Carl-Uwe Steeb


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Carl-Uwe Steeb Tennisspieler
Spitzname: Charly
Nationalität: DeutschlandDeutschland Deutschland
Geburtstag: 1. September 1967
Größe: 180 cm
Gewicht: 75 kg
1. Profisaison: 1986
Rücktritt: 1996
Spielhand: Links
Trainer: Stefan Schasselhuber
Preisgeld: 2.320.082 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 212:212
Karrieretitel: 3
Höchste Platzierung: 14 (15. Januar 1990)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 72:79
Karrieretitel: 3
Höchste Platzierung: 41 (15. Mai 1989)
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA und ITF (siehe Weblinks)

Carl-Uwe „Charly“ Steeb (* 1. September 1967 in Aalen) ist ein ehemaliger deutscher Tennisspieler.

Karriere als Spieler

Der Linkshänder Carl-Uwe Steeb, genannt „Charly“, begann seine Profikarriere 1986. Drei Jahre zuvor gewann er die deutsche U-16-Meisterschaft. In der ATP-Weltrangliste erreichte er seine beste Platzierung 1990 mit dem 14. Platz. Er gewann drei Einzeltitel in Gstaad (1989), Genf (1991) und Moskau (1995).

Bekannt machten Steeb vor allem seine Einsätze als zweiter Einzelspieler der deutschen Davis-Cup-Mannschaft. 1988 bezwang er im Finale im schwedischen Göteborg den damaligen Weltranglistenersten Mats Wilander nach 0:2-Satzrückstand mit 8:10, 1:6, 6:2, 6:4, 8:6 (erst im darauffolgenden Jahr wurde auch im Davis Cup für die ersten vier Sätze der Tie-Break eingeführt). Boris Becker besiegte im anschließenden zweiten Einzel Stefan Edberg und siegte im Doppel an der Seite von Eric Jelen gegen Stefan Edberg und Anders Järryd, wodurch sich Deutschland zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs den Davis Cup sicherte. Im Jahr darauf erreichte Charly Steeb mit der deutschen Mannschaft erneut das Davis-Cup-Finale. Der Gegner in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart war erneut Schweden und erneut holte Deutschland den Titel. Zwar verlor Steeb seine beiden Einzel gegen Mats Wilander und Stefan Edberg, Boris Becker bezwang jedoch Stefan Edberg, siegte mit Eric Jelen gegen das schwedische Doppel Anders Järryd und Jan Gunnarsson und errang mit einem Sieg über Wilander schließlich den entscheidenden dritten Punkt. Auch beim dritten und bisher letzten deutschen Davis-Cup-Triumph war Carl-Uwe Steeb Mitglied des deutschen Teams, allerdings nur als Ersatzmann für die beiden Einzelspieler Michael Stich und Marc-Kevin Goellner sowie Patrik Kühnen, der an der Seite von Stich im Doppel zum Einsatz kam.

1989 gewann er als Spieler den World Team Cup und diesen Erfolg konnte er als Kapitän des Siegerteams von 1998 wiederholen. Außerdem war er Teilnehmer bei den Olympischen Sommerspielen in Seoul 1988 im Einzel und Doppel sowie als Einzelspieler bei Olympia in Barcelona 1992.

Charly Steeb fühlte sich insbesondere auf Sandplätzen heimisch. Dabei kam ihm insbesondere seine hervorragende Physis zugute. In puncto Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft und Kampfgeist gehörte Steeb immer zu den besten seiner Zunft. Größere Erfolge verhinderte die Tatsache, dass Steebs Spiel etwas variantenarm war und stark von seiner guten Vorhand abhing. Sein Aufschlag war durchschnittlich, seine Rückhand für das Weltklasseniveau eher unterdurchschnittlich. Das Spiel am Netz gehörte nicht zu seinen Stärken.

Nach zehn Jahren als Profi beendete Steeb 1996 seine Spielerkarriere. Von 1999 bis 2001 war er Kapitän des deutschen Davis-Cup-Teams, als Nachfolger von Boris Becker.

Karriere als Funktionär

Im Sommer 2007 übernahm er die Funktion des Turnierdirektors beim Tennisturnier am Hamburger Rothenbaum. Nachdem das Turnier 2009 seinen Masters Status verlor, wurde die Zusammenarbeit mit dem DTB, der das finanzielle Risiko für dieses übernommen hatte, vorzeitig beendet. Sein Nachfolger wurde daraufhin Michael Stich.<ref>DTB beendet Zusammenarbeit mit Steeb. In: focus.de. 11. Januar 2009, abgerufen am 18. September 2013.</ref>

Im Mai 2010 rief Steeb gemeinsam mit dem österreichischen Ex-Top-Spieler Alexander Antonitsch die Website tennisnet.com ins Leben.<ref>Antonitsch gibt "weißem Sport" auf tennisnet.com neue Internetheimat. In: Kleine Zeitung. 3. Mai 2010, abgerufen am 18. September 2013.</ref> Im August desselben Jahres war er Turnierdirektor bei den 66. Austrian Open in Kitzbühel, die in diesem Jahr im Rahmen der ATP Challenger Tour stattfanden.<ref>Tennisstars halten den Austrian Open Kitzbühel die Treue. In: austrianopentennis.com. 12. Juli 2010, archiviert vom Original am 27. Juli 2010, abgerufen am 18. September 2013.</ref>

2009 gründete er die Vermarktungs- und Managementagentur CHARLYSTEEB GmbH. Sie organisiert Sportevents und vermarktet Sportler wie z.B. Jan Ullrich.<ref>Interessante Kombination: Steeb ist neuer Manager von Jan Ullrich. In: Hamburger Morgenpost. 25. Juli 2011, abgerufen am 17. Februar 2014.</ref> Ende August 2013 musste die Firma, unter anderem wegen Fehlleistungen bei der Organisation der BMW Open 2013, Insolvenz anmelden.<ref>Sven Clausen: Carl-Uwe Steebs Firma muss Insolvenz anmelden. In: welt.de. 25. August 2013, abgerufen am 18. September 2013.</ref><ref>Steeb bestätigt Insolvenz seiner Firma. In: spox.com. 25. August 2013, abgerufen am 17. Februar 2014.</ref><ref>Philipp Schneider: Suche nach dem Schuldigen. In: sueddeutsche.de. 27. August 2013, abgerufen am 17. Februar 2014.</ref>

Steeb ist gelegentlich bei Tennis-Übertragungen auf Sport 1 an der Seite von Sascha Bandermann und Elmar Paulke als Experte und Co-Moderator zu sehen. Zuvor übte er diese Tätigkeit bereits beim ZDF aus.

Infolge der Insolvenz von Steebs Firma beschloss der Bundesausschuss des DTB Anfang November 2013 einstimmig, sich zeitnah von Steeb als Vizepräsident zu trennen.<ref>Michael Neudecker: Alle gegen Steeb. In: sueddeutsche.de. 13. November 2013, abgerufen am 25. November 2013.</ref> Anfang Dezember erklärte Steeb selber seinen Rücktritt, der nach der nächsten Davis-Cup-Begegnung am 2. Februar 2014 erfolgen solle. Trotz des Bundesausschuss-Beschlusses vom November erklärte DTB-Präsident Karl-Georg Altenburg, er bedaure Steebs Ausscheiden sehr.<ref>Steeb tritt als Vize-Präsident zurück. In: kicker.de. 6. Dezember 2013, abgerufen am 6. Dezember 2013.</ref>

Veröffentlichungen

Weblinks

Einzelnachweise

<references />