Guyana
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Guyana – amtlich Kooperative Republik Guyana<ref>http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Laender/Guyana.html</ref> (englisch Co-operative Republic of Guyana) – ist ein Staat an der Atlantikküste Südamerikas. Er grenzt an Brasilien, Venezuela und Suriname.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Guyana liegt zwischen 2° und 8° nördlicher Breite und zwischen 57° und 61° westlicher Länge. Der tiefste Punkt befindet sich an der Atlantik-Küste, höchster Punkt ist der Berg Roraima-Tepui mit 2.810 m. An der Grenze zu Venezuela und Brasilien erhebt sich das Guayana-Gebirge, nach dem der Staat benannt wurde. Der Hauptfluss ist der Essequibo, der im Süden des Landes entspringt und im Norden in den Atlantik mündet. Der Nationalpark Potaro besticht durch seine Wasserfälle, u. a. die 225 m hohen Kaieteur-Fälle.
85 % des Landes sind dünn besiedelter tropischer Regenwald, der forstwirtschaftlich kaum genutzt wird. Der Westen und Süden sind von Gebirgsketten durchzogen, in denen die wichtigsten Flüsse des Landes entspringen. An der Küste findet man einen sumpfigen Küstenstreifen. Dahinter befindet sich eine 20 bis 70 km breite Schwemmlandzone, die teilweise auf Meeresspiegelniveau liegt und im 18. Jahrhundert von holländischen Siedlern bedeicht sowie durch zahllose Entwässerungskanäle trockengelegt wurde. Hier befindet sich der Agrargürtel des Landes mit Anbau von Reis, Zuckerrohr, Kokosnüssen und Zitrusfrüchten.
Klima
Das Klima ist tropisch mit Niederschlägen bis 3.000 mm pro Jahr; Temperaturen im Jahresmittel 27 °C, Höchsttemperaturen um 34 °C, Niedrigsttemperaturen um 20 °C; Luftfeuchtigkeit 73 – 88 %. Es gibt zwei Regenperioden: stark von April bis August, schwächer September bis November, wieder stärker bis Ende Januar. Danach Trockenheit bis Anfang April.
Umwelt
Nach Ansicht von Klimaexperten der Weltbank gehört auch Guyana zu den Staaten im südamerikanisch-karibischen Raum, die von einem Anstieg des Meeresspiegels im Zuge des Klimawandels besonders stark betroffen sein werden. Ein Meeresspiegelanstieg von 1 m würde in Guyana ein Gebiet überschwemmen, in dem 70 % der Bevölkerung und 40 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes liegt.<ref>Der Fischer Weltalmanach 2010, Frankfurt 2009, S. 240.</ref>
Forschungsreisen
Der britische Geologe und Topograph Charles B. Brown bereiste von 1868 bis 1871 im Auftrag der Kolonialverwaltung das meist unerforschte Hinterland der Region zwischen Suriname und Venezuela. Brown war mit der exakten Vermessung der Flussläufe und geologischen Untersuchungen beauftragt. Dank seiner 40-monatigen Forschungsreisen im tropischen Urwald wurden zahlreiche Einheimischensiedlungen, Lagerstätten von Bodenschätzen und topographische Besonderheiten im Landesinnern dokumentiert. Nach den Forschungsergebnissen von Schomburgk von 1841 bis 1844 war auch die Arbeit von Brown für die exakte Bestimmung der Grenzverläufe mit den Nachbarstaaten Suriname, Brasilien und Venezuela von Bedeutung.<ref>Charles B. Brown: Canoe and Camp Life in British Guiana. London 1876. </ref>
Bevölkerung
Einwohner
Nach der Volkszählung 2002 setzt sich die Bevölkerung entsprechend ihrer ethnischen Herkunft wie folgt zusammen:<ref>Ergebnisse Census 2002, siehe: PDF</ref>
- 43,4 % Inder aus dem ehemaligen Britisch-Indien
- 30,2 % Kreolen, auch Afro-Guyaner
- 16,7 % gemischter Herkunft
- 9,2 % Indigene Völker
- 0,2 % Chinesen
- 0,2 % Portugiesen
- 0,1 % übrige Weiße
Die Besiedlung beschränkt sich weitgehend auf den Küstenraum. Im Hochland sind einzelne Indianerstämme angesiedelt.
Religionen
Anteile der Religionen an der Bevölkerung:
- 56,7 % Christen
- 17,0 % Angehörige der Pfingstbewegung
- 8,1 % Katholiken
- 7,0 % Anglikaner
- 5,0 % Siebenten-Tags-Adventisten
- 1,7 % Methodisten
- 17,9 % andere Christen
- 1,1 % Zeugen Jehovas
- 28,8 % Hindus
- 7,3 % Muslime
- 4,3 % Atheisten
- 0,5 % Rastafaris
- 0,1 % Bahai
- 1,3 % andere
Im Hochland leben nach wie vor Indianergemeinschaften, die ihre eigenen ethnischen Religionen praktizieren. <ref>Michel Dylong: Religion in Guyana, erschienen in: Markus Porsche-Ludwig, Jürgen Bellers (Hrsg.): Handbuch der Religionen der Welt. Bände 1 und 2, Traugott Bautz, Nordhausen 2012, ISBN 978-3-88309-727-5. S. 569.</ref>
Sprachen
Umgangssprache ist vor allem ein teilweise kreolisiertes Englisch, daneben indische Sprachen (unter anderem Hindi) sowie Indianersprachen. Außer dem Englischen haben elf weitere Sprachen den Status einer amtlich anerkannten Sprache.<ref>Blickpunkt Lateinamerika: Guyana: Totempfähle für Unabhängigkeitsjubiläum 2016, 26. Novermber 2015.</ref>
Geschichte
Herkunft des Namens „Guyana“
Der Name „Guyana“ wurde vom ursprünglichen Namen der Region Guiana abgeleitet. Die Region umfasst Guyana, Suriname, Französisch-Guayana und Teile von Venezuela und Brasilien. Laut dem Oxford English Dictionary bedeutet der Name „Land der vielen Wasser“.
Kolonialzeit
Das heutige Guyana bestand im 17. und 18. Jahrhundert aus den durch die Niederlande gegründeten Kolonien Essequibo, Demerara und Berbice. 1763 kam es in Berbice zum Sklavenaufstand unter dem heute als Nationalheld angesehenen Cuffy.
Der Besitz dieser Gebiete wechselte bis 1815 mehrmals zwischen den Kolonialmächten Niederlande, Großbritannien und Frankreich. Nach der Niederlage von Napoléon Bonaparte wurden die drei Kolonien auf dem Wiener Kongress 1815 an das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland übertragen. 1831 wurde hieraus die Kolonie Britisch-Guayana gegründet.
1834 wurde die Sklaverei abgeschafft. Nach Ablauf der anschließenden Arbeitspflicht für die ehemaligen Sklaven und dem Verlust von Arbeitskräften vor allem auf den Plantagen verpflichteten die Briten ab 1838 Kontraktarbeiter aus Britisch-Indien als Ersatz.
Im Jahre 1953 intervenierten britische Truppen in Britisch-Guayana, da befürchtet wurde, die durch das Ehepaar Janet und Cheddi Jagan gegründete People’s Progressive Party (PPP) wolle in Guyana einen kommunistischen Staat einrichten.
Unabhängigkeit
Guyana erreichte die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich schließlich am 26. Mai 1966 und wurde am 23. Februar 1970 unter Premier Forbes Burnham vom People’s National Congress (PNC) zur Kooperativen Republik erklärt.
Seit den 1960er Jahren spielen ethnische Konflikte zwischen den Afro-Guyanern und den Indisch-Guyanern in Gesellschaft und Politik immer wieder eine Rolle. 1978 kam Guyana durch den Massensuizid von Jonestown in die Weltnachrichten. Sektenführer Jim Jones vom Peoples Temple gab nach der Ermordung eines US-amerikanischen Politikers seinen Anhängern den Auftrag zum kollektiven Selbstmord. Über 900 Menschen kamen ums Leben.
Im Jahre 1980 wurde eine neue Verfassung verabschiedet. Hierbei wurden die Macht des Premierministers eingeschränkt und das ausführende Präsidentschaftsamt eingeführt.
Freie Marktwirtschaft, Wahlen
1989 begann die Regierung Guyanas ein Wirtschaftsprogramm, das eine drastische Wende weg von staatlich kontrollierter Planwirtschaft hin zu einer freien Marktwirtschaft mit offenen Märkten beabsichtigte.
Nach den Präsidentschaftswahlen von 1992, die durch Cheddi Jagan von der PPP gewonnen wurden, kam es durch militante Anhänger der unterlegenen PNC zu heftigen Ausschreitungen in der Hauptstadt Georgetown. Nachdem Jagan 1997 gestorben war, wurde im Dezember 1997 seine Witwe Janet Jagan zur neuen Präsidentin gewählt. Im August 1999 trat sie aus gesundheitlichen Gründen ab und Bharrat Jagdeo wurde neuer Staatspräsident von Guyana. Am 2. September 2006 wurde Bharrat Jagdeo in seinem Amt als Präsident bestätigt. Nach dem erneuten Wahlerfolg der PPP im Jahre 2011 wurde ihr Kandidat Donald Ramotar am 3. Dezember 2011 neuer Präsident und Nachfolger des bisherigen Amtsinhabers Bharrat Jagdeo, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte.
Die Wahlen zur Nationalversammlung am 11. Mai 2015 gewann das Oppositionsbündnis A Partnership for National Unity (APNU) und Alliance for Change (AFC) unter Führung des ehemaligen Brigadegenerals David Granger. Damit verlor die PPP nach 23 Jahren die Macht.<ref>Tjerk Brühwiller: Machtwechsel in Guyana. Multiethnisches Bündnis siegt. In: Neue Zürcher Zeitung vom 18. Mai 2015, S. 5.</ref> Granger wurde am 16. Mai 2015 als Präsident vereidigt.<ref>Blickpunkt Lateinamerika, abgerufen am 20. Mai 2015</ref>
Politik
Der Staatspräsident wird alle fünf Jahre direkt gewählt. Er ist der oberste Inhaber der Exekutive. Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung. Das Rechtswesen orientiert sich am britischen Vorbild.
Siehe auch:
- Liste der Präsidenten von Guyana
- Liste der Generalgouverneure von Guyana
- Liste der Premierminister von Guyana
Menschenrechte
Amnesty International hat das Land in seinen jährlichen Menschenrechtsberichten angemahnt; vor allem wegen der lebenslangen Haftstrafen für Homosexuelle sowie häufig auch deren Missbrauch von staatlicher Seite.
Das Parlament hält zwar an dem Gesetz fest, denkt aber zugleich über ein Antidiskriminierungsgesetz nach, das u. a. vor Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Identität schützen soll.
Guyana ist der einzige südamerikanische Staat, der die Todesstrafe weiterhin anwendet. Das Land wird auch hierfür von Menschenrechtsaktivisten kritisiert.
Außenpolitik
Seit der Unabhängigkeit 1966 war Guyana um eine wichtige Rolle in der internationalen Politik bemüht. So war das Land zweimal Mitglied des UN-Sicherheitsrates (1975–1976 und 1982–1983). Guyana unterhält diplomatische Beziehungen mit einer großen Anzahl von Ländern und Organisationen. Die Vereinten Nationen (VN), die Europäische Union (EU), die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB), das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) haben alle eine Niederlassung in Georgetown. Guyana ist außerdem Mitglied des Commonwealth und der CELAC sowie Gründungsmitglied der Karibischen Gemeinschaft CARICOM.
Grenzkonflikte
Als Kolonialerbe hat Guyana auch die Grenzkonflikte mit den Nachbarstaaten übernommen. Venezuela, Nachbar im Westen, beansprucht das gesamte Gebiet westlich des Essequibo. Ein im Jahre 1899 von einer internationalen Vermittlungskommission gefällter Schiedsspruch, der damals von Venezuela angenommen wurde, bestimmte die heutigen Grenzen. In den 1960er Jahren wurden Informationen bekannt, die nach Ansicht von Venezuela die Voreingenommenheit der damaligen Vermittlungskommission bewiesen, woraufhin Venezuela seither seine Ansprüche auf die Grenzziehung entlang des Essequibo erneuerte. Im Jahr 1966 führte die venezolanische Besetzung von Ankoko Island zu einer Verschärfung der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Sollte dem venezolanischen Anspruch stattgegeben werden, würde mehr als die Hälfte des guyanischen Territoriums an Venezuela fallen.<ref>Tanner, Hans: Südamerika, Band 2, Atlantikstaaten, Georg Westermann Verlag, Braunschweig 1980, ISBN 3-14-509092-5, S. 223 f.</ref>
Gebietsansprüche macht auch der östliche Nachbar Suriname geltend. Nachdem Suriname im Juni 2000 seine maritimen Gebietsansprüche gegenüber Guyana militärisch durch den Einsatz von zwei Kanonenbooten gegen das kanadische Unternehmen CGX Energy durchgesetzt hatte und damit den Bau einer Ölbohrplattform verhinderte, rief der Staat Guyana im Februar 2004 den Ständigen Schiedshof, Permanent Court of Arbitration (PCA) mit Sitz in Den Haag zur Klärung des Grenzstreites an.
In Absprache mit dem PCA gaben die Präsidenten Ronald Venetiaan und Bharrat Jagdeo am 20. September 2007 das unanfechtbare Urteil des fünfköpfigen Schiedsgerichtes vom 17. September 2007 öffentlich bekannt. Das Schiedsgericht sprach von dem rohstoffreichen Meeresgebiet Guyana 33.152 und Suriname 17.871 Quadratkilometer zu. Beide Staatsoberhäupter begrüßten die Entscheidung und die Beilegung des Streits. Der Urteilsspruch macht es möglich, dass Ölkonzerne mit der Erkundung und Erschließung des Küstenbeckens beginnen können. Dort werden auf dem Meeresgrund Ölreserven von 15 Milliarden Barrel und Gasvorkommen von 1,2 Billionen Kubikmeter vermutet.
Nach bisherigen Untersuchungen liegen vermutlich die meisten dieser Vorkommen auf guyanischer Seite. Auch der Bereich, der im Juni 2000 zum militärischen Eingreifen durch Suriname geführt hat und das Unternehmen CGX Energy zum Rückzug zwang, liegt innerhalb des an Guyana zugewiesenen Gebietes. Die durch Guyana für diese Aktion geforderte Entschädigung von 34 Millionen US-Dollar wurde durch das Tribunal abgewiesen.
Das Schiedsgericht hat weiter bestätigt, dass der gesamte Corantijnfluss zum surinamischen Staatsgebiet gehört. Damit hat Suriname die Kontrolle über den gesamten Schiffsverkehr ab der Mündung auf dem Corantijn.
Auf den hier im Artikel verwendeten Karten werden die umstrittenen Landflächen Guyana zugeschlagen.
Verwaltungsgliederung
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Guyana ist in zehn Regionen eingeteilt. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf die Volkszählung vom 15. September 2002.<ref>Quelle: Bureau of Statistics Guyana</ref>
Nr. | Region | Fläche in km² | Einwohner insgesamt | Einwohner je km² |
---|---|---|---|---|
1 | Barima-Waini | 20.339 | 24.275 | 1,19 |
2 | Cuyuni-Mazaruni | 47.213 | 17.597 | 0,37 |
3 | Demerara-Mahaica | 2.232 | 310.320 | 139,03 |
4 | East Berbice-Corentyne | 36.234 | 123.695 | 3,41 |
5 | Essequibo Islands-West Demerara | 3.755 | 103.061 | 27,45 |
6 | Mahaica-Berbice | 4.190 | 52.428 | 12,51 |
7 | Pomeroon-Supenaam | 6.195 | 49.253 | 7,95 |
8 | Potaro-Siparuni | 20.051 | 10.095 | 0,50 |
9 | Upper Demerara-Berbice | 17.040 | 41.112 | 2,41 |
10 | Upper Takutu-Upper Essequibo | 57.750 | 19.387 | 0,34 |
Guyana | 214.999 | 751.223 | 3,49 |
Städte
Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Georgetown 32.563 Einwohner, Linden 29.521 Einwohner, New Amsterdam 17.526 Einwohner und Corriverton 13.079 Einwohner.
Die Agglomeration Georgetown hatte bei der Volkszählung 1991 noch 151.679 Einwohner, bei der letzten Volkszählung am 15. September 2002 waren es nur noch 137.330. Damit konzentrieren sich rund 20 Prozent der Menschen des Landes in der Hauptstadtregion.
Siehe auch: Liste der Städte in Guyana
Wirtschaft und Verkehr
Guyana lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Bergbau. Das Land besitzt eines der weltgrößten Vorkommen an Bauxit, seinem wichtigsten Exportprodukt. Exportiert werden weiterhin Gold, Manganerze, Diamanten, Zucker, Reis, Garnelen, Rum und Holz.
Von den wichtigsten Flüssen des Landes ist allein der Demerara River bis in die Minengebiete hinein für Erzschiffe befahrbar. Die anderen Ströme, der Essequibo und seine größten Zuflüsse Rupununi, Potaro (mit den Kaieteur-Fällen), Mazaruni und Cuyuni, sind ebenfalls wichtige Erschließungsadern von der Küste ins Landesinnere. Sie sind jedoch von zahlreichen Stromschnellen und Wasserfällen durchzogen. Zur Umgehung von schwer befahrbaren Stromschnellenstrecken wurden von den Endpunkten der Flussschifffahrt aus Pisten gebaut. Weitere Straßen gibt es – neben den wenigen heute nur noch für den Güterverkehr benutzten Eisenbahnlinien – von der Küste bis in die Bauxit-Abbaugebiete von Linden am Demerara River und von Berbice am Berbice River in Ost Guyana. Im Zuckerrohr-Anbaugebiet der Küstenebene nutzt man das Kanalnetz durch die Zuckerrohrfelder – anstelle schwierig zu unterhaltender Straßen –, um auf Lastkähnen, die aneinandergebunden sind und vom Ufer aus von Traktoren gezogen werden, die Zuckerrohrernte zu den Fabriken zu ziehen.
Weitere Verbindungen mit dem Landesinneren bestehen über Fußwege, die Binnenschifffahrt und kleine Flugplätze. Entlang der Küstenebene führt eine asphaltierte Straße (in Guyana herrscht Linksverkehr) von Corriverton am Ufer des Corantijn, dem Grenzfluss zu Suriname, über New Amsterdam und Georgetown bis Charity an der Nordküste. Die größeren Flüsse werden dabei mit Fähren überquert.
Ein internationaler Flughafen konnte 40 km südlich von Georgetown angelegt werden, weil sich erst hier im Hügelland fester Baugrund fand.
Guyana ist ein Gründerstaat und Mitglied der CARICOM, die seit 1973 besteht.
Währung
Der Guyana-Dollar wird nach ISO 4217 mit GYD abgekürzt.
Der Guyana-Dollar ist außerhalb des Landes nicht verwertbar und unterliegt einer relativ starken Inflation. Der kleinste Geldschein hat einen Nennwert von 20 GYD, der größte einen von 1000 GYD. Der 5000-GYD-Schein wurde wegen Sicherheitsbedenken nicht gedruckt. Im Juli 2010 erhielt man für 1 EUR umgerechnet 264,00 GYD. Ein grüner 5000-GYD-Schein wurde dann aber im Jahre 2013 hergestellt und ausgegeben. Kreditkarten werden nur von größeren Geschäften und Banken akzeptiert. Das Konto wird dabei in US-Dollar belastet.
Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 596,9 Mio. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 493,7 Mio. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 8,6 % des BIP.<ref name="CIA">The World Factbook</ref>
Die Staatsverschuldung betrug 2007 ca. 470 Mio. US-Dollar oder ca. 48 % des BIP.<ref>EconomyWatch – Economy, Investment & Finance Reports</ref>
2006 betrug der Anteil folgender Bereiche an den Staatsausgaben (in % des BIP):
- Gesundheit:<ref name="Fischer">Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.</ref> 5,9 %
- Bildung:<ref name="CIA" /> 8,3 %
- Militär:<ref name="CIA" /> 1,8 %
Militär
Die Streitkräfte Guyanas sind die Guyana Defence Forces (GDF). Sie verfügen über eine Stärke von 3400 Mann.
Kultur
Der Großteil der Guyaner stammt ursprünglich aus Indien, daher ist die Kultur Guyanas heute vor allem vom Hinduismus und anderen indischen Traditionen geprägt.
- Nationalfeiertag: 23. Februar, Tag der Republik
Medien
- Guyana Chronicle, staatliche Tageszeitung (Auflage ca. 40.000)
- Stabroek News, unabhängige Wochenzeitung (Auflage ca. 29.000)
- Mirror, Parteiwochenzeitung PPP (Auflage ca. 20.000)
- New Nation, Parteiwochenzeitung PNC (Auflage ca. 12.500)
- Catholic Standard, Wochenzeitung (Auflage ca. 9.000)
- Guyana Broadcasting Corporation (staatlich)
- Private Kabelfernsehkanäle mit Sendezeiten für Regierungsprogramme<ref>wichtigste Medien, Veröffentlichung des Auswärtigen Amtes, siehe</ref>
Literatur
Artikel
- Klaus Imbeck (auch Fotos): Guyana: Das versiebte Leben. In: Geo-Magazin. Hamburg 1979,6, S.86-100. Informativer Erlebnisbericht: "Nicht größer als Stecknadelköpfe sind Diamanten im Regenwald von Guyana. Der Traum, schnell steinreich zu werden, treibt immer wieder Männer mit den Schürfsieb an den Mazaruni-Fluss. Doch meistens endet das Diamantenfieber im Whiskyrausch." ISSN 0342-8311
Siehe auch
Weblinks
- Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in/im Guyana
- Linksammlung zu Guyana
Einzelnachweise
<references />
13 südamerikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen:
Argentinien |
Bolivien |
Brasilien |
Chile |
Ecuador |
Guyana |
Kolumbien |
Paraguay |
Peru |
Suriname |
Trinidad und Tobago1 |
Uruguay |
Venezuela
Abhängige Gebiete
Falklandinseln |
Französisch-Guayana |
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
1 Wird kulturgeographisch meist Nord- und Mittelamerika zugerechnet.
Antigua und Barbuda | Bahamas | Barbados | Belize | Dominica | Grenada | Guyana | Haiti | Jamaika | Montserrat | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago
Assoziierte Mitglieder: Anguilla | Bermuda | Britische Jungferninseln | Kaimaninseln | Turks- und Caicosinseln
Antigua und Barbuda | Argentinien | Bahamas | Barbados | Belize | Bolivien | Brasilien | Chile | Costa Rica | Dominica | Dominikanische Republik | Ecuador | El Salvador | Grenada | Guatemala | Guyana | Haiti | Jamaika | Kanada | Kolumbien | Mexiko | Nicaragua | Panama | Paraguay | Peru | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago | Uruguay | Venezuela | Vereinigte Staaten
Afghanistan | Ägypten | Albanien | Algerien | Aserbaidschan | Bahrain | Bangladesch | Benin | Brunei | Burkina Faso | Dschibuti | Elfenbeinküste | Gabun | Gambia | Guinea | Guinea-Bissau | Guyana | Indonesien | Iran | Irak | Jemen | Jordanien | Kamerun | Kasachstan | Katar | Kirgisistan | Komoren | Kuwait | Libanon | Libyen | Malaysia | Malediven | Mali | Marokko | Mauretanien | Mosambik | Niger | Nigeria | Oman | Pakistan | Palästina | Saudi-Arabien | Senegal | Sierra Leone | Somalia | Sudan | Suriname | Syrien | Tadschikistan | Togo | Tschad | Tunesien | Türkei | Turkmenistan | Uganda | Usbekistan | Vereinigte Arabische Emirate
Antigua und Barbuda | Australien | Bahamas | Bangladesch | Barbados | Belize | Botswana | Brunei | Dominica | Fidschi | Ghana | Grenada | Guyana | Indien | Jamaika | Kamerun | Kanada | Kenia | Kiribati | Lesotho | Malawi | Malaysia | Malediven | Malta | Mauritius | Mosambik | Namibia | Nauru | Neuseeland | Nigeria | Pakistan | Papua-Neuguinea | Ruanda | Salomonen | Sambia | Samoa | Seychellen | Sierra Leone | Singapur | Sri Lanka | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Südafrika | Swasiland | Tansania | Tonga | Trinidad und Tobago | Tuvalu | Uganda | Vanuatu | Vereinigtes Königreich | Zypern
Koordinaten: 6° N, 59° W{{#coordinates:5,7333333333333|-59,316666666667|primary
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