Chinesischer Turm (München)
Der Chinesische Turm, auch als Chinaturm und zu Beginn als Große Pagode bekannt, ist ein 25 Meter hoher Holzbau im Stile einer Pagode, der im Englischen Garten in München steht. Das Bauwerk wurde in den Jahren 1789 bis 1790 erbaut und 1792 mit der Eröffnung des Englischen Gartens als Aussichtsplattform der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bei einem der Luftangriffe auf München während des Zweiten Weltkriegs brannte der Chinesische Turm ab, wurde jedoch 1952 nach der Rekonstruktion wiedereröffnet. Der Turm gilt heute als ein Wahrzeichen des Englischen Gartens.<ref name="merkur">kre: Idyllisch tafeln im Restaurant Chinesischer Turm. Münchner Merkur, abgerufen am 15. Dezember 2015. </ref>
In den 1970er Jahren wurde das Bauwerk aus Sicherheitsgründen geschlossen und darf seither nur noch von den dort regelmäßig spielenden Blaskapellen betreten werden. Am Chinesischen Turm stehen ein ebenfalls inzwischen rekonstruiertes Karussell aus dem Biedermeier sowie zahlreiche Gastronomien. An jedem dritten Juli-Sonntag wird der sogenannte Kocherlball, eine 1989 wiederbelebte Veranstaltung, am Chinesischen Turm gefeiert.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Anbindung
Der Chinesische Turm befindet sich im südlichen Teil des Englischen Gartens im Stadtteil Schwabing.<ref>Beate Wild: Schwabing - Das Montmartre von München. Süddeutsche Zeitung, 25. Januar 2010, abgerufen am 19. Juni 2014. </ref> Das Bauwerk liegt nördlich des Monopteros und der Ökonomiegebäude und wenige Meter östlich des Oberstjägermeisterbachs.<ref name="Dau3">Dau: Englischer Garten – Auf Erlebnistour in Münchens Freizeitparadies. S. 3.</ref> In östlicher Richtung der Turmkonstruktion befindet sich das Rumfordhaus.<ref>Dau: Englischer Garten – Auf Erlebnistour in Münchens Freizeitparadies. S. 5.</ref>
Der Chinesische Turm kann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der Münchner Verkehrsgesellschaft erreicht werden. In unmittelbarer Nähe halten Linienbusse an der Haltestelle Chinesischer Turm, dessen Haltebereich lediglich von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Fahrradfahrern befahren werden darf. Ebenfalls kann der Turm durch eine Straßenbahnlinie von der Haltestelle Tivolistraße erreicht werden. Von dort aus gibt es auch Anschluss zu den Buslinien, die weiter zur Haltestelle Chinesischer Turm fahren. Der nächste U-Bahnhof ist Giselastraße, ein Bahnhof auf dem zwei Linien der Stammstrecke 1 verkehren. Von dort aus wird zusätzlich ein Fußweg von zehn Minuten durch den Englischen Garten benötigt.<ref name="tz">Biergartenführer: Chinesischer Turm. tz, 12. Juni 2014, abgerufen am 19. Juni 2014. </ref>
Geschichte
In den Jahren 1789 und 1790 wurde der Chinesische Turm von Johann Baptist Lechner<ref name="111geschichte">Liedtke: 111 Orte in München, die Geschichte erzählen. S. 46.</ref> nach einem Entwurf von Joseph Frey als Teil des geplanten Volksparks, dem heutigen Englischen Garten, errichtet.<ref name="muenchen.de">Chinesischer Turm. In: muenchen.de. Abgerufen am 19. Juni 2014. </ref> Die Bauausführung übernahmen Johann Baptist Erlacher und Martin Heilmayr, zwei heimisch verwurzelte Hofzimmermeister.<ref>Christl Karnehm: Der Englische Garten in München. S. 114 (Bauten und Denkmäler im Garten einst und heute von A–Z).</ref> In diesen Jahren war der chinesische Baustil in Europa modisch, sodass Benjamin Thompson, der die Oberaufsicht der Anfertigung des Englischen Gartens hatte, die Konstruktion im noch nicht eröffneten Volkspark befürwortete<ref name="111geschichte" /> beziehungsweise selbst den Bau anregte.<ref name="111gesehen">Liedtke: 111 Orte in München, die man gesehen haben muss. S. 104.</ref> Vorbild war die rund 50 Meter hohe Pagode in den Londoner Royal Botanic Gardens, die wiederum ein Nachbau der Majolikapagode in Peking ist.<ref name="muenchen.de" /> Zwei Jahre nach Fertigstellung der „großen Pagode“, wie man den Chinesischen Turm zu Beginn nannte,<ref>Pankraz Freiherr von Freyberg: Der Englische Garten in München. S. 86 (Älteste Beschreibung des Englischen Gartens vom 30. Mai 1790).</ref> wurde in der Nähe des Turms das erste Hoffest im Englischen Garten, damals noch bekannt als „Theodors-Park“, zelebriert. Im selben Jahr wurde die Parkanlage und damit auch der Chinesische Turm der Öffentlichkeit freigegeben; zuvor war das Gelände Jagdbezirk der Wittelsbacher gewesen.<ref name="Dau4" />
Zu Beginn diente die Turmkonstruktion vorrangig als Aussichtsplattform. Überlieferungen zufolge waren die umliegenden Bäume zur Bauzeit nicht höher als das zweite Obergeschoss. Inzwischen überragen viele Bäume den Holzbau, sodass er als Aussichtsplattform nicht mehr geeignet ist.<ref name="Dau4" /> Durch die nahe gelegenen Gastronomien erhielt das Bauwerk jedoch seine heutige Popularität<ref name="Knaurs">Mehling, Regler-Bellinger, Trautner: Knaurs Kulturreiseführer in Farbe – München. S. 182.</ref> und entwickelte sich der Autorin Daniela Dau zufolge zum „Herzstück des Englischen Gartens“.<ref name="Dau4" />
Friedrich Ludwig Sckell, der ab 1804 die Hofgärten in Bayern und damit auch den Englischen Garten verwaltete,<ref>Doronthea Lehner: Der Englische Garten in München. S. 40.</ref> legte 1807 einen Neuentwurf des Englischen Gartens vor, in dem er den bereits errichteten Chinesischen Turm wieder abreißen lassen wollte. Als Stilpurist<ref name="egim" /> wollte er stattdessen große architektonische Staffagen vermeiden und den Park auf wenige, einfache klassizistische Bauwerke beschränken.<ref>Dorothea Lehner: Der Englische Garten in München. S. 41 (Die Väter des Englischen Gartens Friedrich Ludwig: Friedrich Ludwig von Sckell (1750–1823)).</ref> Ihm zufolge habe zudem „der chinesische Geschmack der Baukunst keine Nachahmung verdient“.<ref name="egim">Christl Karnehm: Der Englische Garten in München. S. 113 (Bauten und Denkmäler im Garten einst und heute von A–Z).</ref> Sein Vorhaben konnte er jedoch nicht durchsetzen.
Der Chinesische Turm erlitt häufig Brandschäden,<ref name="111geschichte" /> die jedoch stets wieder repariert wurden.<ref name="muenchen.de" /><ref name="bavaricum">Elfi Zuber: München – Geschichte, Persönlichkeiten, Ereignisse. Institut Bavaricum, München 1993, S. 82.</ref> Am 13. Juli 1944, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, brannte die Turmkonstruktion durch einen Phosphorbombenabwurf ab.<ref name="111geschichte" /><ref>Dau: Englischer Garten – Auf Erlebnistour in Münchens Freizeitparadies. S. 13.</ref> Der originalgetreue<ref>Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3, S. 342.</ref> Wiederaufbau erfolgte von 1951<ref>Mehling, Regler-Bellinger, Trautner: Knaurs Kulturreiseführer in Farbe – München. S. 185.</ref> bis 1952 durch den Architekten Franz Zell<ref name="pdf">50 Jahre Wiederaufbau des Chinesischen Turms im Englischen Garten. Bayerische Schlösserverwaltung, August 2002, S. 1, abgerufen am 23. Juni 2014 (rtf). </ref> und die feierliche<ref>Waldemar Palten, Karl-Friedrich Beuckelmann: Der Englische Garten in München. S. 254.</ref> Übergabe des wiedererrichteten Bauwerks fand am 6. September desselben Jahres statt.<ref>Dau: Englischer Garten – Auf Erlebnistour in Münchens Freizeitparadies. S. 14.</ref> Die Konstruktion gilt seither als „Wahrzeichen des Englischen Gartens“.<ref name="bavaricum" /> 1960 wurde der Turm der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.<ref name="Knaurs" /> Seit den 1970er Jahren bleibt der Einlass für Gäste jedoch aus Sicherheitsgründen verwehrt; lediglich den dort spielenden Blaskapellen wird der Aufstieg gestattet.<ref name="111geschichte" /> Nur selten, wie am 6. September 2002, anlässlich des 50. Jubiläums der Wiedererrichtung, werden Turmbesteigungen für bis zu 15 Personen mit einer Führung angeboten.<ref name="pdf" />
Bereits 2002 wurde im Chinesischen Turm einer von zwei WLAN-Hot-Spots im Englischen Garten eingerichtet. Es diente erfolgreich als ein deutschlandweiter Pilotversuch eines solchen Angebots.<ref name="Dau4" /><ref>Ekkehard Müller-Jentsch: Wer Wlan, der kann. Süddeutsche Zeitung, 13. Juni 2003, abgerufen am 19. Juni 2014. </ref>
Architektur
Der aus Holz gebaute Chinesische Turm soll an einen chinesischen Tempel im Stil einer Pagode erinnern.<ref name="muenchen.de" /> Das Bauwerk ist 25 Meter hoch<ref name="pdf" /> und hat mit dem Erdgeschoss fünf Stockwerke.<ref name="Dau4" /> Wie eine Tanne wird der Durchmesser des vieleckigen Bauwerks, das an jeder Ecke mit einer Säule befestigt wurde, pro Etage schmaler. An der Außenseite jeder Etage sind Schindeldächer angebracht. Weiter innen hängen an den Ecken vergoldete Kugeln. In der Mitte des Gebäudes befindet sich eine die Stockwerke verbindende Wendeltreppe. Unter dem Boden wurden in jeder Etage ab dem ersten Stockwerk zusätzliche Holzbalken befestigt.<ref name="111geschichte" /> Der maximale Durchmesser des Chinesischen Turms beträgt etwa 19 Meter, der minimale Durchmesser einer Etage 6 Meter.<ref name="pdf" />
Neben dem Rumfordhaus und dem Monopteros gilt der Chinesische Turm heute als eine von drei „Stimmungsarchitekturen“ im Volkspark.<ref>Der große ADAC-Städteführer – Unsere schönsten Städte von Flensburg bis München, von Aachen bis Berlin. ADAC-Verlag, München 1990, ISBN 3-87003-357-6, S. 580.</ref>
Karussell
Ein erstes Kinderkarussell in der Nähe des Chinesischen Turms wurde 1823 errichtet, ist inzwischen jedoch nicht mehr vorhanden.<ref name="Dau4">Dau: Englischer Garten – Auf Erlebnistour in Münchens Freizeitparadies. S. 4.</ref> Seit 1913 steht für Kinder wieder ein Karussell mit holzgeschnitzten Tierfiguren (Hirsch, Steinbock, Kamel, Giraffe, Pferd, Storch und Flamingo) beziehungsweise mit altmodischen Kutschen, Wagen und Schlitten zur Verfügung.<ref name="111gesehen" /> Das Karussell mit Biedermeier-Figuren dreht seither zu Walzenorgel- und Polyphon-Musik seine Runden.<ref name="muenchen.de" /> Dabei sind die Tierfiguren mit den Objekten auf je einen Innen- und Außenkreis verteilt.<ref name="111gesehen" /> Neben dem Karussell steht zudem ein Spielplatz für die Kinder.<ref name="muenchen.de" /> Das Karussell wurde vom Bildhauer Josef Erlacher und dem Dekorationsmaler August Julier erdacht, angefertigt und bemalt. Seit 1977 gehört es wie der Chinesische Turm und der Englische Garten der Bayerischen Schlösserverwaltung an.<ref name="111gesehen" />
Veranstaltungen
Am Chinesischen Turm finden regelmäßige und unregelmäßige öffentliche Veranstaltungen statt.
Zum Kocherlball treffen sich am dritten Juli-Sonntag<ref name="restaurant" /> um 6:00 Uhr morgens zahlreiche Frauen und Männer in Trachten am Chinesischen Turm, um Volkstänze und Walzer zu Musik zu tanzen. Die Veranstaltung ist nach einem Brauch der Köche, Mägde und Diener benannt, die sich im Sommer jeden Sonntag vor Arbeitsbeginn am Chinesischen Turm<ref name="Dau4" /> zum Tanz verabredeten.<ref name="muenchen.de" /> Der Ball entstand um 1880 und rund 5.000 Menschen beteiligten sich zu dieser Zeit an der Veranstaltung.<ref name="kocher">blt: Der Kocherlball. Süddeutsche Zeitung, 11. Mai 2010, abgerufen am 20. Juni 2014. </ref> 1904 wurde der Kocherlball allerdings aus „Mangel an Sittlichkeit“ polizeilich verboten.<ref>Agnes Fazekas: Sitten und Sittlichkeit. In: Skurrile Stadt (2) – Angeberwissen für Münchner. Süddeutsche Zeitung, 27. November 2008, abgerufen am 20. Juni 2014. </ref><ref name="111geschichte" /> 1989, im Rahmen der 200-Jahr-Feier des Englischen Gartens, wurde die Tradition neu belebt; allerdings wird seitdem nur noch an einem Sonntag im Jahr die Tradition gefeiert. Im ersten Jahr des wiederbelebten Kocherlballs waren circa 15.000 Menschen daran beteiligt.<ref name="Dau4" /> Die Zahl pendelte sich in den folgenden Jahren auf meist über 10.000 Gäste ein.<ref name="tölz">Claudia Köstler: Mit Schwung im Kreis herum. Süddeutsche Zeitung, 15. Juni 2014, abgerufen am 20. Juni 2014. </ref> So gab es beispielsweise 2002<ref name="kocher" /> und 2013<ref>Kocherlball in München – Tanze mit mir in den Morgen. Süddeutsche Zeitung, 21. Juli 2013, abgerufen am 20. Juni 2014. </ref> je etwa 12.000 Besucher und zur 16. Neuauflage kamen erneut circa 15.000 Gäste.<ref>Sandra Müller: Dirndl drehn und rundherum. Süddeutsche Zeitung, 10. Mai 2010, abgerufen am 20. Juni 2014. </ref> 2014 wurde die Tradition zur Feier des 100-jährigen Jubiläums des Tölzer Kurhauses in Bad Tölz aufgegriffen und auch dort ein Kocherlball gefeiert.<ref name="tölz" />
Neben dem Kocherlball wurden zur 200-Jahr-Feier des Englischen Gartens 21 weitere Veranstaltungen am Chinesischen Turm abgehalten.<ref>Der Englische Garten in München. S. 274 (Große Feste im Englischen Garten).</ref> In der Weihnachtszeit befindet sich am Chinesischen Turm jährlich ein Weihnachtsmarkt.<ref name="muenchen.de" />
Während der Fußball-Welt- und Europameisterschaften sowie zu diversen weiteren Spielen wird am Chinesischen Turm Public Viewing angeboten. Lediglich für die Weltmeisterschaft 2014 wurde das Public Viewing wegen Umbaumaßnahmen abgesagt.<ref>WM 2014: Public Viewing in München - die Planungen. tz, München 22. April 2014 (Artikel online, abgerufen am 19. Juni 2014).</ref>
Im Sommer wird an Sonn- und Feiertagen im ersten Stock des Chinesischen Turms<ref name="Dau4" /> im Wechsel durch die Kapellen Rossbachtaler sowie Thoma<ref name="tz" /> Blasmusik gespielt.<ref name="muenchen.de" /> Bei gutem Wetter spielen die Musiker zusätzlich auch am Mittwoch sowie am Freitag bis zum frühen Abend.<ref>Chinesischer Turm. In: Biergarten.com. Abgerufen am 19. Juni 2014. </ref>
Gastronomien
Während der Biedermeier-Zeit, also etwa von 1825 bis 1848, gab es südlich des Chinesischen Turms die Chinesische Wirtschaft, in der sowohl eine Kegelbahn als auch ein Tanzboden existierten. Zu dieser Zeit wurde im und am Chinesischen Turm Bier ausgeschenkt. Dreimal die Woche wurde Tanzmusik gespielt und dazu gab es Konzerte oder Militärkapellen.<ref name="111geschichte" /> Zur Zeit der Chinesischen Wirtschaft standen an dieser Stelle zudem vier kleine Holzpavillons mit charakteristisch geschweiften Dächern.<ref name="egim" /> 1912 wurde an dieser Stelle eine neue Gaststätte errichtet.<ref name="111gesehen" />
Seit 1974 ist am Chinesischen Turm ein Biergarten unter der Führung der Wirtin Antje Schneider<ref name="tz" /> beheimatet, der mit 7.000 Sitzen nach dem Hirschgarten den zweitgrößten Biergarten Münchens darstellt. Der Biergarten, der Hofbräubier ausschenkt, gilt heute als ein beliebter Ort für Touristen.<ref>Paradies unter Kastanien. Manager Magazin, Hamburg 23. Mai 2012 (Artikel online, abgerufen am 21. Juni 2014).</ref> In den Biergarten darf aus bayerischer Tradition die eigene Brotzeit zum Verzehr mitgebracht werden.<ref>Susanne Popp: Warum dürfen sich Besucher in München ihre Brotzeit mit in den Biergarten bringen? In: Fragen aus dem Stadtleben. Süddeutsche Zeitung, 13. Juli 2009, abgerufen am 19. Juni 2014. </ref>
Neben dem Biergarten befindet sich außerdem das Restaurant am Chinesischen Turm.<ref name="muenchen.de" /> Dieses bietet regionale und internationale Küche an.<ref name="restaurant">Restaurant am Chinesischen Turm München. muenchen.de, abgerufen am 19. Juni 2014. </ref> Während des 19. Jahrhunderts speiste im Restaurant häufig die Hofgesellschaft.<ref name="merkur" />
In Kunst und Literatur
Der Chinesische Turm wird in der Kunst und in der Literatur häufig in Bezug mit dem Englischen Garten erwähnt oder abgebildet. 1830 schrieb Moritz Gottlieb Saphir ein Gedicht mit dem Titel Der chinesische Thurm über das Treiben der Menschen und der Natur am Bauwerk.<ref>Der Englische Garten in München. S. 167 (Literarischer Spaziergang durch den Englischen Garten, zitiert aus: Moritz Gottlieb Saphir, Der chinesische Thurm. 1830).</ref> Fünf Jahre später wurde ein begeisterter Brief von Bettina von Arnim an Johann Wolfgang von Goethe veröffentlicht, in dem sie auch über die „chinesische[n] Thürme“ schreibt.<ref>Der Englische Garten in München. S. 167 (Literarischer Spaziergang durch den Englischen Garten, zitiert aus: Bettina von Arnim, Goethes Briefwechsel mit einem Kinde, Teil 2, Berlin 1835).</ref> In Frühstück mit Blechmusik veröffentlichte 1840 ein anonymer Autor im Vaterländischen Magazin eine Kolumne über die Stimmung beim Essen an der Turmkonstruktion.<ref>Der Englische Garten in München. S. 168 (Literarischer Spaziergang durch den Englischen Garten, zitiert aus: Frühstück mit Blechmusik. 1840).</ref>
Schon vom 18. Jahrhundert an inspirierte der Chinesische Turm zahlreiche Künstler, die ihn sowohl als Haupt- wie als Nebenmotiv in Bilder und Zeichnungen einbezogen. Unter anderem Carl August Lebschée,<ref>Der Englische Garten in München. S. 51.</ref> Johann Michael Mettenleiter,<ref>Der Englische Garten in München. S. 82–83, 87.</ref> Fritz Schider<ref>Der Englische Garten in München. S. 94.</ref> und Richard Mahn<ref>Der Englische Garten in München. S. 161.</ref> stellten das Bauwerk mit verschiedenen künstlerischen Mitteln auf unterschiedliche Weisen dar.
Literatur
- Daniela Dau: Englischer Garten – Auf Erlebnistour in Münchens Freizeitparadies. Volk Verlag, München 2011, ISBN 978-3-86222-021-2.
- Der Englische Garten in München. Alois Knürr Verlag, München 2000, ISBN 3-928432-29-X.
- Rüdiger Liedtke: 111 Orte in München, die Geschichte erzählen. Emons Verlag, Köln 2013, ISBN 978-3-95451-221-8.
- Rüdiger Liedtke: 111 Orte in München, die man gesehen haben muss. Emons Verlag, Köln 2011, ISBN 978-3-89705-892-7.
- Marianna Mehling, Brigitte Regler-Bellinger, Tamara Trautner: Knaurs Kulturreiseführer in Farbe – München. Droemer Knaur, Augsburg 1998, ISBN 3-8289-0696-6.
Weblinks
- Offizielle Website des Restaurants am Chinesischen Turm
- Offizielle Website der Weihnachtsmarkts
- 360°-Panorama
Einzelnachweise
<references />
Koordinaten: 48° 9′ 9″ N, 11° 35′ 32″ O{{#coordinates:48,1525|11,5921|primary
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