Bezledy


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Bezledy
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Bezledy
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Bartoszyce
Gmina: Bartoszyce
Geographische Lage: 20,728055555556|primary dim=10000 globe= name= region=PL-WN type=city
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Einwohner: 470
Postleitzahl: 11-200
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 51: (Bagrationowsk–) Bezledy–BartoszyceOlsztynOlsztynek
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig
Kaliningrad



Datei:Bezledy, statek, sterý.jpg
Haus in Bezledy (2012)

Bezledy (deutsch Beisleiden) ist ein Dorf im Norden der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina Bartoszyce (Landgemeinde Bartenstein) im Powiat Bartoszycki.

Geographische Lage

Bezledy liegt an der polnischen Landesstraße 51 (ehemalige deutsche Reichsstraße 128: Cranz (Selenogradsk)–Königsberg (Preußen) (Kaliningrad)–Bartenstein (Bartoszyce)–Ortelsburg (Szczytno)–Neuhof (Bugmünde) (Nowy Dwór Mazowiecki)) und ist Grenzstation an der Übergangsstelle zur russischen Fernstraße A 195 in der Oblast Kaliningrad (Königsberger Gebiet) bei Bagrationowsk (Preußisch Eylau).

Der frühere Bahnanschluss an die Ostpreußische Südbahn (Königsberg (Preußen) (Kaliningrad)–Rastenburg (Kętrzyn)–Lyck (Ełk)–Prostken (Prostki)) mit Halt im Nachbarort Glommen (Głomno) besteht heute nicht mehr.

Das früher Beisleide genannte Flüsschen entspringt südlich von Bezledy und mündet nach 40 Kilometern in Russland bei Newskoje (Невское, bis 1945 Groß Lauth, vor 1934 Lawdt) in den Frisching (Prochladnaja).

Geschichte

Das einstmals prußische Dorf Beisleiden findet seine urkundliche Ersterwähnung im Jahre 1338. Gleichwohl war die gesamte Region bereits seit der Bronzezeit besiedelt, was durch vorgeschichtliche Funde dokumentiert ist. Neben dem ehemaligen Beisleidener Vorwerk in Groß Wallhof (auch: Groß Wolla, heute polnisch: Wola) befinden sich auf dem Schlossberg Überreste einer prußischen Wehranlage.

Die Siedlung Beisleiden bestand aus mehreren Freigütern mit Besitzern wie Johannes Pomeneyn und Johann Kracht oder Nadraue und Tolmigk. Auch ein Heinrich von Biseleyden findet Erwähnung. Um 1400 gehört das aus den Freigütern gebildete kölmische Gut einem Philipp von Beisleiden, der dem Ort den Namen gab. Er war ein erbitterter Gegner des Deutschen Ordens.

Im 17. und 18. Jahrhundert wechselten die Eigentümer des Gutes mehrfach. Im Jahre 1801 kauft der Generallandschaftsrat Ludwig von Oldenburg (1778–1843), erster Landrat des Kreises Preußisch Eylau, den Besitz. In seiner Familie blieb er dann bis 1945. Die Familie von Oldenburg gehörte zum bremischen Uradel, wanderte 1262 nach Mecklenburg ein und kam von dort im 18. Jahrhundert nach Ostpreußen.

Bis 1945 war der Schulort Beisleiden Gemeinde im Landkreis Preußisch Eylau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Zuständiges Amtsgericht war das in Bartenstein. Im Jahre 1910 wurden 573 Einwohner gezählt. Heute sind es 470, und das Dorf trägt den polnischen Namen Bezledy und gehört mit 110 anderen Orten zur Landgemeinde Bartoszyce im Powiat Bartoszycki in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 bis 1998 Woiwodschaft Olsztyn). Das Gutshaus aus dem 17./18. Jahrhundert steht heute nicht mehr.

Amtsbezirk Beisleiden

Vor 1945 bildete Beisleiden mit 12 anderen Gemeinden den Amtsbezirk Beisleiden. Dazu gehörten:

  • Bothoswalde (heute polnisch: Bodzewo)
  • Glamslack (Głamsławki)
  • Groß Wallhof (Groß Wolla) (Wola)
  • Kissitten/Glommen (Kisity/Głomno)
  • Klein Wallhof (Klein Wolla) (Wólka)
  • Kromargen (Kromarka)
  • Legden (Lejdy)
  • Ludwigsgabe (Sądki)
  • Mollwitten (Molwity)
  • Sardienen
  • Stilgen (Stygligi)
  • Zohlen (Solno)

Kirche

Die vor 1945 überwiegend evangelischen Einwohner von Beisleiden gehörten zum 10 Kilometer entfernten Kirchspiel-Pfarrort Preußisch Eylau (heute russisch: Bagrationowsk), das Sitz eines eigenen Kirchenkreises (ursprünglich Inspektion Bartenstein) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union war. Im 19. Jahrhundert war in Beisleiden eine kleine Kapelle errichtet worden. Die letzten deutschen Geistlichen bis 1945 waren die Pfarrer Karl Wilhelm Heinrich Müller und Martin Braun in Preußisch Eylau.

Heute leben überwiegend katholische Kirchenglieder in Bezledy. Die Kapelle trägt jetzt den Namen „St. Maximilian Kolbe“. Der Ort ist Pfarrsitz und gehört zum Dekanat Bartoszyce (Bartenstein) im Erzbistum Ermland der polnischen katholischen Kirche.

Persönlichkeit des Ortes

Verweise

Literatur

  • Der Kreis Preußisch Eylau. Geschichte und Dokumentation eines ostpreußischen Landkreises. Herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Preußisch Eylau. Kreisgemeinschaft Pr. Eylau, Verden/Aller 1983.
  • Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Teil 1: Die Kirchspiele und ihre Stellenbesetzungen. Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen, Hamburg 1968 (Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V. 11, ISSN 0505-2734).

Weblinks