Ecuador
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden
|
Ecuador (deutsch auch Ekuador; auf Kichwa Ecuador Mamallakta, spanisch República del Ecuador), ist eine Republik im Nordwesten Südamerikas zwischen Kolumbien und Peru und hat etwa 15 Millionen Einwohner. Die im Andenhochland (Sierra) auf 2850 m gelegene Hauptstadt heißt Quito; die größte Stadt Guayaquil liegt in der Pazifikküsten-Ebene (genannt Costa). Das Land ist nach der Äquatorlinie benannt, die durch das Staatsgebiet verläuft, wobei sich der Großteil desselben in der südlichen Hemisphäre befindet. Die zu Ecuador gehörenden Galápagos-Inseln befinden sich zwischen 928 km (kleinste Entfernung) und 1272 km (größte Entfernung) westlich der Küste im Pazifik.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Ecuador liegt im Nordwesten von Südamerika und ist geographisch, topographisch, klimatisch und ethnisch eines der vielfältigsten Länder der Erde. Ecuador grenzt an Kolumbien (590 km), an Peru (1420 km) und an den Pazifischen Ozean. Die gesamte Länge der Landesgrenzen beträgt 2010 Kilometer. Die Landesfläche ist mit 283.561 km2 etwas größer als die von Großbritannien (244.140 km²). Das vom Äquator durchquerte Land lässt sich in vier völlig unterschiedliche geographische Zonen aufteilen:
- der westliche Küstenbereich (Costa) besteht aus Schwemmland und einem niedrigen Küstengebirge und wird durch den Río Guayas dominiert
- die zentrale Andenregion (Sierra) umfasst zwei von starkem Vulkanismus geprägte Gebirgsketten und das Hochtal dazwischen
- das östliche Amazonas-Tiefland (Oriente) beginnt an den Osthängen der Anden und umfasst das dünn besiedelte Amazonasbecken
- die Galápagos-Inseln liegen 1000 km vor der Küste im Pazifik.
Costa
Die Costa (Küste) ist der westliche Teil Ecuadors mit rund 80.000 km² Fläche. Auf diesem gut einem Viertel der Landesfläche leben etwa die Hälfte der Ecuadorianer. Die Costa besteht aus fruchtbaren Schwemmebenen und welligen Hügellandschaften von etwa 500 km Länge und bis zu 200 km Breite. Durch die Costa verläuft das bis zu 800 m hohe Küstengebirge Cordillera Costanera, das in der Provinz Guayas in den Gebirgszug Cordillera Chongón-Colonche übergeht. Die südliche Costa wird durch das Flusssystem des 60 km langen Guayas und dessen Zuflüsse Babahoyo und Daule geprägt, das mit mehr als 36.000 km² größte Wassereinzugssystem der südamerikanischen Pazifikküste.
Das Delta des Río Guayas bildet den größten natürlichen Hafen an Südamerikas Westküste. Die jährliche Abflussmenge des Guayas beträgt mehr als 36 Milliarden Kubikmeter. Weiter nördlich fließen der Esmeraldas, der Cayapas und der Chone in Richtung Pazifik sowie ganz im Süden der Jubones. Klimatisch lässt sich die Costa in zwei Regionen einteilen, deren Grenze etwa bei Manta verläuft: den tropisch-feuchten Norden und den semiariden Süden. Grund für die Teilung ist der antarktische Humboldtstrom, der bei etwa 1 Grad südlicher Breite von der südamerikanischen Küste nach Westen in den Pazifik umlenkt.
Sierra
Die andine Region des Landes heißt Sierra (Gebirge) und ist mehr als 80.000 km² groß. In der Vergangenheit war sie die bevölkerungsreichste Region, heute leben hier 38 % der Ecuadorianer. Die Sierra besteht aus den beiden Gebirgszügen Cordillera Occidental und Cordillera Central (auch: Cordillera Oriental und selten Cordillera Real) sowie dem dazwischen liegenden Hochtal (manchmal altiplano genannt). Die Cordillera Occidental ist generell niedriger, beheimatet aber den mit 6310 m höchsten Berg Ecuadors, den Chimborazo. Der höchste Berg der Cordillera Central ist der fast 5900 m hohe Cotopaxi. Das Hochtal befindet sich auf 1800 bis 3200 m Höhe und ist etwa 500 km lang sowie 20–30 km breit und beheimatet eine Reihe mittelhoher interandiner Berge. Aufgrund des regen Vulkanismus nannte Alexander von Humboldt das Tal „Straße der Vulkane“. Das Hochtal ist durch Bergriegel (nudos) in acht Talkessel (cuencas oder hoyas) unterteilt; andere Autoren zählen bis zu zwölf solcher Kessel.
Mit Ausnahme von Guaranda liegen alle größeren Städte der Region in solchen Talkesseln. Die cuencas sind nach Flüssen und Orten benannt, nämlich (von Nord nach Süd) dem Chota (siehe Chota-Tal), dem Guayllabamba, dem Pastaza, dem Paute, dem Chimbo, dem Ort Girón (bzw. dem Ort und Fluss Yunguilla) und dem Catamayo. Im Guayllabamba-Becken liegt Quito, die am höchsten gelegene Hauptstadt der Welt (vor Sucre in Bolivien). Im Süden Ecuadors sind die zwei Kordilleren weniger eindeutig zu unterscheiden als im Zentrum und im Norden.
Oriente
Im Osten des Landes, dem Oriente (Osten) liegen die Regenwälder des Amazonasbeckens. Die Region ist fast 100.000 km² groß, aber nur äußerst dünn besiedelt. Infolge des 1941/42 verlorenen Krieges gegen Peru musste Ecuador ein 200.000 km² großes Amazonasgebiet (40 % der damaligen Landesfläche) an das südliche Nachbarland abtreten und verlor den Zugang zum Amazonas, allerdings stand dieses Gebiet zuvor niemals unter effektivem staatlichem Einfluss.
Der Oriente lässt sich unterteilen in die dicht bewaldeten Ausläufer der Anden mit den drei Vulkanen Sumaco, Pan de Azúcar und Reventador der Subkordillere Galeras-Napo sowie in die tiefer gelegene (unter 400 m) und flache Amazonasebene. Alle Flüsse des Oriente sind Zuflüsse des Amazonas. Die wichtigsten von ihnen sind der 850 km lange Napo, der Coca, der Pastaza, der Grenzfluss zu Kolumbien Putumayo und der Aguarico. Bei Agoyán bildet der Pastaza den mit 60 Meter Fallhöhe größten Wasserfall Ecuadors. Das Klima der Region ist feucht-heißes tropisches Klima.
Galápagos
Die ca. 1000 km vom Festland entfernt im Pazifik gelegenen Galápagos-Inseln, die offiziell Archipiélago de Colón heißen, bilden die vierte geographische Zone Ecuadors. Ähnlich wie Hawaii sind die Inseln geologisch sehr jung (zwischen 700.000 und 3 Millionen Jahren) und ozeanisch-vulkanischen Ursprungs. Das heißt, sie hatten niemals in ihrer Geschichte Kontakt zum Festland. Die Gesamtfläche der auf 320 km verstreuten Inselgruppe beträgt mehr als 8000 km², von denen über die Hälfte auf die Hauptinsel Isabela entfällt. Im Nordteil der Inseln, genau auf dem Äquator, liegt mit dem Vulkan Wolf (1707 m) auch die höchste Erhebung der Galápagos-Inseln.
Klima
Das Klima Ecuadors ist sehr vielfältig. Geprägt wird das Klima zum einen durch starke regionale Temperaturunterschiede aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen (0 bis über 6000 m). Zum anderen sind die Niederschlagsmengen äußerst unterschiedlich, bedingt durch Unterschiede in der Topographie sowie durch den Humboldtstrom. Aufgrund der Äquatornähe ist die Temperaturverteilung über das Jahr relativ gleichmäßig. Besonders in der Sierra gibt es ausgeprägte Tages-Nacht-Temperaturschwankungen.
Die klimatischen Unterschiede sind selbst innerhalb kurzer Entfernungen deutlich. So ist der Norden der Stadt Quito wesentlich wärmer und trockener als ihr Süden. Auch ist der Gipfel des Illiniza Sur vergletschert, während der benachbarte und praktisch gleich hohe Illiniza Norte meistens schneefrei ist. Entlang des Höhenprofils wird in Ecuador zwischen Tierra Caliente (bis 1000 m), Tierra Templada (bis 2000 m), Tierra Fría (bis 3000 m), Tierra Helada (bis 4800 m) und Tierra Nevada (darüber) unterschieden. Innerhalb der ersten drei dieser Höhensektoren (bis 3000 m) unterscheidet sich das Klima durch sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen, darüber sind alle Regionen niederschlagsreich.
In der nördlichen Küstenregion mit tropischem Monsunklima gibt es eine ausgeprägte Regenzeit von Januar bis Mai. Im Andenhochland gibt es keine ausgeprägte Regenzeit, allerdings gelten die Monate von November bis Mai als die regenreicheren. Die Regenzeiten werden, trotz im Mittel leicht überdurchschnittlicher Temperatur, „Winter“ und die Trockenzeiten „Sommer“ genannt.
Im südlichen Küstenstreifen sind Niederschlagsmengen von weniger als 250 mm pro Jahr vorzufinden. An den Andenwesthängen der Costa kommen bis zu 5000 mm, an den Osthängen des Oriente sogar bis über 6000 mm Niederschlag vor. In der Sierra bekommen die Talkessel lediglich 250–500 mm Niederschlag im Jahr, während Höhenlagen oft auf über 2000 mm kommen. Außer in extremen Höhen über 4800 m fällt der Niederschlag praktisch immer als Regen oder Hagel.<ref name="gomez">Nelson Gómez E.: Nuevo Atlas del Ecuador. Edugquias, Quito 2004, ISBN 9978-89-009-2, S. 28.</ref>
Berge und Vulkanismus
Gipfel | Höhe | Gebirge | Region | Provinz |
---|---|---|---|---|
Chimborazo | 6.310 m | Cordillera Occidental | Sierra | Provinz Chimborazo Chimborazo |
Cotopaxi | 5.897 m | Cordillera Central | Sierra | Provinz Cotopaxi Cotopaxi |
Cayambe | 5.790 m | Cordillera Central | Sierra | Provinz Pichincha Pichincha |
Antisana | 5.758 m | Cordillera Central | Sierra | Provinz Napo Napo |
El Altar | 5.319 m | Cordillera Central | Sierra | Provinz Chimborazo Chimborazo |
Iliniza Sur | 5.263 m | Cordillera Occidental | Sierra | Provinz Cotopaxi Cotopaxi |
Sangay | 5.230 m | Cordillera Central | Sierra | Provinz Morona Santiago Morona Santiago |
Iliniza Norte | 5.116 m | Cordillera Occidental | Sierra | Provinz Pichincha Pichincha |
Tungurahua | 5.023 m | Cordillera Central | Sierra | Provinz Tungurahua Tungurahua |
Carihuairazo | 5.018 m | Cordillera Occidental | Sierra | Provinz Tungurahua Tungurahua |
Reventador | 3.562 m | Cordillera Real | Oriente | Provinz Sucumbíos Sucumbíos |
Die Anden sind durch den Zusammenprall zweier tektonischer Platten entstanden. Die Nazca-Platte schiebt sich von Kolumbien bis nach Patagonien mit etwa neun Zentimeter pro Jahr ostwärts, während die Südamerikanische Platte mit fünf Zentimeter im Jahr nach Westen wandert und sich über die Nazca-Platte schiebt. Die gesamte Andenkordillere ist als Subduktionszone Teil des Pazifischen Feuerrings, deshalb gibt es in Ecuador eine große Zahl aktiver und erloschener Vulkane. Insgesamt wurden 55 Vulkane gezählt, davon werden 18 als aktiv eingestuft.
Dagegen sind Erdbeben seltener und weniger heftig als beispielsweise in Chile. Der einzige noch aktive Vulkan der Cordillera Occidental ist der 4778 m hohe Guagua Pichincha östlich von Quito. Cotopaxi, Tungurahua und Sangay sind die aktiven Vulkane der Cordillera Central. Momentan werden elf Vulkane Ecuadors aktiv überwacht, davon sind der Cotopaxi, der Guagua Pichincha und der Tungurahua als gefährlich eingestuft.
Umwelt- und Naturschutz
Als Land mit großen Flächen tropischen Regenwaldes, durchzogen von den zwei weltweit bedeutenden Biodiversitäts-Hotspots Tumbes-Chocó-Magdalena und Tropical Andes und einer der höchsten Abholzungsraten<ref>Walderhalt und Entwicklung in der Intag-Region, Ecuador. In: geo.de, abgerufen am 17. September 2014.</ref> steht Ecuador im Focus globaler Umweltschutzinteressen. Obwohl der politische Wille zum Schutz der Biosphäre durchaus erkennbar ist, fehlt es wie den meisten Entwicklungsländern an den finanziellen Mitteln und wirksamen Methoden, solche Ziele effektiv umzusetzen. Daher wurde in der Vergangenheit meist den wirtschaftlichen Interessen der Vorrang gegeben, wenn es zu Konflikten zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzung kam.<ref>Daniel Lingenhöhl: ROHSTOFFE. Die nächsten Öl-Krisen. In: spektrum.de, abgerufen am 17. September 2014.</ref>
Seit 2007 macht die ecuadorianische Regierung mit dem Vorschlag Schlagzeilen, auf die Erdölförderung in dem bedeutenden Nationalpark Yasuní (Amazonastiefland) zu verzichten, wenn Sie die Hälfte des zu erwartenden Gewinnes von der Staatengemeinschaft für den Waldschutz bekäme. 2008 wurde dazu vorausschauend das staatliche Waldschutzprogramm "Programa Socio Bosque" (PSB) ins Leben gerufen: Indigenen und afro-ecuadorianischen Gemeinden sowie privaten Waldbesitzern, die sich zu einem langfristigen Waldschutz verpflichten, zahlt der Staat Geld und bietet ihnen somit eine Alternative zur illegalen Holznutzung. Die Nachfrage nach den derzeit auf 20 Jahre abzuschließenden Verträgen ist groß. Seit 2010 zeigen sich erste Erfolge des Appelles an die Weltgemeinschaft: Einige Industriestaaten - darunter Deutschland und Österreich - haben sich bereiterklärt, dem Land im Rahmen des Klimaschutzinstrumentes REDD Geld für den Schutz der Wälder zur Verfügung zu stellen. Daran sind strenge Auflagen gebunden, die Ecuador jedoch bereit ist, zu erfüllen. Im Jahre 2011 konnten mit Mitteln des PSB bereits 600.000 ha Wald geschützt werden, der Bedarf liegt jedoch bei rund 4 Mio. ha.<ref>Informationsbroschüre "Ready for REDD" - REDD-Aktivitäten des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), Stand August 2011 (PDF; 3,1 MB)</ref>
Tier- und Pflanzenwelt
Ecuador gilt als das artenreichste Land der Erde, weil im Verhältnis zur Landesgröße überdurchschnittlich viele Arten existieren. Grund dafür sind die geologischen Gegebenheiten und die Meeresströmungen. Die Anden trennen das Land in verschiedene Faunenzonen. Zusammen mit Kolumbien ist Ecuador das einzige Land in Südamerika, das auch tropischen Regenwald an der Pazifikküste besitzt, die pazifischen Wälder gehören zur Faunenregion des Chocò, dessen Zentrum in Kolumbien liegt. Pflanzen und Tiere im Chocò unterscheiden sich grundlegend von denen der amazonischen Region. So findet sich der große mittelamerikanische oder Bairds-Tapir (bis 300 kg) nur auf der Pazifikseite der Anden. Auch sonst ist Fauna und Flora im Chocò mehr mit Mittelamerika verwandt, weniger mit Amazonien. Bei den Schlangen findet sich z. B. die Büschelbrauen-Otter (Bothriechis schlegeli) nur auf der Pazifikseite. Oberhalb der Wälder findet sich in den Bergen eine spezielle Zone, die sich Paramo nennt. Deren Charakterpflanze sind Riesen-Kreuzkräuter (Espeletia) die lokal "Frailejones" genannt werden. Diese Pflanze hat einen palmenartigen Wuchs und wird bis zu 4 Meter hoch. Im Paramo kann es schneien und in der Nacht fallen die Temperaturen immer unter null Grad, bei warmen Wetter steigen die Temperaturen auf 15 Grad. Es ist die Heimat des seltenen Bergtapirs (Tapirus pinchaque), dessen Weltbestand unter 1.000 Individuen gefallen sein soll; er ist damit seltener als der chinesische Pandabär. Der Bergtapir ist das "Flaggschiff" des Naturschutzes im kontinentalen Ecuador. Daneben finden sich Kondore, Pumas und Brillenbären. Vom Kondor, dem nach dem Albatros zweitgrößten flugfähigen Vogel der Erde, sollen noch an die 100 Exemplare in Ecuador leben. In den tiefen Andentälern und in südlichen Küstenprovinzen findet sich Dornbusch und Trockenvegetation. Typische Tiere dieser Zonen sind Nasenbär, Ozelot und Hirsche. Die Fauna und Flora im Oriente, dem amazonischen Teil Ecuadors, unterscheidet sich nicht grundsätzlich von den Lebewesen in den Urwäldern Perus und Brasiliens. Dort findet sich als dritte Tapirart der Flachland-Tapir. Es sollen noch an die 100 Jaguare existieren, und in den Flüssen finden sich Süßwasser-Delfine. Das seltene Riesen-Gürteltier wird von den indigenen Urwaldbewohnern gejagt, deren Hauptbeute sind allerdings die größeren Affen, wie Brüll- und Klammeraffe.
Die Tierwelt der Galapagos-Inseln ist dagegen artenarm (ein typisches Insel-Phänomen). Dagegen sind die Individuenzahlen der wenigen Arten hoch. Meerechsen, Landleguane und Riesenschildkröten finden sich auf gewissen Inseln in kopfstarken Populationen.
Biosphärenreservate
Die UNESCO hat vier Gebiete Ecuadors zu Biosphärenreservaten erklärt:
- die Galápagos-Inseln, im Pazifischen Ozean ca. 65.000 ha
- den Nationalpark Yasuní im östlichen Oriente, ca. 980.000 ha
- Sumaco, im westlichen Oriente nördlich von Tena, ca. 205.000 ha
- Podocarpus-El Condor, südlich von Loja
Nationalparks
In Ecuador gibt es zwölf Nationalparks,<ref>http://www.goecuador.com/ecuador-general-info/ecuador-national-parks.html</ref> die drei Biosphärenreservate und folgende neun:
- Nationalpark El Cóndor
- Nationalpark Cajas westlich von Cuenca
- Nationalpark Cotopaxi-El Boliche in der Provinz Cotopaxi östlich von Machachi
- Naturreservat Cuyabeno in Sucumbíos östlich von Nueva Loja
- Nationalpark Ilinizas in Cotopaxi westlich von Machachi
- Nationalpark Llanganates zwischen Ambato und Tena
- Nationalpark Machalilla in Manabí bei Puerto López
- Nationalpark Sangay östlich von Ríobamba
- Nationalpark Podocarpus südlich von Loja
Weitere Schutzgebiete
Küstenregion
- Reserva ecológica Cayapas - Mataje
- Reserva ecológica Mache - Chindul
- Reserva ecológica Manglares - Churute
Gebirgsregion
- Reserva ecológica de El Ángel
- Reserva ecológica Cotacachi Cayapas
- Reserva ecológica Cayambe - Coca
- Reserva ecológica Antisana
- Reserva Geobotánica Pululahua
- Reserva ecológica Mindo-Nambillo
- Refugio Silvestre Pasochoa
- Refugio del Chimborazo
- Bosque Petrificado de Puyango
Amazonasregion
- Naturreservat Cuyabeno
- Reserva Biológica Nacional de Limoncocha, in der Sucumbíos-Provinz
Bevölkerung
Ecuador hat 2014 mehr als 15,6 Millionen Einwohner<ref name="test" /> und gehört damit zu den mittelgroßen Staaten Südamerikas. Die Bevölkerung ist weniger als ein Fünftel so groß wie die Deutschlands. Etwa 30 % der Bevölkerung ist unter 15 Jahre und nur etwa 7 % über 65. Der Median liegt bei 26,3 Jahren (in Deutschland bei 45,7). Die Lebenserwartung für Frauen liegt bei 79 Jahren, die für Männer bei 73 Jahren und damit drei Jahre unter der Deutschlands. Die arbeitende Bevölkerung beträgt gut vier Millionen Menschen.
Die Fruchtbarkeitsrate betrug 1969 7 Kinder pro Frau und sank bis 2004 auf 3,3 ab.<ref>Internationaler Währungsfonds, Berechnung Benutzer:Prissantenbär</ref>
(Konsumerpreise)
in % des BIP
An den historischen Wirtschaftsdaten sind die schwersten Wirtschaftskrisen der jüngeren Geschichte gut abzulesen. 1983 sorgte die Schuldenkrise in Lateinamerika für negatives Wachstum, 1986–87 der Zusammenbruch des OPEC-Kartells und der darauf folgende Sturz des Ölpreises. 1999–2000 folgte eine schwere Banken- und Währungskrise. Eine Folge der permanenten Wirtschaftskrisen ist, dass im Jahre 2000 das Pro-Kopf-Einkommen unter dem Niveau von 1980 lag. Der Anteil Ecuadors an der Weltwirtschaftsleistung ist seit 1980 von 1,1 ‰ auf 0,9 ‰ gefallen.<ref name="imf-0"></ref> Die wichtigsten Kraftwerke sind das Werk Amaluza-Talsperre am Río Paute (Wasserkraft, 1100 MW, etwa 60 % der Stromproduktion aus Wasserkraft), Daule Peripa (Wasser, 210 MW), Zevallos (Vap/Gas, 175 MW) und Agoyán (Wasser, 156 MW).<ref name="eoearth">Nelson Gómez E.: Nuevo Atlas del Ecuador. Edugquias, Quito 2004, ISBN 9978-89-009-2, S. 53; Atlas of the Earth</ref>
Der Erdölexport wird über zwei transandine Pipelines abgewickelt. Die Verschiffung erfolgt in der Provinz Esmeraldas im Norden. Die wichtigsten Häfen befinden sich in Guayaquil (Übersee), Manta (Fischerei) und Machala (Bananen).
Kultur
Literatur
Medien
Bis zum 28. November 2007 bestand die Fernsehlandschaft Ecuadors ausnahmslos aus privaten Fernsehstationen, die auch heute noch die bei weitem bekanntesten und meistgesehenen sind. Der bekannteste nationale Fernsehsender ist Ecuavisa, das auch einen internationalen Kanal unterhält, der vor allem in Kabelnetze der USA eingespeist wird.
Am 28. November 2007 nahm Ecuador TV, der erste staatliche Fernsehsender des Landes, seinen Sendebetrieb auf.
Die größten Zeitungen des Landes sind El Universo in Guayaquil und El Comercio in Quito.
Sport
Die ecuadorianische Fußballnationalmannschaft der Herren ist der bedeutendste sportliche Vertreter Ecuadors. Sie konnte sich für die Weltmeisterschaften 2002, 2006 und 2014 qualifizieren. Im Jahr 2006 erreichte die Mannschaft das Achtelfinale.
Der bisher einzige Olympiasieger Ecuadors ist der Geher Jefferson Pérez, der bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta das 20-km-Gehen gewann. Der ecuadorianischen Version der TV-Sendung Unsere Besten zufolge ist Pérez nach Ex-Präsident Eloy Alfaro der „zweitbeste“ Ecuadorianer aller Zeiten.<ref name="periodicopcion">Kritischer Zeitungsartikel aus La Opción</ref>
Die bekanntesten Fußballmannschaften in der Serie A des Landes sind Liga de Quito, die bisher als einziger ecuadorianischer Verein die Copa Libertadores gewinnen konnte, sowie CD El Nacional, Barcelona SC Guayaquil, CS Emelec und Deportivo Quito. Unter den bekanntesten Spielern des Landes sind Edison Méndez von Liga de Quito, Agustín Delgado von CS Emelec, der derzeit vereinslose Iván Kaviedes, Cristian Benítez von Birmingham City und Luis Antonio Valencia, der bei Manchester United spielt. Außerdem hat auch Carlos Gruezo durch seinen Wechsel zum VfB Stuttgart einen höheren Bekanntheitsgrad erlangt.
Feiertage
Datum | Spanischer Name | Deutscher Name |
---|---|---|
1. Januar | Año Nuevo | Neujahr |
Februar | Carnaval | Karneval |
März-April | Jueves Santo | Gründonnerstag |
März-April | Viernes Santo | Karfreitag |
1. Mai | Día del Trabajo | Tag der Arbeit |
24. Mai | Batalla de Pichincha | Schlacht am Pichincha (1822) |
24. Juli | Nacimiento de Simon Bolivar | Geburtstag von Simon Bolivar |
25. Juli | Fundación de Guayaquil | Gründung Guayaquils |
10. August | El primer grito de la Independencia | „Erster Schrei nach Unabhängigkeit“ (1808/09 in Quito) |
9. Oktober | Independencia de Guayaquil | Unabhängigkeit Guayaquils |
2. November | Día de los Difuntos | Allerseelen |
3. November | Independencia de Cuenca | Unabhängigkeit von Cuenca |
6. Dezember | Fundación Quito (Conquista) | Spanische (Neu)Gründung Quitos |
25. Dezember | Navidad | Weihnachten |
31. Dezember | Año viejo (Noche Vieja) | Silvester |
Homosexualität
Homosexualität ist seit 1997 straffrei. Zudem existiert ein Antidiskriminierungsgesetz, seit 2008 besteht auch die gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften.
Siehe auch
Literatur
Allgemein
- Rafael Sevilla, Alberto Acosta (Hrsg.): Ecuador. Welt der Vielfalt. Horlemann, Bad Honnef 2005, ISBN 3-89502-210-1.
- Ecuador. In: Merian. Nr. 1, Jahreszeiten-Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8342-0801-9
- The Ecuador Reader: History, Culture, Politics (Latin America Readers) (Taschenbuch), hrg. von Carlos De La Torre, Steve Striffler und Carlos De La Torre, Duke University Press, 2009, ISBN 0-8223-4374-6.
Geographie
- Volker Feser: Ecuador. Michel Müller, Erlangen 2005, ISBN 3-89953-189-2.
- Nelson Gómez E.: Nuevo Atlas del Ecuador. Eduguias, Quito 2004, ISBN 9978-89-009-2 (spanisch).
- Karl-Dieter Hoffmann: Ecuador. In: Dieter Nohlen und Franz Nuscheler (Hrsg.): Handbuch der Dritten Welt. 2 (Südamerika), J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 1995, ISBN 3-8012-0189-9.
- Günter Schmudlach: Bergführer Ecuador: Wanderungen um Quito, Trekking-Touren, mittlere Bergtouren, Schneeberge, Kletterberge, kombinierte Touren, Dschungelberge. Panico-Alpinverlag, Köngen 2009, ISBN 978-3-926807-82-3.
- David W. Schodt: Ecuador: an Andean enigma. Westview Press, Boulder 1987, ISBN 0-8133-0230-7.
Kultur und Literatur
Klaus Semsch, Ecuador – Land der Vielfalt. Ein kultureller Rundgang, in: Hispanorama 141 (August 2013), Themenschwerpunkt Ecuador, S. 12-19.
Wirtschaftsgeschichte
- David W. Schodt: Ecuador: an Andean enigma. Westview Press, Boulder 1987, ISBN 0-8133-0230-7.
Blumenindustrie
- Larry Sawers: Nontraditional or New traditional Exports: Ecuador’s Flower Boom. In: Latin American Research Review. 40, Nr. 3, Oktober 2005 (http://muse.jhu.edu/login?uri=/journals/latin_american_research_review/v040/40.3sawers.pdf).
- Tanya Korovkin: Cut-Flower Exports, Female Labor, and Community Participation in Highland Ecuador. In: Latin American Perspectives. 30, Nr. 3, Juli 2003, S. 18–42, doi:10.1177/0094582X03030004005.
- Ginger Thimpson: Behind Roses’ Beauty, Poor and Ill Workers. In: New York Times. 13. Februar 2003 (http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9D04EFDF143AF930A25751C0A9659C8B63&sec=health).
Informeller Sektor
- USAid (Hrsg.): Microempresas y Microfinanzas en Ecuador. März 2005 (164 Seiten; spanisch).
Weblinks
- Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in/im Ecuador
- Linkkatalog zum Thema Ecuador bei DMOZ
- Informationszentrum für Reisende
- Statistiken von Unicef zu Ecuador
Einzelnachweise
<references />
13 südamerikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen:
Argentinien |
Bolivien |
Brasilien |
Chile |
Ecuador |
Guyana |
Kolumbien |
Paraguay |
Peru |
Suriname |
Trinidad und Tobago1 |
Uruguay |
Venezuela
Abhängige Gebiete
Falklandinseln |
Französisch-Guayana |
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
1 Wird kulturgeographisch meist Nord- und Mittelamerika zugerechnet.
Antigua und Barbuda | Bolivien | Dominica | Ecuador | Kuba | Nicaragua | St. Vincent und die Grenadinen | Venezuela
Ehemalige Mitglieder: Honduras
Antigua und Barbuda | Argentinien | Bahamas | Barbados | Belize | Bolivien | Brasilien | Chile | Costa Rica | Dominica | Dominikanische Republik | Ecuador | El Salvador | Grenada | Guatemala | Guyana | Haiti | Jamaika | Kanada | Kolumbien | Mexiko | Nicaragua | Panama | Paraguay | Peru | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago | Uruguay | Venezuela | Vereinigte Staaten
Koordinaten: 1° 28′ S, 78° 49′ W{{#coordinates:-1,4652777777778|-78,816666666667|primary
|dim=500000 |globe= |name= |region=EC |type=country }}