Aisymnet


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Ein Aisymnet (altgriech. αἰσυμνητήρ · aisymneter, auch Diallaktes · διαλλακτής) war ein „Versöhner“ im antiken Griechenland des 7. und 6. Jahrhundert vor Christus.

Während des siebten vorchristlichen Jahrhunderts traten in zahlreichen griechischen Poleis soziale Spannungen auf. Zum einen bekämpften sich verschiedene Adelsgruppen untereinander, zum anderen gerieten Kleinbauern immer mehr in wirtschaftliche Abhängigkeit vom Adel. Diese Konflikte bargen Potential für Bürgerkriege und so einigte sich vielenorts die gesamte Bürgerschaft auf einen Aisymneten.<ref>Plutarch, Solon 4</ref><ref>Diogenes Laërtius, i. 75</ref><ref>Plehn, Lesbiaca, p. 4 6,48</ref>

Die Aisymneten wurden mit Generalvollmacht ausgestattet und sollten zwischen den rivalisierenden Parteien vermitteln und soziale Missstände ausräumen. Oft änderten sie auch Teile der Verfassung zu diesem Zweck. In vielen Poleis genügten ihre Maßnahmen nicht, um die Bevölkerung zu befriedigen und nach ihrer Amtsniederlegung wurde eine Tyrannis errichtet. In einigen Städten entwickelte sich die außerordentliche Aisymnetie zum Magistrat.

Berühmte Aisymneten

Diodoros: Griechische Weltgeschichte. Hiersemann, Stuttgart 1992–2009. * (Buch I – X). Teil 1. (Buch 1–3) (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 34, Abt. Klassische Philologie). Übersetzt von Gerhard Wirth. Eingeleitet und kommentiert von Thomas Nothers. 1992, ISBN 3-7772-9218-4. * (Buch I – X). Teil 2. (Buch 4–10) (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 35, Abt. Klassische Philologie). Übersetzt von Gerhard Wirth. Eingeleitet und kommentiert von Thomas Nothers. 1993, ISBN 3-7772-9220-6. * (Buch XI – XIII) (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 45, Abt. Klassische Philologie). Übersetzt von Otto Veh. Eingeleitet und kommentiert von Wolfgang Will. 1998, ISBN 3-7772-9739-9. * (Buch XIV – XV) (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 55, Abt. Klassische Philologie). Übersetzt von Otto Veh. Überarbeitet, eingeleitet und kommentiert von Thomas Frigo. 2001, ISBN 3-7772-0125-1. * (Buch XVI) (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 63, 1, Abt. Klassische Philologie). Übersetzt von Otto Veh. Überarbeitet, eingeleitet und kommentiert von Thomas Frigo. 2007, ISBN 978-3-7772-0700-1. * (Buch XVII) (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 63, 2, Abt. Klassische Philologie). Übersetzt von Otto Veh. Überarbeitet, eingeleitet und kommentiert von Moritz Böhme. 2009, ISBN 978-3-7772-0914-2. * (Buch XVIII – XX) (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 63A, Abt. Klassische Philologie). Teilband A: Einleitung und Übersetzung. Übersetzt von Otto Veh. Eingeleitet und kommentiert von Michael Rathmann. 2005, ISBN 3-7772-0516-8. * (Buch XVIII – XX) (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 63B, Abt. Klassische Philologie). Teilband B: Kommentar und Anhang. Übersetzt von Otto Veh. Eingeleitet und kommentiert von Michael Rathmann. 2005, ISBN 3-7772-0517-6. * Fragmente (Buch XXI – XL) (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 67, Abt. Klassische Philologie). Halbband 1: Einleitung und Übersetzung. Übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Gerhard Wirth. 2008, ISBN 978-3-7772-0802-2. * Fragmente (Buch XXI – XL) (= Bibliothek der griechischen Literatur. Bd. 68, Abt. Klassische Philologie). Halbband 2: Kommentar. Übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Gerhard Wirth. 2008, ISBN 978-3-7772-0803-9.</ref>

Nachantike Aisymneten

Der politischen Funktion nach kann man auch nachantike historische Persönlichkeiten immer wieder als Aisymneten konstatieren, so (sogar zweimal in seinem Leben: 1945 und 1958) Charles de Gaulle für Frankreich.

Siehe auch

Literatur

  • Michael Stahl: Aristokraten und Tyrannen im archaischen Athen. Untersuchungen zur Überlieferung, zur Sozialstruktur und zur Entstehung des Staates. Steiner-Verlag-Wiesbaden-GmbH, Stuttgart 1987, ISBN 3-515-04501-5.
  • Michael Stahl: Solon F 3D. Die Geburtsstunde des demokratischen Gedankens. In: Gymnasium. Bd. 99, 1992, S. 385–408.

Weblinks

Verweise

<references/>