Lanxess Arena
Public Viewing während der Fußball-WM 2010 vor der Lanxess Arena | ||||||
Public Viewing während der Fußball-WM 2010 vor der Lanxess Arena | ||||||
Frühere Namen | ||||||
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Köln-Deutz-Arena (1996) | ||||||
Daten | ||||||
Ort | Deutschland Köln, Deutschland | |||||
Koordinaten | 6,9827777777778|primary | dim=500 | globe= | name= | region=DE-NW | type=landmark
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Eigentümer | Mirae Asset Global Investments Group (Südkorea) und Junson Capital Company Limited (Hongkong, China) | |||||
Betreiber | ARENA Management GmbH (Pachtvertrag bis 2032) | |||||
Baubeginn | 31. Juli 1996 | |||||
Eröffnung | 11. September 1998 (Soft Opening) 17. Oktober 1998 (Offizielle Eröffnung) | |||||
Oberfläche | Parkett Eisfläche Kunststoffbelag | |||||
Kosten | 153 Millionen Euro | |||||
Architekt | Architekturbüro Peter Böhm | |||||
Kapazität | 18.700 Plätze (Eishockey)<ref>haie.de: Meisterschafts-Entscheidung vertagt - Haie verlieren 4. Final-Spiel in der Kölnarena mit 1:3 vom 19. April 2002</ref> 19.250 Plätze (Handball) 20.000 Plätze (maximal)<ref>stadionwelt.de: Zuschauerkapazität</ref> | |||||
Verein(e) | ||||||
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Veranstaltungen | ||||||
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Die Lanxess Arena, bis zur Umbenennung 2008 Kölnarena, ist Deutschlands größte Multifunktionsarena. Sie liegt im zentrumsnahen Kölner Stadtteil Deutz. Im ersten Quartal 2013 belegte die Arena nach der O2 Arena in London und der Manchester Arena den dritten Platz unter den meistbesuchten Arenen weltweit.<ref>stadionwelt.de: Kölner Multifunktionsarena weltweit auf Rang drei Artikel vom 17. April 2013</ref> In Köln trägt sie aufgrund ihrer Form den Spitznamen Henkelmännchen.<ref>Lanxess-Arena, koeln.de, digitale Plattform für Köln im Auftrag der Stadt Köln. Abgerufen am 4. Oktober 2013.</ref>
Mit bis zu 20.000 Plätzen (variiert je nach Veranstaltung und ist abhängig vom Bühnenaufbau) und 83.700 Quadratmetern Nutzfläche, diversen gastronomischen Einrichtungen, moderner Bühnen-, Ton- und Lichttechnik eignet sie sich für viele Arten von Veranstaltungen wie beispielsweise Sport, Konzerte, Musicals, Kongresse oder Tagungen.
Die Arena besitzt wegen der regelmäßig hier stattfindenden Spiele des Kölner Eishockeyclubs Kölner Haie eine abdeckbare Eisfläche sowie in der Größe variable Sitz- und Stehplatztribünen. Erbaut wurde die Lanxess Arena in den Jahren 1996 bis 1998 nach dem Entwurf des Architekturbüros Böhm. Die offizielle Eröffnung war am 17. Oktober 1998 im Rahmen eines Konzertes von Luciano Pavarotti. Bereits ab dem 11. September 1998 fanden Spiele der Kölner Haie in der Arena statt; auch Konzerte gab es bereits vor der offiziellen Eröffnung.
Die Arena hat ein eigenes Maskottchen mit dem Namen „Areni“, das auf allen größeren Veranstaltungen auftritt.
Inhaltsverzeichnis
Veranstaltungen
Sport
Regelmäßig tragen in der Lanxess Arena folgende Vereine ihre Heimspiele aus:
2006 fanden in der Arena die European Club Championship im Handball statt sowie das Finalturnier der NBA Europe Live Tour. Bei der Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2007 fanden acht Spiele in der Arena statt, darunter das Finale. Nach der Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2001 fand bereits mit der Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2010 zum zweiten Mal ein Eishockey-WM-Turnier in der Arena statt.
World Wrestling Entertainment war bislang fünfmal zu Gast in der Arena, am 1. Mai 2002 im Rahmen der „Insurrextion“-Tour mit dem RAW-Kader, am 10. Oktober 2003 als Teil der „Passport to Pain“-Tour mit dem SmackDown!-Kader, am 23. April 2006 im Rahmen der „WrestleMania Revenge“-Tour erneut mit dem SmackDown!-Kader sowie am 13. Oktober 2007 im Rahmen der „Survivor Series“-Tour mit dem RAW-Kader. Die bis jetzt letzte Veranstaltung war die „WrestleMania Revenge“-Tour des SmackDown!-Kaders am 16. April 2009. Bei diesen vier Veranstaltungen konnten die WWE-Superstars insgesamt ungefähr 40.000 Zuschauer in die Arena locken.
Seit 2000 fanden auch regelmäßig Basketballspiele in der Lanxess Arena statt. Erster Nutzer waren die Telekom Baskets Bonn, welche 2000 für ein Spiel gegen Alba Berlin in die Kölner Arena umzogen. Dort stellten sie mit 18.506 Zuschauern einen neuen Europa-Rekord auf. Zwischen 2001 und 2009 spielten die Köln 99ers regelmäßig in der Lanxess Arena. Allerdings konnte das Team selten genügend Zuschauer in die Arena locken und absolvierten die meisten Heimspiele im wesentlich kleineren GEW Energy-Dome mit lediglich 3000 Plätzen.
Die Fußball-Europameisterschaft 2008, sowie die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 wurden zudem im Rahmen einer Public-Viewing-Veranstaltung in die Arena übertragen. Hierbei wurden alle Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sowie alle Paarungen ab dem Viertelfinale übertragen. Neben dem Innenbereich der Arena wurde auch im Außenbereich eine 50 m² große Leinwand angebracht, wodurch 32.000 Besuchern der kostenfreien Eintritt zu der Veranstaltung ermöglicht werden konnte. Dennoch mussten beispielsweise beim Halbfinale Deutschland – Türkei die Tore bereits zwei Stunden vor Spielbeginn geschlossen werden, da beide Bereiche schon frühzeitig überfüllt waren.
2010 war die Kölnarena einer der Austragungsorte der Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2010. Unter anderem fanden hier am Pfingstwochenende die Halbfinal- und Finalspiele statt. Seit 2010 findet jährlich die EHF Champions League Final4 in der Arena statt. Das Final4 2011 wurde am 28. und 29. Mai des Jahres ausgespielt. Bis 2014 wird das Final4 Station in Köln machen.
Konzerte
Zahlreiche namhafte Künstler gaben bislang in der Lanxess Arena Konzerte. Das erste Konzert gab am 1. Oktober 1998 der Schweizer Popstar DJ BoBo. Auch die international erfolgreiche Tournee von The Nokia Night of the Proms füllt regelmäßig an zwei Abenden im Dezember die Arena. Im November 1998 fand dort auch die Deutschlandpremiere von Disneys Mulan statt. Heimspiel haben zudem die großen, alteingesessenen kölschen Bands, wie beispielsweise die Bläck Fööss mit ihren Silvesterkonzerten oder die Höhner, die beide regelmäßig ausverkaufte Auftritte in der Arena haben. Ein Publikumsmagnet im Kölner Karneval ist die Veranstaltung Lachende Kölnarena, der Nachfolger der Lachenden Sporthalle.
Versammlungen
Darüber hinaus finden in der Lanxess Arena einige Hauptversammlungen von deutschen Aktiengesellschaften statt. Dazu zählen Unternehmen wie Lufthansa, Deutsche Post AG und Deutsche Telekom AG.
Sonstige Veranstaltungen
Stefan Raab führt immer wieder Sondersendungen außerhalb seiner eigentlichen Show TV total in der Lanxess Arena durch. In der Arena fand unter anderem der Boxrückkampf gegen Regina Halmich am 30. März 2007 statt. Im Jahr 2008 wurde zudem die erste Autoball-Europameisterschaft in der Arena ausgetragen. Am 4. Juni 2010 fand die erste „TV total Autoball Weltmeisterschaft 2010“ ebenfalls in der Lanxess Arena statt. Am 29. Mai 2009 fand zum ersten Mal der Deutsche Eisfußball-Pokal statt und am 29. September 2011 wurde der Bundesvision Song Contest ausgetragen – weitere von Raab initiierte Events. Im Rahmen des Cologne Pride fand hier auch COLOUR Cologne statt. Mit über 16.000 Teilnehmern war die Veranstaltung zum 35-jährigen Firmenjubiläum der Deutsche Vermögensberatung am 23. Februar 2010 die größte nichtöffentliche Veranstaltung bundesweit. Ansonsten fand schon mehrere Jahre das Finale der Castingshow Germanys Next Topmodel von Heidi Klum in der Arena statt. Zudem finden in der Arena, seit 2013 die Videodays statt, welche immer im Rahmen der Spielemesse Gamescom arrangiert werden. Diese werden erstmals 2015 ebenfalls in Berlin stattfinden. Vom 22. bis zum 23. August 2015 wird mit der ESL One Cologne 2015 das weltweit größte Turnier für das Online-Taktik-Shooter-Computerspiel Counter-Strike: Global Offensive in der Lanxess Arena stattfinden.<ref>esl-one.com: ESL One Cologne 2015, abgerufen am 15. März 2015</ref>
Geschichte
Nachdem am 30. August 1998 in der kleinen und baufälligen Kölner Sporthalle die Abschiedsveranstaltung gefeiert wurde, gab es übergangslos in Köln mit der KölnArena eine große und moderne Veranstaltungshalle, deren offizielle Eröffnung am 17. Oktober 1998 stattfand.
Deren Planungen gehen zurück auf das Jahr 1988, als die Baukonzerne Strabag und Philipp Holzmann mit konkurrierenden Entwürfen die Baupläne für eine große Veranstaltungshalle mit bis zu 45000 Plätzen vorlegten. Der Rat der Stadt Köln entschied sich mehrheitlich am 22. August 1989 für den von der Strabag vorgeschlagenen so genannten „Europalast“, den auch der damalige Oberstadtdirektor Kurt Rossa favorisierte. Als Standort fand man ein rechtsrheinisches, der Stadt gehörendes 72500 m² großes Areal neben dem Messegelände im Stadtteil Köln-Deutz. Rossa beendete noch im September 1989 seine Tätigkeit, Nachfolger wurde im Oktober 1989 der bisherige Kölner Sportdezernent Lothar Ruschmeier. Ein Kölner Bankenkonsortium unter Führung der WestLB Köln sollte Bankkredite zur Finanzierung der Baukosten zur Verfügung stellen. Das Konsortium sah sich hierzu nach vorheriger Prüfung ähnlicher Arenen insbesondere wegen der Auslastungsprobleme nicht in der Lage und lehnte eine Kreditfinanzierung als risikobehaftet ab.
An einer finanziellen Beteiligung zeigten sich jedoch zwei andere Persönlichkeiten interessiert, und zwar der Verleger Alfred Neven DuMont und der Bankier Alfred Freiherr von Oppenheim. Dieser lässt über Mitgesellschafter Matthias Graf von Krockow am 23. September 1993 ein Treffen mit dem Bauunternehmer Josef Esch arrangieren. Am 1. Oktober 1993 konnte Esch seinen ersten Fonds für einen Bürokomplex in Düsseldorf-Grafenberg gründen. Danach führte Ruschmeier in einem Kölner Hotel vertrauliche Gespräche mit Josef Esch über die Finanzierung einer alternativen „Open-Air-Arena“. Über die 1992 gegründete Oppenheim-Esch-Holding waren die einzelnen geschlossenen Esch-Immobilienfonds Töchter des Kölner Bankhauses Sal. Oppenheim. Das Bankhaus akquirierte aus seinem Kundenkreis und weiteren Persönlichkeiten des rheinischen Millionärsadels Investoren in begrenzter Zahl für ein bestimmtes Bauprojekt. Entscheidend für den Durchbruch dieses Arena-Projekts dürfte gewesen sein, dass Ruschmeier die Kölner SPD-Fraktion statt des beschlossenen „Europalasts“ nun vom kleineren Arena-Projekt von Holzmann überzeugen konnte und zugleich Baron von Oppenheim und Neven DuMont ihre frühere Präferenz für den „Europalast“ aufgaben.<ref>Erwin K. Scheuch/Ute Scheuch, Der Kölner als solcher beherrscht das Klüngeln manchmal in Perfektion, in: taz Köln vom 29. August 2002</ref>
Die Stadt verkaufte ihr Deutzer Grundstück an den Objektfonds zum Preis von 37 Millionen DM, obwohl dessen Grundstückswert von der Kommune mit 83 Millionen Mark taxiert worden war - ein Preisnachlass von 46 Millionen Mark. Zweifel ließen die Realisierung des Projekts noch bis 1996 hinauszögern, weil sich der Bau einer bloßen Veranstaltungshalle später ökonomisch möglicherweise nicht lohnen könnte; deshalb entschied man sich, dass die Halle eine Randbebauung erhalten sollte. Da Mieter hierfür nicht in ausreichender Zahl zu finden waren, entschied der Stadtrat, dass ein Teil der Stadtverwaltung in diese Gebäude ziehen sollte. Die für das Gesamtprojekt „Kölnarena“ zuzüglich Mantelbebauung (Rathaus, Parkhaus) veranschlagten 900 Millionen DM (300 Millionen für die Arena, 600 Millionen für das Rathaus) konnten die Initiatoren des Esch-Fonds binnen einer Woche bei insgesamt 77 Anlegern aufbringen. Jeder von ihnen – als Kommanditist am Immobilienfonds Köln-Deutz Arena beteiligt – zahlte durchschnittlich 15 Millionen DM Eigenkapital ein, Alfred Freiherr von Oppenheim ist mit 20 % größter Kommanditist. Ihnen wurde bis 31. Januar 2028 eine jährliche Gewinnausschüttung von 4 % versprochen.<ref>Werner Rügemer, KölnArena: Ein Fall für den Kommissar Monti, in: Kölner Woche vom 2. Dezember 1999</ref> Zu den Zeichnern gehörten neben Alfred Neven DuMont und Alfred Freiherr von Oppenheim unter anderen auch Otto Wolff von Amerongen, die Papierfabrikantenfamilie Zanders, die Neusser Wehrhahn-Familie oder Henry Maske.
Die Eröffnung der damaligen Kölnarena fand im Oktober 1998 statt. Im Jahre 2000 wurde zudem die „Kölnarena 2“ eröffnet, die ebenfalls zur Randbebauung gehört und in der seitdem die Kölner Haie ihr Trainings- und Verwaltungszentrum haben. Geführt wurde die Halle zunächst von der Arena Management GmbH, einer ehemaligen Holzmann-Tochtergesellschaft, gegründet von den Geschäftsführern Ralf-B. Assenmacher und Götz Gessner. Der Geschäftsführer Ralf-B. Assenmacher beendete seine Tätigkeit am 30. September 2010, sein Nachfolger wurde Stefan Löcher.
Seit dem 2. Juni 2008 trägt die Arena den Namen Lanxess Arena aufgrund einer auf zehn Jahre vertraglich geregelten Kooperation zwischen den Betreibern der Kölnarena und dem Spezialchemiekonzern Lanxess.<ref>ksta.de: Kölnarena wird zur Lanxess Arena Artikel vom 2. Juni 2008</ref> Trotz zufriedenstellender Auslastung zeigte sich, dass die prognostizierte Rendite nicht zu erzielen war. Seit dem Betreiberwechsel im August 2008 auf die CTS Eventim AG, Europas Marktführer im Ticket-Verkauf, erwirtschaftet die Arena eine Rendite von 3 % auf das Fondskapital.<ref>Kölner Stadt-Anzeiger vom 17. Dezember 2014, Oppenheim-Esch-Fonds berät über Zukunft der Lanxess-Arena</ref> Die an den Fonds fließende Jahresmiete beträgt angabegemäß 6,6 Millionen Euro, die Gewinnschwelle der Halle liegt jedoch bei 10 Millionen Euro.
Zu der Karnevalveranstaltung „11. im 11. – immer wieder kölsche Lieder“ am 10. November 2012 wurde die Marke von 25 Millionen Besucher überschritten. Seit der Eröffnung 1998 gab es über 2400 Veranstaltungen in der Arena.<ref>stadionwelt.de: 25-millionster Arena-Besucher empfangen Artikel vom 12. November 2012</ref> Im Jahre 2013 hatte die Halle mit 137 Veranstaltungen und knapp 1,38 Millionen Besuchern ihre Spitzenposition unter den deutschen Arenen verteidigt; auf Platz zwei liegt die O2 World Berlin (1,27 Millionen), gefolgt von O2 World Hamburg (1,1 Millionen). Weltweit liegt die Kölner Halle auf Position zehn.<ref>Branchenmagazin Pollstar, 2013 Year End Worldwide Ticket Sales Arena Venues, zitiert über den Kölner Wochenspiegel vom 17. Januar 2014</ref> Der Sponsor Lanxess hat sich die Sponsorenrechte bis 2018 gesichert.
Die Fondsgesellschafter beauftragten den Fonds im März 2014, Optionen für einen Verkauf der Lanxess Arena zu prüfen.
Am 22. Dezember 2015 wurde ein Eigentümerwechsel bekannt. Der bisherige Immobilienfonds Köln-Deutz Arena, Mantelbebauung GbR um Josef Esch verkaufte die Arena an Mirae Asset Global Investments Group aus Südkorea und Junson Capital Company Limited aus Hongkong (China).<ref>Kölner Lanxess Arena an asiatische Investoren verkauft. Süddeutsche Zeitung, 22. Dezember 2015, abgerufen am 22. Dezember 2015. </ref>
Architektur
Bauliche Daten
- Baubeginn: 1. Spatenstich: 31. Juli 1996
- Bauzeit: 26 Monate
- Investitionssumme: 300 Millionen DM (etwa 153 Millionen Euro)
- Gesamtfläche über alle Ebenen: 83.700 m²
- Grundfläche: 16.800 m²
- Länge und Breite: 140 m lang, 120 m breit
- Gesamthöhe mit Bogen: 76 m
- Höhe Innenraum: 42 m (höchster Punkt)
- Zuschauerplätze: ca. 7.000 (Unterrang), ca. 20.000 (Maximalkapazität)
- Maximale Aktionsfläche: 52 x 84 m
- Belastbarkeit: 2.500 kg pro m²
- Abmessungen der Bühne: bis zu 50 x 40 m
- Hinterbühnenbereich: 700 m²
- Belastbarkeit des Daches: bis zu 90 t
Bogen
Der Bogen, in Polen produziert, ist die weithin sichtbare Trägerkonstruktion für das Dach der Halle; er ist für Wartungszwecke begehbar. In der Höhe oberhalb der Dachkante befindet sich auf beiden Seiten des Bogens ein Eingang, ebenso im Mittelpunkt des Bogens in 76 m Höhe. Eine eingeschweißte Treppe im Bogenverlauf ermöglicht den Durchgang.
Der Bogen hat die Außenmaße von 3 m x 3 m und eine Abwicklung von 250 m. Die kurze Fläche hat eine Breite von 0,5 m. Der Bogen besteht aus insgesamt 10 Einzelteilen. Das größte davon hat ein Gewicht von ca. 90 t. Bei der Montage wurden je zwei Teile einer Seite getrennt angeliefert und vor Ort verschweißt. Während der Montage wurden die jeweiligen Enden auf der Nord- und Südseite der Arena auf entsprechenden hydraulischen Betonplattformen abgestützt.
Die Abhängungen vom Bogen zum Dach haben einen Außendurchmesser von 220 mm und eine Wandstärke von 18 bis 30 mm. Der erste Abhänger auf der Südseite der Lanxess Arena kann eine Last von bis zu 360 t aushalten. Im Falle von Unwettern bestand ein hohes Risiko, dass sich die Abhänger aufwiegeln, ins Schlingern geraten und so erheblichen Schaden anrichten konnten. Aus diesem Grunde spannte man im unteren Drittel der Abhänger ein Drahtseil, bestehend aus Edelstahl, mit einem Durchmesser von 6 mm. Die Bodenlager des Bogens auf der Nord- und Südseite sind so gearbeitet, dass sich der Bogen in alle Himmelsrichtungen frei bewegen kann. Diese Lager können eine Maximallast von 2.500 t aufnehmen.
Dach
In die Außenhülle des Daches sind Rippen eingearbeitet, die den gleichmäßigen und langsamen Abfluss von Regenwasser in die Regenrinne gewährleisten. Somit wird verhindert, dass sich die Regenrinne ungleichmäßig füllt und/oder durch die Dachneigung überläuft. Die eingearbeitete, von unten nicht ersichtliche Regenrinne befindet sich im Randbereich und wird von der Verkleidung komplett verdeckt. Die Regenrinne hat die Innenmaße von BxH 1,5 x 1,8 m und jedes der 24 Bauteile wiegt ca. 7 t. Aufgrund der Dachneigung von der Süd- zur Nordseite mit einem Höhenunterschied von 12 m wurden in die Rinne Stufen eingebaut, die das Wasser in seinem Fluss beruhigen sollen. Auf der Nordseite fällt das Wasser durch zwei Durchlässe in ein Auffangbecken, um es nochmals zu beruhigen, bevor es in das Kanalsystem abgeleitet wird.
Akustik
Die Akustik in der Lanxess Arena ist aufgrund der baulichen Besonderheiten schwierig. Sie bereitete besonders in der Anfangszeit vielen Bands große Probleme, da es sich für die Tontechniker als nahezu unmöglich herausstellte, die leere Halle (ohne Zuschauer) im Soundcheck einzuschätzen. Besondere Probleme bereiten die großen Glasflächen der VIP-Lounges, die wie ein Band auf halber Höhe der Zuschauerränge entlang der Arena angeordnet sind. Reflexionen an diesen Glasflächen plus reflektierter Schall von der gewölbten Decke machen die Beschallung selbst bei gefüllter Halle zur tontechnischen Herausforderung, die ohne aufwändige digitale Korrekturmaßnahmen nicht gemeistert werden kann.<ref>vigo-management.de, Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Wertvolles Henkelmännchen, abgerufen am 26. Oktober 2008</ref> Durch entsprechend angepasste Tontechnik ist jedoch, zumindest bei Klassikkonzerten, ein zufriedenstellender Klang möglich.<ref>Norbert Ommer - Presse - Milleniumstart in der Kölnarena. In: norbertommer.com. Abgerufen am 11. Dezember 2015. </ref>
Bei Rock- und Popkonzerten mit höheren Pegeln kommt es weiterhin zu Problemen. Das Konzert von Prince vom 27. Juli 2011 musste nach Beginn für ca. eine Stunde unterbrochen werden, da es nicht gelang, die Bühnen-PA des Künstlers in die Rangbeschallung der Lanxess-Arena zu integrieren.<ref> Riesenpanne bei Prince-Konzert, www.Köln.de vom 28. Juli 2011</ref> Auch das einzige Deutschlandkonzert von Paul McCartney am 1. Dezember 2011 litt unter gravierenden Soundschwierigkeiten,<ref>derwesten.de: Paul McCartney begeistert 15.000 Fans in Köln Artikel vom 2. Dezember 2011.</ref> ebenso wie das Konzert von Beyoncé am 15. März 2014.<ref> Kölner Express [1] Artikel vom 18. März 2014.</ref>
Verkehrsanbindung
Die Lanxess Arena ist direkt an mehrere Hauptverkehrsachsen, unter anderem den Östlichen Zubringer als Verlängerung der nur rund 400 Meter von der Arena entfernt endenden A559 angeschlossen und verfügt über ein angebundenes Parkhaus mit rund 1.750 Stellplätzen. Eine Tiefgarage mit rund 630 und ein Parkplatz mit rund 300 Plätzen im Bereiche der Arena 2 ergänzen das Angebot. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz der Stadtbahn Köln erfolgt über die zwei Haltestellen Bf Messe/Deutz westlich sowie Deutz Fachhochschule östlich der Arena. Der Bahnhof Köln Messe/Deutz mit S-Bahn-Haltepunkt sowie Regional- und Fernverkehrsanschluss ist über eine Fußgängerbrücke direkt erreichbar.
Kritik
Zusätzlich zur Lanxess Arena wurden auf dem Gelände zwei Verwaltungsgebäude gebaut. Diese sind laut Presseberichten zu überteuerten Mieten und mit falschen Angaben zur Grundfläche an die Stadt Köln vermietet.<ref name="mm1">Manager Magazin, Sören Jensen: Sal. Oppenheim. Der Maurer und die Bank (Memento vom 14. August 2009 im Internet Archive) (PDF), manager magazin, September 2005, vom 26. August 2005, Seite 32 </ref> Der für diesen Vorgang verantwortliche ehemalige Oberstadtdirektor Lothar Ruschmeier war zusammen mit Josef Esch und Matthias Graf von Krockow Geschäftsführer<ref>Hoppenstedt: Firmendatenbank – Groß- und Mittelständische Unternehmen, Auszug am 8. Juli 2009</ref> der Oppenheim-Esch-Holding GbR, die den Immobilienfonds Köln-Deutz Arena aufgelegt hat.
Literatur
- Die Kölnarena – Impressionen ihrer Entstehung von Dorothea Heiermann (Fotos) und Hildegard Josten (Text), ISBN 3-933468-41-8. Herausgeber: Kölnarena, Oktober 1998
Weblinks
- Webseite der Lanxess Arena
- „KölnArena“ – Spielplatz für die „Haie“ IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 6/1998, Seite 72 ff.
- Fotos von der Bauphase der KölnArena
- Saalplan und weitere Infos zur Lanxess Arena
- Arenaführer
Einzelnachweise
<references />
Arena Nürnberger Versicherung (Thomas Sabo Ice Tigers) | Barclaycard Arena (Hamburg Freezers) | Curt-Frenzel-Stadion (Augsburger Panther) | Eissporthalle Iserlohn (Iserlohn Roosters) | Eisstadion am Pulverturm (Straubing Tigers) | Helios Arena (Schwenninger Wild Wings) | ISS Dome (Düsseldorfer EG) | Königpalast (Krefeld Pinguine) | Lanxess Arena (Kölner Haie) | Mercedes-Benz Arena (Eisbären Berlin) | Olympia-Eissportzentrum (EHC Red Bull München) | SAP Arena (Adler Mannheim) | Saturn-Arena (ERC Ingolstadt) | Eis Arena Wolfsburg (Grizzly Adams Wolfsburg)
Arena Leipzig (SC DHfK Leipzig Handball) | Barclaycard Arena (HSV Hamburg) | EWS Arena (FRISCH AUF! Göppingen) | Flens-Arena (SG Flensburg-Handewitt) | GETEC Arena (SC Magdeburg) | Merkur Arena (TuS N-Lübbecke) | Schwalbe-Arena / Westfalenhalle (VfL Gummersbach) | Lipperlandhalle / Gerry-Weber-Stadion (TBV Lemgo) | Max-Schmeling-Halle (Füchse Berlin) | Rittal Arena Wetzlar (HSG Wetzlar) | Rothenbach-Halle (MT Melsungen) | SAP Arena (Rhein-Neckar Löwen) | Scharrena Stuttgart / Porsche-Arena (TVB Stuttgart) | Sparkassen-Arena / Porsche-Arena (HBW Balingen-Weilstetten) | Sparkassen-Arena (THW Kiel) | Swiss Life Hall / TUI Arena (TSV Hannover-Burgdorf) | Uni-Halle Wuppertal / Klingenhalle Solingen / Lanxess Arena (Bergischer HC 06) | Werner-Aßmann-Halle (ThSV Eisenach)