Bonaduz
Bonaduz | ||||||
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Staat: | Schweiz | |||||
Kanton: | Graubünden (GR) | |||||
Bezirk: | Imboden | |||||
Kreis: | Rhäzüns | |||||
BFS-Nr.: | 3721 | |||||
Postleitzahl: | 7402 | |||||
Koordinaten: | 749669 / 186927 {{#coordinates:46,816661|9,4|primary | dim=5000 | globe= | name= | region=CH-GR | type=city
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Höhe: | 662 m ü. M. | |||||
Fläche: | 14.40 km² | |||||
Einwohner: | 3036 (31. Dezember 2013)<ref>Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung) </ref> | |||||
Einwohnerdichte: | 211 Einw. pro km² | |||||
Website: | www.bonaduz.ch | |||||
Bonaduz | ||||||
Karte | ||||||
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Bonaduz (rätoromanisch Panaduz) ist eine politische Gemeinde im Kreis Rhäzüns im Bezirk Imboden des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Blasonierung: In Silber (Weiss) eine blaue Deichsel überhöht von einem sechsstrahligen roten Stern
Die Deichsel verweist entweder auf die Vereinigung von Vorder- und Hinterrhein in der Nähe des Ortes hin, oder aber auf die Gabelung der Verkehrsströme zu den verschiedenen Alpenpässen. Der Stern verweist auf das Patrozinium der Pfarrkirche: die heilige Anna oder Maria.
Geographie
links der Vorder- rechts der Hinterrhein, hinten links abfliessend zum Rhein vereinigt
Die Gemeinde liegt auf einem Plateau oberhalb des Zusammenflusses von Vorderrhein (am Ausgang der Rheinschlucht) und Hinterrhein, welches durch eine gewaltige Naturkatastrophe, den Flimser Bergsturz, entstanden ist. Die Ortschaft Bonaduz liegt in der Talebene auf 662 m, die Tiefebene auf rund 590 m und das Bergland auf rund 1'500 m (Alp Sut).
Auf dem Gemeindegebiet von Bonaduz liegt die Ruine der Burg Wackenau.
Ein Teil der Gemeinde reicht bis ins Safiental, so der Weiler Scardanal und die Alp Sut.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||
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Jahr | 1888 | 1900 | 1950 | 1980 | 1990 | 1995 | 2000 | 2010 | |
Einwohner | 605 | 893 | 1039 | 1499 | 1943 | 2293 | 2433 | 2738 |
Bonaduz wuchs nach einer ersten Wachstumsphase zwischen 1850 und 1860 und einer zweiten Wachstumsphase um 1900 bis 1960 stetig (1850 bis 1960 Verdoppelung der Einwohnerzahl). Zwischen 1960 und 1980 kam es zu einem starken Wachstum, das sich seither noch gesteigert hat (1960–1980: + 37 %; 1980–2005: + 73 %). Seit den 1960er Jahren kam es zu einer grossen Einwanderungswelle aus dem Ausland.
Sprachen
Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts sprach die gesamte Einwohnerschaft eine bündnerromanische Mundart. Obwohl dies eine mittelbündnerische Mundart war, wurde traditionell in allen Gemeinden des Bezirks Imboden das Surselvische als Schriftsprache gebraucht. In dieser Eigenschaft ähnelten sie den Gemeinden Bergün und Filisur, wo ebenfalls mittelbündnischere Mundarten in Gebrauch waren bzw. sind, als Schriftsprache aber das Oberengadinische (dort, historisch gesehen, hauptsächlich aus konfessionellen Gründen) in Gebrauch war.<ref>Lia Rumantscha (Hrsg.): Romanisch – Facts & Figures. 2., überarbeitete und aktualisierte Ausgabe. Chur 2004, ISBN 3-03900-034-9. S. 31. (online).</ref>
Bereits im 19. Jahrhundert verlor das Romanische immer mehr an Bedeutung. Gaben 1880 noch 75 % der Bewohner Romanisch als Muttersprache an, waren es 1900 bloss noch 55 %. Innert eines Jahrzehnts erfolgte der Sprachwechsel und der Niedergang des Romanischen (1910: 29 % bzw. 1941: 15 %). Bis 1970 stabilisierte sich die Sprachenlage. Seither sorgt der starke Zuwachs bei den Deutschsprachigen für ein stetes Absinken des romanischen Anteils.
Sprachen in Bonaduz GR | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 1186 | 79,12 % | 1620 | 85,81 % | 2140 | 87,96 % |
Rätoromanisch | 166 | 11,07 % | 114 | 6,04 % | 131 | 5,38 % |
Italienisch | 80 | 5,34 % | 39 | 2,07 % | 52 | 2,14 % |
Einwohner | 1499 | 100 % | 1888 | 100 % | 2433 | 100 % |
Das ursprünglich dominierende Rätoromanische wurde bereits im 19. Jahrhundert aus Schule und Kirche verbannt. Heute ist Deutsch alleinige Umgangssprache.
Herkunft und Nationalität
Von den 3036 Bewohnern Ende des Jahres 2013 waren 86.6 % Schweizer Staatsangehörige.
Wirtschaft
Der wichtigste Arbeitgeber im Ort sind die Hamilton Bonaduz AG und die Hamilton Medical AG, welche der Hamilton Company gehören, mit über 500 Mitarbeitern.
Dorfbrand
Am 11. Juli 1908 wurde Bonaduz von einer Feuersbrunst heimgesucht. Innerhalb weniger Stunden wurde beinahe das ganze Dorf zerstört: 199 Firste, 83 Häuser, ebenso viele Ställe und einige Schöpfe brannten ab. Dabei verloren 562 Bewohner ihr Obdach. Den Brand verursachten zwei Knaben, welche in einem Stall mit Streichhölzern gespielt hatten. Dank grosszügiger Hilfe aus der Region konnte Bonaduz schnell wieder aufgebaut werden. <ref>Bericht zum Dorfbrand</ref>
Persönlichkeiten
- Jörg Blaurock (1492–1529), Mitbegründer der reformatorischen Täuferbewegung, wurde in Bonaduz geboren.
Literatur
- Erwin Poeschel:Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
Weblinks
Einzelnachweise
<references />