Golf von Mexiko
Golf von Mexiko | ||||||
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Golf von Mexiko (Reliefdarstellung) | ||||||
Gewässer | Atlantischer Ozean | |||||
Landmasse | Nordamerika (USA, Mexiko, Kuba) | |||||
Geographische Lage | -90,3905|primary | dim=1986716 | globe= | name= | region=XA | type=waterbody
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Fläche | 1.550.000 km² | |||||
Größte Wassertiefe | 4375 m | |||||
Zuflüsse | Mississippi River, Yucatánstraße |
Der Golf von Mexiko (englisch Gulf of Mexico, spanisch Golfo de México) ist eine nahezu vollständig von Nordamerika eingeschlossene Meeresbucht. Der Golf ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans und der nordwestliche Teil des Amerikanischen Mittelmeers.
Die östliche, nördliche und nordwestliche Küste liegt in den Vereinigten Staaten (in den Staaten Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana und Texas), die südwestliche und südliche Küste liegt in Mexiko (in den Staaten Tamaulipas, Veracruz, Tabasco, Campeche, Yucatán und Quintana Roo). Im Südosten grenzt der Golf an Kuba.
Inhaltsverzeichnis
Geographie und Hydrographie
Küsten
Die Küstenlinie des Golfs von Mexiko ist von zahlreichen Buchten eingesäumt. Ein bedeutender Arm des Golfs ist im Süden die Bucht von Campeche (span. Bahía de Campeche) in Mexiko. Einige Flüsse münden in den Golf, der größte davon ist der Mississippi River.
Das Land an der Küste des Golfs, einschließlich vieler langer, schmaler Barriereinseln, ist nahezu durchgehend flach und durch Feuchtwiesen, Sümpfe und Sandstrände bestimmt.
Bedeutende Küstenstädte sind Tampa, Saint Petersburg, Pensacola, Mobile, New Orleans, Beaumont und Houston (alle in den USA), Veracruz (in Mexiko) und Havanna (auf Kuba).
Gewässer
Der Golf von Mexiko ist über die Yucatánstraße zwischen Mexiko und Kuba mit dem Karibischen Meer verbunden und über die Floridastraße zwischen den USA und Kuba mit dem Atlantischen Ozean. Eine wichtige Meeresströmung im Golf von Mexiko ist der Loop Current, eine schleifenförmige warme Meeresströmung, die an der Yucatánstraße beginnt. An der Floridastraße geht der Loop Current in den Floridastrom über und gehört damit zu den Ausgangspunkten des Golfstroms.
Die Gesamtoberfläche des Golfs von Mexiko beträgt etwa 1.550.000 km²<ref>Golf von Mexiko Beschreibung</ref>, von denen das südliche Drittel in den Tropen liegt. Das Mexikanische Becken im Zentrum erreicht eine Tiefe von 4375 m.
Der Festlandsockel (Schelfbereich) ist an den meisten Punkten entlang der Küste relativ breit.
Klima
Die Wassertemperatur liegt im Sommer etwa bei 30 °C, im Winter um die 25 °C. Dies begründet sich darin, dass der Golf zu einem größeren Teil in der tropischen Zone liegt. Der Golf wird regelmäßig durch mächtige Hurrikane heimgesucht, die häufig viele Menschenleben kosten und große Zerstörung verursachen.
Geschichte
Die Küstengebiete des Golfs wurden zuerst durch Gruppen amerikanischer Ureinwohner besiedelt, einschließlich solcher, die verschiedene der fortgeschrittenen mexikanischen Kulturen repräsentieren.
Während der Zeit europäischer Ausbeutung und Kolonialisierung wurde die gesamte Region ein umkämpftes Gebiet zwischen Spaniern, Franzosen und Engländern. Die heutige Kultur der Küstenregion ist vor allem hispano-amerikanisch (Mexiko, Kuba) und anglo-amerikanisch (USA).
Wirtschaft
Die Ölvorkommen der Untiefen werden durch Bohrinseln ausgebeutet, die vor allem im westlichen Golf stehen. Eine weitere bedeutende kommerzielle Nutzung liegt im Fischfang; der Fang besteht hauptsächlich aus verschiedenen Fischen sowie Garnelen und Krabben. Seit mehreren Jahren gehen die Erträge im Fischfang zurück. Gründe sind die Überfischung und die Korallenbleiche. In vielen Buchten und Meerengen werden im großen Stil Austern geerntet.
Andere wichtige Industrien entlang der Küste sind der Seetransport, petrochemische Verarbeitung und Lagerung, Papierherstellung und Tourismus.
Ökologie
Tierschutzgebiete
Am Golf von Mexiko liegen vor allem im Bereich der Mississippi-Mündung und an der Küste von Florida zahlreiche Tierschutzreservate und Legeplätze für Seeschildkröten.<ref>http://www.defenders.org/resources/publications/programs_and_policy/wildlife_conservation/threats/coastal_wildlife_areas_vulnerable_to_gulf_oil_spill.pdf</ref>
Ölkatastrophen
Im Juni 1979 wurde die Bohrplattform Sedco 135F durch den Überdruck des unterseeischen Ölreservoirs zerstört. Das Öl schoss aus dem nun offenen Bohrloch, das erst im März 1980 vollständig versiegelt werden konnte.
Am 20. April 2010 explodierte vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana die Plattform Deepwater Horizon, wodurch eine großflächige Ölpest ausgelöst wurde. Seit dem 2. Juni 2010 gilt im Bereich der Tierschutzgebiete im Bereich der Mississippi-Mündung und der Küste von Florida ein Fischfangverbot.
Asphaltvulkanismus am Meeresgrund
im Jahr 2003 wurden bei der Suche nach Methanhydrat nördlich der Bucht von Campeche auf dem Meeresgrund in 3000 m Tiefe untermeerische Salzdome von bis zu 800 m Höhe entdeckt. Asphalt quillt aus den zentralen Schloten dieser Erhebungen, die aus Salz bestehen, das durch die Kräfte der Salztektonik aus den tiefen Schichten nach oben dringt, rinnt wie Lava die Hänge herab und bedeckt großflächig den umgebenden Meeresboden. Aufgrund dieser Ähnlichkeit mit vulkanischer Tätigkeit wurden diese Campeche Knolls genannten Hügel von ihren Entdeckern als Asphaltvulkane bezeichnet. Etwas Vergleichbares ist bisher noch von keiner anderen Stelle der Welt bekannt geworden, zudem wird mehrheitlich angenommen, dass die dazu notwendigen geologischen Voraussetzungen nur in dieser Bucht gegeben sind.
Bemerkenswert und bisher ebenfalls einzigartig ist auch das Ökosystem, das sich um die Asphaltquellen entwickelt hat. Vergleichbar mit der Lebewelt der Schwarze Raucher genannten hydrothermalen Quellen an den Mittelozeanischen Rücken hat sich hier eine Gemeinschaft hochspezialisierter Organismen etabliert, die ihren Energiebedarf ebenfalls chemosynthetisch aus den freigesetzten chemischen Verbindungen deckt. Es ist jedoch noch ungeklärt, um welche Stoffe es sich dabei genau handelt, denn die von den Hydrothermalquellen freigesetzten Verbindungen, die dort die Lebensgrundlage bilden, sind in Asphalt nicht enthalten.
Weblinks
- Pratsch, Johann-Christian (1992) Der nördliche Golf von Mexiko, USA. Die Geowissenschaften; 10, 12; 360-364; doi:10.2312/geowissenschaften.1992.10.360.
Quellen
<references />