Katar
Katar (arabisch قطر Qatar, DMG Qaṭar) ist ein Emirat an der Ostküste der arabischen Halbinsel am Persischen Golf. Das Land wird als absolute Monarchie regiert. Staatsreligion ist der Islam, und die Scharia ist die Hauptquelle der Gesetzgebung.<ref name="Hamzeh" />
Der Staat Katar liegt auf einer Halbinsel und grenzt im Süden an Saudi-Arabien. Vor der Küste im Nordwesten liegt das Königreich Bahrain. Von Süden nach Norden dehnt sich das Land rund 180 km, von Westen nach Osten 80 km aus. Das Staatsgebiet schließt einige Inseln ein.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Salzsümpfe und Wüstenstreifen trennen Katar vom Rest der arabischen Halbinsel. Die Salzpfannen – sogenannte Sabkhas – auf Meeresniveau sind Relikte aus der Zeit, als Katar noch eine Insel war. Erst durch eine leichte Hebung des Landes entstand die Verbindung zum arabischen Festland. Aus diesen Sümpfen steigt nach Norden das sanft gewellte Hügelland empor, das für ganz Katar prägend ist. Der höchste Punkt Katars ist der Berg Qurain Abu l-Baul mit 103 m im Süden von Katar.<ref>Central Intelligence Agency (CIA) World Factbook, aufgerufen am 10. März 2012.</ref> Nach Osten fällt das Land sanft zum Meer ab. Das überwiegend flache Land ist von Geröll- und Kieswüste geprägt. Sanddünen kommen nur vereinzelt vor, meist an der Küste im äußersten Südosten. Die Küste wird von mehreren langgestreckten Buchten gegliedert. Besonders an der Ostseite sind zahlreiche Korallenriffe vorgelagert.
Das Grundwasser hat einen hohen Salzgehalt; Trinkwasser wird in Meerwasserentsalzungs-Anlagen gewonnen. Im Südosten befindet sich die Meereslagune Chaur al-Udaid.
Klima
Mit dem geringen Jahresniederschlag von unter 100 mm gehört Katar zu den trockensten Landschaften der Erde. Aufgrund der Nähe zum Persischen Golf ist das Klima ganzjährig schwül, subtropisch und heiß. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 85 %. Im Sommer sind Temperaturen von 45 °C keine Seltenheit, im Winter sinken sie auf durchschnittlich 17 °C. Allerdings sind gerade in den letzten Wintern auch Temperaturen unter 10 Grad häufiger vorgekommen. Häufig weht der trocken-staubige Nordwestwind Schamal.
Flora und Fauna
Katar ist vielerorts unfruchtbar und verödet, noch unwirtlicher als die anderen arabischen Wüstenstaaten. Nur im Norden, wo die Niederschläge noch etwas häufiger sind, wachsen Wüstenhyazinthen, Palmen und Dornbüsche. Nach dem seltenen Regen sprießen Gräser und Kräuter hervor, treiben Blüte und Frucht in sehr kurzer Zeit und verdorren sofort wieder. In den Salzpfannen wachsen spärliche salzliebende Gräser und Sträucher (Halophyten).
Nur wenige Tierarten – Wüstenspringmäuse, Igel, Geckos und Warane – können unter den extremen Lebensbedingungen der Wüste existieren. Zugvögel rasten im Winter an der nördlichen Küste. Es gibt etwa 30 einheimische Vogelarten. Für die gefährdeten Oryxantilopen wurde südlich von Doha ein Wildpark errichtet. Die Gewässer des Persischen Golfes sind sehr fischreich. Manchmal sind auch Pottwale, Delfine und die vergleichsweise seltenen Seekühe aufzufinden. An der Nordküste befinden sich westlich von Ras Laffan Eiablagestrände von Meeresschildkröten.
Im Wildpark al-Wabra befinden sich 50 der 80 in menschlicher Obhut lebenden Spix-Aras.
Bevölkerung
Mit rund 300.000 von über zwei Millionen Menschen ist nur jeder siebte Einwohner Katars Inländer. Fast jeder dritte ist indischer oder pakistanischer, jeder sechste nepalesischer Abstammung und etwa 7 % stammen aus anderen arabischen Ländern.<ref>Population of Qatar. Abgerufen am 28. Juli 2014.</ref> Das Bevölkerungswachstum lag zwischen 1994 und 2004 bei 4,2 %. Der Anteil der unter 15-Jährigen betrug 2004 22,3 %. Im selben Jahr lebten 92 % der Einwohner in Städten. Die Lebenserwartung lag bei 74 Jahren. Die meisten Inländer gehören dem sunnitischen Islam an; diese sind vor allem streng islamische Wahhabiten. Der sunnitische Islam ist Staatsreligion. Unter den Ausländern herrschen Schiiten vor; ferner gibt es einen beträchtlichen Anteil an Hindus, ungefähr 3.000 Juden, wobei die Anzahl auf bis zu 15.000 geschätzt wird, und 70.000<ref name="Radio Vatikan">Radio Vatikan: Katar: Neue Kirche in der Wüste. (Memento vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive) 30. März 2007.</ref> Christen in Katar. Amtssprache ist Arabisch, Handelssprachen sind Persisch und Englisch. Daneben werden Urdu und andere indoarische Sprachen gesprochen.
Als Staat mit einem der höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt besitzt Katar ein sehr gutes soziales Fürsorgesystem, Hilfsbedürftige erhalten feste monatliche Bezüge. Die medizinische Versorgung ist gut und steht kostenlos zur Verfügung. Es gibt eine allgemeine Schulpflicht, der schulische Unterricht ist auf allen Ausbildungsstufen in den katarischen Regelschulen kostenlos, in den zahlreichen Privatschulen jedoch kostenpflichtig. Die Analphabetenrate betrug 2004 11 %. Seit 1973 besitzt Katar eine eigene Universität, die Universität von Katar. Die größten Städte sind gemäß Volkszählung vom April 2010: Doha mit 521.283 Einwohnern, ar-Rayyan mit 392.428 Einwohnern, ar-Rayyan Industrial Area mit 260.726 Einwohnern, adh-Dhachira mit 128.574 Einwohnern, Al Khor mit 80.220 Einwohnern, al-Wakra mit 79.457 Einwohnern, Umm Salal mit 60.509 Einwohnern, Ash-Shaḥānīyah mit 35.393 Einwohnern und Musay'īd mit 35.150 Einwohnern.
- Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1950 | 47.000 |
1960 | 59.000 |
1970 | 111.000 |
1978 | 201.000 |
1986 | 369.000 |
1996 | 658.000 |
2004 | 744.000 |
2005 | 863.051 |
2008 | 928.635 |
2010 | 1.699.435 |
2013 | 2.100.000 |
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Emirats Katar wies in früheren Jahrtausenden noch eine reichhaltige Vegetation auf und war bereits in der Steinzeit besiedelt. Im 5. Jahrtausend v. Chr. erlebte Katar eine Blütezeit. Klimaveränderungen führten zum Entstehen der heutigen Wüstenlandschaft und zu einer Abwanderung der Bevölkerung. In den folgenden Jahrtausenden wurde Katar nur sporadisch besiedelt. Im 5. Jahrhundert n. Chr. hatte das Christentum Einzug in die Region gehalten. Mit Ankunft des Islams verschwand es aber zwei Jahrhunderte später fast völlig von der arabischen Halbinsel.<ref name="Radio Vatikan" /> 628 n. Chr. schlossen sich die Bewohner Katars dem Propheten Mohammed an und traten zum Islam über. Aber auch in der Folgezeit hatte das Land wegen des fehlenden Wassers kaum eine Bedeutung. Von sporadischen Handelssiedlungen an der Küste abgesehen war das Land nur von Beduinen bewohnt. Um 1760 zogen nomadisierende Beduinenstämme von ihren angestammten Weidegebieten im Inneren der arabischen Halbinsel in das Gebiet des heutigen Katar. Zu diesen Beduinen gehörte auch die Sippe Al Thani, die das Dorf al-Bid gründete, das heutige Doha. Scheich Muhammad Al Thani gewann allmählich die Macht über die Wüstenhalbinsel und wurde zum Begründer der heutigen Dynastie. Die folgenden 100 Jahre waren durch Machtkämpfe mit der Sippe der Al Chalifa gekennzeichnet, die aus dem heutigen Kuwait auf die Halbinsel drang und die Siedlung az-Zubara gründete. 1783 gelang den Al Chalifa die Eroberung von Bahrain, worauf sich ein Großteil des Stammes auf der Insel niederließ.
Ende des 18. Jahrhunderts fielen saudische Wahhabiten, Anhänger einer streng orthodoxen islamischen Sekte, auf der Halbinsel ein und eroberten zeitweilig al-Bid. Seit dieser Zeit bestehen enge Bindungen zu Saudi-Arabien. Bis weit in die 50er Jahre des 19. Jahrhunderts war die Küste von Katar wie die der heutigen Vereinigten Arabischen Emirate als „Piratenküste“ berüchtigt. Erst das Eingreifen der britischen Ostindien-Kompanie, die ihre Handelswege nach Indien bedroht sah, bereitete der Seeräuberei ein Ende. 1867 kam es zwischen den Al Thani und den Al Chalifa von Bahrain erneut zu einem heftigen Kampf um die Herrschaft in Katar. Das Vereinigte Königreich intervenierte und erzwang einen Frieden. Im folgenden Jahr wurde ein Schutzvertrag zwischen Katar und Großbritannien abgeschlossen, wodurch das Land unter britischen Einfluss geriet. Diese Anerkennung der Al Thani führte zu einer endgültigen Trennung von Katar und der Insel Bahrain (18. Dezember 1878, Nationalfeiertag). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchten die Osmanen ihre Ansprüche auf Katar verstärkt durchzusetzen. So wurden Teile des Landes besetzt. Daraufhin wandte sich Qasim Al Thani mit einem Ansuchen um Hilfe an die Wahhabiten. Im Jahre 1913 schritt das Vereinigte Königreich erneut ein, um den osmanischen Einfluss und den der Wahabiten auszuschalten. 1915 mussten die letzten osmanischen Truppen das Land verlassen. In der Folgezeit setzte Großbritannien seinen politischen und wirtschaftlichen Einfluss verstärkt durch.
Die ersten Erdölvorkommen wurden 1939 entdeckt, wodurch die Ölförderung bald das neue wirtschaftliche Standbein Katars wurde. In der Folgezeit ging mit dem wachsenden Reichtum eine tiefgreifende Modernisierung in Staat und Wirtschaft vor sich. Als Ende der 1960er Jahre die Briten den Abzug der Truppen „östlich von Sues“ für 1971 ankündigten, proklamierte Katar am 3. September 1971 (Nationalfeiertag)<ref>Botschaft des Staates Katar. Abgefragt am 3. September 2009.</ref> seine Unabhängigkeit und lehnte damit, wie Bahrain, einen Anschluss an die Vereinigten Arabischen Emirate ab. Gleichwohl kam ein Freundschaftsvertrag mit dem Vereinigten Königreich zustande. Auch nahmen die Scheichs von Katar nun den Titel eines Emirs an. Im selben Jahr wurde mit dem Nord-Feld das größte Erdgasfeld der Welt entdeckt. 1972 wurde Emir Ahmad ibn Ali von Chalifa ibn Hamad (1972–1995) gestürzt, der sich in der Folgezeit verstärkt um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und die Ansiedlung von Industrie bemühte. Die absolute Herrschaft der Dynastie blieb aber weiter bestehen. 1974 wurden alle Erdöl- und Erdgasgesellschaften verstaatlicht. 1981 wurde mit Oman, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Saudi-Arabien und Kuwait der Golf-Kooperationsrat gegründet. 1995 wurde Chalifa ibn Hamad von seinem Sohn Hamad ibn Chalifa (seit 1995) gestürzt, der mit der Einleitung von Reformen begann. Seit 1998 ist Katar der Sitz des Hauptquartiers der US-Truppen im Nahen Osten und war auch Kommandozentrale im Krieg der USA gegen den Irak im März 2003. Seit dem 25. Juni 2013 ist Tamim bin Hamad Al Thani Emir von Katar.
Bildungswesen
Die 1973 gegründete Qatar University in Doha folgt angelsächsischen Mustern: In sechs Colleges können Bachelor- und Mastergrade erworben werden. Eine Besonderheit ist, dass nebeneinander sowohl das westliche Rechtswesen als auch das islamische Recht wie unter anderem die Scharia sowie die historischen islamischen Studien betrieben werden können. Unter den 7660 Studierenden im Wintersemester 2005/2006 hatte die Universität mit ca. 70 % einen vergleichsweise hohen Frauenanteil; im Studienjahr 2013/14 hatte die Universität ca. 15.000 Studierende. Mit dem Projekt Education City hat Katar sechs „Ableger“ namhafter amerikanischer Universitäten gegründet und seit dem Jahr 2002 betrieben.
Politik
Politisches System
Am 29. April 2003 stimmten die Bürger Katars der ersten Verfassung seit der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich mit einer Zustimmung von 98,39 Prozent zu, die 2005 in Kraft trat.<ref>IFES Election Guide: Katar Referendum 2003</ref><ref>Verfassung Katar: Qatar Constitution</ref>
Laut Verfassung ist Katar ein Emirat, also eine absolute Monarchie. Staatsreligion ist der Islam und laut Artikel 1 ist die Scharia die Hauptquelle der Gesetzgebung.<ref name="Hamzeh">A. Nizar Hamzeh: Qatar: The Duality of the Legal System. Abgerufen am 3. Dezember 2010.</ref> Das politische System beschreibt die Verfassung als „demokratisch“. Der Emir ist zugleich Staatsoberhaupt und oberster Inhaber der exekutiven und legislativen Gewalt; auch die Regierung ist ihm allein verantwortlich. Als Quelle der Staatsgewalt legt die Verfassung das Volk fest. Ein Parlament oder politische Parteien existieren nicht. Der Emir ernennt lediglich die 35 Mitglieder der Beratenden Versammlung (Madschlis asch-Schura). Laut Verfassung sollen zwei Drittel der Beratenden Versammlung vom Volk gewählt werden, die Wahlen wurden jedoch mehrmals verschoben und die Mandatszeit der bestehenden Versammlung vom Emir bis Ende Juni des Jahres 2016 startbereit sein und auf 25,5 Grad Ost positioniert werden. Der Uplink wird im Bereich 2,400 bis 2,450 GHz und der Downlink im Bereich 10,450 bis 10,500 GHz innerhalb der jeweiligen Amateurfunkzuweisungen liegen.
Sport
Sport spielt generell eine große Rolle im gesellschaftlichen Leben von Katar. Mit dem Bau der Aspire Sports Academy im Jahre 2004 entstand in Doha eine der weltweit größten Trainings- und Wettkampfstätten für Spitzensportler. Die nationale Fußballliga, die Qatar Stars League, wird seit 1963 ausgespielt. Ausländische Stars wie Mario Basler, Gabriel Batistuta, Marcel Desailly, Fernando Hierro und Hakan Yakin wurden mit lukrativen Verträgen verpflichtet und spielten in der Liga.
Seit 2004 finden auf dem Losail International Circuit bei Doha Läufe zur Motorrad-Weltmeisterschaft sowie zur Superbike-Weltmeisterschaft statt. 2008 wurde dort in der Motorrad-WM das erste Nachtrennen ausgetragen.
2004 richtete Katar die Tischtennisweltmeisterschaft aus. 2005 fanden die Westasienspiele in verschiedenen Sportstätten und die Weltmeisterschaften im Gewichtheben statt. 2006 wurden die Asienspiele in Katar veranstaltet. Motorrad-Weltmeisterschaftsrennen werden im neugebauten Motodrom nördlich von Doha veranstaltet. In Doha findet alljährlich Anfang Januar ein Tennisturnier der Männer statt. Von 2008 bis 2010 fanden in Doha auch die WTA Tour Championships statt. Zudem bewarb sich Doha um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2016, schied jedoch in der Vorausscheidung aus.
Im Radsport bildet die Katar-Rundfahrt (Tour of Qatar) mit dem Auftaktrennen Doha International GP Ende Januar eine wichtige Station beim Aufgalopp der Rad-Profis, Stars wie Erik Zabel nutzen dieses Rennen gern. Im Januar 2007 lieferten sich die Sprintasse Tom Boonen (Vorjahressieger und Sieger der Straßen-Radweltmeisterschaften 2005, Quick Step-Innergetic) und Alessandro Petacchi (Team Milram) die ersten Duelle der Saison.
Im Squash war Doha bereits viermal Austragungsort der Weltmeisterschaft der Herren sowie einmal bei den Damen. Mit dem Qatar Classic findet außerdem jährlich ein Turnier der PSA World Series in Doha statt.
Vom 12. bis 14. März 2010 fanden im Aspire Dome in Doha die Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften statt.
Vom 7. bis 29. Januar 2011 fand die Fußball-Asienmeisterschaft 2011 in Katar statt.
Am 2. Dezember 2010 gab die FIFA bekannt, dass Katar die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ausrichten wird. Das Emirat setzte sich dabei gegen die Bewerbungen von Australien, Japan, Südkorea und den USA durch. Der die wahlberechtigten FIFA-Funktionäre überzeugende Masterplan für dieses Großereignis stammt vom Frankfurter Planungsbüro AS&P des Architekten Albert Speer junior.<ref>Fifa setzt WM in den Sand. Auf: zenithonline.de.</ref> Gegen den Zuschlag Katars wurden Bedenken u. a. das Klima betreffend geäußert, die im Verlauf der Zeit so massiv wurden, sodass im März 2015 entschieden wurde, die WM im Winter stattfinden zu lassen, was eine Premiere sein und den gesamten Spielplan aller nationalen und internationalen Vereinsligen stark beeinflussen wird.<ref>Nun also doch: Blatter will Winter-WM in Katar. Video bei: spiegel.de.</ref>
Ende September 2013 berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ unter Bezugnahme auf den britischen „Guardian“ über eine hohe Todesfallrate unter zumeist nepalesischen Gastarbeitern, die unter teilweise sklavereiähnlichen Arbeitsbedingungen bei der Errichtung der Austragungsstätten für die Fußball-WM beschäftigt sind: „Wir mussten mit leerem Magen 24 Stunden durcharbeiten – zwölf Stunden Arbeit und dann kein Essen die ganze Nacht“, wird ein Arbeiter zitiert. Es könnte schlimmstenfalls bis zu 600 Todesfälle im Jahr geben, falls die Regierung nicht umgehend handle, heißt es in einem Bericht des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB). „Der IGB spricht von harten, gefährlichen Bedingungen und einer slum-ähnlichen Unterbringung. Krankheiten und Hunger seien an der Tagesordnung“, so die „Süddeutsche Zeitung“ am 26. September 2013.<ref>Gewerkschaft berichtet von Hunderten Toten bei WM-Vorbereitungen in Katar. „Süddeutsche Zeitung“, 26. September 2013.</ref> Am 3. Oktober 2013 erhob das Handelsblatt Zweifel an dem Bericht des „Guardian“ und der „Süddeutschen Zeitung“ und berichtete unter Berufung auf ein mit der Bauaufsicht beauftragtes deutsches Unternehmen: „Auf den Baustellen in Lusail City ist in den vergangenen zwei Jahren kein einziger Arbeiter gestorben“.<ref>Deutscher Bauaufseher dementiert Todesopfer. Handelsblatt, 3. Oktober 2013, abgerufen am 7. November 2013. </ref> Zwei Jahre später bekräftigte allerdings IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow in der am 4. Mai 2015 im Ersten ausgestrahlten WDR-Dokumentation Der verkaufte Fußball die früheren Darstellungen ihrer Organisation und rechnete mit 4000 Toten bis zur Eröffnung der Weltmeisterschaft. Das Filmteam suchte dazu auch betroffene Familien in Nepal auf.<ref name="mediathek" /><ref name="wdr" />
Ende 2014 wurden die Kurzbahnweltmeisterschaften im Schwimmen ausgerichtet.
Im Jahr 2015 wurde in Katar die Weltmeisterschaft im Männerhandball ausgetragen. Katar wurde Frankreich, Polen, Dänemark und Norwegen vorgezogen.
Außerdem finden die Boxweltmeisterschaften 2015, die UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2016, die Turn-Weltmeisterschaften 2018 und die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 in Katar statt.
Siehe auch
Literatur
- Erich Follath: Wie Dubai, nur exklusiver. In: Der Spiegel. Nr. 28, 2006, S. 100 ff. (online).
Weblinks
- Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in/im Katar
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Katar
- Offizielle Website der Regierung
Anmerkungen
<references group="A" />
Einzelnachweise
<references> <ref name="mediathek"> Robert Kempe, Jochen Leufgens: Der verkaufte Fußball. Dokumentarfilm (in der ARD-Mediathek verfügbar bis 11. Mai 2015). ARD, 4. Mai 2015, abgerufen am 6. Mai 2015. </ref> <ref name="wdr"> Der verkaufte Fußball – Sepp Blatter und die Macht der FIFA. Vorankündigung. WDR, 29. April 2015, abgerufen am 6. Mai 2015. </ref> </references>
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1 Liegt größtenteils in Afrika. 2 Liegt zum Teil auch in Ozeanien. 3 Liegt zum Teil auch in Europa.
Koordinaten: 25° N, 51° O{{#coordinates:25,269444444444|51,212777777778|primary
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