Demokratische Partei der Sozialisten Montenegros
Demokratska Partija Socijalista Crne Gore | |
120px | |
120px | |
Parteivorsitzender | Milo Đukanović |
Gründung | 1991 |
Gründungsort | Podgorica |
Hauptsitz | Podgorica |
Ausrichtung | sozialdemokratisch |
Farbe(n) | Blau und Orange |
Parlamentssitze | 34/81 |
Internationale Verbindungen | Sozialistische Internationale |
Europapartei | Sozialdemokratische Partei Europas (assoziiert) |
Website | www.dps.me/ |
Die Demokratische Partei der Sozialisten Montenegros (montenegr.: Demokratska Partija Socijalista Crne Gore, DPS) ist eine sozialdemokratische Partei in Montenegro.
Die DPS entstand 1990 als Nachfolgeorganisation des montenegrinischen Teils des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens. Da sie deren Organisationsstruktur übernahm, hatte sie einen Vorteil bei den ersten freien Wahlen 1990, in denen sie 58,3 % der Wählerstimmen und 83 der 125 Parlamentssitze errang. An der Spitze der Partei standen in dieser Zeit Milo Đukanović, Momir Bulatović und Svetozar Marović. Bulatović wurde 1990 erster Präsident des Gliedstaats, Đukanović 1991 Ministerpräsident. 1992 verlor sie leicht, konnte die absolute Mehrheit aber verteidigen. Die Demokratische Partei der Sozialisten setzte sich für die Union mit Serbien (Bundesrepublik Jugoslawien) ein. Auch 1996 errang sie erneut eine absolute Mehrheit.
In der folgenden Zeit gab es einen Flügelkampf um das Verhältnis zu Serbien. Auf der einen Seite Präsident Bulatović, der das Milošević-Regime unterstützte, auf der anderen Ministerpräsident Đukanović, der sich von ihm distanzierte. Đukanović setzte sich durch und Bulatović verließ mit seinen Anhängern die Partei und gründete die Sozialistische Volkspartei. Bei den Präsidentschaftswahlen 1997 traten die beiden ehemaligen Parteifreunde gegeneinander an, wobei sich Đukanović knapp durchsetzte. Nach der Amtsübernahme 1998, wurde der Parteilose Filip Vujanović neuer Regierungschef. Im gleichen Jahr trat die DPS gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Partei (SDP) zu den Parlamentswahlen an. Gemeinsam erhielten sie 49,5 % und 35 der 78 Sitze, von denen 30 an die DPS gingen.
Anschließend wandte sich die Demokratische Partei der Sozialisten mehr und mehr dem Streben nach völliger Unabhängigkeit zu. Die Regierung führte hierzu beispielsweise die Deutsche Mark ein. Milo Đukanović gewann durch seine Ablehnung Miloševićs internationale Sympathie. Aber auch nach dessen Sturz 2000 hielt die DPS am Streben nach Unabhängigkeit fest. Die Parlamentswahl 2001 endete im Patt, weder der pro-europäische noch der pro-serbische Block konnte eine Regierung bilden. Die Wahlen wurden 2002 wiederholt, hieraus konnten DPS und SDP wieder gestärkt vorgehen. Anschließend fand ein Ämtertausch statt: Milo Đukanović wurde wieder Ministerpräsident, Filip Vujanović Staatspräsident. 2003 wurde die Bundesrepublik Jugoslawien in den lockeren Staatenbund Serbien und Montenegro umgewandelt, dessen Staatsoberhaupt der DPS-Politiker Svetozar Marović wurde.
Nach dem Referendum zur Unabhängigkeit Montenegros, die das Regierungslager knapp gewann, erfolgte die Unabhängigkeitserklärung und bald darauf die internationale Anerkennung. Das Wahlvolk belohnte die Regierung anschließend mit leichten Zugewinnen auf 47,7 % für die Koalition für ein europäisches Montenegro. Seither hält die DPS 34 der 81 Sitze in der Skupština.
Die Demokratische Partei der Sozialisten ist assoziiertes Mitglied der Sozialistischen Internationale.
Literatur
- Arno Weckbecker und Frank Hoffmeister, Die Entwicklung der politischen Parteien im ehemaligen Jugoslawien, 1997 (ISBN 3-486-56336-X), S. 65f
Weblinks
Belgien: Parti socialiste · Socialistische Partij Anders | Bulgarien: Bălgarska Socialističeska Partija | Dänemark: Socialdemokraterne | Deutschland: Sozialdemokratische Partei Deutschlands | Estland: Sotsiaaldemokraatlik Erakond | Finnland: Suomen Sosialidemokraattinen Puolue | Frankreich: Parti socialiste | Griechenland: Panellínio Sosialistikó Kínima | Irland: Labour | Italien: Partito Socialista Italiano · Partito Democratico | Kroatien: Socijaldemokratska partija Hrvatske | Litauen: Lietuvos socialdemokratų partija | Luxemburg: Lëtzebuerger Sozialistesch Aarbechterpartei | Malta: Partit Laburista | Niederlande: Partij van de Arbeid | Norwegen: Arbeiderpartiet | Österreich: Sozialdemokratische Partei Österreichs | Polen: Sojusz Lewicy Demokratycznej · Unia Pracy | Portugal: Partido Socialista | Rumänien: Partidul Social Democrat | Schweden: Socialdemokraterna | Slowakei: SMER – sociálna demokracia | Slowenien: Socialni demokrati | Spanien: Partido Socialista Obrero Español | Tschechien: Česká strana sociálně demokratická | Ungarn: Magyarországi Szociáldemokrata Párt · Magyar Szocialista Párt | Vereinigtes Königreich: Labour · Social Democratic and Labour Party | Zypern: Kinima Sosialdimokraton
Assoziierte Parteien
Albanien: Partia Socialiste e Shqipërisë |
Bosnien und Herzegowina: Socijaldemokratska partija Bosne i Hercegovine |
Bulgarien: Partija Bălgarski Socialdemokrati |
Island: Samfylkingin |
Mazedonien: Socijaldemokratski Sojuz na Makedonija |
Montenegro: Demokratska Partija Socijalista Crne Gore · Socijaldemokratska Partija Crne Gore |
Schweiz: Sozialdemokratische Partei |
Serbien: Demokratska Stranka |
Türkei: Barış ve Demokrasi Partisi · Cumhuriyet Halk Partisi
Parteien mit Beobachterstatus
Ägypten: Ägyptische Sozialdemokratische Partei |
Andorra: Partit Socialdemòcrata |
Israel: Awoda· Meretz |
Lettland: Latvijas Sociāldemokrātiskā Strādnieku partija · Sociāldemokrātiskā partija „Saskaņa“ |
Marokko: Union Socialiste des Forces Populaires |
Moldawien: Partidul Democrat din Moldova |
Nordzypern: Cumhuriyetçi Türk Partisi |
Palästinensische Autonomiegebiete: Fatah |
San Marino: Partito dei Socialisti e dei Democratici |
Tunesien: Ettakatol