Simbabwe
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Simbabwe ggü. Vj.
Entwicklung des BIP (nominal) | |||||||||
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absolut (in Mrd. USD) | je Einwohner (in 1.000 USD) | ||||||||
Jahr | 2004 | 2005 | 2006 | Jahr | 2004 | 2005 | 2006 | ||
BIP in Mrd. USD | 4,7 | ? | ? | BIP je Einw. (in 1.000 USD) |
0,4 | ? | ? | ||
Quelle: gtai (früher: bfai) <ref name="Bfai">Entwicklung des BIP von Simbabwe gtai Wirtschaftsdaten kompakt</ref> |
Entwicklung der Inflationsrate 1997 bis 2008 | |||||||||||||||||||||||
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in % gegenüber dem Vorjahresmonat (Jahresmittel) | |||||||||||||||||||||||
Jahr | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | |||||||||||
Inflationsrate | 18,9 | 31,7 | 58,5 | 55,9 | 71.9 | 133 | 365 | 350 | 238 | 1017 | 6724 | 100.580,2 | |||||||||||
Quelle: Reserve Bank of Zimbabwe<ref name="RBZ">Inflationsraten bei rbz.co.zw (Memento vom 22. März 2015 im Internet Archive)</ref> Zimbabwe Central Statistics Office <ref>Central Statistics Office, Januar 2008</ref> |
Entwicklung der Inflationsrate 2008 | ||||||||||||||||||||||
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in % gegenüber dem Vorjahresmonat | in % ggü. dem Vorjahreszeitpkt. | |||||||||||||||||||||
Jahr | Jan. 2008 | Feb. 2008 | März 2008 | April 2008 | Mai 2008 | Juni 2008 | Juli 2008 | 29.8. 2008 |
26.9. 2008 |
24.10. 2008 |
14.11. 2008 | |||||||||||
Inflationsrate | 101 Tsd. | 165 Tsd. | 418 Tsd. | 651 Tsd. | 2,23 Mio. | 11,3 Mio. | 231 Mio. | 9,69 Mrd. | 471 Mrd. | 26,1 Brd. | 89,7 Trd. | |||||||||||
Quelle: Reserve Bank of Zimbabwe <ref name="RBZ" /> | Quelle: Steve H. Hanke<ref name="Hanke">Hanke Hyperinflation Index for Zimbabwe (HHIZ)</ref> |
Entwicklung des Haushaltssaldos | |||||
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in % des BIP („minus“ = Defizit im Staatshaushalt) | |||||
Jahr | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | |
Haushaltssaldo | -0,4 | -7,1 | ~ -7,7 | ~ -6 | |
Quelle: gtai (früher: bfai) <ref name="Bfai" /> | ~ = geschätzt |
Haupthandelspartner (2005) | |||
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Ausfuhr (in Prozent) nach | Einfuhr (in Prozent) von | ||
Südafrika | 30,0 | Südafrika | 65,2 |
China | 6,8 | China | 4,1 |
Schweiz | 6,6 | Botswana | 3,5 |
Japan | 5,8 | Sambia | 2,9 |
Niederlande | 4,4 | Kuwait | 2,1 |
Italien | 3,9 | Mosambik | 2,0 |
Sambia | 3,8 | Deutschland | 1,5 |
sonstige Länder | 38,7 | sonstige Länder | 18,7 |
gesamte Europäische Union | 20,3 | gesamte Europäische Union | 5,7 |
Quelle: gtai (früher: bfai) <ref name="Bfai" /> |
Hauptprodukte des Außenhandels (2005) | |||
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Ausfuhrgüter (Anteil in Prozent) | Einfuhrgüter (Anteil in Prozent) | ||
Agrarerzeugnisse | 22,8 | Brennstoffe u. Elektrizität | 23,2 |
Gold | 15,8 | Maschinen u. Transportausrüstungen | 20,2 |
Platin | 10,4 | Chemische Produkte | 20,2 |
Nickel | 5,7 | ||
Ferrolegierungen | 10,1 | ||
Baumwollstoffe | 7,2 | ||
Quelle: gtai (früher: bfai) <ref name="Bfai" /> |
Entwicklung des Außenhandels | ||||||||
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in Mrd. USD und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % | ||||||||
2003 | 2004 | 2005 | 2006 | |||||
Mrd. USD | % Gg. Vj. | Mrd. USD | % Gg. Vj. | Mrd. USD | % Gg. Vj. | Mrd. USD (1. Hj.) |
% Gg. Vj. | |
Einfuhr | 1,78 | -2,2 | 1,99 | 11,8 | 2,75 | 38,2 | ?? | ? |
Ausfuhr | 1,67 | 19,3 | 1,68 | 0,6 | 2,12 | 26,2 | ? | ? |
Saldo | -0,11 | -0,31 | -0,63 | ? | ||||
Quelle: gtai (früher: bfai) <ref name="Bfai" /> |
Währung
Der Simbabwe-Dollar wurde eingeführt, nachdem 1980 eine schwarze Mehrheitsregierung an die Macht gekommen war. Nach einer Hyperinflation wurde seine Funktion als gesetzliches Zahlungsmittel am 12. April 2009 für mindestens ein Jahr ausgesetzt, da er im Zahlungsverkehr faktisch von ausländischen Währungen verdrängt worden war.
Im Januar 2009 wurden mehrere ausländische Zahlungsmittel zugelassen, darunter US-Dollar und Südafrikanischer Rand.
Am 1. Oktober 2015 verlor der Simbabwe-Dollar den Status als gesetzliches Zahlungsmittel.<ref>Presseerklärung der Reserve Bank of Zimbabwe (Memento vom 14. Juni 2015 im Internet Archive) vom 11. Juni 2015 (englisch; PDF), abgerufen am 25. November 2015</ref>
Der Renminbi wird demnächst offizielles Zahlungsmittel.<ref>http://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/tauschhandel-simbabwe-fuehrt-yuan-als-waehrung-ein-china-erlaesst-dafuer-schulden_H1327974758_234062/</ref>
Inflation
Die von der Regierung Simbabwes nach fiskalischen Motiven bestimmte Geldmengenpolitik der Reserve Bank führte seit längerem zu hohen Inflationsraten. Von Anfang 2008 bis Anfang 2009 herrschte in Simbabwe Hyperinflation mit allen negativen Begleiterscheinungen, bis schließlich die Währung aufgegeben werden musste.
Die Inflationsrate, die sich in den 1990er Jahren in zweistelligen Prozentwerten bewegt hatte, jedoch meist unter 30 % geblieben war, erreichte 1999/2000 rund 50 % und begann ab Ende 2001 in den dreistelligen Bereich anzusteigen. Ende 2003/Anfang 2004 war mit ca. 600 % zunächst ein Gipfel erreicht, bis Anfang 2005 ging die Rate wieder auf 125 % zurück. Dann nahm der Preisauftrieb jedoch wieder stark zu. 2006 verharrte die Inflation bei rund 1000 %, und es kam im August zu einer Währungsumstellung im Verhältnis 1:1000. Dabei behielt der Zimbabwe-Dollar seinen Namen, das internationale Kürzel änderte sich von ZWD zu ZWN. Ab Dezember 2006 begann die Inflationsrate sich mit hoher Geschwindigkeit auf fünfstellige Raten zuzubewegen.<ref name="RBZ" />
Als Mitte 2007 Werte um 7000 % erreicht wurden, versuchte die Regierung mit Polizeigewalt Preisbindungen durchzusetzen, was zu einzelnen Geschäftsschließungen, Verhaftungen von Ladenbesitzern und langen Warteschlangen vor den Geschäften führte.<ref>How to stay alive when it all runs out. The Economist (European edition), 14. Juli 2007, S. 40–41</ref> Erfolge erzielten diese Maßnahmen jedoch nicht. Im letzten Quartal 2007 war die Inflationsrate fünfstellig, im Januar 2008 wurden 100.000 % erreicht. Der IWF befürchtete Hyperinflation.
Entsprechend der Zahlen der Reserve Bank herrschte nach dem üblichen Kriterium von 50 % monatlicher Geldentwertung tatsächlich im Dezember 2007 und ab März 2008 durchgehend Hyperinflation. Die ermittelte Inflationsrate stieg von 100.000 % im Januar 2008 auf 231 Millionen % im Juli. Die monatliche Entwertung bedeutete Preissteigerungen von durchschnittlich 7,35 % bzw. 11,1 % pro Tag im Juni und Juli.<ref>Inflation in Simbabwe bei 231 Millionen Prozent. In: Reuters Deutschland. 9. Oktober 2008, abgerufen am 10. Oktober 2008. </ref> Für die folgenden Monate wurden keine offiziellen Zahlen mehr veröffentlicht. Der Ökonom und Inflationsexperte Steven H. Hanke ermittelte noch bis Mitte November einen Anstieg der Inflationsrate auf 90 Trilliarden Prozent und eine monatliche Entwertung, die einer täglichen Verdoppelung der Preise entsprach. Danach war keine sinnvolle Bestimmung mehr möglich, weil kaum noch Güter gegen diese Währung gehandelt wurden. Die Inflation des Zimbabwe-Dollars ist damit die zweithöchste jemals erreichte neben der des ungarischen Pengő von 1946.<ref name="Hanke" />
Im Juli stellten Giesecke und Devrient auf Druck der deutschen Bundesregierung die Lieferung von vorbedruckten Banknotenpapierbögen an die simbabwische Zentralbank ein. Zum 1. August 2008 gab die simbabwische Zentralbank erneut die Streichung von zehn Nullen bei der Landeswährung (jetzt ZWR) bekannt.<ref>Reserve Bank of Zimbabwe: The Half Year Monetary Policy Statement, 30. Juli 2008 (Memento vom 15. Februar 2012 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB)</ref> Anstelle der zunächst mit einstelligen Werten ausgegebenen neuen Banknoten und Zehn-Cent-Münzen waren im Dezember 2008 mittlerweile wieder Noten mit Milliarden-Nennwerten im Umlauf. Im Januar 2009 gab die Zentralbank neue Banknoten mit höheren Nennwerten bis 100 Billionen Simbabwe-Dollar aus.<ref>Simbabwe druckt 100-Billionen-Schein. In: Spiegel Online. 16. Januar 2009, abgerufen am 16. Januar 2009. </ref>
Am 29. Januar 2009 wurden die ausländischen Währungen, die trotz Verbots bereits zuvor den Zimbabwe-Dollar im Zahlungsverkehr faktisch verdrängt hatten, als Zahlungsmittel offiziell zugelassen. Der damit bedeutungslose Zimbabwe-Dollar wurde schließlich am 12. April 2009 offiziell ausgesetzt. Noch am 2. Februar 2009 war unter Streichung von zwölf Nullen ein vierter Zimbabwe-Dollar mit Noten im Wert von 1, 5, 10, 20, 50, 100 und 500 Dollar (ZWL) eingeführt worden.<ref>Inflation: Simbabwe streicht zwölf Nullen der Währung. In: Zeit Online. 2. Februar 2009, abgerufen am 3. Februar 2009. </ref> Die Inflation kam mit der Außerverkehrsetzung des Zimbabwe-Dollar zum Erliegen, der Wechselkurs wird wegen der nominellen Gültigkeit dennoch weitergeführt. Am 1. Oktober 2009 lag der Kurs bei 518 ZWL je Euro und am 12. April 2010 bei 512 ZWL je Euro.<ref>greenwichmeantime.com (Memento vom 2. April 2009 im Internet Archive) Zimbabwe Currency Converter 2. Oktober 2009 </ref><ref>greenwichmeantime.com (Memento vom 2. April 2009 im Internet Archive) Zimbabwe Currency Converter 12. April 2010 </ref>
Staatshaushalt
Bedingt durch die Hyperinflation der vergangenen Jahre sind die Zahlen mit hohen Unsicherheiten belastet
Der Staatshaushalt umfasste 2010 Ausgaben von umgerechnet 2,25 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 2,25 Milliarden US-Dollar gegenüber. Dies entspricht einem ausgeglichenen Haushalt.<ref name="CIA">The World Factbook</ref>
Die Staatsverschuldung betrug 2010 149 % des BIP.<ref name="CIA" />
Anteil (in Prozent des BIP) folgender Bereiche an den Staatsausgaben:
- Gesundheitswesen:<ref name="Fischer">Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4</ref> 9,3 (2006)
- Bildungsewesen:<ref name="CIA" /> 4,6 (2000)
- Militär:<ref name="CIA" /> 3,8 (2006)
Infrastruktur
Verkehr
- Flugplätze: insgesamt: 404 (2005), davon asphaltiert: 17 (2005), davon länger als 3048 m (10.000 ft): drei, von 2438 bis 3048 m (8000 ft bis 10.000 ft): zwei, von 1524 bis 2437 m (5000 ft bis 8000 ft): vier, von 914 bis 1523 m (3000 ft bis 5000 ft): acht, davon nicht asphaltiert: 387 (2005), von 1524 bis 2437 m (5000 ft bis 8000 ft): fünf, von 914 bis 1523 m (3000 ft bis 5000 ft): 186, unter 914 m (3000 ft): 196. Die Hauptstadt Harare verfügt über einen internationalen Flughafen.
- Straßennetze: insgesamt 97.440 km, davon asphaltiert: 18.514 km, nicht asphaltiert: 78.926 km
- Wasserstraßen: nur auf dem Karibasee zwischen den Häfen Binga und Kariba
- Eisenbahnnetz: siehe Schienenverkehr in Simbabwe und National Railways of Zimbabwe
Kommunikation
- Telefonnetz: Das Telefonnetz des Landes erlebte ein Auf und Ab. Bei Ende der Kolonialherrschaft war es völlig abgewirtschaftet. Die meisten Gespräche waren noch handvermittelt, sodass Telefonate zwischen zwei ländlichen Orten nur selten gelangen. Wenige Jahre nach der Regierungsübernahme der schwarzen Bevölkerungsmehrheit modernisiert, ist es inzwischen Opfer der allgemeinen Misswirtschaft geworden. 100.000 Anschlüsse warten zurzeit darauf, geschaltet zu werden. Festnetz: 317.000 (2004) Anschlüsse, Mobiltelefone: 423.600 (2004)
- Internet: Zwei internationale digitale Gateways, eines in Harare, eines in Gweru; Internet-Hosts: 6582 (2005), Computer online: 820.000 (2005)
- Satelliten-Downlinks: 2
Rundfunk
Alle Rundfunksender sind im Besitz der Regierung und vertreten deren Politik. Der Inlandsdienst der Zimbabwe Broadcasting Corporation (ZBC) sendet in den Landessprachen Shona und isiNdebele über einen Kurzwellensender im 49m-Band. Bei guten Ausbreitungsbedingungen sind Sendungen auch in Europa zu empfangen und Empfangsberichte werden mit einer QSL-Karte bestätigt.
Kultur
Denkmäler
Höhlenzeichnungen
Die steinzeitliche Kultur der San, die sich im benachbarten Botswana bis ins 20. Jahrhundert hielt, bestand in Simbabwe bis etwa 1000 nach Chr. und entsprach etwa der mittleren Steinzeit Europas. Hinterlassenschaft dieser Kultur sind Höhlenzeichnungen, die Jahrtausende älteren europäischen Funden aus der Eiszeit ähneln.
Steinbauten
- Great Zimbabwe aus dem 11. bis 14. Jahrhundert, Zentrum des Munhumutapa Reiches, die größte der Ruinenstätten
- Ruinenstätte Khami aus dem 15. Jahrhundert, westlich von Bulawayo
- Dhlodhlo (älterer Name Danangombe), Zentrum des Torwa-Staates im 17. Jahrhundert
Außerdem gibt es noch zahlreiche kleinere Steinruinen.
Zeitgenössische Kultur
Bildhauerei
Die monumentalen Steinbauten der Ruinenstadt Great Zimbabwe, die von ca. 1200 bis ins 15. Jahrhundert besiedelt war, zeugen von der bedeutenden Kultur des damaligen Munhumutapa-Reiches. Sie wurde zum Namensgeber der heutigen Republik. In den bis zu 10 Meter hohen, ganz ohne Mörtel gefügten Mauern fand man riesige, in Stein gemeißelte Vögel. Der „Simbabwe-Vogel“ ziert heute die Nationalflagge.
Schon damals gab es demnach eine Tradition der Steinmetzkunst, auch wenn die Vögel aus dem weichen Speckstein gearbeitet waren und nicht aus den festeren Gesteinen des Great Dyke, die im 20. Jahrhundert eine der günstigen Voraussetzungen für die Entstehung einer neuen Bildhauertradition wurden. Die geologische Auffaltung des Great Dyke, die sich 555 km vom Norden bis in den Süden des Landes erstreckt, birgt reiche Vorkommen mineralischer Rohstoffe, wie Serpentinite („Springstone“), Opal, Dolomit, Marmor, Steatit, Jade, Lepidolith und andere, mitunter in vielfältigen Farbvarianten. Das große, rohstoffreiche Areal des Great Dyke und des Grünsteingürtels entstand vor ca. 2,5 Milliarden Jahren, durch vulkanische und tektonische Aktivitäten bei sehr hohen Temperaturen und großem Druck. Das Farbenspiel der Gesteine und Minerale tritt zutage, wenn man sie schleift, wachst und poliert.
Ein weiterer günstiger Umstand für die Entstehung einer zeitgenössischen Bildhauerei war der Bau der Nationalgalerie im ehemaligen Salisbury und heutigen Harare. Der Kanadier Frank McEwen wurde als erster Direktor berufen. Er hatte ein für das rassistische Rhodesien ungewöhnlich großes Interesse an den Werken afrikanischer Künstler. Einem Landwirtschaftsberater, Joram Mariga, der bei Straßenbauarbeiten einen schimmernden Speckstein gefunden und begonnen hatte, mit einem Küchenmesser daran zu schnitzen, kaufte MacEwen für eine hohe Summe eine Steinschale ab, deren außerordentlichen künstlerischen Wert er sofort erkannt hatte. Mariga gründete auf dem Gelände der Nationalgalerie den Vukutu-Nyanga-Workshop für Bildhauerei, die spätere Vukutu-Kunstakademie, die zum Ausgangspunkt einer ganzen Generation von Bildhauern wurde. Schließlich brachte McEwen Künstler auf Kunstausstellungen in Paris, London und New York City.
Eine wichtige Rolle spielten auch Tom Blomefield und seine Farm Tengenenge nordwestlich von Harare, unmittelbar an den Hängen des Great Dyke. Blomefield war Tabakfarmer. Als es ab 1966 aufgrund der einseitigen Unabhängigkeitserklärung Ian Smiths und seiner Apartheidregierung zu internationalen Sanktionen kam, wurde es unmöglich, vom Tabakanbau zu leben. So schlug Blomefield seinen Arbeitern vor, Steinskulpturen zu meißeln.
Zur ersten Generation moderner Bildhauer, die während jener Zeit ihre Kunst entwickelte, zählen vor allem Henry Munyaradzi, Bernard Matemera, Nicholas Mukomberanwa, Fanizani Akuda, Enos Gunja, Edward Chiwawa und Sylvester Mubayi. Auf ihrer ersten Ausstellung 1968 in der National Gallery of Zimbabwe in Harare wurden bereits sämtliche Werke verkauft.
In der zweiten „Generation“ ragen die Söhne Henry Munyaradzis, Mike M., und Nicholas Mukomberanwas, Lawrence M., hervor; beide sind Vorstandsmitglieder der Künstlervereinigung Friends Forever, der sich viele Bildhauer und Bildhauerinnen wie die international erfolgreiche Colleen Madamombe angeschlossen haben. Auch der taubstumme Godfrey Kututwa aus Chitungwiza bei Harare zählt hierzu; er ist Schüler von Claud Nyanhongo, dessen künstlerische Aktivitäten sich ebenfalls auf mehrere Söhne und Töchter übertragen haben.
Als „dritte Generation“ der simbabwischen Bildhauerbewegung bezeichnet man unter anderem die jüngeren Söhne und Töchter Nicholas Mukomberanwas, Taguma, Ennika und Netsai in Ruwa sowie den jungen Kapenda Tembo, Itai Nyama und viele andere. Insgesamt arbeiten in Tengenenge, Ruwa, Guruve und anderen Orten inzwischen weit über 300 Künstler; zahlreiche Galerien verbreiten ihre Werke weltweit.
Diese Kunst ist heute im Museum of Modern Art in New York City ebenso zu finden wie im Pariser Musée Rodin und in anderen großen Museen der Welt. Auf der Biennale in Venedig erhielten die Künstler Simbabwes einen eigenen Pavillon, an der Expo 92 in Sevilla und der Expo 2000 in Hannover nahmen sie ebenfalls teil.
Obwohl der Begriff „Shona“ eine ganze Gruppe von Völkern in und außerhalb von Simbabwe bezeichnet und auch Künstler aus anderen Ethnien als Steinbildhauer im Lande arbeiten, spricht man generalisierend häufig von Shona-Skulpturen.
Sculpture Prize: Seit 2002 findet im zweijährigen Rhythmus ein Bildhauer-Wettbewerb statt, bei dem die Preisträger des Kristin Diehl Sculpture Prize ermittelt werden. Unter der Schirmherrschaft der deutschen Botschaft, des Goethe-Instituts und – ehemals – mit Hilfe des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) wird der Wettbewerb in Harare durchgeführt.
Malerei
- Ein bedeutender Maler und Poet der Gegenwart ist Victor Mavedzenge.
Literatur
Musik
- Bedeutende Musiker der Gegenwart sind Carlprit, Thomas Mapfumo, Stella Chiweshe, Oliver Mtukudzi und Metaphysics.
- Auch die Bhundu Boys haben Musik aus Simbabwe in Europa bekannt gemacht.
Sport
Die erfolgreichsten und bekanntesten Leistungssportler des Landes gehören zur weißen Minderheit.
Cara Black (mit ihrer US-amerikanischen Doppelpartnerin Liezel Huber) sowie Kevin Ullyett (mit Jonas Björkman, Schweden) gehörten in den Tennis-Doppelwettkämpfen zur Weltspitze. Noch bekannter ist allerdings die Ausnahmeschwimmerin Kirsty Coventry, die nach ihren Olympiasiegen 2004 und 2008 zur Volksheldin und Hoffnungsträgerin für ihr Land avancierte.
Der ehemalige Fußballnationaltorwart Bruce Grobbelaar spielte in den 80ern und frühen 90ern für den englischen Top-Club FC Liverpool, mit dem er zahlreiche Titel gewann.
Die populärste Mannschaftssportart ist Fußball. Besonders bei der weißen Bevölkerung sind noch Cricket und Rugby sehr populär. Bereits 1895 wurde der Rugbyverband Rhodesia Rugby Football Union gegründet. Die Rugby-Nationalmannschaft befindet sich allerdings an einem Tiefpunkt, was die Situation des ganzen Landes widerspiegelt. Dasselbe lässt sich für die Cricket-Nationalmannschaft sagen, die spätestens seit der Cricket-Weltmeisterschaft 2003 viele ihrer, vor allem weißen, Spieler verloren hat. Von 2004 bis 2011 war ihr Status als eine von nur zehn Test-Cricket Nationen, mit einer kurzen Unterbrechung, durch den Welt-Cricketverband ausgesetzt.
Die simbabwische Fußballnationalmannschaft, die erst ab 1980 an internationalen Wettbewerben teilnehmen konnte, qualifizierte sich hingegen erfolgreich für die Afrikameisterschaften 2004 und 2006. Im Ausland bekannt ist der in England spielende Benjani.
Siehe auch
Literatur
- Daniel Compagnon: A Predictable Tragedy. Robert Mugabe and the Collapse of Zimbabwe. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2010, ISBN 978-0-8122-4267-6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Jacob Chikuhwa: A Crisis of Governance. Zimbabwe. Algora Publishing, New York 2004, ISBN 978-0-87586-286-6.
- Suzanne Dansereau, Mario Zamponi, Henning Melber: Zimbabwe. The Political Economy of Decline (= Discussion paper - Scandinavian Institute of African Studies. Band 27). Nordiska Afrikainstitutet, Uppsala 2005, ISBN 978-91-7106-541-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Jacob Wilson Chikuhwa: Zimbabwe at the Crossroads. AuthorHouse, Bloomington 2006, ISBN 978-1-4259-1957-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- David Harold-Barry: Zimbabwe. The Past is the Future. Rethinking Land, State and Nation in the Context of Crisis. Weaver Press, Harare 2004, ISBN 978-1-77922-025-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Jacob W. Chikuhwa: Zimbabwe. The Rise to Nationhood. AuthorHouse, Bloomington 2006, ISBN 978-1-4259-4865-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Literatur zur Bildhauerei in Simbabwe
- Ben Joosten: Lexicon: Sculptors from Zimbabwe. The first generation. Dodeward, ISBN 90-806629-1-7.
- Contemporary Master Sculptors of Zimbabwe. Ruwa 2007, ISBN 978-0-7974-3527-8.
- Oliver Sultan: Life in Stone. Zimbabwean Sculpture. Birth of a Contemporary Art Form. Harare 1999, ISBN 1-77909-023-4.
- Eberhard Schnake: Spirits in Stone. Steinskulpturen aus Zimbabwe, Münster 2003.
- Celia Winter-Irving: Tengenenge — Art, Sculpture and Paintings.
- Celia Winter-Irving: Stone Sculpture in Zimbabwe. Context, Content and Form. Harare 1991.
- Listen von Steinbildhauern der ersten, zweiten und dritten Generation First Generations Sculptors (Memento vom 6. Oktober 2011 im Internet Archive)
Weblinks
Landeseigene Links
- Republic of Zimbabwe: Zimbabwe Government Online. auf www.zim.gov.zw (englisch)
- Republic of Zimbabwe: Office of the President and Cabinet. auf www.opc.gov.zw (englisch)
- Republic of Zimbabwe: Parliament of Zimbabwe. auf www.parlzim.gov.zw (englisch)
- Republic of Zimbabwe: Zimbabwe National Statistics Agency (ZIMSTAT). auf www.zimstat.co.zw (englisch)
- Republic of Zimbabwe: Ministry of Foreign Affairs Zimbabwe. auf www.zimfa.gov.zw (Memento vom 8. Juli 2014 im Internet Archive) (englisch) Adressverzeichnis der 32 Ministerien
Internationale Links
- United Nations: United Nations Statistics Division. Zimbabwe. auf www.data.un.org (englisch)
- The World Bank: Countries. Zimbabwe. auf www.worldbank.org (englisch)
- US-Government: CIA World Fact Book. Zimbabwe. auf www.cia.gov (englisch)
- Media Institute of Southern Africa: Zimbabwe. Fast Facts. auf www.misa.org (englisch)
- Electoral Institute for Sustainable Democracy in Africa: Zimbabwe. Fact file. auf www.eisa.org.za (englisch)
- World Health Organization: Zimbabwe. auf www.who.int (englisch)
- World Food Programme: Zimbabwe. auf www.wfp.org (englisch)
- UNHCR: 2014 UNHCR regional operations profile - Southern Africa. Zimbabwe. auf www.unhcr.org (englisch)
- UNICEF: Situation reports 2012-2013. Zimbabwe. auf www.unicef.org (englisch)
- International Fund for Agricultural Development: Rural poverty in Zimbabwe. auf www.ruralpovertyportal.org (englisch)
- World Directory of Minorities and Indigenous Peoples: Zimbabwe. auf www.minorityrights.org (englisch)
- UNCTAD: Voluntary peer review of competition law and policy. Zimbabwe. auf www.unctad.org (englisch; PDF)
- U.S. Department of the Interior: U.S. Geological Survey, 1994-2010 Minerals Yearbook, Volume III. Area Reports: International. Zimbabwe. auf www.minerals.usgs.gov (englisch)
Landesprofil von Simbabwe bei Ministerien deutschsprachiger Staaten
- Auswärtiges Amt (D): Simbabwe. auf www.auswaertiges-amt.de
- Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten (A): Länderspezifische Reiseinformation: Simbabwe. auf www.bmeia.gv.at
- Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (CH): Eckdaten Republik Simbabwe. auf www.helpline-eda.ch
Einzelnachweise
<references />
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