Głuchołazy
Głuchołazy | ||||||
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Basisdaten | ||||||
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Staat: | Polen | |||||
Woiwodschaft: | Opole | |||||
Powiat: | Nysa | |||||
Fläche: | 6,83 km² | |||||
Geographische Lage: | 17,383333333333|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=PL-OP | type=city
}} |
Einwohner: | 14.169 (30. Jun. 2014)<ref name="L_ludnosc_stan_struktura_30-6-2014"></ref> | |||||
Postleitzahl: | 48-340 bis 48-343 | |||||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |||||
Kfz-Kennzeichen: | ONY | |||||
Wirtschaft und Verkehr | ||||||
Straße: | Głuchołazy–Prudnik | |||||
Schienenweg: | Krnov–Głuchołazy, Hanušovice–Głuchołazy | |||||
Kędzierzyn-Koźle–Nysa | ||||||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |||||
Katowice | ||||||
Gmina | ||||||
Gminatyp: | Stadt- und Landgemeinde | |||||
Fläche: | 167,98 km² | |||||
Einwohner: | 24.621 (30. Jun. 2014)<ref name="L_ludnosc_stan_struktura_30-6-2014">Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2014. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF), archiviert vom Original am 7. Dezember 2014, abgerufen am 24. Dezember 2014. </ref> | |||||
Bevölkerungsdichte: | 147 Einw./km² | |||||
Gemeindenummer (GUS): | 1607013 | |||||
Verwaltung (Stand: 2015) | ||||||
Bürgermeister: | Edward Szupryczyński<ref> Website der Stadt (BIP), Głuchołazy, abgerufen am 20. Januar 2015 </ref> | |||||
Adresse: | Rynek 15 48-340 Głuchołazy | |||||
Webpräsenz: | www.glucholazy.pl |
Głuchołazy [ɡwuxɔˈwazɨ] (deutsch Bad Ziegenhals) ist eine Stadt im Südwesten Polens in der Wojewodschaft Opole, Oberschlesien. Sie befindet sich am Fuß des Zuckmanteler Berglands (polnisch Góry Opawskie) im Tal der Ziegenhalser Biele.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Um 1220 holte der Breslauer Bischof Lorenz deutsche Siedler in die Gegend im Vorland des Altvatergebirges, um das Bistumsland Neisse gegen das Vordringen des Markgrafen von Mähren, Vladislav Heinrich, eines Bruders Ottokars I., nach Norden zu schützen. Schon 1263 besaß Ziegenhals Stadtrecht. Die Siedler waren vor allem Bergleute, die Nachrichten über Goldfunde in den Bergen bei Ziegenhals in die Gegend lockten. Goldbergbau ist aus dem 16. und 17. Jahrhundert belegt, ebenso Eisenerzbergwerke der Thurzo und Fugger. Jedoch war der Goldbergbau nicht so bedeutsam wie im benachbarten Zuckmantel. Das Mundloch des Stolln Heilige Drei Könige, der der Wasserhaltung der Zuckmantler Gruben diente, ist nahe der Stadt zu finden. Sein Wasser wurde auch für den Aufschlag einer Mühle genutzt.
Die Stadt wurde am 20. März 1428 durch die Hussiten niedergebrannt. An das Hochwasser der Biele von 1472 erinnerte die jährliche Prozession zu Mariä Heimsuchung. 1627 wütete die Pest in der Stadt, daran wurde in der bis 1945 abgehaltenen Pestprozession erinnert.
Im Ersten Schlesischen Krieg war die nahe der Festung Neisse gelegene Stadt mehrfach Schauplatz von Kampfhandlungen. Nach der Übernahme fast ganz Schlesiens durch Preußen wurde Ziegenhals zu einer preußischen Grenzstadt, während Zuckmantel bei Österreich verblieb. Dies führte zu einem wirtschaftlichen Niedergang; erst mit dem Anbau von Flachs entwickelte sich Ziegenhals zu einer Weberstadt. Mit dem Bahnanschluss 1874 entwickelte sich auch die Zelluloseindustrie. Nach der Entdeckung von Heilquellen entwickelte sich Ziegenhals im 19. Jahrhundert zu einem Kurort. Seit 1945 gehört Ziegenhals unter dem Namen Głuchołazy zu Polen.
Im Zuge eines Gebietsaustausches wurde 1959 im Austausch gegen Krasów die zu Zlaté Hory gehörende Ansiedlung Skřivánkov (Lerchenfeld) von der Tschechoslowakei abgetreten und unter dem Namen Skowronków an Głuchołazy angeschlossen.
Durch die Stadt verkehren Züge der tschechischen Bahnlinie KBS 292 Krnov (Jägerndorf)–Jeseník (Freiwaldau)-Hanušovice (Hannsdorf), die im ehemaligen Hauptbahnhof die Fahrtrichtung wechseln, aber bis 2006 keinen Zustieg oder Ausstieg zuließen.
Wappen
Beschreibung: In Silber ein schwarzer goldgehörnter Ziegenkopf.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1800 | 1939 | 1946 | 1957 | 1970 | 2005 |
Einwohnerzahl <ref> für 2005 Główny Urząd Statystyczny </ref> | 2.000 | 10.200 | 7.500 | 10.300 | 13.400 | 15.003 |
Verkehr
Das Bahnwesen von Głuchłazy ist etwas kurios: Durch den Norden der Gemeinde verläuft die Bahnstrecke Katowice–Legnica mit den Halten Nowy Las und Nowy Świętów, wo früher die Bahnstrecke Nowy Świętów–Sławniowice Nyskie abzweigte. Weiterhin zweigt die nur noch am Wochenende, und auch dann nur mit zwei Zugpaaren, im Personenverkehr betriebene Bahnstrecke Nowy Świętów–Głuchołazy ab, sie führt zum Bahnhof Głuchołazy, früher weiter bis zum Badbahnhof (Zdrój). Im Bahnhof Głuchołazy wechseln die Züge der Verbindung Krnov–Jeseník die Richtung. Wochentags muss man mithin, um mit der Eisenbahn vom Bahnhof Głuchołazy ins übrige polnische Personeneisenbahnnetz zu gelangen, über viele Dutzend tschechische Streckenkilometer fahren.
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Głuchołazy umfasst ein Territorium von 167,98 km² und hat 25.000 Einwohner. Zu ihr gehören folgende Orte:
- Biskupów (Bischofswalde)
- Bodzanów (Langendorf)
- Burgrabice (Borkendorf)
- Charbielin (Ludwigsdorf)
- Gierałcice (Giersdorf)
- Głuchołazy (Bad Ziegenhals) – Stadt
- Jarnołtówek (Arnoldsdorf)
- Konradów (Dürr-Kunzendorf)
- Markowice (Markersdorf)
- Nowy Las (Neuwalde)
- Nowy Świętów (Deutsch Wette)
- Podlesie (Schönwalde)
- Pokrzywna (Wildgrund)
- Rudawa (Rothfest)
- Skowronków (Lerchenfeld)
- Stary Las (Altewalde)
- Sławniowice (Groß Kunzendorf)
- Sucha Kamienica (Dürrkamitz, 1936–1945 Dürstein)
- Świętów Polski (Altwette, bis 1918 Polnisch Wette)
- Wilamowice Nyskie (Winsdorf)
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Jo Filke (1921–2011), Architekt in Bremerhaven
- Laurentius Johannes Hoheisel OSB (1923–2008), Benediktiner, Abt der Abtei Grüssau-Wimpfen, Abtpräses der Beuroner Kongregation
- Bernhard Kühnel MSC (* 1927 in Ludwigsdorf), katholischer Bischof, Prälat von Caraveli in Peru
Partnerstädte
- Jeseník, Tschechien
- Mikulovice, Tschechien
- Verbandsgemeinde Nieder-Olm, Deutschland
- Zlaté Hory, Tschechien
Verweise
Weblinks
Fußnoten
<references/>
Głuchołazy (Bad Ziegenhals) – Stadt | Kamiennik (Kamnig) | Korfantów (Friedland O.S.) – Stadt | Łambinowice (Lamsdorf) | Nysa (Neisse) – Stadt | Otmuchów (Ottmachau) – Stadt | Paczków (Patschkau) – Stadt | Pakosławice (Bösdorf) | Skoroszyce (Friedewalde)