Burgrest Alt-Heiligenberg


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Burgrest Alt-Heiligenberg

Am gestörten Halsgraben

Alternativname(n): Burg Berge
Entstehungszeit: vermutlich 12. Jahrhundert
Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Burgstall, Grundmauern und Gräben erhalten
Ständische Stellung: Grafen
Ort: Frickingen
Geographische Lage 9,2952|primary dim=200 globe= name=Burgrest Alt-Heiligenberg region=DE-BW type=landmark
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Höhe: 726,7 m ü. NN

Burgrest Alt-Heiligenberg bezeichnet die Ruine einer Spornburg an Stelle des heutigen Aussichtspavillons auf 726,7 m ü. NN nahe der Gemeinde Heiligenberg auf der Gemarkung Frickingen im Bodenseekreis in Baden-Württemberg.

Lage

Der Burgrest Alt-Heiligenberg wird traditionell Heiligenberg zugeordnet, befindet sich aber auf der Gemarkung von Frickingen. Er liegt auf einem nach drei Seiten steil abfallenden, Richtung Südwesten ragenden Sporn über dem Salemer Becken.

Geschichte

Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert von den Grafen von Heiligenberg erbaut, die hier ihren Sitz errichteten und zum Mittelpunkt des Linzgaus und ihrer Grafschaft Heiligenberg machten. Dieses Geschlecht wurde erstmals in der Zeit zwischen den Jahren 1051 und 1069 mit einem Heinrich de Sancto Monte (= vom heiligen Berg) erwähnt. Die Burg selbst kann erst im Jahr 1163 nachgewiesen werden, als in einer Ortsbeschreibung die Lage einer Ortschaft „prope castellum quod vocatur Berge, in qou C. Constantienensis advocatus, et frater suus comes H. habitant“, also unter der Berge genannten Burg, in welcher Konrad, Vogt in Konstanz, und sein Vater, Graf Heinrich wohnt<ref name =Fundberichte">  Alois Schneider, Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.): Burgen und Befestigungen im Bodenseekreis (= Fundberichte aus Baden-Württemberg. 14). 1. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1989, ISBN 3 510 49114 9, ISSN 0071-9897, S. 543-545.</ref>.

Etwa in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichteten die Grafen eine weitere Burg, Neu-Heiligenberg. Sie ist 1276 als novo castro Sancti Monte (= neue Burg vom Heiligen Berg) genannt. Die Burg Alt-Heiligenberg wurde allerdings anschließend nicht aufgegeben, da sie 1307 und 1309 als „Sancto Monte castro antiqou“ (= Burg Alt-Heiligenberg) noch genannt wurde<ref name =Fundberichte"/>.

Aus dem Bereich der Burg sind Lesefunde, u.a. mittelalterliche und vorzeitliche Keramikscherben, aber auch eine keltische Tüllenpfeilspitze<ref name="Burgen, Schlösser Bodensee 1.1">  Uwe Frank, Michael Loose, Ralf Schrage (Ilga Koch und Mathias Piana), Michael Losse (Hrsg.): Burgen, Schlösser, Adelssitze und Befestigungen am nördlichen Bodensee (= Schriftenreihe des Nellenburger Kreises. 1.1). 1. Auflage. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2012, ISBN 978 3 86568 191 1, S. 55-59.</ref> bekannt.

Anlage

Der annähernd dreieckige Burgrest liegt auf einem Sporn und war durch die Abhänge des Sporns und einen tiefen Halsgraben geschützt. Der südöstliche Teil des Halsgraben wurde im 19. Jahrhundert durch die Anlage des Karl-Egon-Platzes stark gestört, ist aber noch gut zu erkennen. Auf den Halsgraben folgt eine ebenfalls gestörte Fläche, die eine Art Vorburg bildet. An diese Fläche anschließend, erhebt sich ein Turmhügel, der sich über die ganze Breite der Anlage erstreckt. Der trichterförmige Turmrest hat eine grob rechteckige Form und ist etwa 15 Meter breit. Im Turmrest liegen Mauerreste frei. Um die gesamte Anlage ziehen sich jüngere Wege, so dass genaue Aussagen über die ursprüngliche Form derzeit nicht möglich sind.

Literatur

  • Ernst Wilhelm Graf zu Lynar: Schloss Heiligenberg. In: Großer Kunstführer Nr. 87, 2. Auflage. München/Zürich 1988, ISBN 3-7954-0830-X.
  • Michael Losse (Hrsg.): Burgen, Schlösser, Adelssitze und Befestigungen am nördlichen Bodensee, Band 1.1: Westlicher Teil rund um Sipplingen, Überlingen, Heiligenberg und Salem. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2012, ISBN 978-3-86568-191-1, S. 55–59.
  •  Alois Schneider, Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.): Burgen und Befestigungen im Bodenseekreis (= Fundberichte aus Baden-Württemberg. 14). 1. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1989, ISBN 3 510 49114 9, ISSN 0071-9897, S. 543-545.

Weblinks

Einzelnachweise

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