Johann Wilhelm Friso (Nassau-Dietz)
Johann Wilhelm Friso (* 4. August 1687 in Dessau; † 14. Juli 1711 bei Moerdijk) war Prinz von Oranien und Fürst von Nassau-Diez.
Leben
Johann Wilhelm Friso, Sohn des Fürsten Heinrich Kasimir von Nassau-Diez und der Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau (1666–1726), folgte dem Vater im Alter von neun Jahren als Erbstatthalter in Friesland, Groningen und Drenthe, sowie Fürst von Nassau-Dietz, Graf von Katzenelnbogen, Vianden und Spiegelberg, unter mütterlicher Vormundschaft.
Der 1695 verwitwete, kinderlose König Wilhelm III. setzte ihn als Universalerben ein, wobei ihm das Fürstentum Oranien, die Markgrafschaften Veere und Vlissingen, die Grafschaften Büren und Leerdam, sowie die Herrschaft Breda zufallen sollten.
Nach Wilhelms Tod 1702 erhoben aber auch Friedrich I., der erste König in Preußen, und Fürst Wilhelm Hyacinth von Nassau-Siegen Ansprüche auf Oranien. Erst der Frieden von Utrecht 1713 schuf eine Regelung: Das Fürstentum Oranien fiel an Frankreich und Preußen und Johann Wilhelm Frisos Sohn Wilhelm wurde der formelle Titel des Fürsten von Oranien zuerkannt.
Johann Wilhelm Friso war seit 1707 Generalkapitän von Friesland und wurde 1708 Statthalter von Groningen. Seit 1704 General der Infanterie, nahm er im Spanischen Erbfolgekriegs an den Schlachten bei Oudenaarde, Malplaquet und Douai teil. Der Fürst galt als beliebter Kriegsheld. Beim Überqueren des Hollands Diep kenterte sein Fährboot, und der 23 jährige ertrank.
Nachkommen
Nur zwei Jahre vor seinem Tod schloss Johann Wilhelm Friso am 24. April 1709 in Kassel die Ehe mit Landgräfin Marie Luise von Hessen-Kassel (1688–1765), Tochter des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel mit der er zwei Kinder hatte:
- Anna Charlotte Amalie von Nassau-Dietz-Oranien (* 1710; † 1777), ∞ Erbprinz Friedrich von Baden-Durlach
- Wilhelm IV. (* 1711; † 1751)
Literatur
- Pieter Lodewijk Muller: Johann Wilhelm Friso. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 275 f.
- Uwe Schögl (Red.): Oranien. 500 Jahre Bildnisse einer Dynastie aus der Porträtsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien und der Niederländischen Königlichen Sammlung Den Haag. (Ausstellung vom 1. Februar bis 19. März 2002, Camineum der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien). Österreichische Nationalbibliothek u. a., Wien 2002, ISBN 3-01-000028-6, S. 92–95.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Heinrich Casimir II. | Fürst von Nassau-Dietz 1696–1711 | Wilhelm IV. Friso |
Wilhelm III. | Graf von Vianden Herr von Breda 1702–1711 | Wilhelm IV. Friso |
Floris van Egmond | Wilhelm von Roggendorf | Georg Schenck von Tautenburg | Maximilian von Egmond | Johann von Ligne | Karl von Brimeu | Gilles de Berlaymont | Caspar de Robles | Georg von Lalaing | Francisco Verdugo | Wilhelm I. von Oranien | Wilhelm Ludwig von Nassau-Dillenburg | Ernst Casimir von Nassau-Dietz | Heinrich Casimir I. von Nassau-Dietz | Wilhelm Friedrich von Nassau-Dietz | Heinrich Casimir II. von Nassau-Dietz | Johann Wilhelm Friso von Nassau-Dietz | Wilhelm IV. von Oranien | Wilhelm V. von Oranien
Christoph von Moers | Jasper von Marwijck | Karl von Egmond | Ludolf Coenders | Georg Schenck von Tautenburg | Maximilian von Egmond | Johann von Ligne | Karl von Brimeu | Gilles de Berlaymont | Caspar de Robles | Georg von Lalaing | Francisco Verdugo | Wilhelm Ludwig von Nassau-Dillenburg | Moritz von Oranien | Ernst Casimir von Nassau-Dietz | Heinrich Casimir I. von Nassau-Dietz | Wilhelm Friedrich von Nassau-Dietz | Heinrich Casimir II. von Nassau-Dietz | Johann Wilhelm Friso von Nassau-Dietz | Wilhelm IV. von Oranien | Wilhelm V. von Oranien
Personendaten | |
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NAME | Johann Wilhelm Friso |
ALTERNATIVNAMEN | Johan Willem Friso, Prince of Orange (englisch); Juan Guillermo Friso de Orange-Nassau (spanisch) |
KURZBESCHREIBUNG | Fürst von Nassau-Dietz, Titularfürst von Oranien |
GEBURTSDATUM | 4. August 1687 |
GEBURTSORT | Dessau |
STERBEDATUM | 14. Juli 1711 |
STERBEORT | bei Moerdijk |