Weizen


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Weizen
Weizenfeld mit unbegranntem Weizen (Triticum aestivum)

Weizenfeld mit unbegranntem Weizen (Triticum aestivum)

Systematik
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Tribus: Triticeae
Gattung: Weizen
Wissenschaftlicher Name
Triticum
L.

Als Weizen wird eine Reihe von Pflanzenarten der Süßgräser (Poaceae) der Gattung Triticum L. bezeichnet. Als Getreide werden vor allem zwei Arten angebaut: Weichweizen und Hartweizen. Etymologisch leitet sich das Wort Weizen vom „weißen“ (hellen) Mehl<ref name="Grimm" /> und der hellen Farbe der Weizenfrucht<ref name="Mildenberger" /> ab.

Beschreibung

Die Weizen-Arten erreichen Wuchshöhen von etwa 0,5 bis 1 m. Der Halm ist rundlich. Von der Gesamterscheinung wirkt er dunkelgrün und die Ähre gedrungen. Morphologisches Unterscheidungsmerkmal sind die kurzen bewimperten Blattöhrchen, die im Gegensatz zur Gerste, den Halm nicht umschließen. Das Blatthäutchen ist mittelgroß und gezähnt. Die Früchte werden botanisch als „einsamige Schließfrüchte“ (Karyopsen) bezeichnet.

Arten (Auswahl)

Datei:391 Triticums L.jpg
A  Rauweizen (Triticum turgidum)
B  Hartweizen (Triticum durum)
C  Polnischer Weizen (Triticum polonicum)
D  Dinkel (Triticum spelta)
  • Weichweizen (Triticum aestivum L.); wird weltweit kultiviert. Mit bis zu sieben Unterarten.
  • Triticum aethiopicum Jakubz.: Die Heimat ist Äthiopien.<ref name="WCSP" />
  • Triticum antiquorum (Heer) Udachin. Ist vielleicht ein Synonym von Triticum aestivum.
  • Triticum baeoticum Boiss. (auch „Triticum boeoticum“ geschrieben); Wird auch als Unterart subsp. aegilopoides (Link) Thell. zu Triticum monococcum gestellt.<ref name="WCSP" /> Sie kommt auf der Balkanhalbinsel vor.
  • Persischer Weizen (Triticum carthlicum Nevski); wird auch als Unterart subsp. carthlicum (Nevski) Á. Löve & D. Löve zu Triticum turgidum gestellt.
  • Zwergweizen oder Binkel (Triticum compactum Host); wird auch als Unterart subsp. compactum (Host) Thell. zu Triticum aestivum gestellt; wird in Südeuropa und im südlichen Mitteleuropa kultiviert
  • Triticum dicoccoides (Asch. & Graebn.) Schweinf.: Sie kommt vom östlichen Mittelmeergebiet bis zum Kaukasus und zum Iran vor.<ref name="WCSP" />
  • Emmer (Triticum dicoccon Schrank ex Schübl.; Syn.: Triticum turgidum subsp. palaeocolchicum Á. Löve & D. Löve, Triticum karamyschevii Nevski); wird auch als Unterart subsp. dicoccum (Schrank ex Schübl.) Thell. zu Triticum turgidum gestellt.
  • Hartweizen (Triticum durum Desf.); wird auch als Unterart subsp. durum (Desf.) Husnot zu Triticum turgidum gestellt.
  • Triticum ispahanicum Heslot: Die Heimat ist der Iran.<ref name="GRIN" /> Wird auch zur Unterart subsp. dicoccum (Schrank ex Schübl.) Thell. zu Triticum turgidum gestellt.<ref name="WCSP" />
  • Triticum macha Dekapr. & Menabde; wird auch als Unterart subsp. macha (Dekapr. & Menabde) Mackey zu Triticum aestivum gestellt. Die Heimat ist das westliche Transkaukasien.<ref name="WCSP" />
  • Einkorn (Triticum monococcum L.): Die Heimat ist Ost- und Südosteuropa sowie Westasien und der Kaukasus. Mit bis zu drei Unterarten.
  • Triticum parvicoccum Kislev: Kam in Südosteuropa und Vorderasien vor.
  • Triticum ×petropavlovskyi Udachin & Migush.: Die Heimat ist China (Xinjiang).<ref name="GRIN" /> Wird auch zu Triticum turgidum gestellt.<ref name="WCSP" />
  • Polnischer Weizen (Triticum polonicum L.); wird auch als Unterart subsp. polonicum (L.) Thell. zu Triticum turgidum gestellt
  • Freidreschendes Einkorn (Triticum sinskajae Filat. & Kurkiev); wird auch als Unterart subsp. sinskajae (Filat. & Kurkiev) Valdés & H. Scholz zu Triticum monococcum gestellt.
  • Dinkel (Triticum spelta L.); wird auch als Unterart subsp. spelta (L.) Thell. zu Triticum aestivum gestellt
  • Kugelweizen (Triticum sphaerococcum Percival); wird auch als Unterart subsp. sphaerococcum (Percival) Mackey zu Triticum aestivum gestellt. Die Heimat ist der indische Subkontinent.<ref name="WCSP" />
  • Triticum tetraurartu Gandil.
  • Triticum timopheevii (Zhuk.) Zhuk. (Syn.: Triticum timonovum Heslot & Ferrary), kommt im Gebiet des Kaukasus vor. Mit den Unterarten:
    • Triticum timopheevii subsp. armeniacum (Jakubz.) Slageren (Syn.: Triticum araraticum Jakubz.)
    • Triticum timopheevii subsp. timopheevii (Syn.: Triticum militinae Zhuk. & Migush.)
  • Khorasan-Weizen (Triticum turanicum Jakubz.); wird auch als Unterart subsp. turanicum (Jakubz.) Á. Löve & D. Löve zu Triticum turgidum gestellt. Die Heimat erstreckt sich von Irak und Iran bis zum nordwestlichen China.<ref name="WCSP" />
  • Rauweizen oder Nacktweizen (Triticum turgidum L.; Syn.: Triticum jakubzineri (Udachin & Shakhm.) Udachin & Shakhm.; Triticum compositum L.<ref name="GRIN" />): Die Heimat ist Westasien. Mit bis zu acht Unterarten.
  • Triticum urartu Thumanyan ex Gandilyan: Die Heimat ist Armenien, Iran, Irak, der Libanon und die östliche Türkei.<ref name="GRIN" />
  • Triticum vavilovii Jakubz.: Die Heimat ist die Türkei, Armenien und Aserbaidschan.<ref name="GRIN" />
  • Triticum ×zhukovskyi Menabde & Ericzjan: Ist Triticum timopheevii × Triticum monococcum; wird in Georgien kultiviert.<ref name="GRIN" />

In die Gattung Triticum werden manchmal auch die nahe verwandten Walche (Aegilops) eingeschlossen, von denen einige Arten in die kultivierten Weizenarten eingekreuzt wurden.

Ackerbaulich wichtige Weizenarten

Arten

  • Weichweizen (Triticum aestivum L.) ist eine hexaploide Weizenart und wird mit der weitesten Verbreitung angebaut. Es gibt eine Vielzahl von Sorten, die an unterschiedliche Klimate angepasst sind.
  • Dinkel oder Spelt (Triticum aestivum subsp. spelta (L.) Thell.), ebenfalls hexaploid, wird als spezielles Brotgetreide begrenzt angebaut. Das in der Milchreife geerntete und geröstete Korn, Grünkern genannt, ist mineralstoffreich und stark aromatisch.
  • Emmer (Triticum dicoccon (Schrenk) Schübler) ist eine tetraploide Weizenart, die historisch angebaut wurde, heute aber keine wirtschaftliche Bedeutung mehr hat.
  • Hartweizen (Triticum durum Desf.) ist die einzige tetraploide Weizenart, die heute noch verbreitet angebaut wird.
  • Einkorn (Triticum monococcum L.) ist die älteste Weizenart. Sie wird heute noch aus wissenschaftlichen Gründen oder zu Illustrationszwecken angebaut, ist aber auch im Naturkosthandel wieder erhältlich und dient zur Produktion von Backwaren und Bier.

Sorten

Das Bundessortenamt teilt mit seiner Zulassung die Weichweizensorten in vier sogenannte Backqualitätsgruppen ein<ref name="Bundessortenamt" /> (Hauptmerkmal der Einteilung ist die Volumenausbeute im Rapid-Mix-Test, einem Backversuch):

  • E-Gruppe: Eliteweizen – mit hervorragenden Eigenschaften und höchster Volumenausbeute der Backqualitätsgruppen. Eliteweizen wird meistens zum Aufmischen schwächerer Weizensorten verwendet oder exportiert.
  • A-Gruppe: Qualitätsweizen mit hoher Eiweißqualität, aber geringeren Anforderungen an die Volumenausbeute als bei Eliteweizen. Kann Defizite anderer Sorten ausgleichen.
  • B-Gruppe: Brotweizen – alle Sorten, die für die Gebäckherstellung gut geeignet sind, die Volumenausbeute darf diejenige der Qualitätsweizen noch unterschreiten.
  • C-Gruppe: Sonstiger Weizen, welcher hauptsächlich als Futter verwendet wird.<ref name="Heyland157" />
  • Bei Weizensorten, die besonders für Flachwaffel- und Hartkeksherstellung geeignet sind, wird die Qualitätsgruppe mit dem Index ‚K‘ an der Qualitätsgruppe gekennzeichnet, also zum Beispiel CK.<ref name="Bundessortenamt2010" />

Domestizierung, Züchtung und Ausbreitung des Anbaus

Geschichte

Der heutige Saatweizen ging aus der Kreuzung mehrerer Getreide- und Wildgrasarten hervor. Die ersten angebauten Weizenarten waren Einkorn (Triticum monococcum) und Emmer (Triticum dicoccum). Ihr Herkunftsgebiet ist der Vordere Orient (Fruchtbarer Halbmond).

Die ältesten Nacktweizenfunde stammen aus der Zeit zwischen 7800 und 5200 v. Chr. Damit ist Weizen nach der Gerste die zweitälteste Getreideart. Mit seiner Ausbreitung nach Nordafrika und Europa gewann der Weizen grundlegende Bedeutung.

Die ältesten Funde von Nacktweizen in Europa stammen aus dem westmediterranen Raum dem Siedlungsbereich der Cardial- oder Impressokultur.<ref name="Lüning" /> Im Endneolithikum war der Nacktweizen nach zwischenzeitlicher Ausbreitung über Mitteleuropa auf eine Region beiderseits des Oberrheins und der Schweiz reduziert. Doch lange blieb der Anbau hinter dem der Getreidearten Einkorn, Emmer und Gerste zurück. Erst durch das Weißbrot, das ab dem 11. Jahrhundert in Mode kam, etablierte sich der Weizen. Heute ist Weizen in Deutschland die am häufigsten angebaute Getreideart und nimmt den größten Anteil der Getreideanbauflächen ein.

Einkorn (Triticum monococcum) ist die ursprünglichste Form des kultivierten Weizens; man findet auch heute noch Wildformen des Einkorns, so dass die Domestizierung mittels menschlicher Auslese klar erscheint. Aus dem Einkorn entwickelte sich durch Bildung eines Additionsbastards mit einem anderen Wildgras (evtl. Aegilops speltoides Tausch, Syn. Triticum speltoides (Tausch) K. Richt.) in vorgeschichtlicher Zeit der tetraploide Emmer (Triticum dicoccum), aus dem später durch Zucht Arten wie Hartweizen und Kamut entstanden.

Der heute vorwiegend angebaute Weichweizen (Triticum aestivum) ist eine jüngere Züchtung und genetisch relativ weit von den in historischen Quellen genannten „Weizen“ entfernt. Der Weizen Roms war Emmer (far). Der moderne Weizen entstand durch die Aufnahme des gesamten Gensatzes des Wildgrases Aegilops tauschii Coss. (Syn. Triticum tauschii (Coss.) Schmalh., Aegilops squarrosa auct.) in den Emmer.

Forschung

Das International Wheat Genome Sequence Consortium rechnet damit, dass bis 2016 eine komplette Genkarte des Weizens zur Verfügung steht. Das Weizengenom umfasst ca. 17 Milliarden Basenpaare und ist damit rund fünfmal so lang wie das des Menschen. Weizenzüchter aus bedeutenden Exportländern erwarten große Fortschritte bei konventionell und gentechnisch erzeugten Sorten, je genauer die Lage und Funktion der einzelnen Gene bekannt ist.<ref name="reuters" /><ref name="wheatgenome" />

Anbau

Datei:Weizenkorn.png
Schematischer Längsschnitt durch ein Weizenkorn
Datei:Stickstoffaufnahme Getreide.svg
Stickstoffgaben werden zu verschiedenen Zeitpunkten benötigt

Weizen stellt an Klima, Boden und Wasserversorgung höhere Ansprüche als andere Getreidearten. Weizen ist an trockene und warme Sommer angepasst. Eine moderne Kreuzung aus Weizen und Roggen, Triticale, erlaubt den Anbau in kühleren Klimazonen.

Winterweizen

In Deutschland wird auf über 90 % der Weizenanbauflächen Winterweizen ausgesät. Winterweizen wird, nach Ende der Keimruhe des Saatguts, im Herbst ausgesät (ab Ende September bis in den Dezember hinein). Abhängig von Höhenlage und Saatzeitpunkt werden ungefähr 280 bis 520 Körner pro m² ausgesät. Aufgrund der großen Bandbreite der Tausendkornmasse des Weizens von unter 40 bis über 60 g ist die Angabe einer durchschnittlichen Saatmenge in kg/ha schwierig, bei einer angestrebten Saatdichte von rund 320 Pflanzen pro m² und einer Tausendkornmasse von 48 g ergäbe sich beispielsweise eine Saatmenge von rechnerisch ca. 154 kg pro Hektar.

Bei Saat in das herbstliche Saatbett ist zu beachten, dass Weizen kein Dunkelkeimer ist, sondern ein lichtneutrales Keimverhalten aufweist. Bei der Saattiefe muss von daher keine besonders große Tiefe gewählt werden, um gute Keimung zu gewährleisten.<ref name="Heyland165" /> Bei feuchtwarmem Boden keimen die Samenkörner schnell und führen in 15–20 Tagen zum Feldaufgang. Die kleinen Pflanzen bilden Nebensprossen (Bestockung) aus und überwintern.

Wie alle Wintergetreidearten benötigt auch Winterweizen zum Abbau der Schosshemmung eine Vernalisation durch Frosttemperaturen. Die Hauptbestockung findet erst im Frühjahr statt und ist stark von Sorte und Pflegemaßnahmen abhängig. Bei später Aussaat, die meistens mit niedrigen Bodentemperaturen verbunden ist, verläuft die Keimung langsamer. Eine Keimung findet allerdings auch noch bei Bodentemperaturen von 2 bis 4 °C statt.<ref name="Heyland317" /> Winterweizen ist daher spätsaatverträglich, die Aussaat somit bis Dezember möglich. Eine späte Aussaat kann aber zu unteroptimalen Ernteerträgen führen und verlangt höhere Saatdichten. Obwohl Weizen (sortenabhängig) bis ca. −20 °C frostresistent ist, bevorzugt er insgesamt ein gemäßigtes Klima.

Im Frühjahr setzt das Streckungswachstum (Schossen) ein und die Blätter entwickeln sich. Am Ende der Streckungsphase ist bereits eine vollständige Ähre mit Ährchen und Blüten vorhanden. Die Ähren schieben nach außen und mit der Blüte ist die Pflanzenentwicklung abgeschlossen. Nach der (Selbst-)Befruchtung entwickeln sich die Körner. Je Pflanze bilden sich zwei bis drei Ähren tragende Halme aus, was etwa 350 bis 700 Halmen je m² entspricht.

In jeder Ähre bilden sich etwa 25 bis 40 Körner aus. Sie bestehen in der Vollreife aus ca. 70 % Stärke, ca. 10–12 % Eiweiß, ca. 2 % Fett und ca. 14 % Wasser. Die Höhe der genannten Inhaltsstoffe hängt von der Sorte, der Düngung und beim Wasser von Luftfeuchtigkeit sowie Regen ab.

Gegen Unkräuter, Schadinsekten, Pilze und übermäßiges Wachstum sind im konventionellen Anbau mehrere Pflanzenschutzanwendungen erforderlich. Für den optimalen Ertrag ist auch eine ausreichende und ausgeglichene Nährstoffversorgung notwendig, wobei insbesondere die Stickstoffdüngung in mehreren Gaben (Portionen) erfolgt.

Die Ernte findet im Hochsommer des auf die Aussaat folgenden Jahres statt. Das Stroh verbleibt gehäckselt auf dem Feld oder es wird als Einstreu für die Tiere zu Ballen gepresst und abgefahren.

Sommerweizen

Sommerweizen wird möglichst frühzeitig im Frühjahr ausgesät; er braucht keine Vegetationsruhephase, muss also nicht vernalisiert werden. Seine Kornerträge liegen in der Regel deutlich unter denen von Winterweizen. Die Körner haben eine glasigere Struktur als Winterweizen, sind aber proteinreicher. Die Sommerweizenproduktion machte in Deutschland im Jahr 2009 mit 0,2 Mio. t lediglich 0,8 % der gesamten Weizenernte aus.

Unter Wechselweizen versteht man einen Sommerweizen, der bereits im Herbst (November/Dezember) des Vorjahres ausgesät werden kann.

Wirtschaftliche Bedeutung

Bedeutung als Grundnahrungsmittel

Datei:Unload wheat by the combine Claas Lexion 584.jpg
Ein Mähdrescher drischt den Weizen, zerkleinert die Spreu und bläst sie über das Feld. Währenddessen wird der gedroschene Weizen bei voller Fahrt auf einen Anhänger umgeladen.
Datei:Reife Weizenaehren.jpg
Reife Weizenähren

Die verschiedenen Arten des Weizens stellten 2013 nach Mais (1,02 Mrd. t pro Jahr) und Reis (746 Mio. t pro Jahr) das am dritthäufigsten angebaute Getreide der Welt dar (713 Mio. t pro Jahr). Die Anbaufläche für Weizen belief sich weltweit auf 218 Millionen Hektar.<ref name="FAO" />

Der durchschnittliche Ertrag lag weltweit bei 32,6 dt/ha, während in Deutschland ca. 80 dt/ha geerntet wurden.<ref name="FAOStat" /> Spitzenwerte liegen bei 120 dt/ha. Diese sind, nach Mais, die zweithöchsten Kornerträge aller Getreidearten. Es werden durchschnittlich 2 dt/ha Saatgut ausgebracht.

Weizen ist für Menschen in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel (Brotgetreide) und hat eine große Bedeutung in der Tiermast. Hartweizen ist besonders für die Herstellung von Teigwaren (Hartweizengrieß) geeignet – wird aber in Deutschland so gut wie nicht angebaut (2009: 62.000 t, dies entspricht lediglich 0,2 % der gesamten Weizenproduktion).

Weizen wird weltweit an Warenterminbörsen gehandelt, unter anderem an der Chicago Board of Trade (CBoT), der Kansas City Board of Trade (KCBOT), der Eurex (Zürich) und der MATIF (Paris).<ref name="Weizenkontraktkurse" /> Die internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) für Weizen im Börsenhandel lautet: US12492G1040.<ref name="BörseFFM" />

Die größten Weizenproduzenten

Datei:Weizenanbaugebiete.jpg
Weizenanbaugebiete

2013 wurden laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO weltweit etwa 713 Mio. t Weizen geerntet.

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die 20 größten Produzenten von Weizen weltweit, die insgesamt 85,1 % der Gesamtmenge produzierten. Außerdem befinden sich in dieser Tabelle Österreich und die Schweiz zum Vergleich.

Die größten Weizenproduzenten weltweit (2013)<ref name="FAOStat" />
Rang Land Menge
(in t)
  Rang Land Menge
(in t)
   1 China VolksrepublikVolksrepublik China Volksrepublik China    121.720.000    13 KasachstanKasachstan Kasachstan    13.940.800
   2 IndienIndien Indien    93.510.000    14 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich    11.921.000
   3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten    57.966.658    15 PolenPolen Polen    9.469.500
   4 RusslandRussland Russland    52.090.797    16 AgyptenÄgypten Ägypten    9.460.200
   5 FrankreichFrankreich Frankreich    38.613.900    17 ArgentinienArgentinien Argentinien    8.024.995
   6 KanadaKanada Kanada    37.529.600    18 SpanienSpanien Spanien    7.597.900
   7 DeutschlandDeutschland Deutschland    25.019.100    19 RumänienRumänien Rumänien    7.296.373
   8 PakistanPakistan Pakistan    24.231.000    20 ItalienItalien Italien    7.009.000
   9 AustralienAustralien Australien    22.855.576    ...
   10 UkraineUkraine Ukraine    22.793.000    43 OsterreichÖsterreich Österreich    1.597.700
   11 TurkeiTürkei Türkei    22.050.000    62 SchweizSchweiz Schweiz    479.659
   12 IranIran Iran    *14.000.000     Welt    713.182.914

* = Inoffizielle Zahl

Siehe auch:

Weizeneiweiß

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Entgegen einer weitverbreiteten Meinung enthält Gluten alle essentiellen Aminosäuren. Allerdings hat es für sich alleine genommen eine geringe biologische Wertigkeit von etwa 55 % des Vollei-Standards. Durch Kombination mit anderen Lebensmitteln, insbesondere mit Hülsenfrüchten, entsteht dagegen ein Gesamteiweiß mit einer sehr hohen biologischen Wertigkeit.

Datei:Gekeimter Weizen BMK.jpg
Gekeimte Weizenkörner

Weizenkeimöl

Weizen enthält (wie oben ersichtlich) nur wenig Fett. Der Ölgehalt der Weizenkeime liegt zwischen 8 und 12 %. Das Öl besteht zu über 60 % aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, davon zu ca. 88 % aus der Omega-6-Fettsäure Linolsäure. Weizenkeimöl hat einen Anteil von 200–300 mg Vitamin E pro 100 g<ref name="Juggernaut" /> und ist damit das Öl mit dem höchsten Gesamt-Gehalt an diesem Vitamin. Das Vitamin E in Weizenkeimöl besteht überwiegend aus α-Tocopherol, mit etwa 1,2 mg/100 g sind auch etwas Tocotrienole enthalten. Weizenkeimöl weist eine geringe Oxidationsstabilität auf.<ref name="Lebensmittel-Lexikon" />

Sonstiges

Literatur

  •  Olaf Christen (Hrsg.): Winterweizen. Das Handbuch für Profis. DLG-Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-7690-0719-0.
  • Elisabeth Schiemann: Weizen, Roggen, Gerste. Systematik, Geschichte und Verwendung. Gustav Fischer, Jena 1948.
  •  Wilfried Seibel (Hrsg.): Warenkunde Getreide – Inhaltsstoffe, Analytik, Reinigung, Trocknung, Lagerung, Vermarktung, Verarbeitung. Agrimedia, Bergen/Dumme 2005, ISBN 3-86037-257-2.
  • Friedrich J. Zeller, Sai L.K. Hsam: Weizen: Grundstoff für die menschliche Ernährung und für industrielle Erzeugnisse. In: Naturwissenschaftliche Rundschau. Band 57, Nr. 8, 2004, ISSN 0028-1050, S. 413–421, Abstract.
  • Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.

Einzelnachweise

<references> <ref name="Grimm">Grimm: Deutsches Wörterbuch (online)</ref> <ref name="Mildenberger">Jörg Mildenberger: Anton Trutmanns 'Arzneibuch. Teil II: Wörterbuch (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 56). Band V, Würzburg 1997, S. 2266.</ref> <ref name="Bundessortenamt">Bundessortenamt (Hrsg.): Beschreibende Sortenliste. Getreide, Mais, Ölfrüchte, Leguminosen (großkörnig), Hackfrüchte (außer Kartoffeln) 2007. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Hannover 2007.</ref> <ref name="Heyland157">Klaus-Ulrich Heyland (Hrsg.): Spezieller Pflanzenbau (= Landwirtschaftliches Lehrbuch. Band 2). 7. völlig neubearb. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 157 ff., insb. S. 161.</ref> <ref name="Heyland165">Klaus-Ulrich Heyland (Hrsg.): Spezieller Pflanzenbau (= Landwirtschaftliches Lehrbuch. Band 2). 7. völlig neubearb. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 165 ff. S. 316 f.</ref> <ref name="Heyland317">Klaus-Ulrich Heyland (Hrsg.): Spezieller Pflanzenbau (= Landwirtschaftliches Lehrbuch. Band 2). 7. völlig neubearb. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 317.</ref> <ref name="Bundessortenamt2010">Bundessortenamt (Hrsg.): Beschreibende Sortenliste. Getreide, Mais, Öl- und Faserpflanzen, Leguminosen, Rüben, Zwischenfrüchte 2010. Hannover 2010, S. 117.</ref> <ref name="Lüning">Jens Lüning: Steinzeitliche Bauern in Deutschland. Die Landwirtschaft im Neolithikum (= Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie. Band 58). Habelt, Bonn 2000, ISBN 3-7749-2953-X, S. 62.</ref> <ref name="reuters">reuters.com: Wheat groups welcome genetic news (engl.)</ref> <ref name="wheatgenome">wheatgenome.org: Significant Work Still Needed to Really Crack Wheat’s Genetic Code (engl.)</ref> <ref name="FAO">Zahlen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO für 2012.</ref> <ref name="FAOStat">FAO, Faostat Statistik der FAO 2013, aufgerufen am 15. Dezember 2014</ref> <ref name="Weizenkontraktkurse">Weizenkontraktkurse MATIF.</ref> <ref name="BörseFFM">Weizenkurs und weitere Daten, Börse Frankfurt.</ref> <ref name="Juggernaut">USDA Analyse von Weizenkeimöl hier online.</ref> <ref name="Lebensmittel-Lexikon">Waldemar Ternes, Alfred Täufel, Lieselotte Tunger, Martin Zobel: Lebensmittel-Lexikon. 4. umfassend überarb. Auflage. Behr, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2.</ref> <ref name="GRIN"> Poaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 1. Januar 2015.</ref> <ref name="WCSP">Rafael Govaerts (Hrsg.): World Checklist of Selected Plant Families. Triticum Royal Botanic Gardens Kew, Zugriff am 5. Januar 2015.</ref> </references>

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Weizen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons Commons: Weizen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien