Freihung
Wappen | Deutschlandkarte | ||||||
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Wappen des Marktes Freihung |
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dim= | globe= | name= | region=DE-BY | type=city
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Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Bayern | ||||||
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | ||||||
Landkreis: | Amberg-Sulzbach | ||||||
Höhe: | 428 m ü. NHN | ||||||
Fläche: | 46,34 km² | ||||||
Einwohner: | 2614 (31. Dez. 2014)<ref name="Metadaten Einwohnerzahl DE-BY">Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom Oktober 2015 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).</ref> | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 56 Einwohner je km² | ||||||
Postleitzahl: | 92271 | ||||||
Vorwahlen: | 09646, 09622 (Groß-/Kleinschönbrunn) | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | AS, BUL, ESB, NAB, SUL | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 09 3 71 121 | ||||||
Marktgliederung: | 22 Ortsteile | ||||||
Adresse der Marktverwaltung: |
Rathausstraße 4 92271 Freihung | ||||||
Webpräsenz: | |||||||
Bürgermeister: | Norbert Bücherl (FW) | ||||||
Lage des Marktes Freihung im Landkreis Amberg-Sulzbach | |||||||
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Freihung ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach, der 1972 im Rahmen der Gebietsreform durch den Zusammenschluss der ehemaligen Gemeinden Markt Freihung, Großschönbrunn, Thansüß und Seugast entstanden ist.
Die Gemeinde ist geprägt durch die Randlage zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr und die dadurch bedingte starke Präsenz der US-Armee, sowohl im Verkehr als auch in den Wohngebieten mit zahlreichen US-Bürgern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Der Markt liegt in der nord-östlichen Ecke des Landkreises Amberg-Sulzbach zwischen den Städten Amberg, Weiden und Grafenwöhr und ist Anliegergemeinde des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr.
Im Gemeindegebiet, mitten im Ort Kleinschönbrunn liegt die Quelle des Flusses Vils.
Freihung liegt an der Bahnstrecke Neukirchen–Weiden und ist äußerste Grenze des VGN, 76 km von Nürnberg Hbf entfernt.
Gemeindegliederung
Freihung gliedert sich in 22 Ortsteile<ref>http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111105/183028&attr=OBJ&val=885</ref>:
Geschichte
Der Hauptort Freihung ist eine sehr späte Gründung, die mit der Geschichte des Bergbaues verbunden ist und damit in der Reihe anderer Bergbau-Gründungsstädte zu sehen ist.
In Freihung wurde im 16. Jahrhundert Bleierz in Form von Weißblei (Cerussit, Bleicarbonat) entdeckt und dies führte zu einem raschen Aufstieg der neu entstandenen Bergwerkssiedlung. Erste urkundliche Belege darüber gibt es aus dem Jahr 1529. Zur Förderung des Bergbaus wurden von dem Landesherren im Jahr 1542 Privilegien, so genannte Bergfreiheiten vergeben. Diese Sonderrechte, die denen der ein Jahr zuvor der Siedlung Erbendorf verliehenen Rechte entsprachen, ergaben den Ortsname Freihung von auf der Freiung, also auf dem Gebiet der Bergfreiheit. Die Sonderrechte betrafen insbesondere Steuerfreiheit für vier Jahre, Holznutzungsrechte und die Freizügigkeit. Damit sollten die notwendigen Experten angelockt werden, um den Bergbau voranzubringen. Die Freizügigkeit gewährte ihnen freie Niederlassung, aber auch das Recht zum freien Wegzug, was im Mittelalter und der frühen Neuzeit keine Selbstverständlichkeit war.
Diese Rechte taten auch ihre Wirkung, so dass Bergbau-Experten aus ganz Süddeutschland kamen. Die Herkunft der Bergleute lässt sich in alten Dokumenten nachweisen.
Marktrecht
Im Jahre 1569 verlieh Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz der neuen Gründung bereits das Marktrecht zusammen mit dem Marktwappen und Siegel. Die das Wappen bestimmenden Symbole Hammer und Schlegel des Bergmannes sind bis heute enthalten.
Der alte Ortskern wurde planmäßig als Straßensiedlung entlang einer breiten Marktstraße angelegt, an der beidseitig die Bürgerhäuser standen. Das älteste Haus des Ortes ist der so genannte ehemalige Zehentstadel, in dem sich die Blei-Kammer befand und die Abgaben an Blei gesammelt wurden.
Der Bergbau führte zu einem kurzen Boom, der auch angesehene Bürger aus der nahen Stadt Weiden, die im Eisen-Bergbau tätig waren, dazu veranlasste sich in Freihung zeitweilig niederzulassen und sich im Bleibergbau zu betätigen.
Bald waren die oberflächennahen Lagerstätten ausgebeutet und das Grundwasser wurde zum Problem. Daher wurden zwei Entwässerungsstollen angelegt, in dem die Pingenzechen das eindringende Wasser ableiten konnten. Einer dieser Entwässerungsstollen ist noch als Stollenbrunnen vorhanden und speist den Fluss Vils über einen Bach.
Die schnelle Ausbeutung, Wasserprobleme und der Dreißigjährige Krieg, der in der Oberpfalz einen seiner Hauptschauplätze hatte, führten zu einem baldigen Niedergang des Bergbaus. Anschließend gab es nur noch zaghafte Versuche, diesen wieder in Gang zu bringen. Teilweise wurden nur die alten Halden nach Resten von Bleierz durchgegraben.
Bergbau
Südöstlich des Marktes Freihung befindet sich das größte Bleierzvorkommen Bayerns. Der Bergbau auf Blei ruht bereits seit mehr als 60 Jahren, doch sind die Spuren bis zum heutigen Tag unübersehbar.
Urkundlich ist die Bleigewinnung im Raum Freihung für das Jahr 1529 belegt. Der Ortsname Freihung, 1427 erstmals genannt, weist jedoch auf die Vergabe von Bergfreiheiten (Bergrechten) hin. Damit besteht die Annahme, dass Bergbau bereits vorher betrieben wurde. Der Abbau erfolgte bis 1561 zunächst in den oberflächennahen Bereichen bis in eine Tiefe von maximal 20–25 Metern.
Der Dreißigjährige Krieg führte zu einem ersten Niedergang.<ref>http://www.geotouren-as.de/daten/GeoRadl_Tafel_800x1200_Layoutv08.pdf</ref>
Gut 200 Jahre später hatte der Bergbau einen neuen Aufschwung. Ab 1860 begannen englische Unternehmer mit dem Untertagebergbau (Grube Vesuv) bei Elbart. Ab 1876 wurde der Bergbau durch die Bavarian Lead Mining Ltd, ein Unternehmen englischen Rechts, weitergeführt. 1884 waren über 400 Arbeiter beschäftigt.
Nachdem 1890 die Betriebsgebäude durch einen Brand zerstört worden waren, wurde der Bergbau eingestellt. Die letzten Bergbauaktivitäten nach Blei in Freihung fanden während des Zweiten Weltkrieges statt. Man erkundete die Lagerstätten mit einem Versuchsbergbau im Bereich des alten, 1890 eingestellten Bergwerks zur Sicherstellung der Rohstoff-Versorgung. Bei Kriegsende wurden die Pumpen abtransportiert und das Bergwerk lief voll Wasser. Heute ist das Bergwerksgelände wegen der Gefahr von Einbrüchen Bergbau-Sperrgebiet. Dort befinden sich große Halden tauben Gesteins. Wegen des Bleigehalts sind sie seit vielen Jahrzehnten ohne Bewuchs.
Der Bergbau ist noch ein wichtiges Gewerbe in der Gemeinde, allerdings wird heute Quarzsand für die Glasindustrie und Pegmatit abgebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auch Kaolin gewonnen.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurde der Großteil der bis dahin selbstständigen Gemeinde Großschönbrunn (mit Ausnahme von Krickelsdorf, das nach Hirschau eingemeindet wurde) sowie die Gemeinden Seugast und Thansüß nach Freihung eingemeindet.<ref>Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 419</ref>
Politik
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 77,4 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
CSU | 6 Sitze | (39,4 %) | |
SPD | 2 Sitze | (15,1 %) | |
Freie Wählerschaft | 6 Sitze | (45,4 %) |
Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
Wappen
Amtliche Wappenbeschreibung
Geteilt; oben in Schwarz schräg gekreuzt ein silberner Bergmannshammer und eine silberne Hacke mit goldenen Stielen, unten die bayerischen Rauten.
Symbolik des Wappens
Die Hacke und der Hammer im oberen Teil des Wappens erinnern an den Bergbau in Freihung. Die Rauten entstammen dem landesherrlichen Schild. Früher war noch ein linksgewendeter, gekrönter pfalz-bayerischer Löwe als Schildhalter über dem Schild abgebildet. Dieser wurde im 19. Jahrhundert als widersehender goldener Löwe neben den Schild gestellt. Im Dienstsiegel wird der gekrönte Löwenkopf noch heute verwendet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmäler
→ Liste der Baudenkmäler in Freihung
Verkehr
Der Bahnhof Freihung liegt an der Bahnstrecke Neukirchen–Weiden. Es verkehren Regional-Express-Züge der Relation Nürnberg Hbf–Neustadt (Waldnaab).
Sonstiges
- Freihung ist Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach AOVE GmbH, einem Zusammenschluss von inzwischen 9 Gemeinden zur Zusammenarbeit und gemeinsamen Entwicklung der Region.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johannes Stark (1874–1957), Physiker und Nobelpreisträger. Der berühmteste Sohn der Gemeinde ist auf dem Hofgut Schickenhof, damals Teil der Gemeinde Thansüß, geboren
- Karl Müller (1879–1944), Politiker (NSDAP) und Bankier, in Thansüß geboren
- Hans Dietrich (1898–1945), geboren in Seugast, Lehrer und Politiker, Reichstagsabgeordneter
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
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