Eggolsheim


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Eggolsheim
49.77083333333311.058055555556255Koordinaten: 49° 46′ N, 11° 3′ O{{#coordinates:49,770833333333|11,058055555556|primary
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  }}
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Forchheim
Höhe: 255 m ü. NHN
Fläche: 48,9 km²
Einwohner: 6469 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BY">Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom Oktober 2015 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91330
Vorwahl: 09545
Kfz-Kennzeichen: FO, EBS, PEG
Gemeindeschlüssel: 09 4 74 123
Marktgliederung: 13 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstraße 27
91330 Eggolsheim
Webpräsenz: www.eggolsheim.de
Bürgermeister: Claus Schwarzmann (BB/OEB/AS)
Lage des Marktes Eggolsheim im Landkreis Forchheim

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Eggolsheim ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Forchheim und liegt am Westrand der Fränkischen Schweiz im Regnitztal.

Geografie

Geografische Lage

Eggolsheim liegt östlich des historischen Ludwig-Donau-Main-Kanal, der Nord-Süd-Verbindung von Main und Donau, Vorläufer des heutigen Main-Donau-Kanals. Der Markt grenzt im Norden an den Landkreis Bamberg, im Süden an die Große Kreisstadt Forchheim.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind:

Buttenheim (Landkreis Bamberg) Heiligenstadt in Oberfranken (Landkreis Bamberg) Unterleinleiter
Altendorf (Landkreis Bamberg) Nachbargemeinden Ebermannstadt
Hallerndorf Forchheim (Große Kreisstadt) Weilersbach

Gemeindegliederung

Eggolsheim gliedert sich in 13 Ortsteile:<ref>www.bayerische-landesbibliothek-online.de</ref>

  • Bammersdorf
  • Drosendorf
  • Drügendorf
  • Eggolsheim
  • Götzendorf

Geschichte

Urnenfelderzeit

Grabfunde belegen eine Siedlungsgeschichte bis in die Urnenfelderzeit um 1200 vor Christus. Ein Adelsgrab aus dieser Epoche wurde im Jahr 1982 ergraben. Es enthielt reiche Grabbeigaben, etwa ein zerbrochenes Bronzeschwert, ein Messer und eine Gewandnadel. Die Grabmulde war mit Steinplatten ausgekleidet. Über dem Grab befand sich ein Erdhügel von 23 Meter Durchmesser und vermutlich ursprünglich 6 Meter Höhe. Der Bestattete war etwa 40 Jahre alt geworden. Er muss mit der damaligen Siedlung auf der Ehrenbürg in Kontakt gestanden haben, was durch die metallurgisch nachgewiesene Zusammensetzung von Nieten seines Schwertgehänges belegt ist. Diese ist mit Bronzeresten identisch, die auf der Ehrenbürg gefunden wurden.<ref>Björn-Uwe Abels, Walter Sage, Christian Züchner: Oberfranken in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Bayreuth 1986, ISBN 3-87052-991-1 (S. 96 ff.)</ref>

Latènezeit

Datei:Grabfund Eggolsheim 7 Jh.JPG
Grabbeigaben aus zwei Eggolsheimer Reihengräbern des 7. Jahrhunderts, Ausgestellt im Archäologie-Museum Oberfranken in Forchheim

Seit dem ersten vorchristlichen Jahrhundert (Latènezeit) wanderten Germanen in die bis dahin von Kelten besiedelten Gebiete ein. Germanische Siedlungsfunde in Eggolsheim sind bereits aus der Zeit vor Christi Geburt bekannt.<ref>Abels, Sage, Züchner, 1986 (S. 164, 166)</ref>

Mittelalter

Grabbeigaben der Merowingerzeit wurden im Gebiet Eggolsheim-Neuses ausgegraben. Dazu gehören ein Schildbuckel, eine Lanzenspitze, die Bruchstücke einer Sax-Aufhängung und ein Messer. Diese Ausrüstungsgegenstände sind vermutlich dem späten 7. Jahrhundert, zumindest aber der späten Merowingerzeit zuzuordnen.<ref>Abels, Sage, Züchner, 1986 (S. 188)</ref> Daneben gab es weitere Funde, etwa eine Goldfibel aus der Merowingerzeit um 600 nach Christus.<ref>Das Archäologie-Museum Oberfranken auf der Seite der Stadt Forchheim</ref> Auch aus der anschließenden karolingischen und ottonischen Zeit ist in Eggolsheim ein relativ großes Reihengräberfeld bezeugt. Eine frühmittelalterliche Wehranlage (Ringwall Schießberg) befand sich auf dem Schießberg bei Unterstürmig zwischen Eggolsheim und Buttenheim.<ref>Abels, Sage, Züchner, 1986 (S. 244 f.)</ref>

Die ältesten Erwähnungen des Ortes stammen aus Schenkungsurkunden der Jahre 750 bis 802. Im Jahr 1002 wurde Eggolsheim (als „Eggoluesheim“) in einer Urkunde König Heinrichs II. genannt, als es mit dem Forchheimer Kirchengut gemeinsam mit Erlangen („Erlangon“) auf das neu gegründete Stift Haug bei Würzburg übertragen wurde.<ref>MGH, D.H. II., 3. Monumenta Germaniae Historica/Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 22. August 2013.</ref> Als Markt wurde Eggolsheim erstmals im Jahr 1343 erwähnt.<ref>Andraschke, S. 13</ref>

Neuzeit

Der Markt gehörte bis zur Säkularisation 1803 zum Hochstift Bamberg, das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag. Seitdem ist der fränkische Ort Teil des Landes Bayern.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurden am 1. Juli 1972 die damals selbstständigen Gemeinden Bammersdorf, Drosendorf am Eggerbach, Eggolsheim, Kauernhofen, Neuses an der Regnitz, Rettern, Unterstürmig und Weigelshofen zur neuen Gemeinde Eggolsheim zusammengeschlossen.<ref> Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 462.</ref> Am 1. Mai 1978 kamen Drügendorf, Götzendorf und Tiefenstürmig hinzu.<ref> Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 684.</ref>

Sehenswürdigkeiten

Datei:Aerial Schloss Jägersburg bei Eggolsheim.jpg
Schloss Jägersburg, Luftaufnahme 2013

Bekannte Sehenswürdigkeiten sind:

Ortsname

Der Ortsname wandelte sich von Eggoluesheim (1002), über Eggolvesheim (1017), Ekkolczheim (1326 bis 1328), Eckoltzheim (1385) und Eckolshaim prope („bei“) Bambergam, bis er 1747 erstmals Eggolsheim, aber auch Eggoldsheim, Eckoldsheim ol. („einst“) Eckoldishemum oder Eggoldesheime geschrieben wurde.<ref name="Reitzenstein">Reitzenstein, S. 61</ref>

Das Grundwort ist das althochdeutsche heim (oder haim) als Kurzform von heima für Wohnung, Behausung, Heimstatt oder Aufenthaltsort. Das Bestimmungswort im Ortsnamen ist der männliche Personenname Egolf,<ref name="Reitzenstein" />der sich von den im 6. bis zum Ende des 8. Jahrhunderts in Süddeutschland herrschenden Agilolfingern und damit vom Namen des Suebenfürsten Agilulf ableitet.<ref name="Maas">Maas, S. 63</ref>

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 1996 Claus Schwarzmann (Bürgerbund BB/Oberer Eggerbachbund OEB/Aktive Senioren AS). Er folgte auf Josef Eismann (CSU), der seit 1970 Bürgermeister war.<ref name="Bürgermeister 2014">Vorläufiges Ergebnis zur Bürgermeisterwahl 2014 am 16.03.2014, Markt Eggolsheim. Markt Eggolsheim, 16. März 2014, abgerufen am 30. März 2014.</ref><ref name="BGM 2014">Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des ersten Bürgermeisters am 16.03.2014. Markt Eggolsheim, 25. März 2014, abgerufen am 30. März 2014.</ref>

Marktgemeinderat

Marktgemeinderatswahl 2014<ref name="Gemeinderat 2014" /><ref name="MGR 2014" />
Wahlbeteiligung: 72,1 %
 %
30
20
10
0
22,9 %
2,1 %
17,3 %
9,6 %
11,7 %
8,3 %
28,1 %
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Die letzten Kommunalwahlen führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat (n. k. = nicht kandidiert):<ref name="Gemeinderat 2014">Vorläufiges Ergebnis zur Gemeinderatswahl 2014 am 16.03.2014, Markt Eggolsheim. Markt Eggolsheim, 16. März 2014, abgerufen am 30. März 2014.</ref><ref name="MGR 2014">Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Marktgemeinderats am 16.03.2014. Markt Eggolsheim, 25. März 2014, abgerufen am 30. März 2014.</ref>

2002 2008 2014
CSU 5 5 5
SPD/Unabhängige Wähler (UW) 1 1 0
Bürgerbund (BB) 3 3 4
Freie Wähler (FW) 2 2 2
Oberer Eggerbachbund (OEB) 3 2 2
Bammersdorfer Bürgergemeinschaft (BBG) 2 2 2
Junge Bürger (JB) 1 2 1
Wählergruppe Neuses/Bahnhofsiedlung Eggolsheim (WG-NBE) 1 2 1
Wählergruppe Eggolsheim-Unterstürmig-Kauernhofen (WG-EUK) 1 1 1
Aktive Senioren (AS) n. k. n. k. 1
Junge Marktgemeinde (JM) n. k. n. k. 1
Freie Wählergruppe der Außenorte 1 n. k. n. k.
Summe 20 20 20

Wappen

Blasonierung: „In rot auf silbernem Boden der dreiseitige Chor einer silbernen Kirche mit offenen Toren, beiderseits ein schlanker gemauerter Turm mit Spitzdach; auf dem Chor und den Türmen goldene Kreuze.“

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Eggolsheim liegt in unmittelbarer Nähe der Bundesautobahn 73 Nürnberg–Bamberg (Ausfahrt Forchheim–Nord).

Der Bahnhof Eggolsheim befindet sich im Ortsteil Neuses und liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Er wird stündlich von S-Bahnen der S1 (Bamberg–Nürnberg–Hartmannshof) der S-Bahn Nürnberg sowie mehrmals täglich von Zügen der Agilis-Linie Ebern–Bamberg–Forchheim–Ebermannstadt (Bahnstrecken Breitengüßbach–Maroldsweisach und Forchheim–Behringersmühle) bedient.

Im Gemeindegebiet von Eggolsheim liegen am Main-Donau-Kanal zwei Betriebs-Länden und der ehemalige Ölhafen Eggolsheim.

Unternehmen

Im Bereich des Marktes gibt es über 300.000 Quadratmeter Industrie- und Gewerbeflächen.

Im Markt Eggolsheim gibt es die Brauereien Först in Drügendorf und Pfister in Weigelshofen, die für ihre Biere nur Zutaten aus ökologischer Landwirtschaft verwendet. Die Brauerei Schwarzes Kreuz in Eggolsheim wurde 2012 stillgelegt.

Persönlichkeiten

Söhne des Marktes

Personen, die vor Ort wirken oder gewirkt haben

Literatur

Weblinks

Commons Commons: Eggolsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />