ausbildungswerkstatt
Das Ausbildungszentrum untersteht dem Ausbildungskommando (bis 2013 dem Heeresamt).
Geschichte
Die Infanterieschule wurde am 1. Juli 1956 in Hammelburg eröffnet und führte zunächst Einweisungslehrgänge für kriegsgediente Offiziere und Unteroffiziere, ab 1958 dann Verwendungslehrgänge für Einzelkämpfer, Fahrlehrer für Ketten- und Radfahrzeuge, Mörserspezialisten, Scharfschützen, Schießlehrer und Schirrmeister durch. Zur Infanterie gehörte damals auch die Panzergrenadiertruppe.
Ab 1965 konnte der angeschlossene Truppenübungsplatz voll genutzt werden. Dieser hatte Flüchtlingen des Zweiten Weltkriegs als landwirtschaftliche Anbaufläche gedient und Bonnland als Siedlung. Ab Ende der 70er Jahre wurde die Einzelkämpferausbildung auch durch die Luftlande- und Lufttransportschule am Sauwaldhof durchgeführt, zeitweilig nur dort und seit 2013 wieder ausschließlich in Hammelburg. 1999 wurde in Hammelburg das VN Ausbildungszentrum aufgestellt. Das ehemals unterstellte Jägerlehrbataillon 353 wurde zum 31. Dezember 2006 aufgelöst.
Organisation der Infanterieschule bis Dezember 2014:
- Infanterieschule
- Stabsgruppe
- Bereich Lehre / Ausbildung
- Unterstützungsgruppe
- Gebirgs- und Winterkampfschule
- Luftlande- und Lufttransportschule
- VN Ausbildungszentrum der Bundeswehr
Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde 2015 das VN Ausbildungszentrum der Bundeswehr selbstständig und die Infanterie Schule in das Ausbildungszentrum Infanterie umgegliedert.
Verbandabzeichen
Das Verbandabzeichen zeigt ähnlich wie alle Abzeichen der Truppenschulen zwei gekreuzte Schwerter auf rotem Grund. Darüber hinaus signalisiert ein „S“, dass es sich um eine Schule des Heeres handelt. Die grüne Umrandung entspricht der Waffenfarbe der Infanterie. Es wird am Dienstanzug als Ärmelabzeichen getragen und kann mit dem internen Verbandabzeichen als Brustanhänger kombiniert werden.
Internes Verbandabzeichen
Das interne Verbandabzeichen symbolisiert alle Truppengattungen der Jägertruppe. Das Abzeichen wird an der Feldbluse als Brustanhänger oder Ärmelabzeichen getragen. Gemäß den heraldischen Bestimmungen ist das Schild „von Rot und Grün geteilt, die Balkenstelle mit stilisiertem Gebirge belegt und darunter befinden sich zwei gekreuzte Schwerter“.
Ansprechen:
- Schild: französische Form
- Schildhaupt: rot, Fallschirmjägertruppe
- Schildfuß: grün, Jägertruppe
- Balkenstelle: silber, Gebirgsjägertruppe
- Nabelstelle: Schwerter, symbolisieren das Heer
Beschreibung der Felder:
- Schildhaupt: oberer Bereich, symbolisiert Himmel, Verbringungsart Fallschirmjäger
- Schildfuß: unterer Bereich, bodengebunden, symbolisiert Jägertruppe
- Balkenstelle: aufgelegt auf Berührungspunkt der Bereiche, zwischen Himmel und Erde, stilisiertes Gebirge, symbolisiert Gebirgsjägertruppe
Bedeutung der Farben:
- Schildhaupt: rot = Begierde, sich um das Vaterland verdient zu machen
- Schildfuß: grün = Freiheit, Schönheit, Freude, Gesundheit, Hoffnung
- Balkenstelle: silber = Reinlichkeit, Weisheit, Unschuld, Keuschheit, Freude
Abwandlung gegenüber den Grundregeln der Heraldik:
- Schildhaupt: Bordeauxrot als Symbol für die Fallschirmjägertruppe
- Balkenstelle: Grau als Symbol für die Gebirgsjägertruppe
Liste der Kommandeure
Name | Beginn | Ende |
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Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann | 1. Mai 2013 | --- |
Brigadegeneral Hans Günter Engel | 13. April 2010 | 30. April 2013 |
Brigadegeneral Josef Blotz | 5. Oktober 2007 | 13. April 2010 |
Brigadegeneral Johann Berger | 1. April 2001 | 5. Oktober 2007 |
Brigadegeneral Wolf-Dieter Löser | 1998 | 1. April 2001 |
Brigadegeneral Wulf Wedde | 1. April 1993 | 1998 |
Brigadegeneral Klaus-Peter Schötensack | 1. Oktober 1988 | 31. März 1993 |
Brigadegeneral Eberhard Fuhr | 1. April 1985 | 30. September 1988 |
Brigadegeneral Gerhard Ohm | 1. April 1981 | 31. März 1985 |
Brigadegeneral Ruprecht von Butler | 1. Oktober 1977 | 31. März 1981 |
Brigadegeneral Eckart Afheldt | 1. Oktober 1974 | 30. September 1977 |
Brigadegeneral Curt von Witzendorff | 1. April 1970 | 30. September 1974 |
Brigadegeneral Karl-Reinhard von Schultzendorff | 1. Oktober 1966 | 31. März 1970 |
Brigadegeneral Anton Lorch | 1. Dezember 1964 | 30. September 1966 |
Brigadegeneral Kurt Gerber | 1. Oktober 1962 | 30. November 1964 |
Brigadegeneral Rudolf Buhse | November 1960 | 30. September 1962 |
Brigadegeneral Hellmuth Mäder | 1957 | 1960 |
Oberst Franz Weller | 1956 | 1957 |
Bekannte Alumni
Siehe auch
- Bonnland – Ortskampfanlage auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg
- Außenstelle des AusbZ Inf auf dem Truppenübungsplatz Lehnin
Literatur
- Infanterieschule (Hrsg.): Chronik der Infanterieschule Hammelburg 1956 bis 2006, ehemals Truppenschule Grenadiere. Infanterieschule, Hammelburg 2006.
Weblinks
Schulen und Ausbildungszentren
Offizierschule des Heeres: Taktikzentrum des Heeres |
Unteroffizierschule des Heeres |
Ausbildungszentrum Infanterie: Ausbildungsstützpunkt Gebirgs- und Winterkampf · Ausbildungsstützpunkt Luftlande/Lufttransport |
Ausbildungszentrum Munster: Ausbildungsbereich Heeresaufklärungstruppe · Ausbildungsbereich Panzertruppen ·
Ausbildungsbereich STF/Indirektes Feuer |
Ausbildungszentrum Pioniere: Ausbildungsstützpunkt Kampfmittelabwehr |
Ausbildungszentrum Technik Landsysteme |
Internationales Hubschrauberausbildungszentrum
Zentrale Ausbildungseinrichtungen
Ausbildungszentrum Spezielle Operationen |
Gefechtssimulationszentrum Heer |
Gefechtsübungszentrum Heer |
VN Ausbildungszentrum der Bundeswehr
Koordinaten: 50° 5′ 25″ N, 9° 54′ 9″ O{{#coordinates:50,090277777778|9,9025|primary
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