Erkenbrechtsweiler


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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Erkenbrechtsweiler
48.5566666666679.4322222222222702Koordinaten: 48° 33′ N, 9° 26′ O{{#coordinates:48,556666666667|9,4322222222222|primary
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Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Esslingen
Höhe: 702 m ü. NHN
Fläche: 6,93 km²
Einwohner: 2109 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BW">Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2014 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).</ref>
Bevölkerungsdichte: 304 Einwohner je km²
Postleitzahl: 73268
Vorwahl: 07026
Kfz-Kennzeichen: ES, NT
Gemeindeschlüssel: 08 1 16 018
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Uracher Straße 2
73268 Erkenbrechtsweiler
Webpräsenz: www.erkenbrechtsweiler.de
Bürgermeister: Roman Weiß
Lage der Gemeinde Erkenbrechtsweiler im Landkreis Esslingen

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Erkenbrechtsweiler ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. Sie befindet sich in der Randzone der Metropolregion Stuttgart. Erkenbrechtsweiler ist mit seiner gesamten Gemarkung Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

Geografie

Geografische Lage

Erkenbrechtsweiler ist die einzige Gemeinde im Landkreis Esslingen, deren Markung vollständig auf der Albhochfläche liegt.

Gemeindegliederung

Zu Erkenbrechtsweiler gehören das Dorf Erkenbrechtsweiler und der Ort Burrenhof. Im Norden der Gemeinde in der Flur „Burg“ liegt ein abgegangener Wohnplatz wahrscheinlich aus fränkischer Zeit.<ref>Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 203–204</ref>

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinde sind Neuffen im Westen, Beuren im Nordwesten, Owen im Norden, Lenningen im Osten (alle Landkreis Esslingen), Grabenstetten und Hülben im Süden (beide Landkreis Reutlingen).

Geschichte

Datei:Erkenbrechtsweiler, Andreas Kieser.png
Erkenbrechtsweiler 1683/1685 im Kieserschen Forstlagerbuch

Ein Hügelgrab aus der Bronzezeit beweist, dass schon in der Bronzezeit Menschen auf der Gemarkung wohnten. Auch Reste aus der Hallstattzeit wurden gefunden.

Erkenbrechtsweiler wurde erstmals 1284 als Hergenbolswiler bzw. Erggenboltswilaer urkundlich erwähnt, als Berthold von Neuffen es dem Hochstift zu Speyer zu Lehen übertrug. 1301 wurde der Ort mit der Herrschaft Neuffen an die Grafen von Württemberg verkauft. Der Ort kam 1938 zum neugebildeten Landkreis Nürtingen und ging mit diesem 1973 im Landkreis Esslingen auf.

Religionen

Seit der Reformation ist Erkenbrechtsweiler evangelisch geprägt. Die Kirchengemeinde umfasst die Gemeinde Erkenbrechtsweiler und seit 2004 auch den Ortsteil Hochwang der Gemeinde Lenningen. Sie hat ca. 1.700 Mitglieder (Stand 2005).<ref>Wikipedia: Kirchenbezirk Kirchheim unter Teck</ref>.

Daneben gibt es inzwischen auch eine neuapostolische Kirche. Römisch-katholische Christen hingegen müssen zum Gottesdienst in den Lenninger Ortsteil Hochwang fahren.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).

Stichtag Einwohnerzahl
3. Dezember 1834 ¹ 538
1. Dezember 1871 ¹ 686
1. Dezember 1900 ¹ 789
17. Mai 1939 ¹ 957
13. September 1950 ¹ 1.246
6. Juni 1961 ¹ 1.314
27. Mai 1970 ¹ 1.446
25. Mai 1987 ¹ 1.831
31. Dezember 1995 2.012
31. Dezember 2000 2.173
31. Dezember 2005 2.133

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Erkenbrechtsweiler hat 10 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften %
2014
Sitze
2014
%
2009
Sitze
2009
Kommunalwahl 2014
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,64 %
45,36 %
Gewinne/Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
-3,96 %p
+3,96 %p
Expression-Fehler: Unerwartete schließende eckige Klammer
UB Unabhängige Bürgerliste 54,64 5 58,6 6
BWV Bürgerliche Wählervereinigung 45,36 5 41,4 4
gesamt 100,0 10 100,0 10
Wahlbeteiligung 56,37 % 64,20 %

Wappen

Offizielle Blasonierung: „Über goldenem (gelbem), mit einer liegenden schwarzen Hirschstange belegtem Schildfuß ein grüner Berg mit silberner (weißer) Felsspitze, dahinter die aufgehende rote Sonne.“

Die Hirschstange weist auf die Zugehörigkeit zu Württemberg hin, das dieses Symbol ebenfalls im Wappen trägt. Der Berg mit dem Fels stellt die Lage am Albtrauf dar. Das Wappen wurde Erkenbrechtsweiler durch Beschluss der Landesregierung vom 20. September 1954 verliehen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Erkenbrechtsweiler liegt im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart. Die Buslinien 172 und 179 verbinden den Ort mit den nächstgelegenen Bahnhöfen, nämlich Oberlenningen an der Teckbahn nach Wendlingen am Neckar sowie Neuffen an der Tälesbahn nach Nürtingen.

Bildung

In Erkenbrechtsweiler gibt es eine Grundschule mit Außenstelle in Hochwang. Außerdem besteht im Höfle ein Kindergarten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Naturdenkmale

Datei:Molach.jpg
Die Molach
  • Der Heidengraben, ein keltisches Oppidum (eine stark befestigte Stadt), entstand um 100 v. Chr. Es liegt auf einem halbinselartigen Plateau zwischen dem Erms- und Lautertal und ist mit insgesamt über 16 km² die größte Anlage dieser Art in Mitteleuropa. Der Kern des Oppidums mit 153 ha war die Elsachstadt westlich von Grabenstetten, die durch mehrfache Vorbefestigungen zusätzlich gesichert war. Nördlich von Erkenbrechtsweiler befindet sich ein rekonstruiertes Tor. Gegen Süden war das Oppidum mit zwei Wällen gesichert, von denen der eine südlich von Grabenstetten noch gut erhalten ist. Ein archäologischer Lehrpfad mit vielen Info-Tafeln erschließt die Anlage für den Besucher.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Friedrich von Römer (1794–1864), Politiker, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung, MdL (Württemberg), württembergischer Justizminister (1848/49)
  • Karin Roth (* 1949), Politikerin (SPD), MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (2005–2009), Senatorin für Arbeit, Gesundheit und Soziales der Freien und Hansestadt Hamburg (1998–2001).

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Martin Nicolaus (1870–1945), Landschaftsmaler, lebte mehrere Jahre in Erkenbrechtsweiler, starb dort.
  • August Lämmle (1876–1962), schwäbischer Mundartdichter, war in Erkenbrechtsweiler als Volksschullehrer tätig.

Literatur

  • Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 207–222.
  • Adolf Schicketanz: Die Chronik von Erkenbrechtsweiler. Erkenbrechtsweiler 1961.
  • Der Landkreis Esslingen. Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i. V. mit dem Landkreis Esslingen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, Band 1, Seiten 418–428.
  • Gemeinde Erkenbrechtsweiler (Hrsg.): Erkenbrechtsweiler: Erkenbodswiler (1359), Erkenboltzwyler (1475) ; Bilder erzählen unsere Geschichte. Geiger-Verlag, Horb 2009. ISBN 978-3-86595-310-0

Weblinks

Commons Commons: Erkenbrechtsweiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references/>