Hongkong


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25px Dieser Artikel behandelt die Sonderverwaltungszone und ehemalige britische Kolonie Hongkong. Zum gleichnamigen Asteroiden siehe (3297) Hong Kong.
中華人民共和國香港特別行政區
Hong Kong Special Administrative Region of the People’s Republic of China
Sonderverwaltungszone Hongkong der
Volksrepublik China
Flagge Emblem
Amtssprache Chinesisch (Kantonesisch oder Hochchinesisch), Englisch<ref>Siehe Yearbook Hong Kong 2004 – Official Languages bzw. Basic Law, Chapter I, Article 9</ref>
Regierungssystem Sonderverwaltungszone
Regierungschef Chefadministrator
Leung Chun-ying
Fläche 1104<ref name="geodata" /> km²
Einwohnerzahl 7.097.600 (Ende 2010)<ref>Statistics by Subject. Census and Statistics Department, abgerufen am 8. Juli 2011 (HTML, english).</ref>
Bevölkerungsdichte 6429 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2011<ref>World Economic Outlook Database, April 2012 des Internationalen Währungsfonds</ref>
  • 243,3 Milliarden $ (40.)
  • 351,1 Milliarden $ (36.)
  • 34.049 $ (26.)
  • 49.137 $ (6.)
Human Development Index 0,891 (15.) (2013)<ref>Human Development Report Office: Hong Kong, China (SAR) – Country Profile: Human Development Indicators, abgerufen am 26. Oktober 2014</ref>
Währung Hongkong-Dollar (HKD)
Zeitzone UTC+8
Kfz-Kennzeichen HK
ISO 3166 HK, HKG, 344
Internet-TLD .hk und .香港
Telefonvorwahl +852

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Blick von Tsim Sha Tsui, Kowloon nach Hongkong Island

Hongkong, Abk.: HK (chinesisch 香港, Pinyin Xiānggǎng, Jyutping Hoeng1gong2, Yale Hēunggóng, kantonesisch Guangdong: Hêng1gong2, englisch Hong Kong, ‚Duftender Hafen‘) ist eine Metropole und Sonderverwaltungszone an der Südküste der Volksrepublik China im Mündungsgebiet des Perlflusses. Mit über sieben Millionen Einwohnern auf 1104 Quadratkilometern und einem bedeutenden Wirtschafts- und Finanzsektor zählt Hongkong zu den Weltstädten. 95 Prozent der Einwohner Hongkongs sind chinesischer Abstammung mit überwiegend kantonesischer Muttersprache.

Hongkong wurde während des Ersten Opiumkriegs 1841 durch das Vereinigte Königreich besetzt und durch den Vertrag von Nanking 1843 zur britischen Kronkolonie erklärt. Für viele Chinesen war die britische Kolonie Zufluchtsort vor dem Chinesischen Bürgerkrieg 1927 bis 1949 und der daraus hervorgegangenen kommunistischen Volksrepublik China. Im Jahr 1997 erfolgte die Übergabe der Staatshoheit an die Volksrepublik China. Seitdem ist Hongkong eine chinesische Sonderverwaltungszone unter Beibehaltung einer freien Marktwirtschaft und hoher innerer Autonomie.

Die am dichtesten besiedelten Gebiete sind die Halbinsel Kowloon und der Norden von Hong Kong Island, die durch die schmale Meerenge Victoria Harbour getrennt sind. Zu den New Territories gehören das ursprüngliche Hinterland nördlich von Kowloon, das die größte Fläche Hongkongs ausmacht, und die meisten der 263 Inseln Hongkongs. Die größte Insel Hongkongs ist Lantau Island, in deren Nähe sich auch der Hong Kong International Airport, auf der Insel Chek Lap Kok, befindet. Das Bevölkerungswachstum und die geringe bebaubare Fläche Hongkongs führte zu großflächiger Landgewinnung durch Aufschüttung im Meer und zur Entstehung einer Skyline aus Wolkenkratzern. Nach der Errichtung mehrerer Planstädte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebt die Hälfte der Einwohner Hongkongs in den New Territories.<ref>Population and Household Statistics Analysed by District Council District 2014</ref>

Hongkong gilt als eine der Städte mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten.<ref name="Lebenshaltungskosten">Schweiz, Afrika, Asien: Hier ist es am teuersten. Mercer LLC, 17. Juni 2015, abgerufen am 17. Juni 2015.</ref>

Autonomiestatus

Gemäß der Sino-British Joint Declaration, im Rahmen der von Deng Xiaoping entwickelten Doktrin Ein Land, zwei Systeme, bleibt das demokratisch-marktwirtschaftliche System Hongkongs mindestens 50 Jahre neben dem autoritären sozialistischen System der Volksrepublik China bestehen, so dass Hongkongs Rolle als eines der Finanzzentren Asiens gesichert bleibt. Diese Autonomie erlaubt es Hongkong zwar, seine eigenen Gesetze, Zölle sowie seine eigene Währung zu haben, dennoch mischt sich die Regierung in Peking häufig in die Innenpolitik ein. So wird der Chief Executive durch ein von der Volksrepublik China bestimmtes Wahlkomitee gewählt. Die Sonderverwaltungszone ist weiterhin als ein eigenständiges Mitglied bei GATT, WTO, APEC, der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) und dem Financial Stability Board (FSB) sowie bei ESCAP assoziiert.<ref>Auswärtiges Amt – Hongkong: Wirtschaft</ref>

Bezeichnung

Der Name Hongkong leitet sich von der kantonesischen Aussprache Heunggong (etwa Hönggong zu sprechen) ab. Die offizielle Bezeichnung lautet Sonderverwaltungszone Hongkong der Volksrepublik China (chinesisch 中華人民共和國香港特別行政區 / 中华人民共和国香港特别行政区, 12px Zung1waa4 Jan4man4 Gung6wo4gwok3 Hoeng1gong2 Dak6bit6 Hang4zing3keoi1 ?/i; englisch: Hong Kong Special Administrative Region of the People's Republic of China).

Geographie

Geographische Lage

Hongkong liegt an der Mündung des Perlflusses in das südchinesische Meer. Das Gebiet Hongkongs erstreckt sich über eine sehr unregelmäßig geformte Halbinsel sowie 263 Inseln, von denen die wichtigsten Lantau Island (147,2 km²), Hong Kong Island (80,7 km²), Lamma Island (13,5 km²), Tsing Yi (10,7 km²), Cheung Chau (2,4 km²) und Peng Chau (1 km²) sind.<ref name="geodata" /> Das Territorium wird in Hong Kong Island, Kowloon, New Territories und vorgelagerte Inseln (outlying islands) unterteilt.

Von den 1104 km² Landfläche sind nur etwa 25 % bebaut.<ref>Hong Kong – the Facts. In: GovHK. Abgerufen am 18. April 2014 (english).</ref> Ein wesentlicher Teil der bebauten Fläche entstand durch Landgewinnung im Victoria Harbour und in den New Territories. Seit 1887 sind dadurch 68 km² Landfläche hinzugekommen.<ref name="geodata" /><ref>Vergleiche Karte mit Entwicklungsverlauf (Stand 1996): Reclamation & Development in Hong Kong. In: AR/9/RD 1996 Edition. Survey and Mapping Office, Lands Department, abgerufen am 18. April 2014 (JPEG-Datei; 7,2 MB, english).</ref> Dies liegt vor allem an dem sehr bergigen Relief mit vielen steilen Hängen; nur im Norden der New Territories finden sich größere Ebenen. Die höchste Erhebung ist der Tai Mo Shan in den New Territories mit 958 m. Bekannter ist der Victoria Peak, mit 552 m der höchste Berg auf Hong Kong Island und beliebtes Ausflugsziel.

Klima

Das Klima Hongkongs ist subtropisch feucht mit einer jährlichen Durchschnittstemperatur von 22,5 °C, einer Niederschlagsmenge von 2.382,7 mm und 10 humiden Monaten. Der Winter von Januar bis März ist kühl und trocken, der Sommer von April bis September ist heiß und regnerisch, während der Herbst (Oktober bis Dezember) warm und trocken ist. Im Sommer besteht regelmäßig Taifun-Gefahr; ein Taifun am 18. September 1906 mit gleichzeitiger Flutwelle kostete etwa 10.000 Menschen das Leben.

Hongkong
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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Temperatur in °CNiederschlag in mm
Quelle: <ref>WMO</ref> 1971–2000, <ref>www.wetter.com</ref>
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Hongkong
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 18,6 18,6 21,5 25,1 28,4 30,4 31,3 31,1 30,2 27,7 24,0 20,3 Ø 25,6
Min. Temperatur (°C) 14,1 14,4 16,9 20,6 23,9 26,1 26,7 26,4 25,6 23,4 19,4 15,7 Ø 21,1
Niederschlag (mm) 24,9 52,3 71,4 188,5 329,5 388,1 374,4 444,6 287,5 151,9 35,1 34,5 Σ 2.382,7
Sonnenstunden (h/d) 4,9 3,5 3,1 3,6 5,0 5,4 7,5 6,7 6,1 6,3 6,1 5,9 Ø 5,4
Regentage (d) 5,6 9,5 10,5 11,7 15,5 18,8 17,8 17,4 14,8 8,1 5,7 4,3 Σ 139,7
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26,7
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27,7
23,4
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Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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444,6
287,5
151,9
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34,5
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: <ref>WMO</ref> 1971–2000, <ref>www.wetter.com</ref>

Bevölkerung

Das besiedelbare Territorium Hongkongs gehört, nach Monaco mit rund 16.000 Einwohnern pro km², zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt, wobei die Bevölkerungsdichte des gesamten Territoriums immer noch bei etwa 6.500 Einwohnern pro km² liegt.

Die Bevölkerung hat sich in den letzten 60 Jahren etwa vervierfacht (von 1,7 Millionen im Jahr 1945 auf 7 Millionen 2005) und in 160 Jahren vertausendfacht (von 7.500 im Jahre 1841), was vor allem auf die Einwanderung aus der Volksrepublik China zurückzuführen ist. Obwohl die chinesische Ein-Kind-Politik nicht in Hongkong gilt, liegt die Kinderzahl pro Frau nur bei 0,9, dem zweitniedrigsten Wert weltweit vor Macau, einer anderen Sonderverwaltungszone Chinas. Das Bevölkerungswachstum liegt heute bei etwa 0,8 % (2005); die durchschnittliche Lebenserwartung gehört mit über 80 Jahren zu den höchsten der Welt<ref>The World Bank - Life expectancy at birth, total (years). Abgerufen am 20. Juli 2015.</ref>.

Pro 1.000 Einwohner wandern Schätzungen (2002) zufolge 7,76 Einwanderer jedes Jahr ein. 95 % der Bevölkerung sind ethnische Chinesen. Mit jeweils 133.000 (2011) Personen sind die bedeutendsten Minderheiten Indonesier und Filipinos, beide vor allem als Hausangestellte. Danach folgen Inder, Pakistaner, Nepalesen, Japaner und Thai.<ref>Census and Statistics Department - Hong Kong Special Administrative Region: 2011 Population Census - Thematic Report: Ethnic Minorities; S.28. Abgerufen am 20. Juli 2015.</ref> Es leben etwa 30.000 US-amerikanische, jeweils 20.000 kanadische, australische und britische Staatsbürger in dem Territorium, daneben auch 3.000 Deutsche, 1.200 Schweizer und 400 Österreicher.

Trotz der hohen Bevölkerungsdichte ist Hongkong eine der grünsten Metropolregionen Asiens, was wiederum an der bergigen Topographie des Gebietes liegt. Ein Großteil der Flächen ist so bergig und steil, dass er nicht bebaut werden kann und deshalb mit Bäumen und Sträuchern bewachsen ist. Der größte Anteil der Einwohner lebt in meist sehr kleinen Wohnungen in Hochhäusern und Wolkenkratzern; Einfamilienhäuser sind unerschwinglich und werden wegen der bergigen Verhältnisse und auch aus Naturschutzgründen sehr selten gebaut.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1891 handelt es sich um Schätzungen, danach meist um Volkszählungsergebnisse. Neben einer vollständigen Erhebung wird seit 1976 auch regelmäßig eine stichprobenbasierte Teilerhebung durchgeführt.

        Jahr         Einwohner
1841 7.500
1851 33.100
1861 119.300
1871 124.200
1881 160.400
1891 221.400
1901 ¹ 283.205
1911 ¹ 456.739
1921 ¹ 625.166
1931 ¹ 849.751
1941 1.640.000
1945 1.700.000
        Jahr         Einwohner
1951 2.265.000
7. März 1961 ¹ 3.129.648<ref name="census2011">Census and Statistics Department: Growth of Overall Population (Both Sexes), 21. Februar 2012. Abgerufen am 18. August 2013.</ref>
9. März 1971 ¹ 3.936.630<ref name="census2011" />
1976 ² 4.402.990<ref name="census2011" />
9. März 1981 ¹ 5.109.812<ref name="census2011" />
1986 ² 5.495.488<ref name="census2011" />
15. März 1991 ¹ 5.674.114<ref name="census2011" />
15. März 1996 ² 6.412.937<ref name="census2011" />
14. März 2001 ¹ 6.708.389<ref name="census2011" />
1. Januar 2006 ² 6.864.346<ref name="census2011" />
30. Juni 2011 ¹ 7.071.576<ref name="census2011" />

¹ Volkszählungsergebnis
² Teilerhebung

Wohnsituation

Datei:Hongkong Kowloon Bay MTR.JPG
Wohnblöcke aus den 1970er Jahren in Kowloon
Datei:Aircon.jpg
Klimaanlagen (hier die Außenmodule von Splitgeräten, Wohnblock in Hongkong, 2002) ermöglichen den Menschen einerseits ein aktives Wirtschaften und komfortableres Leben im tropischen Hongkong, haben aber andererseits einen bedeutenden Verbrauch elektrischer Energie.

Laut dem internationalen Beratungsunternehmen Mercer gilt Hongkong als eine der Städte mit den höchsten Lebenshaltungskosten der Welt.<ref name="Lebenshaltungskosten" />

Public-Housing

Als im Jahr 1949 der chinesische Bürgerkrieg mit der Ausrufung der Volksrepublik China endete, begann eine große Migrationswelle aus China in die damalige britische Kronkolonie Hongkong. Die zumeist mittellosen Migranten siedelten sich in großen Gebieten mit Hütten aus Holz und Blech an, die im ganzen Territorium verstreut entstanden. Die Sicherheits- und Hygienebedingungen waren katastrophal, und es kam immer wieder zu Bränden. Nachdem ein Brand, der zu Weihnachten 1953 in Shek Kip Mei (nördliches Kowloon) ausbrach, mehrere Tage wütete und mehr als 50.000 Menschen obdachlos machte, entschied die Kolonialverwaltung, die Hüttenbewohner vorübergehend in mehrstöckige Betonhäuser umzusiedeln, um sowohl den Brandschutz als auch die hygienischen Bedingungen zu verbessern. Dies war praktisch der Beginn des public-housing-Programms in Hongkong. Die ersten acht Mark-I-Häuser waren bereits Ende 1954, in Shek Kip Mei, fertiggestellt um den durch das Feuer obdachlos gewordenen ein Heim zu bieten.<ref name="PH">Hong Kong Housing Authority - Public Housing Development. Abgerufen am 21. Juli 2015.</ref> Sie boten den Familien eine Wohnung von etwa 20 Quadratmetern, die Sanitäreinrichtungen mussten mit anderen Familien geteilt werden und Kochgelegenheiten befanden sich außerhalb der Wohnungen. Bis Ende der 1960er Jahre wurden zahlreiche derartige Häuser errichtet, wobei die verbesserten Versionen Mark II und Mark III nur wenig mehr Komfort boten. Praktisch spielte sich alles Leben auf den Straßen ab, wobei diese für die zahlreichen Verkaufsbuden benutzt wurden. 1965 wurden Wohnhochhäuser, beginnend mit der Mark-IV Serie, errichtet. Diese boten jeder Wohnung eine eigene Sanitäreinrichtung und einen Balkon an. Zu diesem Zeitpunkt lebten eine Millionen Menschen in den Wohnungen des public-housing-Programms.<ref name="PH"/>

1971 wurde das Wah Fu Estate, der erste public-housing Wohnblock, welcher als in sich geschlossene Gemeinschaft konzipiert wurde, fertiggestellt. Dieser bot den Bewohnern Einkaufszentren, einen Busbahnhof sowie weitere Gemeinschaftseinrichtungen. 1972 rief die Kolonialverwaltung ein Programm ins Leben, welches über die nächsten zehn Jahre Wohnraum für etwa 1,8 Millionen Menschen schaffen sollte. Später wurde dieses Programm bis 1987 verlängert.<ref name="PH"/> Zunächst wurde begonnen viele der Häuser Mark I–II zu sanieren und den Wohnraum dadurch zu vergrößern, dass zwei Wohnungen zu einer zusammengelegt werden. Dies erwies sich aber als nicht effizient genug. Man begann, Hochhäuser zu errichten, die in den Erdgeschossen Platz für Geschäfte und Einkaufszentren boten. Hier hatte jede Wohnung ihre eigenen Sanitäreinrichtungen und ihre eigene Küche. Nach diesem Schema werden bis heute Wohnblöcke errichtet, wobei sich die Standards in puncto Wohnfläche, Infrastruktur und Ausstattung der Wohnungen ständig erhöht haben. 1981 erreichte die Zahl der Personen, welche in Wohnungen des public-housing-Programms lebten, die zwei Millionen. 1985 wurde beschlossen die in den 1960ern errichteten Wohnblöcke, welche nicht mehr dem Standard genügten, abzureißen. Die Sanierungsarbeiten an den alten Mark I–II Gebäuden wurden 1991 fertiggestellt. Ein Jahr später wurden die ersten Harmony Blocks, die neue Generation von public-housing Wohngebäuden, fertiggestellt.<ref name="PH"/>

Trotz der hohen Bautätigkeit für die Wohnraumschaffung gelang es erst in den frühen 1980er Jahren, die letzten Hüttenviertel aufzulösen. 2001 wurden die letzten Betonhäuser in Sha Kok Mei welche den Opfern des Brandes von 1953 vorübergehend Wohnraum boten, abgerissen. Die Mark-I–III-Häuser sind mittlerweile fast gänzlich abgerissen und durch Hochhäuser ersetzt worden; die wenigen verbliebenen Exemplare werden wiederum von fast mittellosen Einwanderern aus der Volksrepublik bewohnt.

Das public-housing-Programm ist bis heute der wichtigste Erzeuger von Wohnraum; in einigen Gebieten von Hongkong liegt der Anteil der Wohnungen, die durch die Public Housing Authority geschaffen wurden, bei weit über 70 %. Laut Regierungsangaben befanden sich 2014 mehr als 220.000 Personen auf der Warteliste des public-housing-Programms, bei einer durchschnittlichen Wartezeit von bis zu drei Jahren.<ref name="DM"/>

Nachdem in den letzten Jahrzehnten das Einkommensniveau großer Teile der Bevölkerung stark angestiegen ist, geht die Public Housing Authority in zunehmendem Maße dazu über, die Mieter der Wohnungen zu Eigentümern zu machen. Man hofft, durch Eigentum an ihrem Wohnraum den immer älter werdenden Hongkongern mehr Sicherheit zu geben.

Cage People

In Hongkong leben, laut dem Hilfswerk Misereor, über 100.000 Personen als sogenannte Cage People (deutsch etwa: Käfigmenschen).<ref name="MIS">Misereor Ihr Hilfswerk - Ausstellung "Daheim auf 2qm". Abgerufen am 21. Juli 2015.</ref> Laut der letzten offiziellen Angabe waren es 2007 etwa 53.000 Personen.<ref name="DM">Daily Mail Online - Hong Kong's 'caged dogs': Poverty-stricken people forced to live like animals in one of the world's wealthiest and most densely populated cities. Abgerufen am 21. Juli 2015.</ref> Cage People ist die Bezeichnung für Bewohner Hongkongs, die mit mehreren Personen in einem Raum wohnen, welche durch abschließbare Käfige oder Holzboxen, geteilt sind. Die Käfige dienen als einzelne Wohneinheiten und sind etwa 2 Kubikmeter groß und teilweise doppel- oder dreistöckig gestapelt. Manchmal stehen für ein Dutzend Menschen oder mehr nur eine Dusche und Toilette zur Verfügung.<ref name="MIS"/>

Die Geschichte der Käfigwohnungen ("caged homes") begann durch einen rasanten Bevölkerungszuwachs in den 1950er und 1960er Jahren. Die geschätzte Zahl an Käfigen erreichte ihren Höhepunkt von 100.000 in 1997. 2013 schätzte die hongkonger Regierung, dass etwa 177.000 Menschen unter unzureichenden Bedingungen lebten. Da aber viele der Käfigwohnungen illegal betrieben werden, ist es nicht möglich zu bestimmen wie viele von diesen Personen in Käfigen lebten.<ref name="DM"/>

Für einen Käfig betrug die Monatsmiete im Jahr 2009 zwischen 1.000 und 1.500 Hongkong-Dollar, umgerechnet etwa 100–150 €.<ref>Artikel über Cage People in der Asia Times: Rent soars for Hong Kong cage dwellers</ref> Auf die Wohnfläche gerechnet ist das selbst für Hongkonger Verhältnisse teuer, absolut gesehen entspricht es aber je nach Stadtteil nur einem Zwanzigstel bis Drittel der Miete für eine kleine Wohnung.<ref>Artikel über Cage People in der Freitag: Zwei Quadratmeter Hongkong</ref>

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Hongkongs

Prähistorische Zeit

Nach archäologischen Forschungen leben seit ungefähr 5.000 Jahren Menschen in dieser Region. Neolithische Artefakte weisen auf den Einfluss nordchinesischer Steinzeit-Kulturen wie der Longshan-Kultur hin. Bestimmte Steingravuren werden auf die Bronzezeit (Shang-Dynastie) datiert. Artefakte aus dem 6. bis 3. Jahrhundert v. Chr. (Zeit der streitenden Reiche) zeigen kulturelle Verwandtschaft mit dem benachbarten Guangdong.

Chinesisches Kaiserreich

Während der Han-Dynastie wurde das Gebiet des heutigen Hongkong von Han-Chinesen besiedelt. Während der Tang-Dynastie war die Region um Guangzhou ein bedeutendes Handelszentrum und die Region von Hongkong und dem heutigen Shenzhen diente als Hafen. Die erste starke Migration aus dem nördlichen China setzte während der Song-Dynastie ein.

Nachdem die Yuan-Dynastie infolge der Mongolenkriege auch über Hongkong die Macht übernommen hatte, verstärkte sich die Einwanderung aus Richtung Norden, nach wie vor blieb die Region jedoch relativ abgeschottet und lebte vom Fischfang und der Perlenzucht.

Im Jahre 1517 landete der portugiesische Händler Fernão Pires de Andrade an der südchinesischen Küste, vermutlich in Hongkong, wo für jene Zeit einige größere Siedlungen belegt sind.

Nach dem Fall der Ming-Dynastie fiel die Region des heutigen Hongkong an den Bezirk Xin'an (新安縣, xīn’ānxiàn).

Britische Kronkolonie

Datei:Flag of Hong Kong (1959-1997).svg
Britische Kolonialflagge von Hongkong bis zum 30. Juni 1997
Datei:Coat of arms of Hong Kong (1959-1997).svg
Wappen von Hongkong 1959–1997

1699 gelangte die britische Ostindien-Kompanie zum ersten Mal nach China. Im Jahr 1711 wurde ein fester Handelsstützpunkt in Guangzhou gegründet.

Als die Briten begannen, Opium nach China einzuführen, führte dies zum Ersten Opiumkrieg und schließlich zur Besetzung Hongkongs durch die Briten 1841. Ein Jahr später wurde das Gebiet mit dem Vertrag von Nanking offiziell von China an die Besatzer abgetreten, wodurch der Weg Hongkongs zur britischen Kronkolonie im Jahr 1843 geebnet wurde. 1860 folgte die Abtretung Kowloons und am 9. Juni 1898 wurde das Gebiet nördlich Kowloons bis zum Shenzhen-Fluss (die New Territories) sowie weitere 235 Inseln auf 99 Jahre gepachtet, um die Versorgung der Kronkolonie mit Wasser und Nahrungsmitteln zu gewährleisten und um das Gebiet militärisch abzusichern.

Durch die Handelsliberalisierungen, die nach den Opiumkriegen durchgesetzt worden waren, entwickelte sich Hongkong zu einer wichtigen Freihandelszone in Ostasien.

Hongkong wurde zum Zufluchtsort für Taiping und Monarchisten (nach Gründung der Republik 1912) und Kommunisten (nach Chiang Kai-sheks Verfolgung 1927). Die Bevölkerungszahl stieg 1851–1931 von 33.000 auf 879.000 Einwohner, davon 95 % Chinesen.

Die Kolonie blieb trotzdem bis 1949 im Schatten des größeren Shanghai.

Datei:1945 liberation of Hong Kong at Cenotaph.jpg
Die Befreiung nach der japanischen Besetzung Hongkongs wurde am Kenotaph in Viktoria mit dem Hissen des Union Jacks und der Flagge der Republik China zelebriert.

Zweiter Weltkrieg und chinesische Revolution

Unmittelbar nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Ostasien wurde Hongkong von der japanischen Armee unter Führung von Sakai Takashi angegriffen. Nach zweieinhalb Wochen Kampf mussten sich die Briten den Japanern ergeben. Die japanische Besetzung Hongkongs endete mit der Kapitulation Japans am 16. August 1945. Damit wurde auch die britische Souveränität über Hongkong wiederhergestellt.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges war Hongkong großteils zerstört und verarmt. Nach Ausrufung der Volksrepublik China flohen hunderttausende politisch Verfolgte nach Hongkong, viele ausländische Unternehmen verlegten ihre Vertretungen von Shanghai nach Hongkong.

Schwierige Beziehungen

Datei:Hongkong Central 1955.jpg
Central District, 1955

Zu Beginn der 1950er Jahre brachte ein Wirtschaftsembargo gegen die gerade gegründete Volksrepublik eine weitere Krise. Nach dessen Aufhebung erlebte Hongkong einen Boom und wurde zu einer der effizientesten Wirtschaften der Welt.

Im Gefolge der Kulturrevolution brachen in den 1960er Jahren gewaltsame soziale Konflikte aus.

Nach dem Tod Mao Zedongs begann dessen Nachfolger Deng Xiaoping die wirtschaftliche Öffnung Chinas gegenüber dem Ausland durch Sonderwirtschaftszonen wie im nördlich an Hongkong anschließenden Shenzhen. Seit den 1980er Jahren sind deshalb fast alle Produktionsbetriebe aus Hongkong nach China abgewandert und die Stadt wurde zu einem Handels- und Dienstleistungszentrum.

Verhandlungen zur Wiedereingliederung

Im Jahre 1982 begannen Gespräche zwischen den Premierministern des Vereinigten Königreichs und der Volksrepublik China über die Zukunft des Territoriums. Die britische Seite unter Margaret Thatcher hatte ursprünglich gehofft, dass die Politik der Öffnung in China dazu führen könnte, dass China die britische Herrschaft über das Gebiet akzeptiert. Das Gegenteil war der Fall, China verlangte nicht nur die Rückgabe des für 99 Jahre gepachteten Gebietes, sondern auch die Rückgabe der im Vertrag von Nanking abgetretenen Territorien, da es den Vertrag als unfair ablehnte. Dieser Standpunkt war schon zehn Jahre zuvor durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen bestätigt worden.

Deng Xiaoping entwickelte die Doktrin, die als Ein Land, zwei Systeme bekannt ist. Diese Doktrin öffnete den Weg zur Sino-British Joint Declaration, die am 19. Dezember 1984 zwischen der Volksrepublik China und dem Vereinigten Königreich unterzeichnet wurde. Sie sah vor, dass Hongkong am 1. Juli 1997 zu einer Sonderverwaltungszone Chinas (Special Administrative Region, SAR) werden würde.

Im Juli 1989 wurde den Bürgern mitgeteilt, dass sie trotz britischen Passes kein ständiges Wohnrecht in Großbritannien eingeräumt bekämen.

Ende 1993 brachen die sino-britischen Gespräche über Hongkong nach 17 Verhandlungsrunden ab, da Uneinigkeit über die Einführung demokratischer Wahlen im Legislativrat bestand.

Im Juni 1994 verabschiedete der Legislativrat die von Gouverneur Lord Chris Patten vorgeschlagenen Wahlreformen. Die VR China kündigte daraufhin an, dass sie den gewählten Legislativrat mit der Übergabe am 1. Juli 1997 auflösen werde.

Datei:Noqueen.jpg
Vorder- und Rückseite (Ausschnitt) eines Briefes vom Dezember 2006 aus Hongkong: Briefmarken mit dem Porträt der britischen Königin können dort seit dem 1. Juli 1997 nicht mehr als Postwertzeichen verwendet werden.

Am 1. Juli 1997 übernahm die Volksrepublik China die Kontrolle über Hongkong. Seitdem ist Hongkong eine Sonderverwaltungszone mit einem hohen Maß an Autonomie.

Jüngeres Verhältnis zu den Festlandchinesen

Das Verhältnis zu den Festlandchinesen ist in jüngerer Zeit vermehrt von Spannungen geprägt worden. So ist Hongkong zwar touristisch aufgrund seiner liberalen Haltung bei den Festlandchinesen beliebt. Gerade Familien erhoffen sich bessere ärztliche Versorgung und versuchen, der „Ein-Kind-Politik“ des Festlands zu entkommen. Zudem erhalten in Hongkong Geborene automatisch das Niederlassungsrecht. Die Hongkonger distanzieren sich jedoch vermehrt, da sie sich von den Festlandchinesen „überrollt“ fühlen. So haben die mittlerweile immer wohlhabenderen Festlandchinesen nach Ansicht der Hongkonger einen Verdrängungswettbewerb, insbesondere im Immobilien- und Mietwesen ausgelöst. Jeder dritte Immobilienkäufer komme zurzeit vom Festland, sodass sich die Preise nach oben entwickeln.<ref>Andreas Lorenz – Hongkong und die Festland-Chinesen. Spiegel Online. Abgerufen am 17. März 2012.</ref>

Politik

Die Sonderverwaltungszone Hongkong hat einen sogenannten Chief Executive als Regierungschef. Dieses Amt wird seit dem 1. Juli 2012 von Leung Chun-ying ausgeübt. Der Präsident des Legislative Council of Hong Kong (gesetzgebende Versammlung) ist seit 2008 Jasper Tsang. Formelles Staatsoberhaupt Hongkongs ist der Staatspräsident der Volksrepublik China; derzeit Xi Jinping.

Frühere Regierungschefs seit 1. Juli 1997

Erster amtierender Regierungschef seit der Rückgabe Hongkongs an China vom 1. Juli 1997, war Tung Chee-hwa. Der Chief Executive wurde damals von einem Komitee gewählt, dessen 400 Mitglieder durch die Volksrepublik China ernannt wurden. Tungs Wiederwahl zu einer zweiten Amtsperiode erfolgte im Juli 2002 durch ein repräsentatives Wahlkomitee. Am 12. März 2005 trat Tung nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen zurück. Sein Nachfolger war zuerst Donald Tsang, bis er am 25. Mai 2005 zurücktrat, um sich auf die Wahlen am 10. Juli 2005 vorzubereiten. Von den 80 Mitgliedern des Wahlkomitees wurde er schließlich wiedergewählt, dennoch beschränkte sich seine Amtszeit vorerst auf die zwei verbliebenen Jahre der Amtsperiode von Tung. Bei der Wahl am 25. März 2007 war wiederum Donald Tsang Favorit, auch wenn er mit dem Anwalt Alan Leong einen Gegenkandidaten hatte. Die Wahl wurde in den Medien als Farce kritisiert, da durch die undemokratische Zusammensetzung des 800-köpfigen Wahlgremiums eine Niederlage Tsangs nahezu ausgeschlossen war. Die Kandidatur Leongs war allerdings eine Überraschung, da für die Zulassung einer Bewerbung 100 Stimmen aus dem Gremium erforderlich sind. Nachdem Tsang 2012 gesetzesgemäß nicht mehr wiedergewählt werden konnte, wurde Leung Chun-ying am 25. März 2014 mit 689 Stimmen zum neuen Chief Executive gewählt.

Gesetzgebende Versammlung

Die Gesetzgebung erfolgt durch den Legislative Council of Hong Kong auf Basis des Hongkonger Grundgesetzes (Hong Kong Basic Law). Diese gesetzgebende Versammlung hat 24 Mitglieder, die direkt gewählt werden; die anderen 30 Mitglieder werden von Wahlkomitees oder direkt durch die Volksrepublik China ernannt. Die Wahlen zu dieser Körperschaft in den Jahren 1998 und 2000 wurden zwar als frei und demokratisch bezeichnet, andererseits gab es Unzufriedenheit von Seiten mehrerer Politiker, die beklagten, dass relativ wenige Hongkonger Bürger stimmberechtigt sind. Die Befugnisse der Gewählten waren vor der Wahl 1998 unbekannt und wurden erst nachträglich festgesetzt. Aber auch die Hongkonger selbst beklagen fehlende Demokratie.

Am 1. Juli 2003 kam es mit über 500.000 Demonstranten zu einer der größten Demonstrationen in diesem Territorium, da Peking ein Sicherheitsgesetz einführen wollte, das unter anderem die Pressefreiheit und den Schutz der Wohnung abgeschafft sowie freie Religionsgruppen verboten hätte. Gleichzeitig forderten die Demonstranten den Rücktritt von Tung Chee-hwa. Ein Jahr später wiederholte sich die Demonstration, da China die für September angesetzten freien Wahlen absagte.

Im September 2004 wurde schließlich das neue Parlament auf vier Jahre nach teildemokratischem Verfahren gewählt. Es gibt seither insgesamt 60 Abgeordnete, davon werden 30 direkt durch die Bevölkerung gewählt und 30 kommen aus berufsständischen, zumeist pekingtreuen Vertretungen. Bei der Wahl 2008 gewann die Demokratische Koalition 19 der 30 frei wählbaren und 5 der berufsständischen Sitze. Trotz knapp zwei Dritteln Stimmenanteil in der Bevölkerung stellen die Demokraten somit nur 40 Prozent der Abgeordneten. Immerhin ist dies eine Sperrminorität, ohne die keine Verfassungsänderungen verabschiedet werden können. Seit dem 8. Oktober 2008 ist Jasper Tsang Präsident der gesetzgebenden Versammlung. Er wurde am 10. Oktober 2012 für eine weitere vierjährige Amtsperiode wiedergewählt.

Recht auf freie Wahlen

Bei der Rückgabe an China 1997 wurden für das Jahr 2017 den Bürgern von Hongkong freie Wahlen in Aussicht gestellt, was ihnen selbst unter britischer Herrschaft nicht möglich war.<ref>Die deutsche Welle; China - Eigentor vom 30. Juni 2014</ref> Bis dahin haben seit 1997, alle vier Jahre, aufgestellte Hongkonger Wahlkomitees, welche wegen ihrer Zusammensetzung und der Dominanz Peking-treuer Geschäftsleute jahrelang von demokratischer Seite aus kritisiert werden, den Regierungschef gewählt.<ref name="Ackeret"/><ref>Neue Zuercher Zeitung - Hongkongs Wahlkampf ohne Wahlvolk vom 23. März 2012</ref>

Ende August 2014 kam es zu einem vom nationalen Volkskongress in Peking gefassten Beschluss, nach welchem ein 1200-köpfiges chinesisches Komitee die Kandidaten für die Wahl zum Regierungschef im Jahr 2017 vorauswählen soll, bevor die Bevölkerung von Hongkong zwischen den ausgewählten Kandidaten direkt wählen kann.<ref name="Ackeret">Markus Ackeret ; Neue Zuercher Zeitung - Demokratie in Hongkong, Volkswahl in engem Korsett vom 31. August 2014</ref> Ende September 2014 wuchsen die zunächst von Studenten ausgelösten Demonstrationen zu den Protesten von Hongkong 2014 an, nachdem sich die Occupy-Central-Bewegung diesen angeschlossen hatte. Die Bürgerbewegung auf einer breiten Basis von Studentengruppen, sowie Occupy Central with Love and Peace und unorganisierten Bürgern, die Straßen der Finanz- und Regierungsbezirke Central und Admiralty blockierte, stellte Forderungen auf, die zwischen „wirklich freien“ Wahlen und zumindest dem Erhalt der bisherigen Regelung schwankten.<ref>Deutsche Welle; Hongkong - Was will "Occupy-Central"? vom 29. September 2014</ref> Die Proteste dauerten bis Mitte Dezember 2014 an und blieben ohne politische Auswirkungen.

Verwaltung

Die Sonderverwaltungszone Hongkong besitzt eine Einheitsverwaltung und gliedert sich in 18 Distrikte (districts).

Städte und Gemeinden sind nicht als eigene Rechtssubjekte vorgesehen. Die Grenzen von Victoria City und Kowloon wurden durch Gesetze festgelegt, aber auch diese beiden Gebiete besitzen keinen Rechtsstatus. Die Distrikteinteilung folgt Gebirgszügen, der Küste oder Straßen und berücksichtigt nicht die Grenzen der Städte und Ortschaften.

Infrastruktur

Datei:TurboJET Universal MK 2013 (1).JPG
TurboJET-Fähre zwischen Hongkong und Macau nahe Hongkong

Hongkong ist ein Verkehrsknotenpunkt für den Süden Chinas. Der Hong Kong International Airport ist einer der wichtigsten Flughäfen Asiens und wird von zahlreichen Flughäfen Europas aus direkt angeflogen. Er ist Heimatflughafen mehrerer Fluglinien, darunter Cathay Pacific, Dragonair und Hong Kong Airlines. Der Flughafen wurde im Jahre 1998 eröffnet, um den früheren, sehr schwierig anzufliegenden Flughafen Kai Tak abzulösen. Die Errichtung kostete etwa 15 Milliarden Euro, womit auch die Kosten zur Anbindung des Flughafens an das Stadtzentrum durch den Airport Express und die Autobahn Route 8 abgedeckt wurden. Somit ist die Reisezeit nicht viel länger als nach Kai Tak, obwohl sich Kai Tak in Kowloon, mitten im Victoria Harbour befand, während der neue Flughafen mit über 30 km Entfernung weit außerhalb der Stadt liegt. Der neue Standort ist die ursprünglich 100 m hohe Insel Chek Lap Kok nördlich von Lantau Island, die auf 7 m Meereshöhe abgetragen wurde, wobei das abgetragene Material zur Gewinnung der nun 12,5 km² großen Landfläche verwendet wurde.

Per Fähre ist Hongkong mit einer großen Zahl von Küstenstädten Südchinas sowie mit Städten am Perlfluss verbunden. Eine häufig genutzte Verbindung ist jene nach Macau, die von mehreren Unternehmen angeboten wird. Seit 2009 befindet sich eine Straßenbrücke nach Macau und Zhuhai in Bau, die 2016 eröffnet werden soll.<ref name="Highways_Department_2014">Highways Department. 4. Januar 2014, abgerufen am 4. Januar 2014.</ref>

Hongkong ist an das Eisenbahnnetz der Volksrepublik China angebunden; es gibt unter anderem Züge nach Peking, Shanghai, Guangzhou und Dongguan. Die Hung Hom Station ist der einzige Personenbahnhof mit Fernverbindungen nach Festlandchina. Voraussichtlich 2017 soll eine Schnellfahrstrecke über Shenzhen nach Guangzhou eröffnet werden, die im unterirdischen Bahnhof West Kowloon Terminus endet.: Praeger 1999, ISBN 0-275-96293-8.

  • Frank Ching: The Li dynasty, Hong Kong aristocrats. Hong Kong, Oxford Univ. Press 1999, ISBN 0-19-590904-6.
  • G.B. Endacott: A History of Hong Kong. Oxford University Press, London 1964, 1988, ISBN 0-19-638264-5 (Das Standardwerk zur Geschichte Hongkongs).
  • Han Suyin: Alle Herrlichkeit auf Erden. (Originaltitel: A Many Splendoured Thing). Autobiographischer Roman über Hongkong in den Jahren 1949–1951. Niemeyer, Hameln 1995, ISBN 3-87585-940-5.
  • Werner Lips: Hongkong, Macau und Kanton. Reise-Know-How, Bielefeld 2002, ISBN 3-8317-1029-5.
  • Suzanne Pepper: Keeping Democracy at Bay – Hong Kong and the Challenge of Chinese Political Reform Rowman & Littlefield, Lanham 2008.
  • Kit Poon: The Political Future of Hong Kong: Democracy within Communist China Routledge, New York 2008.
  • Evelyn Lu Yen Roloff: Die Sars-Krise in Hong Kong. Zur Regierung von Sicherheit in der Global City. Transcript Verlag, Bielefeld 2007, ISBN 3-89942-612-6.
  • Hans-Wilm Schütte: Hongkong, Macau. Mairs Geographischer, Ostfildern 2004, ISBN 3-8297-0134-9.
  • Jane Setter, Cathy S. P. Wong and Brian H. S. Chan: Hong Kong English, Edinburgh : Edinburgh University Press, 2010, ISBN 978-0-7486-3596-2.
  • Jung-Fang Tsai: Hong Kong in Chinese History Columbia University Press, 1995. ISBN 0-231-07933-8.
  • Steve Tsang: A Modern History of Hong Kong I.B. Tauris, London 2004. ISBN 1-86064-184-9.
  • Stefan Zimmermann: E-Government in Hongkong – Digitalisierung der Verwaltung in einer chinesischen Metropole. Ibidem, Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-338-2.
  • Hongkong. Geo Special. Gruner u. Jahr, Hamburg 1995, ISSN 0342-8311.
  • Der National Geographic Walker Hongkong. Mairs Geographischer Verlag, Ostfildern 2003.
  • Im Maul des roten Drachen: Hongkong. Geo 12/1976 Seite 100-124. Gruner + Jahr, Hamburg.
  • Weblinks

    Wiktionary Wiktionary: Hongkong – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Commons Commons: Hongkong – Sammlung von Bildern
    Wikivoyage Wikivoyage: Hongkong – Reiseführer

    Einzelnachweise

    <references> <ref name="bfai"> Germany Trade & Invest </ref> <ref name="geodata">Hong Kong Geographic Data. Survey & Mapping Office, Lands Department, abgerufen am 18. April 2014 (PDF (2,9 MB), chinesisch und englisch). </ref> <ref name="wirtschaftsdatenblatt"> Jahreswirtschaftsbericht 2011 (PDF; 170 kB) </ref> </references>

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    24px Dieser Artikel wurde am 21. September 2004 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen.