Belkino (Kaliningrad, Krasnosnamensk)


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Siedlung
Belkino/Groß Wersmeningken (Langenfelde)
Белкино
Flagge Wappen
[[Datei:{{#property:P41}}|120px|rand|zentriert|Flagge]] [[Datei:{{#property:P94}}|80px|zentriert|Wappen]]
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Gegründet {{#property:P571}}
Frühere Namen Wersamnigk (1525),
Groß Wersmieningken (nach 1736),
Groß Werschmeningken (nach 1785),
Groß Werszmeningken (nach 1818),
Groß Wersmeningken (bis 1938),
Langenfelde (bis 1946)
Bevölkerung 52 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)<ref name="einwohner_aktuell">Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)</ref>
Höhe des Zentrums 40 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40157
Postleitzahl 238740
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 819 003
Geographische Lage
Koordinaten 54° 55′ N, 22° 26′ O54.91583333333322.4440Koordinaten: 54° 54′ 57″ N, 22° 26′ 24″ O{{#coordinates:54,915833333333|22,44|primary dim=10000 globe= name=Belkino/Groß Wersmeningken (Langenfelde) region=RU-KGD type=city
  }}

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Lage im Westteil Russlands

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Lage in der Oblast Kaliningrad‎

Belkino (russisch Белкино, deutsch Groß Wersmeningken, 1938 bis 1946 Langenfelde, litauisch Didieji Versmininkai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Wesnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Wesnowo (Kussen)) im Rajon Krasnosnamensk (Kreis Lasdehnen, 1938 bis 1946 Haselberg (Ostpr.)).

Geographische Lage

Belkino liegt 17 Kilometer nördlich der früheren Kreisstadt Dobrowolsk (bis 1938 Pillkallen, 1938 bis 1946 Schloßberg (Ostpr.)) und fünf Kilometer südwestlich der heutigen Rajonshauptstadt Krasnosnamensk (bis 1938 Lasdehnen, 1938 bis 1946 Haselberg (Ostpr.)). Durch den Ort verläuft eine Nebenstraße (27K-106), die von Krasnosnamensk über Tolstowo (Löbegallen, 1938 bis 1946 Löbenau) nach Uslowoje (Rautenberg) führt. Innerorts mündet ein Landweg aus südlicher Richtung, der den inzwischen untergegangenen Ort Laukehlischken (1928 bis 1946: Cäsarsruhe, russisch: Danilewskoje) im Tal der Inster (russisch: Instrutsch) mit Belkino verbindet. Die nächste Bahnstation war vor 1945 der Bahnhof in Lasdehnen (Haselberg, jetzt: Krasnosnamensk) an der Bahnstrecke Pillkallen–Lasdehnen der Pillkaller Kleinbahn.

Ortsname

Der deutsche bzw. litauische Ortsname leitet sich wohl ab vom litauischen Wort „wersme“ (versmė), das „Quelle“ bedeutet<ref name="genwiki">Groß Wersmeningken bei GenWiki</ref>. Einen weiteren Ort namens „Groß Wersmeningken“ gab es im Kreis Gumbinnen. Er heißt heute Sarja. Ebenso gibt es heute einen anderen Ort namens „Belkino“, der bis 1938 Abelischken, 1938 bis 1946 Ilmenhorst hieß und zum Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland) gehört.

Geschichte

Als Wersamnigk wurde das zwei Kilometer nördlich der Inster gelegene einst ostpreußische Dorf<ref>D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Langenfelde</ref> im Jahre 1525 erstmals erwähnt<ref name="genwiki"/>. Als am 8. April 1874 der Amtsbezirk Löbegallen<ref>Rolf Jehke, Amtsbezirk Löbegallen/Löbenau</ref> (er hieß ab 1939 „Amtsbezirk Löbenau“) neu errichtet wurde, gehörte Groß Wersmeningken zusammen mit sieben anderen Dörfern dazu. Der Amtsbezirk, der bis 1945 bestand, war in den Kreis Pillkallen (ab 1939 „Landkreis Schloßberg“) eingegliedert, der zum Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1910 waren in Groß Wersmeningken 644 Einwohner registriert<ref>Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen</ref>. Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 532 und belief sich 1939 noch auf 492<ref>Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch, Landkreis Pillkallen</ref>.

Aus politisch-ideologischen Gründen der Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen wurde Groß Wersmeningken am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – im Jahre 1938 in „Langenfelde“ umbenannt.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam das Dorf 1945 mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Belkino“. Ein Jahr später wurde der Ort dem neu geschaffenen Rajon Krasnosnamensk (Kreis Lasdehnen, 1938 bis 1946 Haselberg) zugeordnet und gleichzeitig in den Chlebnikowski selski sowjet (Dorfsowjet Chlebnikowo (Schilleningken, 1938 bis 1946 Ebertann)) eingegliedert. Seit 2009<ref>aufgrund einer umfassenden Struktur- und Verwaltungsreform nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009</ref> ist Belkino eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) deklarierte Ortschaft im Verbund der Wesnowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Wesnowo (Kussen)) und zählt derzeit 52 Einwohner (Stand: 14. Oktober 2010<ref name="einwohner_aktuell"/>).

Kirche

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in Groß Wersmeningken resp. Langenfelde war vor 1945 evangelischer Konfession und in das Kirchspiel der Kirche Lasdehnen eingepfarrt. Es war Teil des Kirchenkreises Pillkallen (Schloßberg) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Die zahlenmäßig unauffälligen katholischen Kirchenglieder gehörten zur Pfarrei Bilderweitschen (1938 bis 1946: Bilderweiten) im Dekanat Tilsit innerhalb des Bistums Ermland.

Heute liegt Belkino im weitflächigen Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgwangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen), die zur Propstei Kaliningrad<ref>Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad</ref> (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört. Die nächstgelegene katholische Gemeinde befindet sich jetzt in Neman (Ragnit).

Persönlichkeiten des Ortes

Söhne und Töchter des Ortes

  • Christoph Kukat (* 31. Dezember 1844–13. August 1914), ostpreußischer Evangelist und Bußprediger, Gründer des Ostpreußischen Evangelischen Gebetsvereins

Mit dem Ort verbunden

Verweise

Weblinks

Einzelnachweise

<references/>