Iwanowo
Stadt
Iwanowo
Иваново
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Liste der Städte in Russland |
Iwanowo (russisch Ива́ново) ist eine russische Stadt in der Oblast Iwanowo. Sie liegt rund 250 km (Luftlinie) nordöstlich von Moskau und hat 408.330 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).<ref name="einwohner_aktuell" />
Iwanowo | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsverzeichnis
Stadtgliederung
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Quelle: Staatliches Statistikamt der Russischen Föderation
Geschichte
Die Stadt Iwanowo wurde 1561 das erste Mal urkundlich erwähnt, im 17. Jahrhundert hatte sie sich zu einer Handelsstadt entwickelt. Zar Peter der Große ordnete 1710 die Einrichtung von Textilbetrieben an und warb holländische Handwerker und Unternehmer zur Gründung von Manufakturen nach Iwanowo. 1825 existierten bereits 125 Manufakturen in und um Iwanowo. Mit der Eröffnung der ersten Textildruckfabrik 1787 und der Baumwollspinnerei 1838 entwickelte sich Iwanowo zu einem Zentrum der Textilindustrie und der Arbeiterbewegung und wurde russisches Manchester genannt. Nach der Vereinigung mit dem Dorf Wosnessenski Posad (Вознесенский Посад) hieß die Stadt 1871 bis 1932 Iwanowo-Wosnessensk (Иваново-Вознесенск). Die offizielle Vergabe der Stadtrechte erfolgte am 30. August 1873. Zu diesem Zeitpunkt lag die Einwohnerzahl bei etwa 11.000. Iwanowo gehörte zu den Zentren der Revolution von 1905, hier entstand der erste Arbeiterrat (Sowjet). In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 324 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.<ref>Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.</ref> Schwer Erkrankte wurden im 30 km entfernten Kriegsgefangenenhospital 3840 in Schuja versorgt. Heute ist die Stadt Hauptstadt einer Oblast mit zahlreichen Verwaltungs- und Kulturinstitutionen. Wichtige Industriezweige sind immer noch die Textilindustrie, daneben die chemische Industrie und der Maschinenbau. Im Volksmund wird die Stadt auch „Город невест“ – „Stadt der Bräute“ – genannt, weil die Textilindustrie in ihrer Blütezeit viele junge Frauen als Arbeiterinnen angelockt hat. Die Stilllegung zahlreicher Betriebe der Textilindustrie in den 1990er Jahren führten die Stadt in eine langjährige wirtschaftliche Krise.
Bis heute befindet sich in Iwanowo das 1933 von der Internationalen Roten Hilfe gegründete „Internationale Kinderheim“ (Interdom). Zu seinem 70. Geburtstag entstand 2003 in Portugal der Dokumentarfilm Os Filhos de Ivanovo, der die Geschichte des solidarischen Heims und seiner internationalen Schüler zeigt, anhand des Portugiesen José Serra, der hier von 1968 bis zur Nelkenrevolution 1974 lebte. Auch der deutsche Film Interdom des irakischen Regisseurs Nasir Al-Jezairi aus dem Jahr 2006 beschäftigt sich mit der völkerverbindenden Einrichtung.<ref>Seite des Films Interdom auf der Website des Internationalen Filmfestival Frankfurt, abgerufen am 14. Oktober 2013</ref>
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1897 | 54.208 |
1939 | 285.182 |
1959 | 335.161 |
1970 | 419.639 |
1979 | 464.526 |
1989 | 481.042 |
2002 | 431.721 |
2010 | 408.330 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten von Iwanowo zählen das Baumwollmuseum sowie das Kunstmuseum, in dem unter anderem zahlreiche Ikonenmalereien zu sehen sind. In der Stadt sind alle Kunstrichtungen von Barock bis zur Moderne zu finden. Besonders interessant ist die große Ansammlung von Gebäuden des Konstruktivismus, zu den sehr schönen Bauten dieser Zeit gehört das Operntheater der Stadt. Auch der Jugendstil ist in Iwanowo in sehr schönen Formen zu finden. Die Stadt war Sitz vieler adliger Familien und deswegen gibt es unzählige prächtige Paläste und Villen hier.
- Ivanovo ISUCT.jpg
Staatliche chemisch-technologische Universität Iwanowo
- Ivanovo Revolution pl.jpg
Iwanowo, Platz der Revolution
- IvanovoTram2007-07-28a.jpg
Eine Straßenbahn in Iwanowo im Sommer 2007; inzwischen wurde der Straßenbahnverkehr in der Stadt vollständig eingestellt
- Ivanovo pam Frunze.jpg
Michail-Frunse-Denkmal
Weiterführende Bildungseinrichtungen
- Staatliche Akademie für Architektur und Baukunst Iwanowo (ab ca. 2000)
- Staatliche chemisch-technologische Universität Iwanowo
- Staatliche Energetische Universität Iwanowo
- Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Iwanowo
- Staatliche Medizinakademie Iwanowo
- Staatliche Textilakademie Iwanowo
- Staatliche Universität Iwanowo
- Territorialfakultät der Nordöstlichen Akademie für Staatsdienst Iwanowo
- Filiale der Staatlichen Handelsuniversität Moskau
- Filiale des Institut für Unternehmertum und Recht Moskau
Städtepartnerschaften
- Deutschland Hannover, Deutschland
- Vereinigtes Königreich Staffordshire, Großbritannien
- Polen Łódź, Polen
- Vereinigte Staaten Plano, Vereinigte Staaten
- Ukraine Chmelnyzkyj, Ukraine
Söhne und Töchter der Stadt
- Andrej Bubnow (1883–1940), Revolutionär und Politiker
- Dmitri Chwostow (* 1989), Basketballspieler
- Tatjana Dmitrijewa (1951–2010), Medizinerin und Politikerin
- Wladimir Lissin (* 1956), Unternehmer und Milliardär
- Wladimir Malachow (* 1980), Schachspieler, Großmeister
- Sergej Netschajew (1847–1882), Revolutionär
- Margarita Nikolajewa (1935–1993), Kunstturnerin
- Pawel Postyschew (1887–1939), Politiker ("rehabilitierte" den Weihnachtsbaum in der UdSSR)
- Slawa Saizew (* 1938), Modemacher
- Nathalie Sarraute (1900–1999), Schriftstellerin
- Arkadij Sewernyj (1939–1980), Chansonsänger
- Georgi Schilow (1917–1975), Mathematiker
- German Umnow (* 1937), Schachkomponist
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- www.ivanovonews.ru
- www.ivanovo.ru
- www.museum.ru
- Iwanowo und die Städte des Goldenen Rings auf Deutsch
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Verwaltungszentrum: Iwanowo
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Anmerkungen: S – Sitz eines Stadtkreises, R – Verwaltungszentrum eines Rajons