Bolivien
Wuliwya Suyu (Aimara) Buliwya Achka Nasyun Mama Llaqta (Quechua) | |||||
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Wahlspruch: La unión es la fuerza (Span. für „Die Einheit ist die Stärke“) | |||||
Amtssprache |
Quechua, Aimara, Guaraní, Spanisch und 33 weitere indigene Sprachen<ref>Nueva Constitución Política del Estado. Bolivien, Oktober 2008, abgerufen am 26. April 2009 (pdf, spanisch): „Folgende indigene Sprachen sind als Amtssprachen anerkannt: Araona, Baure, Bésiro, Canichana, Cavineño, Cayubaba, Chácobo, Chimán, Ese ejja, Guaraní, Pauserna-Guarasug'wä, Guarayu, Itonama, Leco, Machajuyai-Kallawaya, Machineri, Maropa, Mojeño-trinitario, Mojeño-ignaciano, Moré, Mosetén, Movima, Pacawara, Puquina, Quechua, Sirionó, Tacana, Tapiete, Toromona, Uru-chipaya, Weenhayek, Yaminawá, Yuki, Yuracaré und Zamuco.“ </ref> Folgende 33 weitere indigene Sprachen sind als Amtssprachen anerkannt: | ||||
Hauptstadt | Sucre<ref name=aussenamt_de_landerinfo>Länderinformation Bolivien Stand: Oktober 2012. In: www.auswaertiges-amt.de. Auswärtiges Amt, abgerufen am 11. Februar 2013. </ref> | ||||
Regierungssitz | La Paz<ref name=aussenamt_de_landerinfo /> | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Regierungssystem | Präsidialsystem | ||||
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef | Präsident Evo Morales | ||||
Fläche | 1.098.581<ref name=CIAWF>CIA World Factbook, abgerufen am 11. Februar 2015</ref> km² | ||||
Einwohnerzahl | 10.631.486<ref name=CIAWF /> (Juli 2014) | ||||
Bevölkerungsdichte | 10<ref>Gerundet, genauerer Wert 9,68</ref> Einwohner pro km² | ||||
Bruttoinlandsprodukt
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2013<ref>International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2014, abgerufen am 3. Februar 2015</ref>
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Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner | 2.700 US$ (122.) | ||||
Human Development Index | ▲ 0,667 (113.)<ref>Human Development Report Office: Bolivia (Plurinational State of) – Country Profile: Human Development Indicators, abgerufen am 24. Oktober 2014</ref> | ||||
Währung | Boliviano (BOB) | ||||
Unabhängigkeit | 6. August 1825 (von Spanien) | ||||
Nationalhymne | Bolivianos, el hado propicio 140px | ||||
Zeitzone | UTC−4 | ||||
Kfz-Kennzeichen | BOL | ||||
ISO 3166 | BO, BOL, 068 | ||||
Internet-TLD | .bo | ||||
Telefonvorwahl | +591 | ||||
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Bolivien (spanisch Bolivia (PDF)</ref>
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Verkehr
Straße
85 % des gesamten Waren- und Personenverkehrs des Landes spielen sich auf dem zu zwei Dritteln unbefestigten Straßennetz Boliviens ab. Auf dem südamerikanischen Kontinent, der im Vergleich zu anderen Weltregionen einen gravierenden Mangel an Infrastruktur aufweist, nimmt Bolivien damit einen der letzten Plätze bezüglich des Verhältnisses Fläche/Straßenkilometer ein.<ref>Kontinent im Straßen-Notstand – In Südamerika fehlt es an Transportwegen. Armut, Verkehrsunsicherheit und Unterentwicklung sind die Folge. Internetportal Amerika21.de, 16. Juni 2012, abgerufen am 7. Juli 2012. Benjamin Beutler: </ref> Bis 2001 waren nur fünf Prozent der Straßen asphaltiert oder betoniert und die restlichen Straßen geschottert. Mittlerweile wird jedoch der Straßenausbau deutlich vorangetrieben und fast alle Straßen zwischen den großen Städten sind vollständig asphaltiert. Zwischen La Paz und Oruro wurde im Februar 2015 die erste vierspurige Überlandstraße eröffnet. Durch die geographischen Gegebenheiten kommt es jedoch häufig zu Steinabgängen, da viele Strecken, vor allem in den bergigen Regionen, an großen Bergen oder Felsen entlanglaufen. Da das Klima vor allem im Tiefland durch ausgedehnte Regenzeiten gekennzeichnet ist, kann es zu Schlammlawinen kommen oder können Straßen vollständig überflutet werden. Regelmäßig kommt es wegen mangelhafter Straßenqualität zu schweren Verkehrsunfällen.<ref>18 Tote bei Busunglück. Blickpunkt Lateinamerika, 20. April 2012, abgerufen am 7. Juli 2012. </ref> Darüber hinaus ist die Versorgung mit Kraftstoff in vielen Teilen des Landes recht schwierig. So gibt es abseits der großen Städte oftmals nur an wenigen Tagen in der Woche Benzin oder Diesel, wobei oft auch die Abgabemenge limitiert wird. Der nationale Einheitspreis für die beiden verfügbaren Kraftstoffsorten lag im August 2012 für einheimische Fahrzeuge bei 3,73 BOB/Liter bzw. umgerechnet bei ca. 0,43 €/Liter.<ref>Benzinpreise.de. Benzinpreise.de, abgerufen am 26. März 2013. </ref> Da der Kraftstoff staatlich subventioniert ist, wird bei Fahrzeugen mit ausländischem Kennzeichen deutlich mehr verlangt.
Eisenbahn
Das Eisenbahnnetz des Landes umfasst 3.700 km eingleisige Strecken in Meterspur und entspricht noch weniger als das Straßennetz den Anforderungen an ein modernes Schienennetz. Das Schienennetz ist zweigeteilt und gehört zwei Firmen:
- der Empresa Ferroviaria Andina (FCA) auf dem Altiplano mit einem Schienennetz von 2276 km
- der Ferroviaria Oriental S.A. (FOSA) im bolivianischen Tiefland mit 1244 km und Santa Cruz als Drehscheibe.
Binnenschifffahrt
Die Binnenschifffahrt des Landes ist ohne große Ausnahmen im bolivianischen Tiefland tätig, wo die großen Flusssysteme in einer Gesamtlänge von etwa 5.600 km befahrbar sind:
- das Beni-Madre de Dios-Orthon-Flusssystem (etwa 2.700 km)
- das Ichilo-Mamoré-Flusssystem (etwa 2.000 km)
- das Itonomas-Iténez-Flusssystem (etwa 850 km)
- das Paraguay-Paraná-Flusssystem als Zugang zum Atlantik
- der Titicacasee-Frachtverkehr als Zugang zu den peruanischen Häfen am Pazifik
Über vier Binnenhäfen Puerto Aguirre, Puerto Gravetal, Puerto Suárez und Puerto Busch hat Bolivien, über die internationalen Flüsse Paraguay und Parana Zugang zum Atlantik.
Luftverkehr
Der Luftverkehr Boliviens wird von folgenden Fluglinien bedient:
- BOA (Aerolínea Boliviana de Aviación) – staatliche Fluggesellschaft mit Sitz in Cochabamba. Sie nahm im März 2009 den Flugbetrieb auf und bedient in einer Anfangsphase die Städte La Paz, Santa Cruz und Cochabamba. Seit Mitte 2009 werden auch die Städte Sucre, Tarija und Cobija angeflogen. Im März 2010 kam außerdem noch das Ziel Buenos Aires in Argentinien dazu, später auch Madrid und Miami.<ref>Morales inaugura primera aerolínea estatal boliviana. In: teleSUR. 30. März 2009, abgerufen am 31. März 2009 (spanisch). </ref>
- TAM (Transporte Aereo Militar) – eine lokale Fluglinie, vom Militär betrieben, die vor allem schwer erreichbare Teile des Landes bedient.
- AMASZONAS – Eine eher kleine Fluggesellschaft, die mit kleinen Flugzeugen abgelegene Teile des Landes anfliegt.
- EcoJet – 2013 gestartete Fluglinie mit Sitz in Cochabamba, die mittlerweile fast alle Landesteile anfliegt.
- Avianca – eine kolumbianische Airline (auch in der Star Alliance vertreten), die vor allem den südamerikanischen Raum bedient und in Bolivien den Flughafen La Paz-El Alto anfliegt.
Die wichtigsten der 37 bolivianischen Flughäfen sind der Flughafen La Paz, der Flughafen Santa Cruz, der Flughafen Tarija und der Flughafen Cochabamba. Geplant ist ein großer internationaler Flughafen in Sucre.
Nicht mehr aktiv sind die folgenden Fluglinien:
- LAB – Boliviens frühere wichtigste Fluggesellschaft mit Zielen in Süd-, Mittel- und Nordamerika. Nach verschiedenen finanziellen Problemen seit 2006 nicht mehr tätig.
- Aerosur – eine 1992 gegründete Fluglinie, Flüge zu verschiedenen Zielen in Nord-, Mittel-, und Südamerika, später auch nach Europa. Im Jahr 2012 wurde der Betrieb eingestellt.
Raumfahrt
Mit dem Start vom ersten bolivianischen Kommunikationssatellit Tupac Katari am 20. Dezember 2013 vom chinesischen Kosmodrom Xichang ist Bolivien das achte Land in Südamerika mit eigenem Weltraumapparat. Profitieren sollen von der Weltraumtechnik vor allem Bewohner auf dem Land. In entlegenen Gegenden und schwierigem Gelände haben viele Gemeinden weder Telefon, Radio noch Fernsehen. Die Bodenstationen zur Steuerung durch Boliviens Raumfahrtbehörde ABE sind in El Alto bei La Paz und in der Ortschaft La Guardia im Tieflanddepartamento Santa Cruz.
Kultur
Die bolivianische Kultur reflektiert die Vielfalt der 35 Ethnien des Landes, die unter den unterschiedlichsten klimatischen und wirtschaftlichen Bedingungen leben und entsprechend unterschiedliche Mythen, Riten, Textilien, Rhythmen und Tänze entwickelt haben.
Bildung
Im Dezember 2008 erklärte Präsident Morales nach einer dreijährigen Alphabetisierungskampagne, in der etwa 820.000 Menschen lesen und schreiben lernten, das Land für analphabetenfrei, da nunmehr 97 % der Bevölkerung lesen und schreiben könnten. Im Jahr 2001 hatte der Anteil der Analphabeten noch 14 % betragen.<ref>Morales erklärt Analphabetentum für überwunden. In: Der Standard. 21. Dezember 2008, abgerufen am 21. Dezember 2008. </ref>
Medien
In Bolivien garantiert die Verfassung die Pressefreiheit. Da die meisten Medienunternehmen des Landes eher dem liberal-konservativen Spektrum zugeordnet werden können, stehen sie tendenziell in Opposition zur Regierung Morales. Deshalb kommt es gelegentlich zum verbalen Schlagabtausch zwischen Regierungsvertretern und Medien, sodass kritischer Journalismus in sensiblen Bereichen etwas zurückgedrängt wurde. Insgesamt verfügt Bolivien aber weiterhin über eine lebendige Medienlandschaft. In jeder größeren Stadt gibt es mehrere Tageszeitungen und eine Reihe von Lokalrundfunkstationen. Einige Zeitungen und TV-Sender haben auch überregionalen Anspruch, darunter die Blätter La Razon, Página Siete, Los Tiempos, Opinión und El Deber, sowie die Stationen ATB, Unitel und PAT. Charakteristisch ist der rege Einsatz von Reportern, die Vertreter von öffentlichen Institutionen, Parteien, Verbänden usw. zeitnah zu aktuellen Themen befragen. Zeitungen verfügen auch meist über einen mehrseitigen Meinungsteil mit kritischen Stellungnahmen. Der Vertrieb erfolgt überwiegend über Straßenverkäufer, da der Zeitschriftenhandel und das Abonnement nur gering entwickelt sind.
Sehr beliebt bei der Bevölkerung sind informative Journale im Fernsehen, die täglich zur Mittagszeit oder am abends umfangreich über das Lokalgeschehen berichten. Eine ähnliche Funktion übernehmen auch häufig Radiosender. Staatsmedien spielen eher eine untergeordnete Rolle. Neben dem Internetportal abi.bo sind hier der TV-Sender Bolivia TV und die Zeitung Cambio zu nennen. Diese Medien berichten vorwiegend über die Regierungsarbeit und informieren über soziale Programme, bemühen sich aber beispielsweise auch, die Integration der Regionen und Volksgruppen zu fördern, indem die Vielfalt des Landes und die Traditionen positiv dargestellt werden. Außerdem werden lokale Radiosender in diversen Landessprachen betrieben.
Die Schwerpunkt der Musikauswahl der meisten bolivianischen Radiosender ist häufig lokal ausgerichtet. US-amerikanische oder gar europäische Musik wird von der breiten Bevölkerung nur in geringem Maße gehört. Auch Salsa spielt nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr sind es zum einen die lateinamerikanischen Klassiker zwischen Mexiko und Argentinien und zum anderen aktuelle Latin Pop-Musik oder den in den jeweiligen Regionen bevorzugten Rhythmen, die am meisten gespielt und gehört werden. Folklore hat seinen festen Platz bei großen Bevölkerungsschichten.
Auf Partys und in Discos wird hingegen regelmäßig ein vielfältigeres Spektrum gespielt. Eurodance, Modern Talking und Michael Jackson gehören hier beispielsweise immer wieder dazu.
Als bedeutendster Filmregisseur Boliviens gilt Jorge Sanjinés.
Sport
Spitzensport
Fußball ist die beliebteste Sportart Boliviens, wobei die bolivianische Nationalmannschaft traditionell zu den schwächeren Fußballmannschaften Südamerikas gehört. Bolivien hat bisher an drei Fußballweltmeisterschaftsendrunden teilgenommen, schied aber jeweils in der Vorrunde aus – zuletzt 1994. Bei den Weltmeisterschaften 2010 und 2014 schied das Team bereits in den jeweiligen Qualifikationsrunden aus. Die bisher größten Erfolge der Nationalmannschaft waren der Sieg bei der Copa América 1963 im eigenen Land, der zweite Platz 1997 ebenfalls im eigenen Land und ein 6:1 gegen Argentinien am 1. April 2009 in der Qualifikation für die WM 2010.
Der erste Fußballverein wurde 1886 in Oruro mit dem Klub Oruro Royal gegründet. Die stärksten Vereine sind derzeit:
- Club San José und Oruro Royal aus Oruro
- Club Bolívar und The Strongest aus La Paz
- Club Jorge Wilstermann und Club Aurora aus Cochabamba
- Club Blooming und Oriente Petrolero aus Santa Cruz
Stärkste Spieler sind gegenwärtig die Stürmer José Alfredo Castillo vom brasilianischen Verein Atlético Mineiro, Marcelo Moreno von Grêmio Porto Alegre und Juan Carlos Arce von Corinthians São Paulo. In Europa spielen Ronald Garcia (Aris Saloniki) sowie Juan Manuel Peña (Celta Vigo).
In den USA wurde der bolivianische Spieler Marco Etcheverry zur Jahrhundertmannschaft der Major League Soccer (MLS) einberufen, und der Stürmer Jaime Moreno von D.C. United wurde 2006 Torschützenkönig der MLS.
Für Aufsehen gesorgt hat auch die Fußballakademie von „Tahuichi“. Im Jahr 1978 gegründet, gelang den Spielern der Akademie der Sieg bei der U-16-Südamerikameisterschaft 1986, viele Akteure nahmen dann auch bei der WM 1994 teil. Bolivien zählte damals zu den besten Mannschaften Südamerikas, einige Spieler wie Erwin Sánchez schafften den Sprung nach Europa oder in die USA. Diese Spielergeneration ist aber seit der Qualifikation zur WM 2006 nicht mehr aktiv.
Seit 1995 gibt es auch eine bolivianische Fußballnationalmannschaft der Frauen.
Neben Fußball ist auch Racquetball sehr beliebt. Die bolivianischen Nationalmannschaften der Männer und der Frauen gehören mittlerweile zu den besten der Welt. Bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2008 gelang es der männlichen Auswahl den vierten Platz zu belegen, während die Frauen den zweiten Platz belegten. Seit den 1990er-Jahren sind die Mannschaften unter den besten zehn platziert.<ref>IRF World Championships. In: International Racquetball Federation. Abgerufen am 7. März 2009. </ref>
Andere beliebte Sportarten sind Alpinismus, Automobilsport, Basketball, Volleyball, Mountainbiken und Straßenradsport (Bolivienrundfahrt).
Bolivien hat bisher 13-mal an den Olympischen Sommerspielen teilgenommen, zuletzt in London mit acht Athleten, konnte bisher aber noch keine Medaille gewinnen. An den Winterspielen nahm Bolivien bisher fünfmal teil, zuletzt 1992, aber bisher ohne Erfolg.
Breitensport
Die Regierung Morales hat die allgemeine Förderung des Sports zu einer Priorität gemacht. So wurden in den letzten Jahren im ganzen Land hunderte Sportplätze gebaut, darunter unter Anderem kleine Basketball- und Futsal-Felder, überdachte Plätze, große Kunstrasenplätze und Sporthallen mit Zuschauerrängen. Selbst abgelegene kleinere Orte und Außenbezirke der Städte verfügen daher heute in der Regel über ein solches Angebot. Häufig werden auch Trainingsleiter vom Staat bezahlt, welche die Kinder der Anwohner kostenlos betreuen. Entsprechend spielt auch in der Schule der Sport eine große Rolle. Schulmannschaften in diversen Ballsportarten, der Leichtathletik und anderen Disziplinen treten regelmäßig in regionalen oder auch landesweiten Turnieren gegeneinander an. Daneben sind für Individualsportler zum Teil auch Trimm-Dich-Pfade und Radwege angelegt worden, wobei diese Angebote noch relativ gering sind.
Siehe auch
Literatur
- Benjamin Beutler: Das weiße Gold der Zukunft. Bolivien und das Lithium. Rotbuch Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86789-126-4.
- Erich Riedler: Bolivien unter Evo Morales – Neuanfang oder Altes in neuer Verpackung? Baden-Baden 2011. ISBN 978-3-8329-6930-1.
- Judith Grümmer, Max Steiner (Hrsg.): Mosaico Boliviano – Bolivien in Reportagen, Interviews und Momentaufnahmen. Sucre/Köln 2011. ISBN 978-3-00-033447-4. Mit Beiträgen von Judith Grümmer, Max Steiner, Franziska Becker, Edwin Bustamante, aktuellen und ehemaligen Freiwilligen aus Bolivien uvm.
- Robert Lessmann: Das neue Bolivien. Evo Morales und seine demokratische Revolution. Rotpunktverl., Zürich 2010, ISBN 978-3-85869-403-4.
- Peter Gärtner, Monika Grabow, Muruchi Poma, Florian Quitzsch, Sven Schaller, Gabriele Töpferwein (Hrsg.): Bolivien im Umbruch: Der schwierige Weg der Neugründung. GNN Schkeuditz, Leipzig 2010, ISBN 978-3-89819-352-8.
- Thomas Jäger (Hrsg.): Bolivien. Staatszerfall als Kollateralschaden. Wiesbaden 2009. ISBN 978-3-531-16890-6.
- Johannes Rhomberg (2007): Zur Instrumentalisierung der Ethnie am Beispiel Boliviens – Die Architektur eines konstruierten Antagonismus, Wien, Universität Wien
- Thomas Fritz (2006): „Die Plünderung ist vorbei“. Boliviens Nationalisierung der Öl- und Gasindustrie. Hrsg. v. FDCL. Online verfügbar in: http://www.fdcl-berlin.de/index.php?id=728
- Johannes Winter (2006): Bolivien – Armut schweißt zusammen. Ansätze für ein interkulturelles Zusammenleben jenseits aller Fragmentierung. In: eins – Entwicklungspolitik Information Nord-Süd, H. 11–12 (Juni), S. 42–45, 2006. Online verfügbar in: http://www.ssoar.info/ssoar/GetDocument/?resid=763
- Yesko Quiroga (2006): Revolution in der Demokratie. In: Institut für Ibero-Amerikakunde (Hrsg.), Lateinamerika Analysen, Jg. 14, H. 2, S. 75–111. Hamburg.
- Johannes Winter (2006): Regionalentwicklung durch Agrarkolonisation? Erfahrungen aus Bolivien. In: Bolivia – Berichte und Analysen, Nr. 146, S. 42–45. Online verfügbar in: http://www.wiso.uni-koeln.de/wigeo/pdf/Winter/WinterJ_BoliviaInfo_2006.pdf
- Tangmar Marmon (2005): Bolivien hat die Wahl: Welchen Weg wird der neue Präsident einschlagen? In: Brennpunkt Lateinamerika 23/2005. Online verfügbar in: https://opac.giga-hamburg.de/brennpunkt_la/bpk0523.pdf
- Johannes Winter und André Scharmanski (2005): Sind die Andenstaaten unregierbar? Ursachen der politischen Krise in Bolivien, Ecuador und Peru. In: Zeitschrift Entwicklungspolitik 14/2005, S. 30–34. Online verfügbar in: http://www.wiso.uni-koeln.de/wigeo/veroeff/EP%2014-2005_Winter.pdf
- Johannes Winter (2005): „Integrationsprozesse im ländlichen Bolivien“, CeLA Münster, 2005. In: http://edoc.hu-berlin.de/evifa/documents/books/reGqGuZmB5ZRs/PDF/20tjcDitGRVko.pdf
- Detlef Nolte (2005): Lateinamerika: Politische Institutionen in der Krise? In: Brennpunkt Lateinamerika, Nr. 8, April 2005
- Robert Lessmann: „Zum Beispiel: Bolivien“, Lamuv Göttingen, 2004.
- Robert Lessmann: Bolivien: Zwischen Modellfall und Unregierbarkeit. In: Thomas Jäger (Hrsg.): Bolivien. Staatszerfall als Kollateralschaden. Wiesbaden 2009. ISBN 978-3-531-16890-6. S. 37–64.
- Simón Ramírez Voltaire (2004): „Neue demokratische Formen in Bolivien? Von der dezentralen Rebellion zur Neugründung der Republik“. In: Kaltmeier, Olaf/Tuider, Elisabeth/Kastner, Jens: „Neoliberalismus – Autonomie – Widerstand. Soziale Bewegungen in Lateinamerika“, Münster.
- Herbert S. Klein (2003): „A Concise History of Bolivia“, Cambridge.
- Hella Schlumberger (1985): Bolivien, schwankende Wiege der Freiheit:Land zwischen Kokainmilitärs und Demokraten, Bund-Verlag, Köln
- Hella Braune und Frank Semper (2010): Nah Dran Bolivien, Hamburg. http://www.sebra.de
- Moema Viezzer (1983): „Wenn man mir erlaubt zu sprechen“, Lamuv Göttingen.
- Jorge Sanjininés und Oscar Zambrano (1976): „Kino für das Volk – die bolivianische Erfahrung“ in: Peter B. Schumann (Hrsg.), „Kino und Kampf in Lateinamerika. Zur Theorie und Praxis des politischen Kinos“, München und Wien: Carl Hanser, S. 144–167
Einzelnachweise
<references />
Weblinks
- Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in/im Bolivien
- Linkkatalog zum Thema Bolivien bei DMOZ
- Website der bolivianischen Botschaft
- Bolivien: Aufstieg und Erosion eines Hegemonieprojekts (PDF; 517 kB), GIGA Focus 3/2012
- Mosaico Boliviano mit Informationen zu Bolivien, Freiwilligenarbeit und zum Buch
- Bolivien im Umbruch – Dossier mit Analysen zur aktuellen und historischen Entwicklung Boliviens
- Bolivien: Ein neues Paradigma? – Informationen zu Verfassung, Rechtsstaat und indigenem Recht (VIDC news 16/2011)
- Lynchjustiz in Bolivien (Die Welt) Auswirkung der neuen Verfassung auf Rechtssystem
- Wo Lynchjustiz nicht legal ist (Lateinamerika Nachrichten 429 – März 2010)
- Die Verteilung der natürlichen Ressourcen Boliviens und die Autonomiekonflikte – Dossier
- Virtueller Reiseführer Bolivien
- Vamos Juntos Freundeskreis Deutschland-Bolivien e. V.
- NUEVA CONSTITUCIÓN POLÍTICA DEL ESTADO – Text der neuen Verfassung (span.)
13 südamerikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen:
Argentinien |
Bolivien |
Brasilien |
Chile |
Ecuador |
Guyana |
Kolumbien |
Paraguay |
Peru |
Suriname |
Trinidad und Tobago1 |
Uruguay |
Venezuela
Abhängige Gebiete
Falklandinseln |
Französisch-Guayana |
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1 Wird kulturgeographisch meist Nord- und Mittelamerika zugerechnet.
Antigua und Barbuda | Argentinien | Bahamas | Barbados | Belize | Bolivien | Brasilien | Chile | Costa Rica | Dominica | Dominikanische Republik | Ecuador | El Salvador | Grenada | Guatemala | Guyana | Haiti | Jamaika | Kanada | Kolumbien | Mexiko | Nicaragua | Panama | Paraguay | Peru | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago | Uruguay | Venezuela | Vereinigte Staaten
Antigua und Barbuda | Bolivien | Dominica | Ecuador | Kuba | Nicaragua | St. Vincent und die Grenadinen | Venezuela
Ehemalige Mitglieder: Honduras
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