Tungurahua
Tungurahua | ||||||
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Der Tungurahua am 28. November 2004 | ||||||
Höhe | 5016 m | |||||
Lage | Ecuador | |||||
Gebirge | Anden | |||||
Dominanz | 23,8 km → El Altar | |||||
Schartenhöhe | 1561 m | |||||
Koordinaten | -78,444722222222|primary | dim=5000 | globe= | name= | region=EC-T | type=mountain
}} |
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Typ | Schichtvulkan | |||||
Letzte Eruption | 2015 (gegenwärtig aktiv seit 1999) | |||||
Erstbesteigung | 1873, Alfons Stübel und Wilhelm Reiß |
Der Tungurahua ist ein aktiver Schichtvulkan, der südöstlich von Ambato am Ostabhang der Anden Ecuadors liegt und das Amazonasgebiet überragt. Der Name stammt wahrscheinlich aus dem Quechua von tunguri = Schlund, rahua = brennen, feuerspeien.
Vulkanische Aktivität
1999 führte eine größere Aktivität zur Evakuierung der an seinem Fuße gelegenen Stadt Baños und ihrer Umgebung, es mussten dabei 22.000 Personen in Sicherheit gebracht werden. Aschewolken stiegen ca. 10 km hoch in die Atmosphäre und bedeckten beim Niederfall mehr als 500 km² Land. Schlammlawinen führten zu Straßenzerstörungen. Seitdem sind kontinuierlich, mal an-, mal abschwellend, Rauchausstöße und kleinere Eruptionen zu verzeichnen. Im Juli 2006 kam es erneut zu starken Rauch- und Ascheausstößen und Eruptionen geringerer Intensität.
In den frühen Morgenstunden des 17. August 2006 zeigte der Vulkan die stärksten Lavaausstöße seit 1999. Fünf Dörfer wurden verschüttet und verbrannt, sechs Menschen aus dem Dorf Palitahua kamen ums Leben, 13 wurden verletzt. Insgesamt 3200 Bewohner der umliegenden Dörfer und der Stadt Baños wurden in Sicherheit gebracht, die Provinzen Tungurahua und Chimborazo wurden für einige Tage zum Katastrophengebiet erklärt.
Am 16. Oktober 2006 spuckte der Vulkan ein weiteres Mal kleinere Lavaströme sowie mehrere Tonnen Asche in bis zu 8 km Höhe. Umliegende Dörfer im Norden mussten erneut evakuiert werden, Tote oder Verletzte waren nicht zu beklagen. <ref>http://www.bbc.com/news/world-latin-america-26901834</ref>
Am 6. Februar 2008 sind nach einem Asche- und Gesteinsregen fast 1500 Menschen aus ihren Häusern geflohen.<ref name="spiegel 7. Februar 2008">Spiegel-Online, „Fünf Tote bei Vulkanausbruch“, 7. Februar 2008</ref> Nach lokalen Medienberichten wurden bei der Eruption mehrere Ortschaften stark beschädigt, mindestens fünf Personen kamen ums Leben. Der Tungurahua spuckte Lava aus, Felsbrocken rollten die Westseite des Bergs hinab, und über dem Vulkan stand eine zehn Kilometer hohe Aschewolke.<ref name="spiegel 7. Februar 2008" /> Der Ascheregen zerstörte nach Behördenangaben 20.000 Hektar Agrarland.<ref>swissinfo, „Mindestens fünf Tote nach Vulkanausbruch in Ecuador“, 7. Februar 2008</ref> Rund 400 an den Hängen des Bergs lebende Familien wurden in Sicherheit gebracht. Ecuadors Präsident Correa rief den Notstand für die Region aus.
Am 22. Mai 2010 brach der Vulkan erneut aus. Die dabei entstandene Aschewolke war über zehn Kilometer hoch. Der Flughafen und alle Schulen der größten Stadt Ecuadors, Guayaquil, wurde geschlossen und mehrere Dörfer evakuiert.<ref>web.de Nach Vulkanausbruch Flughafen gesperrt (4. Juni 2010 18:51 CEST)</ref> Eine erneute eruptive Phase begann am 22. November 2010.<ref>igepn.edu.ec, 27. November 2010: Volcán Tungurahua: Constantes columnas de emisión con moderado contenido de ceniza en dirección Sur Occidente (28. November 2010)</ref>
Am 17. Dezember 2012 brach der Tungurahua erneut aus und eruptierte tonnenweise Asche sowie glühende Gesteinsbrocken.<ref>Tungurahua und Lokon: Ausbruch von Vulkanen in Indonesien und Ecuador. SPIEGEL Online. Abgerufen am 21. Dezember 2012</ref> Die Aschewolke dieses Ausbruchs war rund 7 Kilometer hoch. Die Einwohner der umliegenden Dörfer konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
Am 10. März 2013 brach der Tungurahua erneut aus und schleuderte tonnenweise Asche und glühende Gesteinsbrocken auf umliegende Gebiete. Am 1. bis 3. Februar und 5. April 2014 kam es zu erneuten Eruptionen, bei denen etwa 8 bzw. 10 Kilometer hohe Aschewolken ausgestoßen wurden.<ref>Ecuador's Tungurahua volcano spews lava and rocks. BBC News, 3. Februar 2014, abgerufen am 5. April 2014 (english). </ref> <ref>Ecuador volcano throws up spectacular ash plume. BBC News, 5. April 2014, abgerufen am 5. April 2014 (english). </ref>
Die letzte eruptive Aktivität des Tungurahuas wurde am 11. November 2015 verzeichnet und dauerte mehrere Tage. Die dabei entstandene Aschewolke war bis zu 4.500 Meter hoch.<ref>Una emisión de ceniza de 3 kilómetros se registró en el volcán Tungurahua. El Comercio, 11. November 2015, abgerufen am 24. November 2015 (español). </ref> <ref>Declaran alerta naranja en las zonas de influencia del volcán Tungurahua. El Comercio, 18. November 2015, abgerufen am 24. November 2015 (español). </ref>
Weblinks
- Tungurahua im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- Der Tungurahua bricht aus – Astronomy Picture of the Day vom 18. September 2007.
- spiegel online.de Video Ecuador – Ausnahmezustand nach Vulkanausbruch, Aufruf am 4. Juni 2010 18:55 CEST
- Informationen über den Vulkan auf den Seiten des Instituto Geofisico (spanisch)
- Vulkanasche-Informationen für den Tungurahua des NOAA Satellite Information Service (englisch)
- Ecuador volcano's deadly eruption, BBC News vom 17. August 2006 (englisch)
Einzelnachweise
<references />