Corcovado-Bergbahn


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Corcovado-Bergbahn <tr><td style="vertical-align:top;" colspan="2">
Triebwagen der Corcovado-Bergbahn
</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Streckenlänge:</td><td>3,824 km</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Spurweite:</td><td>1000 mm (Meterspur)

</td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Stromsystem:</td><td>800 V 60 Hz </td></tr><tr><td style="vertical-align:top;">Zahnstangensystem:</td><td>Riggenbach</td></tr>

0,0 Cosme Velho
0,850 Morro do Inglês
Ehemalige Anschlussstelle an die Straßenbahn Santa Teresa
1,710 Silvestre
2,710 Paineiras
3,824 Cristo Redentor

Die Corcovado-Bergbahn führt auf den 710 m hohen Corcovado, einem der Wahrzeichen von Rio de Janeiro.

Die meterspurige Zahnradbahn nach dem System Riggenbach wurde 1884 eröffnet. Den Gipfel konnte man allerdings erst ab dem 1. Juli 1885 erreichen. Der Auftrag für die Bahn wurde bereits am 7. Januar 1882 durch Kaiser Dom Pedro II. erteilt. Die beiden Ingenieure Teixeira Soãres und Francesco Passos erhielten eine Konzession für den Bau der Bahn. Die Strecke verläuft eingleisig und besitzt einige Ausweichstellen die teilweise als Haltepunkte verwendet werden (Teils nur für Anwohner). Eine Besonderheit bietet die Ausweichstelle Paineiras die als „Rückdrückgleis“ ausgeführt ist. Im Jahr 1910 wurde die Bahn durch die Sulzer AG aus der Schweiz elektrifiziert. Sie war damit die erste elektrisch betriebene Bahn in Brasilien.

Die Corcovado-Bergbahn ist eine der wenigen Bahnen, die mit Drehstrom fahren. Sie hat daher zwei Oberleitungen (für zwei Phasen), ebenso wie die Jungfraubahn und Gornergratbahn; die dritte Phase bildet die Schiene.

Der Ausgangspunkt der Bahn befindet sich in einer Höhe von 40 müNN. Bei einer mittleren Steigung von 16,7 % fährt die Bahn die 3824 m lange Strecke in 25 Minuten auf 680 m Höhe. Der steilste Abschnitt weist bis zu 30 % auf. Bergauf wird mit maximal 15, bergab mit 12 km/h gefahren. In den 1975 bei der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur angeschafften drei Doppeltriebwagen finden maximal 121 Personen Platz. Ein vierter Triebwagen ist identisch mit der talseitigen Hälfte der Doppeltriebwagen. Die Fahrzeuge kamen erst ab 1979 zum Einsatz, nachdem auch die Infrastruktur modernisiert worden war.

Die Zahnradbahn durchquert bei der Fahrt zum Gipfel des Corcovado den im Jahre 1961 eröffneten Nationalpark des 40 km² umfassenden Tijuca-Regenwaldes. (Der weit in die Stadt Rio de Janeiro hineinreichende Nationalpark, somit deren „grüne Lunge“, gilt als drittgrößter Stadtpark der Welt).

Auf dem Plateau des Gipfels steht auf einem Sockel die imposante und fast von jedem Punkt der Stadt aus zu sehende Christusstatue.

Literatur

  • Walter Hefti: Zahnradbahnen der Welt. Birkhäuser Verlag Basel und Stuttgart 1971, ISBN 3-7643-0550-9
  • Walter Hefti: Zahnradbahnen der Welt, Nachtrag. Birkhäuser Verlag Basel und Stuttgart 1976, ISBN 3-7643-0797-8

Weblinks

Commons Commons: Bahnhof der Corcovado-Bergbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien