Friedrich I. (Württemberg)


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
25px Dieser Artikel behandelt den Herzog von Württemberg Friedrich I. (1557–1608). Zum gleichnamigen König Friedrich (1754–1816), siehe Friedrich (Württemberg).

Friedrich I. (* 19. August 1557 in Mömpelgard; † 29. Januar 1608 in Stuttgart) war Graf von Mömpelgard (1558–1608) und Herzog von Württemberg (1593–1608).

Leben

Friedrich war der Sohn des Grafen Georg I. von Württemberg-Mömpelgard (1498–1558) und der Barbara von Hessen (1536–1597). Er hielt sich in seiner Jugend am württembergischen Hof in Stuttgart auf, wo sich Herzog Christoph selbst um seine Erziehung kümmerte. 1571–1574 wurde er in dem späteren Collegium Illustre in Tübingen ausgebildet und besuchte neben verschiedenen deutschen Höfen Dänemark, Ungarn, Österreich, Frankreich, Italien und England. Friedrich unterzeichnete die Konkordienformel von 1577 und das Konkordienbuch von 1580.<ref>Vgl. BSLK, S. 16 und S. 764.</ref>

1581 schloss er die Ehe mit Sibylla, der Tochter des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt. Zu diesem Zeitpunkt erhielt er auch die Regierung seiner linksrheinischen Herrschaften von Württemberg-Mömpelgard.

Als 1593 sein Cousin 2. Grades, Herzog Ludwig von Württemberg, ohne Nachkommen starb, erbte Friedrich die Herzogswürde und die Macht über das gesamte Herzogtum Württemberg. Damit ging Württemberg-Mömpelgard im Herzogtum Württemberg auf.

Friedrich I. erkaufte 1599 die Rückwandlung Württembergs, welches seit 1534 ein österreichisches Afterlehen war, in ein Reichslehen. Den Habsburgern wurde eine Anwartschaft auf das Land eingeräumt für den Fall, dass das Haus Württemberg in männlicher Linie aussterben sollte, wozu es jedoch nie kam.

Im gleichen Jahr gab Friedrich den Befehl zur Anlage einer neuen Stadt am Ostrand des Nordschwarzwalds, die den Namen Freudenstadt erhielt.

Er war ein Anhänger der Alchemie und liess im Rahmen einer Affäre um die Verhaftung des polnischen Alchemisten Sendivogius (1605) seinen Hofalchemisten Mühlenfels hinrichten. Auch den Alchemisten Alexander Seton liess er verfolgen, nachdem er von diesem bei der vorgeblichen Goldmacherei hereingelegt worden war (Seton war damals allerdings wahrscheinlich schon tot). Schon 1598 warb er den Alchemisten Hans Heinrich Nüscheler aus Zürich zum Goldmachen an, wegen seiner Erfolglosigkeit wurde er 1601 inhaftiert und hingerichtet. Insgesamt beschäftigte er 10 Hofalchemisten, von denen er fünf hinrichten liess.<ref>Georg Schwedt: Chemische Experimente in Schlössern, Klöstern und Museen, Wiley-VCH, 2. Auflage 2009</ref> Sein gut eingerichtetes Labor war im alten Lusthaus im Tier- und Lustgarten, weitere waren im Stuttgarter Neuen Spital und im Freihof in Kirchheim/Teck. Allerdings benutzte er sie nicht nur für Alchemie, sondern auch zum Beispiel zur Analyse von Erzen und Metallurgie im Rahmen seiner Suche nach Bodenschätzen in seinem Herzogtum. Dabei fand man auch die Eignung der Mineralbrunnen in Bad Boll für Heilzwecke. Für seine alchemistische Leidenschaft gab er tausende Gulden aus<ref>Jost Weyer: Alchemie an einem Fürstenhof der Renaissance. Graf Wolfgang II. von Hohenlohe (1546-1610) und Schloß Weikersheim, Chemie in unserer Zeit, Band 26, 1992, S. 248</ref>, was ihm der Landtag 1599 vorwarf.

Nachkommen

Datei:85Familie Friedrich I.jpg
Herzog Friedrich I. von Württemberg und Sibylla von Anhalt (im Zentrum), die fünf Söhne: Johann Friedrich, Ludwig Friedrich, Julius Friedrich, Friedrich Achilles und Magnus (von oben links bis unten), die fünf Töchter: Sibylla Elisabeth, Eva Christina, Agnes, Barbara und Anna (von oben rechts bis unten)

Friedrichs Kinder aus seiner Ehe mit Sibylla von Anhalt, Tochter des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt, waren:

Literatur

Weblinks

Commons Commons: Friedrich I. (Württemberg, Herzog) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references />