Geidorf
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Basisdaten <ref name=KatGem2004>Bezirke auf graz.at</ref> | ||||||
Fläche: | 5,50 km² | |||||
Einwohner: | 23.688 (1. Jänner 2012) | |||||
Bevölkerungsdichte: | 4.197 Einwohner je km² | |||||
Postleitzahlen: | 8010, 8013, 8015, 8036 | |||||
Geografische Lage: | 15,440555555556|primary | dim= | globe= | name= | region=AT-6 | type=city
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Lage in Graz | ||||||
Bezirksamt: | Stiftingtalstraße 3 8010 Graz | |||||
Bezirksvorsteher: | Gerd Wilfling (ÖVP)<ref name="Bezirksräte">Bezirksräte im Bezirk Geidorf auf graz.at</ref> | |||||
1. Bezirksvorsteher-Stv.: | Andreas Friedl (Grüne)<ref name="Bezirksräte" /> | |||||
2. Bezirksvorsteher-Stv.: | Hanno Wisiak (KPÖ)<ref name="Bezirksräte" /> | |||||
Öffentliche Verkehrsmittel: | Straßenbahnlinien: 1, 4, 5 Buslinien: 30, 31, 41, 58/E, 62, 63, 81 N1, N2, N5 | |||||
Foto | ||||||
Karl Franzens Universität Graz |
Geidorf ist der 3. Stadtbezirk von Graz. Das „Gaidorf“ (mittelhochdeutsch für „Dorf am flachen Land“) war ehemals Teil der Grazer Vorstadt, heute liegt der Bezirk zentral in der Stadt nördlich der Altstadt und des Schloßbergs. Am bekanntesten ist Geidorf als Standort der Karl-Franzens-Universität und des Universitätsklinikums (LKH-Ost). Auf Grund seiner Nähe zum Stadtzentrum ist der Bezirk in Teilen stark belebt, in andern Teilen ist er ein verhältnismäßig ruhiger, typisch städtischer Wohnbezirk.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Bezirk Geidorf liegt nördlich der ersten beiden Bezirke Innere Stadt und St. Leonhard. Im Osten erstreckt er sich bis zum Grazer Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum, im Westen wird er von der Mur begrenzt, im Süden bildet der Fuß des an dieser Stelle recht steilen Grazer Schloßbergs die Grenze. Die Grenze an den Bezirk Andritz im Norden ist historisch und entspricht großteils der Grenze zwischen der Stadt Graz vor mehr als hundert Jahren und der damals noch eigenständigen Dorfgemeinde Andritz.
Geschichte
Durch Ausgrabungen, die bei der Renovierung der Leechkirche gemacht wurden, ist eine Besiedlung in der Urnenfelderzeit nachgewiesen. Allerdings kann daraus nicht auf eine durchgehende 3.000-jährige Besiedlung geschlossen werden.
Die Bezeichnung Geidorf bedeutet ‚Vorstadt‘. Das ursprüngliche Geidorf befand sich in Graz innerhalb der alten Stadtmauer in der Nähe des Paulustors. Durch eine Erweiterung infolge einer Bevölkerungszunahme wurde die Vorstadt an ihren heutigen Standort verlegt.
Den historischen Kern hat Geidorf in einer kleinen Siedlung zwischen Heinrichstraße und Leechkirche. Diese wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts um ein bürgerliches Wohnviertel erweitert, das etwas weiter nördlich zwischen Heinrichstraße und Grabenstraße entstand. Dahinter zieht sich ein Villengebiet bis auf die Süd- und Westhänge des Rosenhains. Am ehemaligen Mühlgang war wichtigster Wirtschaftsträger die 1825 gegründete Grazer Zuckerfabrik, in der auch die erste Dampfmaschine der Steiermark in Betrieb genommen wurde.
Der Bezirk ist heute an einigen Stellen in der Nähe des Stadtparkes und des alten Kernes sehr dicht besiedelt, vorwiegend prägen Altbauten das Stadtbild, an den Ausläufern des Rosenhaines liegt jedoch eine teilweise dünne Besiedlung vor und die Gegenden um den Rosenhain sind ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Verkehr
Hauptverkehrsachsen für den Autoverkehr der Stadt sowie des Bezirks sind vor allem die Grabenstraße, die Heinrichstraße sowie die Elisabethstraße, letztere liegt im Süden an der Grenze der Bezirke Geidorf und St. Leonhard.
Als letztes signifikantes straßenbauliches Projekt im Bezirk wurde im Jahr 2002 wurde die Grazer Nordspange als Unterflurtrasse eröffnet, welche die beiden Hauptausfallsstraßen nach Norden, die Grabenstraße und die Wiener Straße verbindet. Obwohl vor dem Bau bei den Anwohnern und der Stadtbevölkerung generell umstritten, hat die Nordspange unter anderem zur Verkehrsentlastung der Wohnviertel im Nordwesten Geidorfs geführt. Die Realisierung des geplanten "Ostgürtels" (Die Straßenzüge "Geidorfgürtel", "Rosenberggürtel" und "Grabengürtel" erinnern an dieses Konzept) ist aus heutiger Sicht aber wohl nicht zu erwarten.
Der öffentliche Verkehr im Bezirk ist gut ausgebaut: Die Straßenbahnlinie 1 durchzieht den Bezirk im Südosten Richtung Mariatrost, beziehungsweise Eggenberg, die Linien 4 und 5 verbinden den nordwestlichen Teil Geidorfs mit der Innenstadt, sowie Liebenau und Puntigam, als auch dem nördlich gelegenen Andritz. Zusätzlich dazu verkehren die Autobuslinien 30, 31, 39, 41, 53, 58, 62 und 63 zu verschiedenen wichtigen Plätzen und Einrichtungen im Bezirk und verdichten das öffentliche Nahverkehrsangebot.
Schulen
Neben den in Österreich üblichen Pflichtschulen, sowie höheren Schulen ist der Bezirk Geidorf vor allem als Hochschulstandort bekannt, da sich im Bezirk die Hauptstandorte von zwei Universitäten, zweier pädagogischer Hochschulen und einer Fachhochschule befinden.
Seit der Zusammenlegung der Volksschulen Graben und Muchar gibt es im Bezirk nur noch eine Volksschule mit dem Namen Volksschule Geidorf. Die höheren Schulen
- BG und BRG Carneri (Gymnasium und Realgymnasium mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, vormals 2. BG Graz bzw. BG/BRG Carnerigasse, Pädagogischer Panther 2004<ref>Pädagogischer Panther 2004, elternbrief.at</ref>),
- Bischöfliches Gymnasium Graz (Teil des Augustinums),
- BG und BRG Kirchengasse (ehemals Marieninstitut),
- BRG Körösistraße, sowie die
- HTBLVA Ortweinschule
haben ihren Standort in Geidorf.
Weiters ist Geidorf der Standort der
- Karl-Franzens-Universität Graz,
- Medizinische Universität Graz,
- Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Graz (ehemals Fürstbischöfliches Knabenseminar & Teil des Augustinums),
- Pädagogischen Hochschule des Bundes in der Steiermark, sowie der
- Fachhochschule der Wirtschaft Campus02.
Gesundheit
Große Teile des Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Graz, flächenmäßig mit einem Areal von 60 Hektar das größte Krankenhaus Europas, befinden sich im Osten von Geidorf. Das im Volksmund „Uni-Klinik“ genannte Krankenhaus ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung und deckt die medizinische Versorgung des gesamten Ostens der Stadt Graz sowie der Umlandgemeinden ab, des Weiteren ist es als Schwerpunktkrankenhaus und Universitätsklinikum Anlaufstelle für Patienten aus allen Teilen der Stadt sowie der gesamten Steiermark und dem Burgenland.In Geidorf, genauer in der Humboldtstraße in unmittelbarer Nähe zum Schloßberg, befindet sich die Zentrale des Malteser Hospitaldienstes. Auf dieser Wache sind ein Rettungswagen, sowie zwei Krankentransportwagen stationiert, diese werden gegebenenfalls über die Landesleitstelle des Roten Kreuzes zu Rettungseinsätzen disponiert, sind aber nicht rund um die Uhr und an jedem Wochentag einsatzbereit. Außerhalb der Dienstzeiten der Malteser wird Geidorf, so wie der Rest der östlichen Grazer Stadtbezirke durch die Hauptrettungswache im Bezirk Jakomini rettungsdienstlich versorgt. Weiters befindet sich im Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Graz ein Stützpunkt für den Notarztrettungsdienst. Dort ist ein Notarzteinsatzfahrzeug (Funkrufnummer 5.0603, gerufen als „NEF Cäsar“) stationiert.
Sehenswürdigkeiten
- LKH-Universitätsklinikum Graz: 1912 im Pavillonstil errichtet war es, was die Bettenzahl betrifft, lange Zeit das größte Krankenhaus der Welt. Sie ist die Universitätsklinik der Medizinischen Universität Graz.
- Leechkirche
- Grabenkirche: Die Grabenkirche zum hl. Johannes d.T. wurde als Kirche eines später unter Josef II. aufgelassenen Kapuzinerkonvents 1652 geweiht. Sie enthält an einer Seitenwand eines der Hauptwerke des bedeutenden steirischen Barockmalers Hans Adam Weissenkircher, nämlich das Bild Verkündigung an Maria.
- Salvatorkirche
- Karl-Franzens-Universität Graz: Errichtet von 1870 bis 1895 und von Kaiser Franz Joseph I. eröffnet. Seither immer wieder durch Neubauten erweitert. In einem direkt angeschlossenen Neubau befindet sich die Universitätsbibliothek Graz, die drittgrößte Bibliothek Österreichs.
- Meerscheinschlössl: Barockes Lustgebäude. Hinsichtlich der künstlerisch bemerkenswerten Gartenfront eine Sonderstellung in der Grazer Barock-Architektur einnehmend.
- Elisabethhochhaus: In den 60er-Jahren errichtet, ist es mit 75 Metern Höhe (25 Stockwerke) das höchste Wohnhaus in Graz (allerdings nicht das höchste Gebäude, das ist die Herz-Jesu-Kirche mit 109,6 Metern).
- Graz Erloeserkirche 012.jpg
Kirche „Zum Heiligsten Erlöser“ im LKH Graz
Sport
- Casino-Stadion Graz: Von 1902 bis 2005 war der Grazer AK mit seiner traditionellen Spielstätte im Bezirk Geidorf beheimatet. 2005 zog die Fußballsektion in das neu errichtete Trainingszentrum nach Andritz um, das Fußballstadion wurde abgerissen und durch Wohnbauten ersetzt. Die Tennissektion verbleibt jedoch weiterhin auf dem sporthistorischen Gelände an der Körösistraße.
Naherholung
- Hilmteich: Ursprünglich Lehmgrube für ein Ziegelwerk, seit Mitte des 19. Jahrhunderts beliebtes Ausflugsziel im Osten des Bezirks am Fuß des Leechwaldes. Von hier führt ein Wanderweg nach Mariatrost. Im Winter beliebter Eislaufplatz.
- Universitätssportzentrum: Im Bezirk befindet sich das Zentrum des Universitätssportinstitutes mit Laufbahn und Schwimmbad. Von vielen Studenten wird es zur Naherholung genutzt, regelmäßig finden Veranstaltungen statt.
- An das Universitätssportzentrum grenzt der sogenannte „Rosenhain“, ein innerstädtisches Naherholungsgebiet und bei vielen Grazern beliebter Ausflugsort.
Einzelnachweise
<references />
Literatur
- Alois Kölbl, Wiltrud Resch: Wege zu Gott; Die Kirchen und die Synagoge von Graz. Verlag Styria, Graz 2002, ISBN 3-222-13105-8, S. 126-138.
Weblinks
I. Innere Stadt | II. St. Leonhard | III. Geidorf | IV. Lend | V. Gries | VI. Jakomini | VII. Liebenau | VIII. St. Peter | IX. Waltendorf | X. Ries | XI. Mariatrost | XII. Andritz | XIII. Gösting | XIV. Eggenberg | XV. Wetzelsdorf | XVI. Straßgang | XVII. Puntigam