Guinea


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25px Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Guinea (Begriffsklärung) aufgeführt.
République de Guinée
Republik Guinea
Flagge Wappen
Wahlspruch: Travail, Justice, Solidarité

(frz., „Arbeit, Gerechtigkeit, Solidarität“)

Amtssprache Französisch
Hauptstadt Conakry
Staatsform Republik
Regierungssystem Präsidialsystem
Staatsoberhaupt Präsident
Alpha Condé
Regierungschef Premierminister
Mohamed Saïd Fofana
Fläche 250.158 km²
Einwohnerzahl 11.474.383 (Quelle: CIA Aug. 2014)
Bevölkerungsdichte 46 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Nominal
2007<ref>International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008.</ref>
  • 4.714 Mio. US$ (136.)
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 473 US$ (157.)
Human Development Index 0,392 (179.)<ref>Human Development Report Office: Guinea – Country Profile: Human Development Indicators, abgerufen am 23. Oktober 2014</ref>
Währung Franc Guinéen (GNF)
Unabhängigkeit 2. Oktober 1958 (von Frankreich)
Nationalhymne Liberté
noicon
Zeitzone UTC±0
Kfz-Kennzeichen RG
ISO 3166 GN, GIN, 324
Internet-TLD .gn
Telefonvorwahl +224

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Conakry

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Boké

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Kindia

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Labé

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Mamou

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Faranah

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Kankan

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Nzérékoré

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Mont Richard-Molard

Guinea </ref><ref>[2]</ref> Des Weiteren kam es im Laufe des Tages zu Massenvergewaltigungen an mindestens 100 Frauen durch Soldaten.<ref>Dutzende Frauen von Soldaten vergewaltigt DerStandard.at abgerufen am 22. Juli 2014</ref>

Am 22. Februar 2010 berichtete die ARD in der Sendung Fakt<ref>ARD-Sendung FAKT vom 22. Februar 2010.</ref> über unvorstellbare Grausamkeiten in Guinea. Die Gräueltaten würden auch von Regierungssoldaten begangen, die in Deutschland bei der Bundeswehr ausgebildet wurden, darunter auch die Hauptverantwortlichen.<ref>Deutschlandradio, 4. Mai 2011: Markus Frenzel im Gespräch mit Jasper Barenberg.</ref> Nach Angaben von Fakt werden zum jetzigen Zeitpunkt immer noch Offiziere für die Armee von Guinea in Deutschland ausgebildet.<ref>Markus Frenzel: Leichen im Keller. Wie Deutschland internationale Kriegsverbrecher unterstützt, April 2011, Deutscher Taschenbuchverlag, ISBN 978-3-423-24876-1.</ref> Die Ausbildung durch die Bundeswehr für Guinea hatte 1965 begonnen.<ref>Deutschlandradio Kultur, 6. April 2011: Publizist: Deutschland unterstützt Völkermörder. Interview mit Markus Frenzel.</ref>

Verwaltungsgliederung

Guinea ist in 8 Regionen und diese in 33 Präfekturen gegliedert, die Hauptstadt Conakry bildet dabei eine eigene Region ohne weitere Untergliederung. Unterhalb der Präfekturebene gliedert sich Guinea weiter in 341 Unterpräfekturen.

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Regionen und Präfekturen Guineas, die alle nach ihren jeweiligen Hauptstädten benannt sind
Region Hauptstadt Einwohner Zugehörige Präfekturen
Boké Boké 703.000 Boffa, Boké, Fria, Gaoual, Koundara
Conakry Conakry (Hauptstadtdistrikt) 1.871.195
Faranah Faranah 648.000 Dabola, Dinguiraye, Faranah, Kissidougou
Kankan Kankan 917.000 Kankan, Kérouané, Kouroussa, Mandiana, Siguiri
Kindia Kindia 861.000 Coyah, Dubréka, Forécariah, Kindia, Télimélé
Labé Labé 852.000 Koubia, Labé, Lélouma, Mali, Tougué
Mamou Mamou 640.000 Dalaba, Mamou, Pita
Nzérékoré Nzérékoré 1.388.000 Beyla, Guéckédou, Lola, Macenta, Nzérékoré, Yomou

Guinea gliedert sich zudem inoffiziell in vier geographisch definierte, so genannte Supraregionen, 30 Regionen und den Hauptstadtdistrikt. Hierbei besteht eine Unterteilung in die Regionen Niederguinea, Oberguinea, Fouta Djallon (Mittelguinea) und Waldguinea.

Städte

Hauptartikel: Liste der Städte in Guinea

Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005):

Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft Guineas

Allgemeines

Die Wirtschaft Guineas ist noch heute durch die Misswirtschaft von Touré, die bis in die 1980er andauerte, geschädigt. Sie führte zum völligen Erliegen der Infrastruktur, außerdem waren die meisten Betriebe in Staatsbesitz. 1984 wurde damit begonnen, ein marktorientiertes Wechselkurssystem zu errichten und sämtliche Staatsbetriebe entweder zu privatisieren oder aufzulösen. Ab 2000 jedoch begann die Regierung weitere Reformen zu unterbinden, was vor allem einen Anstieg der Korruption zur Folge hatte. Das Wirtschaftswachstum lag 2005 bei 3,3 % und sank von 2,2 % im Jahr 2006 auf 1,5 % im Jahr 2007. Im gleichen Zeitraum konnte die Inflation von 39,1 % (2006) auf 12,5 % (2007) gesenkt werden. Das Bruttoinlandsprodukt belief sich im Jahr 2007 auf 4,564 Milliarden USD. Das BIP pro Kopf lag 2006 bei etwa 465 USD. Guineas Außenverschuldung lag 2007 bei 2,7 Milliarden USD.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 703,4 Millionen US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 632,6 Millionen US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 1,6 % des BIP.<ref name="CIA">The World Factbook.</ref>

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

  • Bildung:<ref name="CIA" /> 1,6 % (2005)
  • Gesundheit:<ref name="Fischer">Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.</ref> 5,8 %
  • Militär:<ref name="CIA" /> 1,7 %

Verkehrswesen

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wingtip ! vormals Pristina ! sprechzimmer ! rating ! 15:25, 13. Apr. 2011 (CEST)

95 % des Personen- und Warentransports findet auf der Straße statt. Die anderen Verkehrsträger spielen also nur eine untergeordnete Rolle.

Straßennetz

Das Wegenetz in Guinea umfasst knapp 20.000 Kilometer, wovon etwa zehn Prozent asphaltiert sind. Nicht alle Siedlungen sind mit Motorfahrzeugen erreichbar. Eine staatliche Quelle aus dem Jahr 2001 gibt eine Gesamtlänge der Straßen mit rund 35.000 Kilometern an, davon sollen knapp 10.000 Kilometer asphaltiert sein.

Eisenbahn

Hauptartikel: Schienenverkehr in Guinea

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Bahnlinien zur Erschließung des Landes geplant und gebaut. Hauptstück war die so genannte Niger-Bahn, die auf einer mehr als 600 Kilometer langen Strecke Conakry mit Kankan verband. Von dort bestand eine Schiffsverbindung nach Bamako. Heute ist der Bahnverkehr fast vollständig eingestellt. Die Linie wird nur noch für Treibstofftransporte bis Mamou verwendet.

Mit dem Bau der Trans-Guinea-Bahn soll der Transport von Eisenerzen von den Lagerstätten im Süden des Landes zu einem (ebenfalls noch zu bauenden) Überseehafen ermöglicht werden. Der Bau der mehr als 1000 Kilometer langen Strecke sollte im Jahr 2007 beginnen. Es wurde eine Bauzeit von sechs bis sieben Jahren veranschlagt. Die Kosten werden auf bis zu drei Milliarden US-Dollar geschätzt.

Schifffahrt

Der Seehafen von Conakry besitzt einen Containerumschlagplatz, eine Anlegestelle für Erdöltanker und eine Verladestelle für die mineralischen Rohstoffe. In Kamsar gibt es einen weiteren Hafen für die Verschiffung von Bauxit.

Warenaustausch auf dem Wasserweg ist mit dem Nachbarland Mali nur etwa vier Monate lang pro Jahr möglich, die Boote fahren auf dem Niger ab Kouroussa und auf dem Milo ab Kankan. Exportiert werden auf diese Weise jährlich rund 500 t (Getreide, Nüsse, Palmöl, Orangen, Erbsen). Die Importe aus Mali betragen etwa 1000 t jährlich (Datteln, Mais, Hirse, frische Zwiebeln, Erdnüsse, geräucherter Fisch, handwerkliche Produkte).

Luftverkehr

Guinea besitzt 15 Flugplätze, vier weitere werden von den Bergbaugesellschaften betrieben. Die größte Bedeutung hat der internationale Flughafen Conakry, von den anderen Flugplätzen gehen nur Inlandsflüge aus. In den Jahren 1994 bis 1998 wurden im Flughafen Conakry im Jahresdurchschnitt jeweils 250.000 Flugpassagiere gezählt. Die benachbarten Flughäfen Dakar und Abidjan hatten jeweils ein vierfach größeres Passagieraufkommen. Die Luftfracht betrug im gleichen Zeitraum in Conakry durchschnittlich 4700 Tonnen pro Jahr. Im Inlandsflugverkehr sank die Zahl der Passagiere im Jahr 1998 auf 12.500 Passagiere (nach einem Durchschnitt von 25.000 Passagieren in den Vorjahren). Inzwischen ist der regelmäßige Inlandsverkehr, nachdem keine nationale Fluggesellschaft mehr existiert, komplett eingestellt.

Kultur

Musik

Unter der Regierung von Sekou Touré wurde vor allem die traditionelle Musik gefördert und ist auch heute noch sehr populär. Die bekanntesten Tanzgruppen sind das Ballet Africain und das Ballet Djoliba, die beide auch in Europa auftreten. Nur weibliche Mitglieder (Musikerinnen und Tänzerinnen) hat die Gruppe Les Amazones de Guinée.

Nationalflagge

Hauptartikel: Flagge Guineas

Die Nationalfarben Guineas wurden nach dem Vorbild Frankreich als Trikolore angeordnet: Rot symbolisiert die Opfer, die das Volk in seinem Kampf für die Freiheit gebracht hat, Gelb stellt die Sonne und die Bodenschätze dar, Grün erinnert an die üppige Vegetation des Landes.

Feiertage

  • Staatliche Feiertage:
    • Neujahr: 1. Januar
    • Nationalfeiertag, Tag der 2. Republik: 3. April
    • Tag der Arbeit: 1. Mai
    • Tag der Befreiung des afrikanischen Kontinents: 25. Mai
    • Nationalfeiertag, Tag der Unabhängigkeit: 2. Oktober
  • Christliche Feiertage:
    • Ostermontag
    • Mariä Himmelfahrt: 15. August
    • Weihnachten: 25. Dezember
  • Islamische Feiertage:
    • Laila Toul Kadr
    • Tabaski: Fest des Schafopfers
    • Id al-fitr: Fest des Fastenbrechens zum Abschluss des Ramadan
    • Mawlid an-Nabi: Geburt des Propheten Mohammed

Sport

Fußball ist der beliebteste Sport in Guinea. Trotz fehlender internationaler Erfolge erfreut sich die Nationalmannschaft Guineas, „Le Sylli National“ genannt, großer Beliebtheit. Die bekanntesten Spieler sind Kaba Diawara (früher bei Girondins Bordeaux und Olympique Marseille aktiv), Pascal Feindouno (AS Saint-Étienne), Pablo Thiam (ehem. FC Bayern München, VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg, 1. FC Köln), Ibrahima Yattara und Daouda Jabi von Trabzonspor sowie Titi Camara, früherer Publikumsliebling und Spieler beim Champions-League-Sieger FC Liverpool.

Streitkräfte

Die regulären Streitkräfte Guineas, die Forces armées guinéennes, sind etwa 9700 Mann stark.<ref name="globaldefence">globaldefence.net, Truppenstärke Guineas.</ref> Dazu kommen 7500 Rekruten eines zweijährigen Wehrdiensts. Trotz des Status als Militärdiktatur sind weder die Größe noch das Budget der Streitkräfte im Vergleich mit anderen Staaten überdurchschnittlich.

Geschichte

Zwischen 1958 und 1984 wurde ein Großteil der Soldaten für Entwicklungsaufgaben im Lande eingesetzt. Pioniere setzten Straßen instand und bauten Brücken, das Militär betrieb Fabriken, die auch für den zivilen Bedarf produzierten. Neben der Armee bestand eine starke, nur mit Handfeuerwaffen ausgerüstete Miliz. Nach dem Tode Sekou Tourés wurde die Miliz in das Heer integriert. 1960 entsandte Guinea ein Bataillon zur Teilnahme an der ONUC-Mission in den Kongo. Die guineische Armee unterstützte in den 1970er Jahren Befreiungsbewegungen in Afrika (ANC, PAIGC) durch Ausbildung, Logistik und direkte Kampfteilnahme. Im Rahmen der ECOMOG-Mission war Guinea nach Nigeria und Ghana der größte Truppensteller, guineische Stabsoffiziere dienten dort in hohen Führungsverwendungen. Seit 2000 erhält Guinea US-Militärhilfe, vor allem bei Ausbildung und Modernisierung der Streitkräfte.<ref>Die Tageszeitung vom 28. Februar 2003: Armenhaus mit reichen Freunden.</ref> Die Europäische Union verhängte 2009 infolge eines Massakers an Oppositionellen ein Waffenembargo gegen Guinea.<ref>Vgl. NZZ Online: EU verhängt Waffenembargo gegen Guinea – Sanktionen gegen Militärregime nach Massaker in Conakry.</ref>

Die Landstreitkräfte

Guinea ist in vier Militärregionen unterteilt – die 1. mit Stab in Kindia; die 2. mit Stab in Labé; die 3. mit Stab in Kankan; die 4. mit Stab in Nzérékoré sowie die Sonderzone Conakry mit Stab in der Alpha-Yaya-Kaserne. Das Heer Guineas ist in acht selbständigen Infanteriebataillonen im Land verteilt, in Conakry sind ein Panzerbataillon, der Stab eines Pionierbataillons und eine Artillerie-Abteilung mit Fla-Batterie stationiert, ebenso wie das Stabs- und Sicherstellungsbataillon. Vier Infanteriebataillone verfügen über eine zusätzliche Kommando-Ausbildung, die restlichen sind Infanteriebataillone. Die vier Kompanien des Pionier-Bataillons sind den Militärzonen zugeordnet. Das Heer verfügt über Panzer der sowjetischen Typen T-34,T-54 und PT-76, SPz BMP-1, Geschosswerfer BM-27 und Fla-Raketenkomplexe SA-13 Gopher.

Die Luftstreitkräfte

Die 800 Mann starken Luftstreitkräfte des Landes verfügen über MiG 21-Jagdflugzeuge<ref>Vgl. Aerospaceweb.org: Known MiG21-Operators.</ref> und Flugzeuge zum Absetzen von Fallschirmjägern (An-12 und An-24). Einige Mil Mi-24-Kampfhubschrauber befinden sich ebenso im Bestand, wie ein moderner Eurocopter AS550 C3 Fennec.

Die Marine

Die 400 Mann starke Marine (Armée de Mer) verfügt über Patrouillenboote, Torpedoschnellboote und Landungsschiffe.

Bekannte Personen aus Guinea

Literatur

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Guinea – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons Commons: Guinea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Guinea – geographische und historische Karten
Wikivoyage Wikivoyage: Guinea – Reiseführer

Einzelnachweise

<references />

10.966666666667-10.766666666667Koordinaten: 11° N, 11° W{{#coordinates:10,966666666667|-10,766666666667|primary

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