Diokletianpalast


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Datei:Diokletianpalast.jpg
Syrischer Bogen im Peristyl innerhalb des Palastkomplexes

Der Diokletianpalast (kroatisch Dioklecijanova palača) ist ein antiker Baukomplex, der als Alterssitz für den römischen Kaiser Diokletian diente, welcher als einziger römischer Kaiser 305 n. Chr. freiwillig aus dem Amt schied, gemeinsam mit seinem Mitkaiser Maximian. Der Diokletianpalast bildet heute die Innenstadt der kroatischen Hafenstadt Split und wurde nach der Römerzeit zu einer bewohnten Festung umgewandelt, welche in der Folge an unterschiedliche kulturelle Einflüsse angepasst wurde. Zahlreiche Gebäude oder bautechnische Veränderungen aus unterschiedlichen Epochen zeugen von der lebhaften Geschichte der Stadt Split. Die UNESCO erklärte den Innenstadt-Bereich des Diokletianpalastes im Jahr 1979 zum Weltkulturerbe.

Gründe für den Bau

Der römische Kaiser Diokletian ließ sich für die letzten Jahre seines Lebens einen ausgedehnten Palastkomplex bauen. Er ließ diesen in der Nähe seines Geburtsortes Dioclea (auch Dognidolatz), in der Nähe von Solin<ref>Mittheilungen der Central-Commission, Juli 1856, Fußnote im Artikel Unterbauten des Diocletianischen Kaiserpalastes in Spalato (Andrich)</ref> in der Provinz Dalmatia ansiedeln. Der Bau wurde in Rekordzeit in den Jahren von etwa 295 bis 305 n. Chr. errichtet. Der Diokletianpalast zeichnete sich durch seine außergewöhnliche strategische Lage in der Mitte des Römischen Reiches aus.

Baukomplex

Datei:Diokletian Palace.JPG
Kellergewölbe im Diokletianspalast Split

Es handelte sich um ein zusammengesetztes Bauwerk aus römischer Villen- und Palastarchitektur, Militär- und Stadtarchitektur sowie Sakralarchitektur. Der im Grundriss rechteckig erbaute Palast nahm eine Fläche von etwa 30.000 m² ein (etwa 215 × 180 Meter). Nach außen grenzte sich der Bau durch starke Mauern mit viereckigen Ecktürmen und zusätzlich vorspringenden Türmen an den Fassaden deutlich ab, außer an der zum Meer gewandten Südfassade. Anhand der unterirdischen Hallen können die Dimensionen des einstigen Palastes am besten nachvollzogen werden. Diese Hallen waren über viele Jahrhunderte durch Abfälle verborgen.

Im Inneren des Palastes teilen eine Querstraße (Decumanus) und eine Längsstraße (Cardo) – entsprechend der Architektur römischer Militärlager – den Palast in etwa gleich große Teile. In den nördlichen Bereichen fanden sich bei archäologischen Grabungen Reste zweier großer Gebäude mit rechteckigen Grundrissen, deren Funktionen bisher nicht ganz geklärt werden konnten. Vielleicht waren diese Bauten militärische Einrichtungen.

Im Süden des Palastes lagen links und rechts eines mittigen Peristyls größere Höfe mit Kultdenkmälern (drei Tempel und Diokletians Mausoleum); im südlicheren Viertel erhielten sich Reste der kaiserlichen Wohnung mit vielen unterschiedlichen Raumformen.

Veränderungen über die Jahrhunderte

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die ursprüngliche Architektur geändert, doch die Einwohner dieser Stadt, die später Spalatum (von lat. Salonae Palatium), dann Split genannt wurde, wussten die Struktur des Palastes unter der byzantinischen, venezianischen und österreichisch-ungarischen Herrschaft zu nutzen und sie dabei so wenig wie möglich zu beschädigen.

Bedeutende Sehenswürdigkeiten

Das Peristyl des Palastes, das Diokletianmausoleum (die heutige römisch-katholische Kathedrale des Hl. Domnius), der Jupiter-Tempel (heute Taufkapelle des Hl. Johannes), die Säulengänge auf der Straße, eine frühkroatische Kirche, romanische und venezianische Gebäude, das Tor von Andrija Buvina und Werke von Giorgio di Matteo sind in gut erhaltenem Zustand.

Einzelnachweise

<references />

Literatur

  • George Niemann: Der Palast Diokletians in Spalato / ... aufgenommen und beschrieben von George Niemann. Hölder, Wien 1910. (Nachdruck: (= Knjiga mediterana; Band 39). Književni Krug, Split 2005, ISBN 953-163-260-X.)
  • Frane Bulić, Ljubo Karaman: Kaiser Diokletians-Palast in Split. Matica Hrvatska, Zagreb 1929.
  • Sh. McNally, J.-T. Marasović (Hrsg.): Diocletian’s palace. Report on joint excavations in southeast quarter 1-5. 1972–1989.
  • J. J. Wilkes: Diocletian’s Palace of Split. Residence of a retired Roman Emperor. Oxbow Books, Oxford 1993, ISBN 0-9521073-0-9.
  • Tomislav Marasović: Der Diokletianspalast. Ein Weltkulturerbe. Split-Kroatien. Ins Deutsche übersetzt von Margret Kučer. Buvina, Zagreb 1995, ISBN 953-6006-04-9.
  • Michael Stanić: Dalmatien: kleine Kunstgeschichte einer europäischen Städtelandschaft. Böhlau, Köln/ Weimar/ Wien 2008, ISBN 978-3-412-20044-2.

Weblinks

Commons Commons: Diokletianspalast – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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