Canstein (Marsberg)


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51.3998.922315Koordinaten: 51° 23′ 56″ N, 8° 55′ 19″ O{{#coordinates:51,399|8,922|primary
Canstein
Stadt Marsberg
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dim=10000 globe= name=Canstein region=DE-NW type=city
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Höhe: 315 m
Fläche: 5,79 km²
Einwohner: 322 (31. Dez. 2011)
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 34431
Vorwahl: 02993
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Datei:Canstein-Kirche1-Bubo.JPG
Katholische Kirche St. Laurentius

Canstein ist ein Dorf und zugleich Stadtteil von Marsberg im Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Der Dorfname wurde früher Kanstein geschrieben.

Geographie

Canstein liegt innerhalb Westfalens im Ostteil des Sauerlands rund 8 km (Luftlinie) südöstlich der Marsberger Kernstadt. Es befindet sich in der überwiegend waldlosen Hügellandschaft des Roten Lands rund 500 m südlich der Einmündung der Kleppe, die aus Richtung Südwesten kommend durch die Ortschaft fließt und im Dorf nach Norden abknickt, in den von Süden kommenden Diemel-Zufluss Orpe, die den Ort in Süd-Nord-Richtung verlaufend etwas östlich passiert.

Im Südteil des im Ortskern auf 316,4 m ü. NN gelegenen Cansteins steht das Schloss Canstein, die sich auf einem steilen, sich aber nur wenige Meter über das Dorf erhebenden Kalkfelsen befindet, der wiederum ein Nordausläufer des 409,5 m hohen Bergs „Auf der Eulenkirche“ darstellt. Zudem ist Canstein teilweise von leicht bewaldeten Talflanken umgeben.

Geschichte

Die Gegend Cansteins ist schon seit langer Zeit besiedelt, was insbesondere am östlich des Dorfes befindlichen „Kulturdenkmal ehemalige Burg Schwedenschanze“ und an dem auf das 11. und 12. Jahrhundert zurückgehende Schloss Canstein zu erkennen ist. Auch die „St. Laurentius-Kapelle“ ist seit langem Teil des Dorfbilds.

Erst am 31. März 1945 wurde das Dorf erstmals von US-Soldaten durchfahren.<ref>Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945. 1955, Abschnitt Kanstein, S.  89-90.</ref> Die westliche Umgebung war bereits am 29. März besetzt worden. Vom 4. April an hatte Canstein für drei Wochen die Einquartierung von US-Truppen. In der folgenden Zeit kam es zu einigen Diebstählen und Überfällen durch ehemalige Gefangene. Ende Mai kehrten die ersten deutschen Kriegsgefangenen ins Dorf zurück.

Im Zweiten Weltkrieg verloren 33 Cansteiner als Soldaten ihr Leben, davon die meisten an der Ostfront oder in Gefangenschaft und an ihren Verwundungen.<ref>Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945. 1955, Ehrentafel Abschnitt Kanstein, S. 224.</ref> Ein Mann vom Reichsarbeitsdienst fiel in Nuttlar.

Am 1. Januar 1975 wurde Canstein in die neue Stadt Marsberg eingegliedert.<ref> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- u. Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen u. Reg.-Bez. vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 332.</ref>

Politik

Wappen

Wappen der ehemaligen Gemeinde Canstein

Blasonierung:

In Silber ein schwarzer goldbewehrter und goldgekrönter schreitender Rabe.

Beschreibung:

Der Rabe ist das Wappentier der Familie Rabe von Pappenheim, die ab 1342 über Canstein herrschte. Die Gemeinde übernahm den Vogel in ihr Wappen. Die amtliche Genehmigung erfolgte am 23. Mai 1960.<ref>Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 140 ISBN 3-87793-017-4</ref>

Literatur

  • Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945 - Erlebnisberichte vieler Mitarbeiter aus dem ganzen Kreisgebiet. Josefs-Druckerei, Bigge 1955.

Einzelnachweise

<references />

Weblink