Grundschule Pielenhofen
Die Grundschule Pielenhofen war eine Grundschule in Pielenhofen. Sie war für den Nachwuchs der Regensburger Domspatzen bestimmt, für die auch das Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen in Regensburg unterhalten wird.
Domkapellmeister Theobald Schrems gründete nach dem Zweiten Weltkrieg die Stiftung Pielenhofen (damals noch Etterzhausen), um Nachwuchs für den Chor zu fördern. Die Grundschule befand sich zunächst in Etterzhausen und zog 1981 ins Kloster Pielenhofen, nordwestlich von Regensburg, um. Es handelt sich um eine Ganztagsschule mit Internat. Die Tagesschüler kommen aus der näheren Umgebung.<ref>http://www.pfarrei-pielenhofen.de/domspatzen.htm</ref> Schulleiterin ist Petra Stadtherr. Direktor der „Stiftung Pielenhofen der Regensburger Domspatzen“ ist Joseph König.
Domkapellmeister Roland Büchner veranlasste einen Neubau in Regensburg. Für die Grundschule wurde ein neues Gebäude an der Reichsstraße errichtet.<ref>http://www.domspatzen-pielenhofen.de/aktuelles/richtfest-fuer-die-neue-grundschule</ref> Die Kosten betrugen etwa 13 Millionen Euro. Es beinhaltet unter anderem eine Turnhalle, acht Klassenzimmer und dreizehn Musikübungsräume.<ref>http://www.domspatzen.de/internat/galerie/Neubau-Grundschule-2011.html</ref> Das Richtfest der neuen Domspatzen-Grundschule wurde am 11. Juni 2012 gefeiert. Zu Beginn des Schuljahres 2013/14 nahm die Schule, die auf zweizügige Jahrgangsstufen ausgelegt ist, ihre Arbeit auf.
Berichte von Misshandlungen und Missbrauch
In der Vergangenheit wurden Fälle von Misshandlungen und Missbrauch in der Schule bekannt. Vom inzwischen verstorbenen Direktor Johann Meier (Amtszeit 1958 bis 1992) wird berichtet, dass er „aus heiterem Himmel Stockschläge verabreichte“.<ref>http://www.sueddeutsche.de/bayern/misshandlungen-bei-den-domspatzen-ratzingers-beichte-1.9361</ref> Die Zeitung berichtete, der Geistliche habe „Schüler mit fünf bis zehn Stockschlägen bestraft, die wahlweise auf die Fingerkuppen, die Fingernägel oder das Gesäß versetzt worden seien.“ Ein Redakteur der Süddeutschen Zeitung berichtete 2010, im Schuljahr 1981/1982 habe der Direktor einen achtjährigen Buben mit einem Stuhl geschlagen, bis der Stuhl auf dessen Rücken zerbrochen sei, weil er über das Fehlverhalten des Schülers als Ministrant bei der Frühmesse erbost gewesen sei. Ein Schüler, der sich unter Bauchschmerzen gekrümmt hatte, sei vom Direktoren als Simulanten abqualifiziert worden; er musste später wegen eines Blinddarmdurchbruchs notoperiert werden müssen.<ref>FAZ, 10. März 2010 (online)</ref><ref>WELT (online)</ref>
Aus Etterzhausen wird auch über sexuellen Missbrauch berichtet; die Betroffenen kämpfen um ihre Anerkennung.<ref>http://www.regensburg-digital.de/demuetigung-in-serie/29022012/</ref><ref>http://www.regensburg-digital.de/ins-genick-gewichst/19042012/</ref> Ende Juli 2011 wurde im Bistum Regensburg eine „kirchenrechtliche Voruntersuchung“ in der „Causa Pfarrer im Ruhestand Sturmius Josef Wagner“ angeordnet.<ref>inter-at.de Website einer Ehemaligen-Vereinigung (online)</ref>
Der frühere Regensburger Domkapellmeister Georg Ratzinger (Amtszeit 1964 bis 1994) drückte inzwischen sein Bedauern aus.<ref>http://www.domradio.de/aktuell/62063/bitte-um-verzeihung.html</ref>
Im April 2015 kündigte das Bistum Regensburg an, die Vorfälle in den Vorschulen der Regensburger Domspatzen mit Hilfe eines unabhängigen Anwalts aufklären zu wollen.<ref>Auftrag zur Aufarbeitung der Missbrauchs- und Misshandlungsfälle von außen, Internetseite des Bistums (Stand August 2015)</ref> Der vom Weißen Ring empfohlene Anwalt Ulrich Weber hat inzwischen eine spezielle Webseite eingerichtet, über die sich Betroffene mit ihm in Verbindung setzen können.<ref>www.uw-recht.org</ref>
Einzelnachweise
<references />
Koordinaten: 49° 4′ 22,1″ N, 11° 57′ 23″ O{{#coordinates:49,0728|11,9564|primary
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