BMW E32


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BMW

BMW 750i (1987–1992)

E32
Verkaufsbezeichnung: 7er
Produktionszeitraum: 1986–1994
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotoren:
3,0–5,0 Liter
(138–220 kW)
Länge: 4910–5024 mm
Breite: 1845 mm
Höhe: 1400–1411 mm
Radstand: 2833 mm
Leergewicht: 1600–1860 kg
Vorgängermodell: BMW E23
Nachfolgemodell: BMW E38

Der BMW E32 ist eine Oberklasselimousine der 7er-Reihe von BMW und wurde im September 1986 vorgestellt. Ein Jahr nach der Markteinführung mit Sechszylindermotoren folgte die Variante 750i mit dem ersten deutschen Zwölfzylindermotor der Nachkriegszeit. Gezeichnet wurde der E32 vom damaligen Chefdesigner Claus Luthe.

Modellgeschichte

Allgemeines

Nachdem die Entwicklung im Jahre 1979 begonnen hatte, präsentierte BMW die Baureihe E32 zunächst mit den bewährten M30-Sechszylindermotoren als 730i und 735i. Ihre Gestaltung fand sofort großen Anklang, da der Vorgänger von vielen (besonders im Fahrzeugheck) als zu wenig dynamisch empfunden worden war. Die neue elegante Line verkörperte die Dynamik, die man mit BMW in Verbindung brachte, nun auch in der Oberklasse. Diese elegante Linie wurde zwar von Claus Luthe verantwortet, gezeichnet hat den E32 aber der italienische Designer Ercole Spada.

Ab Sommer 1987 bot BMW im 750i (Motortyp M70) den ersten Zwölfzylindermotor der Nachkriegszeit an. Bereits im Vorgänger E23 hatte man mit dieser Motorenarchitektur experimentiert, die Ölkrisen der 1970er-Jahre ließen dieses Vorhaben allerdings zunächst in der Schublade verschwinden. Das V12-Modell mit 5 Litern Hubraum war äußerlich an der breiteren Niere im Grill erkennbar. BMW konnte mit dem E32 in dieser Motorisierung erstmals mit Mitbewerbern wie Jaguar gleichziehen. Die Lücke zwischen Zwölf- und Sechszylindermotoren wurde 1992 mit einer neuen Generation von V8-Aggregaten geschlossen.

Mit dem E32 führte BMW die L-förmigen Rückleuchten ein, die für das BMW-Design typisch werden sollten. Die Höchstgeschwindigkeit des 750i begrenzte BMW elektronisch auf 250 km/h. Im Jahr seiner Markteinführung vereinbarte das Unternehmen mit Audi und Mercedes-Benz eine freiwillige Selbstbeschränkung auf diese Höchstgeschwindigkeit.<ref>Die Verleihung des Innovationspreises 2007 (PDF; 1,07 MB) Vodafone. S. 7. Abgerufen am 27. Februar 2010.</ref>

Erstmals war ab 1991 im 7er Xenonlicht (nur für Abblendlicht) als Sonderausstattung erhältlich.

Modellpflege

Datei:Lb9000 bmw e32 v8 niere.jpg
BMW 740i (1992–1994)

Im April 1992 wurde die Baureihe überarbeitet. Es gab mehr Holz im Innenraum sowie verchromte Türgriffe.

Die Motorenpalette wurde überarbeitet. Die neuen V8-Motoren vom Typ M60 und neue Fünfstufen-Automatikgetriebe von ZF Friedrichshafen hielten Einzug. Der 735i mit dem Reihensechszylinder wurde durch den 730i mit dem V8 (M60B30) ersetzt.

Bemerkenswert ist, dass der klassische Reihensechszylindermotor BMW M30 mit drei Litern Hubraum bis zum Produktionsende 1994 parallel zum 730i mit M60B30 angeboten wurde.

Die Achtzylinder erhielten ebenfalls die „breite Niere“ im Kühlergrill, die bis dahin den V12-Modellen (750i/750iL) vorbehalten war. Die exklusivste Ausstattung High Line mit diversen Extras (Kühlschrank, Telefon, hochwertiges Leder etc.) war ab 1989 erhältlich.

Die Modelle 740i und 750i waren ausschließlich mit Automatikgetriebe erhältlich. Die Höchstgeschwindigkeit des 740i war elektronisch auf 240 km/h begrenzt, um die Modellhierarchie einzuhalten und einen Abstand zum Spitzenmodell 750i (begrenzt auf 250 km/h) zu wahren.

Alle Versionen waren auch als Langversion erhältlich. Diese mit einem zusätzlichen „L“ gekennzeichneten Fahrzeuge waren um 11,4 Zentimeter verlängert worden. Das dadurch geschaffene Platzangebot kam ausschließlich den Fondpassagieren zugute. Als eines der ersten Autos weltweit wurde der E32 auf Wunsch und gegen Aufpreis mit Isolier-Doppelverglasung an den Seitenscheiben und der Heckscheibe ausgerüstet. Diese Verglasung senkt das Geräuschniveau und verhindert das Beschlagen der Scheiben. BMW reagierte damit auf die Vorstellung der Mercedes-Benz-Baureihe W140, bei der die Seitenscheiben serienmäßig mit Isolier-Doppelverglasung ausgeführt wurden. Bei dieser Verglasung handelt es sich um Zwei-Scheiben-ESG mit 3 mm Dicke, die in einem Abstand von 3 mm mit einem rundumlaufenden Abstandshalter luftdicht verklebt sind. Die Gesamtdicke dieser Scheibe beträgt 9 mm.

Im Oktober 1994 wurde der E32 vom E38 abgelöst.

Technische Daten

Datei:BMW 730i PL.JPG
BMW M30-Reihensechszylinder
Datei:M70.jpg
BMW M70 V12-Aggregat

Die Baureihe wurde mit fünf Ottomotoren angeboten:

Bei der Einführung im Herbst 1986 boten der 730 und der 735 M30 Reihen-Sechszylinder-Triebwerke, der 750 erhielt den damals neuen M70-Zwölfzylindermotor mit einer Leistung von 220 kW.

Im Frühjahr 1992 wurde mit dem M60 ein neuer 32-Ventil-V8-Motor vorgestellt. Der 730i bekam eine Variante mit 160 kW, während der neue 740i mit einer auf 210 kW erhöhten Ausführung des Triebwerks geliefert wurde. Beide Versionen waren mit einem Fünfstufen-Automatikgetriebe von ZF erhältlich. Der 730iA erhielt das 5HP18 und der 740iA das 5HP30. Der 730i war auch mit Schaltgetriebe verfügbar. Bis zum Produktionsende wurde auch das klassische Reihensechszylinder-Triebwerk M30B30 angeboten.

Modelle Motor Hubraum Zylinder max. Leistung
kW (PS) bei 1/min
max. Drehmoment
Nm bei 1/min
Vmax 0–100 km/h Bauzeit
730i (Katalysator) M30B30 2985 cm³ R6 138 (188)/5800 260/4000 222 km/h
Coupé Goggomobil TS
1300 GT, 1700 GT 1600 GT[2]
2600 V8, 3000 V8 3000 V8[3]
Kleintransporter Goggomobil TL
  • BMW-Ära: [1]: als „BMW“ (nur für Südafrika durch Praetor Monteerders) bis Mitte 1974; [2]: als „BMW“; [3]: als „BMW-Glas“