Sudan


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25px Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Sudan (Begriffsklärung) aufgeführt.
Republic of the Sudan (englisch)

جمهورية السودان (arabisch)
Dschumhūriyyat as-Sūdān (Umschrift)
Republik Sudan

Flagge Emblem
Wahlspruch: النصر لنا

an-nasr lanā
(arabisch für „Der Sieg ist unser“)

Amtssprache Englisch und Arabisch<ref>THE INTERIM NATIONAL CONSTITUTION OF THE REPUBLIC OF THE SUDAN</ref>
Hauptstadt Khartum
Staatsform Islamische Bundesrepublik
Regierungssystem Präsidialsystem
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Präsident
Umar Hasan Ahmad al-Baschir
Fläche 1.886.068 km²
Einwohnerzahl 38,3 Mio. (Stand 2009)(*)
Bevölkerungsdichte 20 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2011<ref>World Economic Outlook Database, April 2012 des Internationalen Währungsfonds</ref>
  • $ 64,750 Milliarden (66.)
  • $ 89,048 Milliarden (73.)
  • $ 1.982 (127.)
  • $ 2.726 (136.)
Human Development Index 0,473 (166.)<ref>Human Development Report Office: Sudan – Country Profile: Human Development Indicators, abgerufen am 23. Oktober 2014</ref>
Währung Pfund (SDG)
Unabhängigkeit 1. Januar 1956 (ehemals britisch-ägyptisches Kondominium)
Nationalhymne Nahnu dschund Allah dschund al-watan
120px
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen SUD
ISO 3166 SD, SDN, 729
Internet-TLD .sd
Telefonvorwahl +249

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Lage des Sudan

Die Republik Sudan (englisch Republic of the Sudan, arabisch ‏جمهورية السودان‎, DMG Dschumhūriyyat as-Sūdān) ist ein Staat in Nordost-Afrika mit Zugang zum Roten Meer. Er grenzt im Norden an Ägypten, im Osten an Eritrea, im Südosten an Äthiopien, im Süden an den Südsudan, im Südwesten an die Zentralafrikanische Republik, im Westen an den Tschad und im Nordwesten an Libyen. Mit einer Fläche von mehr als 1,8 Millionen Quadratkilometern ist das Land etwa fünfmal so groß wie Deutschland und drittgrößter Flächenstaat des afrikanischen Kontinents.<ref>Bis zur Unabhängigkeit des Südsudan am 9. Juli 2011 war der Sudan der größte afrikanische Flächenstaat.</ref>

Die Republik Sudan ist seit dem 1. Januar 1956 unabhängig vom Vereinigten Königreich (Anglo-Ägyptischer Sudan). Seit dem 9. Juli 2011 ist der Südsudan nach einem Referendum 2011 als eigenständiger Staat vom Sudan unabhängig.

Landesname

Der Landesname ist eine Kürzung der mittelalterlichen arabischen Bezeichnung Bilād as-Sūdān, „Land der Schwarzen“, womit im konkreten Fall die christianisierten Reiche in Nubien gemeint waren. „Sudan“ hat im Deutschen ein männliches Genus (‚der Sudan‘, ‚im Sudan‘).<ref name="duden">Nach dem Duden kann für den Staat Sudan im Genitiv wahlweise ein Artikel verwendet werden (‚des Sudan‘) oder die Genitivendung -s (‚Sudans‘), im Nominativ, Dativ und Akkusativ wird jedoch ausschließlich mit einem Artikel (Maskulinum) dekliniert (‚der Sudan‘, ‚dem Sudan‘, ‚den Sudan‘): www.duden.de zur Schreibung von ‚Sudan‘</ref> „Der Sudan“ ist ebenso die Benennung der Großlandschaft Sudan, wodurch es zu Verwechslungen kommen kann. Der Ständige Ausschuss für geographische Namen des deutschen Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie sieht bei der Verwendung der Kurzform des Landesnamens keinen Artikel vor. In der Schweiz wie auch in Österreich wird jedoch auch offiziell die Kurzform des Landesnamens mit männlichem Geschlecht und Artikel verwendet.<ref>Liste der Staatennamen und ihrer Ableitungen im Deutschen. Ständiger Ausschuss für geographische Namen des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie, S. 7f., archiviert vom Original am 8. Oktober 2008, abgerufen am 14. August 2010 (PDF, zur Schreibung von Senegal und Sudan).</ref><ref>Österreichisches Wörterbuch, 40. Auflage, ISBN 978-3-209-05511-8, S. 639: Sudan der, -(s): afrikanischer Staat</ref><ref>Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten: Reiseinformation Sudan, Anm.: Die Republik Österreich unterhält derzeit keine diplomatische Vertretung in der Republik Sudan</ref> Im allgemeinen Sprachgebrauch ist im Nominativ, Dativ und Akkusativ hingegen auch in Deutschland die Benutzung des Maskulinums üblich.<ref name="duden" />

Geographie

Hauptartikel: Geographie des Sudan

Ein Teil des Staates Sudan ist Teil der Großlandschaft Sudan und der Sahelzone. Sein Relief wird von der Beckenlandschaft des Nils und seinen Randgebirgen bestimmt. So erhebt sich im Nordosten das Bergland des Dschibal al-Bahr al-ahmar am Roten Meer, das eine Höhe bis 2.259 m erreicht. Den südwestlichen Beckenrand stellen die Nordäquatorialschwelle und die Zentralafrikanische Schwelle dar, die auch die Wasserscheide zwischen Nil- und Kongosystem bilden. Im Westen erhebt sich ein Basaltgebirge auf dem Marra-Plateau, dessen höchste Erhebung mit 3.088 Meter der Berg Marra, gleichzeitig der höchste Berg des Sudans, ist und die geographische Grenze zum Tschadbecken bildet. Im Zentrum erheben sich die Nuba-Berge, die zwischen 500 Meter und 1.325 Meter hoch sind. Im Norden geht das Land beiderseits des Nils in die Sahara über, wobei der Teil westlich des Nils als Libysche Wüste und der Teil östlich des Nils als Nubische Wüste bezeichnet werden. In der Region um Khartum, wo Weißer Nil und Blauer Nil zum eigentlichen Nil zusammenfließen, breiten sich weite, flache Tonebenen aus.

Klima

Hohe Temperaturen und Sommerregen besonders im Süden kennzeichnen das tropische Klima des Sudan. In der Regenzeit von April bis November verteilen sich die Niederschlagsmengen von 1.500 Millimeter im Süden auf weniger als 100 Millimeter im Norden. Die mittleren Monatstemperaturen liegen zwischen 24 Grad Celsius und 32 Grad Celsius.<ref>Brockhaus zum Klima des Sudan, Ausgabe aus dem Jahr 2000</ref> Dabei können die Temperaturen aufgrund des Wüstenklimas im Norden 41 Grad Celsius am Tag und 4 Grad Celsius in der Nacht erreichen.

Flora und Fauna

Die Vegetation reicht von spärlichstem Pflanzenwuchs in den nördlichen Wüsten und Halbwüsten über Dornstrauchsavannen in der Sahelzone, Trockensavanne mit Hochgras bis zu Feuchtsavannen. Der Waldbestand hat zwischen 1990 und 2000 um 1,4 Prozent abgenommen.<ref name="FWA2006">Fischer Weltalmanach 2006</ref> Die vielfältige Tierwelt umfasst vor allem im Zentralsudan Elefanten, Büffel, Giraffen, Antilopen, Hyänen, Löwen, Flusspferde und Krokodile sowie zahlreiche Greif- und Wasservögel.

Nationalparks

Hauptartikel: Nationalparks in Sudan

Im Sudan gibt es zehn Nationalparks (Stand 2006). Das Schutzgebietssystem umfasst dabei aber auch Naturschutz- und Vogelschutzgebiete. Der Berg Barkal mit der historischen Stadt Sanam gehören zum Welterbe der UNESCO und beide zusammen bilden die antike Hauptstadt Napata des Königreiches von Kusch.

Bevölkerung

Datei:Sudan-demography.png
Bevölkerungsentwicklung im Sudan von 1961 bis 2013

Alle Angaben zur Bevölkerung bis 2011 beziehen sich auf den Sudan vor der Abspaltung des Südsudan am 9. Juli 2011. Hierzu gibt es unterschiedliche Angaben. Sie reichen von 35.847.407 (Berechnung 2006, World Gazetter<ref name="wg">Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven:@1 @2 Vorlage:Toter Link/bevoelkerungsstatistik.de</ref> sind Omdurman (3.127.802 Einwohner), die Hauptstadt Khartum (2.207.794 Einwohner) und al-Chartum Bahri (1.725.570 Einwohner), die sich in enger Nachbarschaft am Zusammenfluss des Weißen Nils mit dem Blauen Nil befinden. Alle anderen Städte bleiben unter der Grenze von 500.000 Einwohnern mit Ausnahme von Nyala im Süd-Darfur. Unverzichtbar für den Außenhandel ist die Stadt Bur Sudan, die über den einzigen Meerhafen des Landes verfügt. Entlang des Nils findet man noch folgende größere Städte von Nord nach Süd: Wadi Halfa, Atbara, Kusti und Rabak.

Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft des Sudan

Das Bruttonationaleinkommen (BSP) pro Kopf beträgt 383 Euro (Stand 2003) und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf beträgt 1.826 Euro (Stand 2005).<ref name="CIA-WFB" />

Bodenschätze und Energie

Datei:Sudan Map Oelgas.png
Öl- und Gas-Konzessionen im Sudan (Stand 2004)

Der Sudan verfügt über reichhaltige Vorkommen von Bodenschätzen, wie zum Beispiel Erdöl, Eisen, Marmor, Gold und Uran. Nach US-Schätzungen aus den 1990er Jahren betrugen die Ölreserven rund 3 Milliarden Barrel. Bis 2011 hat sich diese Schätzung auf 5 Milliarden Barrel erhöht, der Großteil davon im Südsudan<ref>CIA World Factbook – Sudan Oil Reserves</ref>, obwohl seit den 1990er Jahren mind. 2 Milliarden Barrel gefördert worden sind. Dank moderner Technik dürfte sich diese Menge weiterhin erhöhen.

Die Ölkonzessionen für die Gebiete Melut (Bassin im Bundesstaat A’ali an-Nil) bzw. Uwail haben sich bereits der französische Konzern Total bzw. der US-Konzern Chevron Corporation gesichert.<ref>Fischer Weltalmanach 2000, S. 761. Frankfurt 1999, ebenso FWA 2001, S. 769. Frankfurt 2000</ref>

Bisher sind die meisten Ölfelder noch nicht erschlossen – teilweise sind sogar die Konzessionen noch nicht vergeben. Allerdings arbeitet die Greater Nile Petroleum Operating Company daran, dem abzuhelfen.

Ein Drittel des sudanesischen bzw. südsudanesischen Erdöls geht nach China; mittlerweile deckt das afrikanische Land schätzungsweise 6 bis 8 Prozent der gesamten Ölimporte Pekings. Man erwartet eine Steigerung auf 800.000 Barrel täglich. Die Unabhängigkeit des Südsudan veränderte die Lage allerdings.

Der Südsudan hat den Ölexport wegen andauernder Streitigkeiten mit dem Sudan über die Höhe der Transitgebühren eingestellt. Der Südsudan verliert damit 98 Prozent seiner Staatseinnahmen, da der Export derzeit nur über die Pipelines des Sudan möglich ist.<ref>Unabhängigkeit aber kein Frieden im Südsudan</ref> Dem Sudan wiederum fehlen 2,4 Milliarden US-Dollar im Haushaltsjahr 2012 wegen fehlender Transitgebühren. Die Regierung in Khartum muss nun Sparmaßnahmen erlassen.<ref>Sudan ohne Geldquelle</ref>

Landwirtschaft

Datei:Farmer irrigates crops.jpg
Bewässerungsfeldbau in Nord-Darfur

Früher war allgemein ein System von gemeinschaftlichen Eigentumsrechten an Weiden und Ackerbauland üblich. Einige Familien besaßen auch private Landrechte. Ein 1926 erlassenes Gesetz stellte nichtprivates Land unter Eigentumsvorbehalt des Kolonialstaates, in der Praxis wurde aber das traditionelle Bodenrecht beibehalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den Briten mit der Einführung einer mechanisierten Landwirtschaft begonnen, mit dem ursprünglichen Ziel, die eigenen Truppen zu ernähren. Gesetzesänderungen um 1970 ermöglichten freie Zugriffsmöglichkeiten auf Landressourcen. Zusammen mit der durch Weltbankkredite finanzierten Mechanisierung der Landwirtschaft in fruchtbaren Gebieten führte das zu Enteignungen und zur Herausbildung einer Großgrundbesitzerschicht (suitcase farmers).

Etwa sieben Prozent der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Eine wichtige Devisenquelle des Landes ist die Baumwolle, die vor allem in den Bewässerungsgebieten der Dschazira-Ebene zwischen dem Weißen und dem Blauen Nil angebaut wird. Weitere Erzeugnisse sind Erdnüsse, Sesam, Hirse, Sorghum, Weizen und Zuckerrohr. Der Sudan liefert etwa 80 Prozent der Weltproduktion von Gummiarabikum, das aus dem Harz einer Akazienart gewonnen wird. Die Hälfte des produzierten Gummiarabicum stammt aus der Provinz Kurdufan, je ein Viertel aus Kassala und Darfur.

Außenhandel

Die Volksrepublik China ist der wichtigste ausländische Investor im Sudan. China liefert Waffen, ebenso Russland und Weißrussland.<ref>Sudan: Waffen aus China und Russland schüren Darfur-Konflikt. Amnesty International, 9. Februar 2012</ref>

Haupt-Export-Länder (Stand 2004) sind China (64,3 Prozent), Japan (13,8 Prozent) und Saudi-Arabien (3,7 Prozent).<ref name="CIA-WFB" />

Haupt-Import-Länder (Stand 2004) sind Saudi-Arabien (11,7 Prozent), China (10,7 Prozent), die VAE (6,2 Prozent), Ägypten (5,2 Prozent), Deutschland (4,9 Prozent), Indien (4,6 Prozent), Australien (4,1 Prozent) und Großbritannien (4 Prozent).<ref name="CIA-WFB" />

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 10,4 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 9,0 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 2,5 % des BIP.<ref name="CIA">The World Factbook</ref>
Die Staatsverschuldung betrug 2009 56,9 Mrd. US-Dollar oder 103,7 % des BIP.<ref name="CIA" /> Nach der Sezession des Südsudan übernahm zunächst der Norden die gesamten Staatsschulden des Gesamtstaates, eine Einigung über eine mögliche Aufteilung der Verbindlichkeiten steht noch aus.<ref>International Debt (Memento vom 4. März 2012 im Internet Archive). In: Sudan Tribune.</ref>

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

  • Gesundheit:<ref name="Fischer">Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4</ref> 3,8 %
  • Bildung:<ref name="CIA" /> 6,0 % (1991)
  • Militär:<ref name="CIA" /> 3,0 % (2005)

Infrastruktur

Straßenverkehr

Datei:PortSudan road transport.jpg
Der Großteil aller Güter wird auf der neuen Straße von Port Sudan über Atbara in die Hauptstadt transportiert. Die Sattelzüge mit Anhänger sind etwa 30 Meter lang.

1970 bestand nur eine asphaltierte Straße zwischen Khartum und Wad Madani. Bis 1980 war in Etappen und mit Hilfe von mehreren Ländern die weitere Strecke über Kassala bis Port Sudan asphaltiert (annähernd 1200 Kilometer). Insgesamt gab es 1990 von 20.000–25.000 Kilometer gesamtem Straßennetz etwa 3000–3500 Kilometer asphaltierte Straßen. Für 1996 werden 11.900 Kilometer unasphaltierte Fernstraßen und 4320 Kilometer Asphaltstraßen angegeben. Seit 2000 erfolgt parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung durch den Erdölexport ein beschleunigter Ausbau aller Fernstraßen im Nordsudan. Ende 2008 waren die Straßenverbindungen zwischen den Städten im Bereich von El Obeid im Westen über Kassala und Port Sudan im Osten neu asphaltiert. Im Norden ist eine Querverbindung von Port Sudan über Atbara und Merowe bis Dongola asphaltiert. Mit der Fertigstellung der verbleibenden Teilstrecken nach Wadi Halfa, über Abu Hamad und entlang des Nil, wird für 2009 gerechnet. Eine Nilbrücke bei Merowe wurde 2008 eingeweiht, zwei weitere Brücken, bei Atbara und Dongola, befinden sich im Bau.

Im Südsudan war es erst ab 2000 möglich, die Straße von Lokichoggio (Kenia) nach Dschuba zur Versorgung der vom Bürgerkrieg betroffenen Bevölkerung auszubauen. Seit Beendigung des Krieges 2005 müssen die Erdstraßen in weiten Teilen zuerst von Minen geräumt werden, bevor sie mit einem allwettertauglichen Schotterbelag versehen werden können. Die wichtige Versorgungsstrecke nach Gulu (Uganda) war 2008 noch in schlechtem Zustand, dafür wurde die Fertigstellung einer durchgehenden Schotterstraße von Juba über Wau nach Khartum gemeldet.<ref>Khartoum and Juba connected by road after decades. Sudan Tribune, 30. November 2008</ref>

Schienenverkehr

Datei:Kosti locomotive.jpg
Bahnhof Kosti am Nilufer. Für den Südsudan bestimmte Güter werden hier auf Frachtkähne umgeladen

Die Eisenbahn im Sudan spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle im Verkehr des Landes. Bis in die 1960er Jahre hatte sie allerdings nahezu ein Transportmonopol für den Fernverkehr zu Land. Neben dem landesweiten Netz in Kapspur bestand auch noch ein Feldbahnnetz in 610-mm-Spur, die Dschazira-Eisenbahn, die im Zuge des Dschazira-Projekts entstand und regional bedeutend war.

Wasserverkehr

Datei:Nil-boot.jpg
Transport von Lebensmitteln auf dem Nil im Bundesstaat A’ali an-Nil

Der wichtigste Seehafen befindet sich in Port Sudan, über den das Erdöl aus dem Landesinneren mittels einer Pipeline exportiert werden kann.

Der Sudan verfügte in seinen Staatsgrenzen vor dem 9. Juli 2011 über etwa 4068 Kilometer Wasserstraßen, wovon 1723 Kilometer (Blauer und Weißer Nil) ganzjährig befahrbar sind. Wichtige Flusshäfen sind Juba, Khartum, Kusti, Malakal, Nimule und Wadi Halfa.

Pipelines

Das Pipelinenetz umfasst für Erdöl 2.365 Kilometer, für Erdölprodukte 810 Kilometer und für Gas 156 Kilometer. Seit April 2006 fördert der Sudan durch Ölpipelines 365.000 Barrel Erdöl am Tag,<ref>6. März 2007 – Sudan Tribune: Sudan sees 520,000 bpd oil output in 2007.</ref> obwohl die Kapazitäten bereits auf 500.000 Barrel am Tag erweitert wurden – aufgrund von technischen Problemen mit der von Malaysia gebauten Ölpipeline kann dieses Potenzial noch nicht ausgeschöpft werden.

Siehe auch

Portal Portal: Sudan – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Sudan

Literatur

  • Bernhard Chiari (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte. Sudan. Ferdinand Schöningh, Paderborn unter anderem 2008, PDF; 3,3 MB.
  • Hatem M. Elliesie: Friedensprozess und Verfassungsentwicklung im Sudan, in: Verfassung und Recht in Übersee (Law and Politics in Africa, Asia and Latin America), 38. Jahrgang, Heft 3, Baden-Baden / Hamburg 2005, S. 276–307, ISSN 0506-7286.
  • Mohamed Fadlalla: Sudan – der große Unbekannte am Nil. Biographie eines Landes. Tectum Verlag, Marburg 2007, ISBN 978-3-8288-9463-1.
  • Barbara Farkas: Chinas strategische Partnerschaft mit dem Sudan. Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-631-61207-1.
  • Ina Richter: Öl – Sudans Fluch und Segen. Tectum Verlag, Marburg 2008, ISBN 978-3-8288-9786-1.
  • Thilo Thielke: Krieg im Lande des Mahdi. Darfur und der Zerfall des Sudan. Essen 2006, ISBN 3-88400-505-7. Google Books.
  • Robert O. Collins: A History of Modern Sudan. Cambridge University Press, Cambridge 2008, ISBN 978-0-521-67495-9.<ref>Enrico Ille: Rezension zu: Collins, Robert O.: A History of Modern Sudan. Cambridge 2008. In: H-Soz-u-Kult, 12. März 2010.</ref>
  • Roman Deckert, Tobias Simon: Wie du mir, so ich dir!. In: inamo. Nr. 69, März 2012.
  • Tobias Simon: Sudan & Südsudan: Zwei Staaten mit einer gemeinsamen Geschichte. In: Africa Positive. Nr. 43/11, Oktober 2011.
  • Josef Nyáry, Fotos: Milan Horacek: Sudan: Der Moloch vom Sudd In: Geo-Magazin. Hamburg 1979,7, S.66-90. Informativer Erlebnisbericht: "Der Sudan experimentiert mit Afrikas größtem Sumpfgebiet. Ein Kanal (Jonglei-Kanal) soll ihm das Wasser nehmen und es dem Nil zuführen. Aber zahlen für diese Riesenrinne müssen die Hirtenvölker der Schilluk, Dinka und Nuer, in deren Lebensweise dramatisch eingegriffen wird." ISSN 0342-8311

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Sudan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons Commons: Sudan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Sudan – geographische und historische Karten
Wikivoyage Wikivoyage: Sudan – Reiseführer

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Einzelnachweise

<references />

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