Burundi


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Republika y’Uburundi (Kirundi)

République du Burundi (frz.)
Republik Burundi

Flagge Wappen
Wahlspruch: Ubumwe, Ibikorwa, Iterambere
(Kirundi für „Einigkeit, Arbeit, Fortschritt“)
Amtssprache Kirundi und Französisch
Hauptstadt Bujumbura
Staatsform Republik
Regierungssystem Präsidialsystem
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Präsident Pierre Nkurunziza
Fläche 27.834 km²
Einwohnerzahl 10.557.000 (Quelle: CIA Juli 2012)
Bevölkerungsdichte 379 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Nominal
2007<ref>International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008</ref>
  • 1.001 Mio. US$ (162.)
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 303 US$ (185.)
Human Development Index 0,389 (180.)<ref>Human Development Report Office: Burundi – Country Profile: Human Development Indicators. Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. Abgerufen am 23. Oktober 2014.</ref>
Währung Burundi-Franc (BIF)
Unabhängigkeit 1. Juli 1962 (von Belgien)
Nationalhymne Burundi bwacu
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen RU
ISO 3166 BI, BDI, 108
Internet-TLD .bi
Telefonvorwahl +257

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Bujumbura

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Ruyigi

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Gitega

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Ngozi

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Bururi

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Makamba

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Cibitoke

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Karuzi

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Bisoro

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Mont Heha

Burundi (deutsch 9. Oktober 2009.</ref>

Im Juni 2010 wurde Nkurunziza wiedergewählt. Die Regierungspartei CNDD-FDD konkurrierte insbesondere mit der FNL. Der Parteiführer der FNL Agathon Rwasa akzeptierte das Wahlergebnis nicht. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist nicht bekannt.<ref>Al Jazeera, 30. Juni 2010.</ref>

Von Juni 2004 bis Dezember 2006 befand sich die UN-Mission ONUB in Burundi und wurde durch die BINUB 2007 ersetzt. Ab Januar 2011 wurde BINUB durch BNUB ersetzt, das Mandat galt bis Ende 2011 und wurde dreimal bis Ende 2014 verlängert.<ref>UN Security Council, Resolution 1858 22. Dezember 2008.</ref><ref>UN Security Council, Resolution 1902 17. Dezember 2009</ref><ref>UN Security Council, Resolution 1959 16. Dezember 2010</ref><ref>bnub.unmissions.org: Security Council extends mandate of UN political mission in Burundi, Zugriff am 2. Januar 2012.</ref><ref>Security Council extends for another year mandate of UN office in Burundi. BNUB, 13. Februar 2013, abgerufen am 9. März 2013 (english).</ref><ref name="unmissions.org_14">Security Council extends UN mission in Burundi until December 2014. BNUB, 14. Februar 2014, abgerufen am 14. März 2014 (english).</ref>

Ende April 2015 wurde der amtierende Präsident Pierre Nkurunziza von der Regierungspartei für eine dritte Amtszeit vorgeschlagen, was im Land für heftige Proteste sorgte. Am 13. Mai erklärte Armee-General Godefroid Niyombare den Präsidenten für abgesetzt und gleichzeitig das Parlament für aufgelöst (siehe Putsch in Burundi 2015). Nach zwei Tagen mussten die Putschisten aufgeben. Die für Mai und Juni 2015 angesetzten Wahlen wurden verschoben.<ref>Burundi: Präsident Pierre Nkurunziza verschiebt Wahl erneut. Spiegel Online vom 3. Juni 2015, abgerufen am 3. Juni 2015.</ref> Die Parlamentswahl fand am 29. Juni 2015 statt. Der Ablauf wurde von UN-Beobachtern als nicht frei und nicht fair kritisiert.<ref>UNO: UN-Beobachter kritisieren Ablauf der Parlamentswahl in Burundi. zeit.de vom 3. Juli 2015, abgerufen am 3. Juli 2015.</ref> Die Regierungspartei erhielt 77 der 100 Sitze, 21 Sitze gingen trotz ihres Boykotts an das Oppositionsbündnis Indépendants de l’espoir.<ref>Afrika: Regierungspartei in Burundi gewinnt umstrittene Parlamentswahl. Süddeutsche Zeitung vom 8. Juli 2015, abgerufen am 8. Juli 2015.</ref> Bei der Präsidentenwahl am 21. Juli 2015, die ebenfalls nicht fair verlief und von den Oppositionsparteien boykottiert wurde, erhielt Nkurunziza fast 70 Prozent der Stimmen.<ref>Nkurunziza zum Wahlsieger gekürt. Deutsche Welle vom 24. Juli 2015, abgerufen am 24. Juli 2015.</ref>

Menschenrechte

Laut Amnesty International sind die Verhältnisse im Bereich des Gerichtswesens problematisch. Folter, willkürliche Verhaftungen und schwere Misshandlungen sind an der Tagesordnung. Human Rights Watch erwähnt in einem Bericht außergerichtliche Hinrichtungen, politisch motivierte Angriffe und Tötungen, die sowohl von Regierungs- als auch Oppositionsseite während und nach den Wahlen von 2010 stattfanden.<ref>Closing Doors? The Narrowing of Democratic Space in Burundi HUMAN RIGHTS WATCH, NOVEMBER 23, 2010</ref>
UNICEF sieht die Situation der Kinder in Burundi als beunruhigend an. Rund 25 % der Kinder zwischen 10 und 14 Jahren verrichten Kinderarbeit. Kinder befinden sich in Gefängnissen, erleben sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt. Die Ausbeutung und der Missbrauch von Straßenkindern, Waisen und behinderten Kindern zur Prostitution, Knechtschaft und als Kindersoldaten stellen eine große Herausforderung dar.<ref>http://www.unicef.org/infobycountry/burundi_2774.html</ref>

Seit 2008 steht Homosexualität unter Strafe.<ref>Jahresbericht 2008 Amnesty International</ref> Aufgrund des neuen Strafgesetzes wird Homosexualität nun mit einer Haftstrafe zwischen drei Monaten und zwei Jahren oder einer Geldstrafe zwischen 50.000 und 100.000 BIF (Gegenwert ca. 25–50 Euro) geahndet.<ref>Reise- und Sicherheitshinweise Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland</ref> Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen versuchen mit Aktionen auf die Situation aufmerksam zu machen, darunter auch Human Rights Watch mit der Aktion „Forbidden — Gays and Lesbians in Burundi“.<ref>Human Rights Watch (12. Mai 2010)</ref>

Im Zusammenhang mit den Kämpfen in der zweiten Jahreshälfte 2015 kam es insbesondere in der Hauptstadt Bujumbura wiederholt zu schweren Verletzungen sowie Todesfällen in Reihen der Oppositionellen, regierungskritischen Journalisten und Menschenrechtsaktivisten.<ref>[2]</ref> Internationalen Medien zufolge handele es sich dabei um gezielte Hinrichtungen durch die Polizei, UN-Sprecherin Stephane Dujarric sprach von standrechtlichen Erschießungen.<ref>[3]Burundi opposition fear attacks as Nkurunziza's disarmament deadline arrives. Abgerufen am 7. November 2015</ref> In einem Brief an den Kongress der Vereinigten Staaten nennt US-Präsident Obama Morde, außergerichtliche Hinrichtungen, willkürliche Festnahmen und Folter.<ref>[4]White House to drop Burundi from trade benefits program on Jan. 1. Abgerufen am 7. November 2015</ref>

Verwaltungsgliederung

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Burundi gliedert sich in 18 Provinzen, die nach ihren Hauptstädten benannt wurden. Hauptstadt der Provinzen Bujumbura Mairie und Bujumbura Rural ist jeweils Bujumbura. Die Provinzen teilen sich in 116 Distrikte (communes), diese wiederum sind in Collines (Hügel) unterteilt. Die Hauptstadt Bujumbura (entspricht der Provinz Bujumbura Mairie) gliedert sich in 13 Stadtteile. Die Provinzen sind:

Verkehr

Wirtschaft

Burundi ist laut Welthunger-Index zur Lage in den letzten 25 Jahren<ref>Welthungerindex der Welthungerhilfe 2007</ref> das ärmste Land der Welt. 42,6 % der Bevölkerung hungern. 2007 belief sich der Anteil der Bevölkerung mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auf 58 %.

In einem Welthungerindex der Welthungerhilfe steht Burundi an letzter Stelle unter 119 Entwicklungsländern und osteuropäischen Transformationsstaaten. Laut dem Human Development Index 2011 der Vereinten Nationen liegt Burundi auf Platz 185 von 187. Gründe für den Hunger sind Kriegsfolgen, Übernutzung der Böden, hohe Bevölkerungsdichte und der damit verbundene Landmangel. Letzterer wird durch die Rückkehr von Flüchtlingen noch verschärft.<ref>IRIN News: Burundi: Huge challenges in solving land crisis</ref>

Seit Kriegsende setzt dennoch eine gewisse wirtschaftliche Erholung ein und auch die Indikatoren sozialer Entwicklung verbessern sich langsam. 2013 lag Burundi auf Platz 178 von 186 im Human Development Index der Vereinten Nationen.<ref>Human Development Report 2013</ref>

Landwirtschaft

Datei:Irembo.JPG
Irembo-Trommler aus Burundi
Datei:Carolus Magnus Schule-Burundi.jpg
Carolus Magnus Schule. Diese Schule wurde mitfinanziert aus Geldern der Kampagne „Dein Tag für Afrika“.

Burundi ist ein typisches Agrarland. Der Lebensunterhalt von etwa 85 % der Einwohner ist von der Landwirtschaft abhängig. Angebaut werden vor allem Bananen, Maniok, Mais, Süßkartoffeln, Reis und Gemüse, aber auch Hirse ist ein wichtiges Anbauprodukt. Für den Export werden insbesondere Kaffee und Tee angebaut. Kaffee als Cash Crop hatte 1997 mit 78,5 % der Exporte den größten Anteil. Unter den niedrigen Weltmarkt-Kaffeepreisen der letzten Jahre litt Burundi sehr stark.

Burundi hat einen relativ hohen Viehbestand, doch ist die Produktivität und die Verwertbarkeit gering. Exportiert werden lediglich Häute und Felle von Rindern, Ziegen und Schafen. Fischerei ist vor allem auf dem Tanganjikasee möglich; dem Fischfang kommt angesichts des großen Mangels an eiweißhaltiger Nahrung große Bedeutung zu.

Bodenschätze

Bodenschätze sind vor allem Nickel, Kobalt, Uran, Kupfer, Platin, Vanadium, Gold, Zinn, Kaolin, Niob, Tantal, Wolfram und Kalk.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 385,7 Mio. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 342,2 Mio. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 3,1 % des BIP.<ref name="CIA">The World Factbook</ref>
Die Staatsverschuldung betrug 2002 1,366 Mrd. US-Dollar oder 234 % des BIP,<ref>Republic of Burundi — Ministry for Public Health</ref> seitdem wurden dem Land große Teile der Staatsschulden erlassen.

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Burundi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons Commons: Burundi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Burundi – geographische und historische Karten
Wikivoyage Wikivoyage: Burundi – Reiseführer

Einzelnachweise

<references />

-3.666666666666729.816666666667Koordinaten: 4° S, 30° O{{#coordinates:-3,6666666666667|29,816666666667|primary

   |dim=
   |globe=
   |name=
   |region=BI
   |type=country
  }}