Faksimile Verlag
Der Faksimile Verlag, 1974 durch Walter Schweizer in Luzern gegründet, ist ein Verlag, der sich ausschließlich den Drucken von Faksimiles widmet. Der Verlagssitz befindet sich heute in München.
Programm und Leitung
Bis 2009 in Luzern von Dr. Manfred Kramer geleitet, unterstand der Verlag seit 2009 der verlegerischen Leitung von Armin Sinnwell. 2006 wurde der Faksimile Verlag Luzern Teil der inmediaONE GmbH, einem Tochterunternehmen von Bertelsmann. Der Verlag stellte 2014 sein operatives Geschäft ein, und Armin Sinnwell verließ Bertelsmann.<ref>Armin Sinnwell verlässt Bertelsmann, Faksimile Verlag macht dicht. Meldung auf buchreport.de. Abgerufen am 8. Oktober 2015.</ref>
Als eines der bekanntesten Faksimile ist das Book of Kells (erschienen 1990) zu nennen. Des Weiteren werden verschiedene Gebets- und Stundenbücher, sowie liturgische, weltliche und astronomisch-astrologische Handschriften, Chroniken und Bibel-Handschriften herausgegeben. Bis heute werden die Faksimile-Editionen vollständig und originalgetreu reproduziert. Die Drucke der einzelnen Ausgaben befinden sich im oberen Preissegment.
Nach der Gründung des Verlags 1974 wurde als erstes Werk die Luzerner Chronik des Diebold Schilling veröffentlicht. Zum zehnjährigen Bestehen des Verlags erschienen 1984 Les Très Riches Heures du Duc de Berry, und 1988 ein weiteres Werk aus der Bibliothek des Duc de Berry, die Petites Heures, deren Patronat der ehemalige französische Präsident François Mitterrand übernahm.
2007 erschien als 50. Edition des Verlags das Mainzer Evangeliar unter dem Patronat von Karl Kardinal Lehmann. Seit dem Umzug von Luzern nach München 2009 erschienen als weitere Meilensteine der mittelalterlichen Literatur Faksimiles des Stundenbuchs der Katharina von Kleve und des Sakramentars Heinrichs II. Zum 25-jährigen Verlagsjubiläum hielt 1999 der italienische Schriftsteller Umberto Eco eine Laudatio.
Weblinks
- Offizieller Internetauftritt des Verlags (deutsch, französisch, englisch)
- Urs Hafner: Echter als echt. Faksimiles und die Aura des Originals. Besprechung anhand der jüngsten Publikation, in der Neuen Zürcher Zeitung vom 28. Dezember 2011.
Einzelnachweise
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