Deutschordensballei Franken
Die Deutschordensballei Franken war eine Ballei (mittellateinisch ballivus: Aufseher), d. h. eine Ordensprovinz des Deutschen Ordens. Sie bestand aus 21 Kommenden, denen wiederum (Ober-)Ämter untergliedert waren. Die Ballei Franken hatte ihren Sitz in Ellingen, während das Oberhaupt des Deutschen Ordens, der Deutsch- und Hochmeister, ab 1525 <ref>Schloss Horneck</ref> in Bad Mergentheim seinen Sitz hatte. Die Oberämter wurden von Komturen geleitet, die Ämter von Amtmännern und die Gemeinden von Schultheißen.
Der Orden hatte die Hochgerichtsbarkeit inne, der Blutbann lag zunächst bei den einzelnen Ämtern, wurde später jedoch nur noch dem Hochmeister übertragen. Wie auch entsprechend den Ordensregeln im übrigen Ordensgebiet hatte der Orden die Kontrolle über das gesamte kirchliche und weltliche Leben innerhalb der Ballei Franken, auf ihn gehen die Gründung zahlreicher Schulen und Spitäler sowie der Bau vieler Kirchen im Verwaltungsgebiet zurück.
Inhaltsverzeichnis
Kommenden
- Kommende Horneck in Gundelsheim (bis 1789).
- Landkomturei Ellingen (1216 bis 1786). Im Ellinger Schloss residierte von 1788 bis 1796 auch der Deutschmeister als Vorgesetzter der Komture.
- Amt Absberg (1652–1806) <ref>Deutschordensgebiet Absberg</ref>
- Amt Hürnheim bei Ederheim (1709–1806)
- Amt Lierheim <ref>Deutschordensgebiet Lierheim</ref>
- Amt Nördlingen <ref>Der Deutsche Orden im Ries</ref>
- Amt Reimlingen (1283–1806) <ref>Deutschordensgebiet Reimlingen</ref>
- Kommende Aichach
- Kommende Blumenthal
- Kommende Donauwörth
- Kommende Eschenbach
- Kommende St. Ägid zu Regensburg
- Kommende Gangkofen
- Kommende Giengen
- Kommende Heilbronn
- Kommende Kloppenheim (seit 1718 im Deutschordensschloss Kloppenheim)
- Kommende Nürnberg (1209–1806) siehe auch: St. Jakob (Nürnberg) <ref>Die Geschichte von St. Jakob in Nürnberg</ref>
- Amt Postbauer-Heng <ref>Deutschordensgebiet Postbauer-Heng</ref>
- Amt Eschenbach <ref>Deutschordensgebiet Eschenbach</ref>
- Amt Schneidheim
- Kommende Rothenburg
Bei der Mediatisierung der Ordensgebiete ab 1802 wurden die Verwaltungsstrukturen des Ordens teilweise in die nunmehr staatlichen Verwaltungen übernommen.
Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Adalbert Ehrenfried: Stifte und Orden in Neckarsulm. Ehrenfried, Zell a. H. 1974
- Dieter J. Weiss: Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter. Degener, Neustadt a.d. Aisch 1991, ISBN 3-7686-9111-X (Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte. Reihe 9, Darstellungen aus der fränkischen Geschichte. Band 39)
- Ada Stützel: Auf den Spuren des Deutschen Ordens in Franken. Sutton, Erfurt 2006, ISBN 3-89702-990-1
- Gerhard Pfeiffer (Bearb.): Die älteste Urbare der Deutschordenskommende Nürnberg. Degener, Neustadt/Aisch 1981, ISBN 3-7686-4089-2
Einzelnachweise
<references />
Bank der geistlichen Fürsten: Hochstift Bamberg | Hochstift Würzburg | Hochstift Eichstätt | Ballei Franken des Deutschen Ordens
Bank der weltlichen Fürsten: Markgraftum Brandenburg-Ansbach | Markgraftum Brandenburg-Kulmbach (bzw. nach 1604 Brandenburg-Bayreuth) | Gefürstete Grafschaft Henneberg | bis 1792 dazu: Gefürstete Grafschaft Gimborn | Gefürstete Grafschaft Löwenstein-Wertheim | Gefürstete Grafschaft Hohenlohe-Waldenburg
Bank der Grafen und Herren: Grafschaft Castell | Grafschaft Erbach | Grafschaft Hohenlohe | Herrschaft Limpurg | Herrschaft Reichelsberg | Grafschaft Rieneck | Herrschaft Schwarzenberg | Grafschaft Wertheim | bis 1792 dazu: Herrschaft Hausen | Herrschaft Seinsheim | Herrschaft Welzheim | Herrschaft Wiesentheid
Bank der Städte: Nürnberg | Rothenburg | Schweinfurt | Weißenburg | Windsheim