Vietnam


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25px Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Vietnam (Begriffsklärung) aufgeführt.
Cộng hoà Xã hội Chủ nghĩa Việt Nam
Sozialistische Republik Vietnam
Flagge Emblem
Wahlspruch: Độc lập, Tự do, Hạnh phúc
(Unabhängigkeit, Freiheit, Glück)
Amtssprache Vietnamesisch
Hauptstadt Hanoi
Staatsform Volksrepublik
Regierungssystem Sozialistisches Einparteiensystem
Staatsoberhaupt Präsident
Trương Tấn Sang
Regierungschef Premierminister
Nguyễn Tấn Dũng
Fläche 331.690 <ref>http://www.vietnam.gov.vn/portal/page/portal/English/TheSocialistRepublicOfVietnam/AboutVietnam/AboutVietnamDetail?categoryId=10000103&articleId=10000505</ref> km²
Einwohnerzahl 93.421.835 (Stand: Juli 2014)<ref name="CIA">Vietnam. In: The World Factbook. CIA, 20. Juni 2014, abgerufen am 7. Februar 2015.</ref>
Bevölkerungsdichte 282 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung 1,15 % pro Jahr
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2011<ref>World Economic Outlook Database, April 2012 des Internationalen Währungsfonds</ref>
  • $ 122,7 Milliarden (58.)
  • $ 299,9 Milliarden (41.)
  • $ 1.374 (139.)
  • $ 3.359 (130.)
Human Development Index 0,638 (121.)<ref>Human Development Report Office: Viet Nam – Country Profile: Human Development Indicators, abgerufen am 24. Oktober 2014</ref>
Währung Đồng (VND)
Unabhängigkeit von Frankreich am 2. September 1945 erklärt, 1954 anerkannt
Nationalhymne Tiến Quân Ca
noicon
Nationalfeiertag 2. September
Zeitzone UTC+7
Kfz-Kennzeichen VN
ISO 3166 VN, VNM, 704
Internet-TLD .vn
Telefonvorwahl +84

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Hanoi

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Ho-Chi-Minh-Stadt

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Cần Thơ

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Đà Nẵng

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Hải Phòng

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Điện Biên Phủ

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Nha Trang

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Huế

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Quy Nhơn

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Lào Cai

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Buôn Ma Thuột

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Biên Hòa

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Vũng Tàu

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Vinh

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Cà Mau

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Đà Lạt

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Phan-xi-păng

Vietnam (vietnamesisch Việt Nam </ref>

Der von den französischen Kolonialherren in Vietnam eingeführte Kaffeeanbau hat sich in den letzten 25 Jahren rasant entwickelt, von einer Anbaufläche von 22.000 Hektar 1980 auf heute eine halbe Million Hektar. Damit ist Vietnam hinter Brasilien der weltweit zweitgrößte Kaffeeproduzent geworden.<ref>Chris Summers: How Vietnam became a coffee giant. BBC News, 25. Januar 2014, abgerufen am 25. Januar 2014 (english).</ref> Auslöser für diese Entwicklung war die DDR. Wegen der in den 1980er Jahren stetig gestiegenen Preise für Rohkaffee und dem immensen Bedarf der DDR an diesem wurde ein Ausweg aus dem Problem gesucht, wertvolle harte Währung für Kaffee ausgeben zu müssen. Das damalige sozialistische Bruderland Vietnam bietet gute klimatische Voraussetzungen für den Kaffeeanbau in mittlerweile auch weltmarktfähiger Qualität. Eines der Zentren des vietnamesischen Kaffeeanbaus ist die südliche Hochland-Provinz Dak Lak (durchschnittlich bei einer Höhe von 600 m).

Rohstoffe und Energie

Siehe auch: Vinacomin

Vietnam verfügt über Erdölreserven, die auf 270 bis 500 Millionen Tonnen geschätzt werden.<ref name="libco" /> 2004 wurden mehr als 400.000 Barrel täglich gefördert, der Peak dürfte aber schon überschritten sein.<ref name="libco" /> Vietnam verfügt bis heute über keine nennenswerten Raffineriekapazitäten und muss daher Rohöl exportieren und Ölprodukte importieren. Drei Anlagen zur Raffinierung von Erdöl sind jedoch im Bau. In Vietnam gibt es weiterhin große Vorkommen von Anthrazitkohle (Reserven von 3.116 Mt)<ref name=bgr>BGR: Energiestudie 2014</ref> und Erdgas sowie Antimon, Bauxit, Chrom, Gold, Eisen, Phosphaten, Zinn und Zink.

2014 war Vietnam mit 41 Mio. t weltweit dreizehntgrößter Steinkohleförderer.<ref name=bgr />

2005 wurden in Vietnam 51,33 Milliarden Kilowattstunden elektrischer Energie erzeugt, wohingegen es zehn Jahre zuvor nur 14,31 Milliarden waren. 21,24 Milliarden davon entfielen auf Wasserkraft, der Rest auf Wärmekraft.<ref>Energy Information Administration abgerufen am 30. November 2008</ref>

Industrie

Die Industrie trug 2007 42 % zum BIP bei und ist Hauptsäule des Wirtschaftswachstums des Landes mit 10,6 % Zuwachs in diesem Jahr. Der wichtigste Industriezweig ist die Herstellung von Textilien und Schuhen, daneben sind die Herstellung von Zement, Stahl und die Montage von Automobilen bedeutend.<ref name="bfai2007" /> Etwa 40 % der Industriebetriebe Vietnams befinden sich nach wie vor in staatlicher Hand und mindestens ein Viertel davon arbeitet defizitär; trotzdem hat die Regierung 2002 beschlossen, dass alle Betriebe, die in sensitiven Bereichen tätig sind, zu 100 % unter staatlicher Kontrolle bleiben.<ref name="bfai2007" /> Die vietnamesischen Betriebe sind in der Regel sehr klein und kapitalschwach. Es wird erwartet, dass viele davon die schnell fortschreitende wirtschaftliche Öffnung Vietnams nicht überleben werden.<ref name="bfai2007" />

Wirtschaftsstruktur

Datei:Landscape in Sa Pa (Vietnam).jpg
Terrassenfeldbau in Nordvietnam

Vor der Einführung von Đổi mới waren private Unternehmen, abhängig vom Wirtschaftssektor, entweder verboten oder vernachlässigbar. Nur Familienbetriebe waren legal. Einige Zeit nach dem Beginn der Reformen, im Jahr 2002, betrug der Anteil des privaten Sektors am BIP etwa 40 %, wobei der Anteil in der Landwirtschaft besonders hoch war und der Anteil an der Industrieproduktion etwa ein Drittel ausmachte.

Die Asienkrise 1998 hat auch Vietnam stark getroffen und das Wirtschaftswachstum (2001: etwa 5 %) sowie das Interesse ausländischer Investoren hatten zwischenzeitlich merklich nachgelassen. Die Regierung muss nun eine Reihe von Reformen umsetzen, um der Wirtschaft weiterhin ein starkes Wachstum zu ermöglichen. Dies beinhaltet vor allem eine Reform der Rechtsordnung, denn rechtliche Unsicherheit schreckt viele potentielle Investoren ab. Ebenso ist die Frage von Eigentum an Grund und Boden nicht restlos geklärt und die Unmöglichkeit, landwirtschaftliche Flächen in Industrieflächen umzuwidmen, hat dazu geführt, dass die Preise für Industrieland jene in Japan zeitweise überstiegen.

Die staatlichen Unternehmen stellen für die vietnamesische Wirtschaft ein Problem dar: sie sind meist unrentabel, international nicht konkurrenzfähig und haben eine hohe Menge an Krediten, die sie wahrscheinlich nicht zurückzahlen werden können und damit das ganze Bankensystem bedrohen. Eine Anzahl von Staatsbetrieben wurde bereits mit anderen Staatsbetrieben fusioniert, oder geschlossen. Der Prozess läuft aber wegen der sozialen Auswirkungen (Arbeitslosigkeit) recht schleppend.

Die Wirtschaft ist durch einen starken Unterschied zwischen dem Norden und dem Süden geprägt, wobei die Wirtschaft im Süden bedeutend dynamischer ist als im Norden. Dies wird meist damit begründet, dass die strategische Lage des Südens besser ist und dass dort Đổi mới – aufgrund der kürzer zurückliegenden Erfahrung mit den Marktmechanismen – schneller gegriffen hat als im Norden.

Die Inflation, die in den 1980er Jahren ein großes Problem darstellte, ist mittlerweile unter Kontrolle. Als Erinnerung an die Inflation bleiben astronomisch wirkende Preise mit vielen Nullen. Es gibt Scheine von 500 bis 500.000 Dong Nennbetrag und mittlerweile auch Münzen ab 500 Dong. 2006 war ein Euro etwa 20.000 Dong wert, so dass es normal ist, dass man es bei großen Beträgen mit Bündeln, in Geschäften und Banken bei der Abrechnung auch mit Säcken von Papiergeld zu tun hat.

Außenwirtschaft

Datei:Ölverbrauch Südostasiens ohne Singapure.jpg
Täglicher Ölverbrauch einiger Länder in Südostasien, Liter pro Tag/Einwohner

Vietnams Außenhandel hat sich in den Jahren seit seiner Integration in die Weltwirtschaft rasant entwickelt und die vietnamesische Volkswirtschaft hat einen Offenheitsgrad erreicht, der etwa dem Thailands entspricht. 2007 wurden Waren im Wert von 48,2 Milliarden US-Dollar exportiert, was gegenüber 2006 einer Steigerung von 21,5 % entspricht. Mitursächlich hierfür war der WTO-Beitritt. Wichtigste Exportprodukte sind Rohöl, Güter der Leichtindustrie, wie etwa Textilien, Schuhe oder Elektro- und Elektronikgeräte, Holzprodukte und landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Meeresfrüchte, Fisch, Reis und Kaffee. Im Jahr 2008 war Vietnam der zweitgrößte Kaffeeproduzent der Welt. Hauptabnehmer für vietnamesische Erzeugnisse sind die USA, die EU-Länder, Japan und die anderen ASEAN-Staaten.<ref name="bfai2007" />

Vietnams Importe machten 2007 einen Wert von 60,8 Milliarden US-Dollar aus, sie stiegen gegenüber 2006 um 35,5 %. Importiert werden vor allem Maschinen und Fahrzeuge, Erdölprodukte, Eisen und Stahl, Textil- und Ledermaterialien sowie Computer und IT-Ausrüstungen. Die wichtigsten Lieferanten sind die VR China, die anderen ASEAN-Staaten, die EU und Japan. Die USA spielen als Lieferanten für Vietnam eine nur sehr untergeordnete Rolle.<ref name="bfai2007" />

Vietnam hat ein relativ hohes Handelsbilanzdefizit, das durch die Einnahmen aus dem Tourismus, durch Zuflüsse von ausländischen Direktinvestitionen, Entwicklungshilfe (2007: 5,4 Milliarden US-Dollar) und Überweisungen von Auslandsvietnamesen (2007: mehr als 5,5 Milliarden US-Dollar) ausgeglichen wird. Deshalb sind Leistungs- und Zahlungsbilanz unter Kontrolle.<ref name="bfai2007" />

Die Auslandsverschuldung ist mit etwa 16,6 Milliarden US-Dollar bzw. 37 % des BIP (2005) relativ niedrig.<ref name="libco" /> Dies liegt vor allem daran, dass Vietnam bis 1993 fast keine Kredite aus dem westlichen Ausland bekommen konnte.

Die vietnamesische Währung ist inoffiziell an den US-Dollar gekoppelt (Crawling Peg).

Tourismus

Datei:Langco.jpg
Lăng Cô-Strand in Huế
Hauptartikel: Tourismus in Vietnam

In Europa wurde Vietnam eher mit Vietnamkrieg, Kommunismus und Armut assoziiert und zählte zunächst nicht zu den klassischen Urlaubsländern. Bis vor wenigen Jahren wurde Vietnam deshalb fast ausschließlich von Leuten besucht, die sich für die Kultur interessieren, Abenteuer erleben wollten oder mit dem Land nach dem Vietnamkrieg in der einen oder anderen Art emotional verbunden waren.

Seit etwa 1999 erlebt Vietnam jedoch einen Boom im Tourismus. Neben Studienreisenden kommen auch immer mehr Rucksack-, Pauschal- und Badetouristen, letztere vor allem aus anderen asiatischen Ländern. Dies beruht z. T. auf einem „Ausweich-Effekt“, der mit der anhaltenden Gewalt und den Terroranschlägen auf den Philippinen und in Indonesien begründet ist, wohingegen Vietnam ein sicheres Land mit niedriger Kriminalität ist.<ref>http://www.controlrisks.com/webcasts/studio/2014-GENERAL/RiskMap-2015/RiskMap_Map_2015_UK_WEB.pdf</ref> Mittlerweile fahren auch Kreuzfahrtschiffe vietnamesische Häfen an bzw. ankern vor der Küste und bieten Tagesausflüge nach Ho-Chi-Minh-Stadt, Nha Trang, Đà Nẵng oder Huế an.

In den letzten Jahren wurden in einigen Fischerdörfern eilig einige internationale Hotels und Resorts hochgezogen, Restaurants für Ausländer eröffnet und der Aufbau einer touristischen Infrastruktur in Angriff genommen. Mehrere hunderttausend Menschen sind bereits im Tourismus beschäftigt.

Wirtschaftskennzahlen

Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:

Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real
in % gegenüber dem Vorjahr
Jahr 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Veränderung in % gg. Vj. 5,8 4,8 6,8 6,9 7,1 7,3 7,8 8,4 8,2 8,5 6,2 ~5,2 ~6,0
Quelle: gtai<ref name="Bfai">Entwicklung des BIP von Vietnam Wirtschaftsdaten kompakt – Vietnam, gtai, 2009</ref> ~ = geschätzt
Entwicklung des BIP (nominal)
absolut (in Mrd. US$) je Einwohner (in Tsd. US$)
Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 Jahr 2003 2004 2005 2006 2007
BIP in Mrd. US$ 39,5 45,3 50,9 61,0 71,8 BIP je Einw.
(in Tsd. US$)
0,49 0,55 0,62 0,72 0,84
Quelle: bfai<ref name="Bfai" />
Entwicklung der Inflationsrate Entwicklung des Haushaltssaldos
in % gegenüber dem Vorjahr in % des BIP
(„minus“ = Defizit im Staatshaushalt)
Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Inflationsrate 3,2 7,7 8,0 6,3 12,6 22,0 ~7,0 Haushaltssaldo -4,8 -4,9 -4,8 -1,2 -5,5 -5,0 ~6,9
Quelle: bfai<ref name="Bfai" /> ~ = geschätzt
Haupthandelspartner (2005)
Ausfuhr (in %) nach Einfuhr (in %) von
USA 18,3 VR China (einschl. Hongkong) 19,0
EU 16,1 Korea (Rep.) 14,6
Japan 13,7 Singapur 12,7
China 9,0 Taiwan 11,7
Australien 8,0 Japan 11,1
Singapur 5,6 EU 6,8
Malaysia 2,8 Thailand 6,5
sonstige Länder 26,5 sonstige Länder 17,7
Quelle: bfai<ref name="Bfai" />
Hauptprodukte des Außenhandels (2005)
Ausfuhrgüter (Anteil in %) Einfuhrgüter (Anteil in %)
Rohöl 21,5 Maschinen u. Ausrüstungen 16,4
Textilien u. Bekleidung 16,5 Kraftstoffe 11,1
Schuhe 10,0 Eisen und Stahl 8,1
Quelle: bfai<ref name="Bfai" />
Entwicklung des Außenhandels
in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
2003 2004 2005 2006
Mrd. US$  % gg. Vj. Mrd. US$  % gg. Vj. Mrd. US$  % gg. Vj. Mrd. US$
(1.Hj.)
 % gg.Vj.
Einfuhr 25,2 28 32,0 27 36,9 15  ??  ??
Ausfuhr 20,2 21 26,5 31 32,2 22  ??  ??
Saldo -5,0 -5,5 -4,7  ??
Quelle: bfai<ref name="Bfai" />

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 29,2 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 21,1 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 8,8 % des BIP.<ref name="CIA" />

Die Staatsverschuldung betrug 2009 49,8 Mrd. US-Dollar oder 53,7 % des BIP.<ref name="CIA" />

Die Staatsausgaben entfielen in % des BIP unter anderem auf folgende Bereiche:

  • Gesundheit:<ref name="Fischer">Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten. Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4</ref> 6,6 % (2006)
  • Bildung:<ref name="CIA" /> 1,8 % (1991)
  • Militär:<ref name="CIA" /> 2,5 % (2005)

Kultur

Hauptartikel: Kultur Vietnams

Die vietnamesische Kultur hat ihre Anfänge in der Dong-Son-Kultur vor etwa 3000 Jahren. Sie war anderen südostasiatischen Kulturen sehr ähnlich.

Die heutige vielfältige Kultur Vietnams ist eine Mischung aus originären lokalen Kulturen der Vietnamesen und anderer Völker des Landes, sowie chinesischen und westlichen Elementen.

Feiertage

Datum Deutscher Name Vietnames. Name Anmerkungen
1. Januar Neujahr Tết Tây  
Ende Januar bis Ende Februar Fest des Ersten Morgens Tết Nguyên Đán Bedeutendstes Fest an den ersten drei Tagen des Jahres nach dem Mondkalender
30. April Tag der Befreiung des Südens Ngày Giải Phóng Miền Nam Fall von Saigon im Jahr 1975
1. Mai Tag der Arbeit Ngày Quốc Tế Lao Động  
2. September Unabhängigkeitstag Quốc Khánh Unabhängigkeitserklärung von Hồ Chí Minh 1945

Medien

Alle Medien Vietnams werden vom Staat und damit der Kommunistischen Partei Vietnams gesteuert, und nur Informationen, die von der Regierung genehmigt sind, dürfen veröffentlicht werden. Zeitungen, die sich diesen Regeln entzogen haben, sind wiederholt geschlossen worden; ebenso sind Dissidenten, die kritische Informationen über das Internet verbreitet haben, in Haft genommen worden.<ref name="libco" />

In den Büchereien der Großstädten ist ausländische Literatur in verschiedenen Sprachen als Lehrmaterial erhältlich. Auch englischsprachige Printmedien werden in Vietnam angeboten. Dies sind zum einen Zeitschriften, die sich an Touristen richten und Reise- oder Unterhaltungsmöglichkeiten bewerben. Die meisten englischsprachigen Publikationen richten sich jedoch an Geschäftsleute und verkünden die neuesten Errungenschaften der Wirtschaftspolitik Vietnams. Ausländische Publikationen werden nicht zensiert, sind aber für die durchschnittlichen Vietnamesen sehr teuer. Man findet sie dort, wo sich Touristen konzentrieren. Alte Exemplare von ausländischen Zeitungen werden häufig von Straßenhändlern angeboten.

Das vietnamesische Radio und Fernsehen strahlt mehrere teils landesweite, teils regionale Programme aus. Im Fernsehen VTV 1 bis 7 gibt es am späteren Abend englische Kurznachrichten, der Rest des Programmes wird mit vietnamesischen Shows und ausländischen Filmen bestritten, die meist in der Originalsprache mit vietnamesischen Untertiteln gezeigt werden. Zudem sind ausländische Fernsehsender (z. B. ESPN, BBC, CNN, TV5 oder Deutsche Welle TV) mit entsprechenden digitalen Decodern empfangbar.

Es gibt einen vietnamesischen Kurzwellensender namens Voice of Vietnam, der seit der Augustrevolution existiert und während des Vietnamkrieges hauptsächlich Propaganda gegen die Vereinigten Staaten ausstrahlte. Heute werden halbstündige Programme auf Englisch, Französisch, Russisch, und seit dem 1. März 2006 auch in deutscher Sprache produziert, die auch in Europa gehört werden können.

Siehe auch

Portal Portal: Vietnam – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Vietnam

Literatur

Bücher

  • Ulrich Brinkhoff: Albträume am Saigon-Fluss. Südvietnam 1965–1968. Agenda-Verlag, Münster 2014, ISBN 978-3-89688-516-6.
  • Susanne My Giang, Andreas Grimmel, Eckhard Grimmel 2012: Vietnam – Natur, Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik. Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-631-60447-2.
  • Heinz Kotte, Rüdiger Siebert: Vietnam. Die neue Zeit auf 100 Uhren. Lamuv, Göttingen 2001, ISBN 3-88977-604-3.
  • Peter Scholl-Latour: Der Tod im Reisfeld, 30 Jahre Krieg in Indochina. Ullstein, Frankfurt 1981, ISBN 3-548-33022-3
  • Le Thanh Khoi: 3000 Jahre Vietnam – Schicksal und Kultur eines Landes. Bearbeitet und ergänzt von Otto Karow. Kindler, München 1969. (Originalausgabe: Paris 1955).
  • National Human Development Report 2001 – Doi Moi and Human Development in Vietnam. National Centre for Social Sciences and Humanities. The Political Publishing House, Hanoi 2001.
  • Vietnam: Selected Issues and Statistical Appendix. International Monetary Fund, Washington 1998, 2002. (es gibt mehrere Ausgaben – verwendet für diesen Artikel wurden diese beiden Ausgaben)
  • Andreas Margara: Der Amerikanische Krieg – Erinnerungskultur in Vietnam. Regiospectra, Berlin 2012, ISBN 3-940132-48-9.
  • Mason Florence, Virginia Jealous: Vietnam. 7. Auflage. Lonely Planet Publications, Victoria 2003, ISBN 1-74059-355-3
  • Stanley Karnow: Vietnam, a history. Penguin Books, New York 1997.
  • Nguyễn Khắc Viện: Viet Nam, a Long History. Thế Giới Publishers, Hanoi 1999.
  • Đặng Nghiêm Vạn, Chu Thái Sơn, Lưu Hùng: Ethnic Minorities in Viet Nam. Thế Giới Publishers, Hanoi 1993.
  • Lê Bá Thảo: Viet Nam – The Country and its Geographical Regions. Thế Giới Publishers, Hanoi 1997.
  • Minh Chi, Hà Văn Tấn, Nguyễn Tài Thư: Buddhism in Viet Nam. Thế Giới Publishers, Hanoi ??.
  • Hữu Ngọc, Nguyễn Khắc Viện: From Saigon to Ho Chi Minh City – A Path of 300 Years. Thế Giới Publishers, Hanoi 1998.

Zeitschriften

  • Vietnam Cultural Window (Cua-sâ-van-Hóa-Viêt-Nam). The Gioi Publishers, Hanoi 1998ff. (monatlich)
  • Vietnamese Studies. The Gioi Publishers, Hanoi 1964ff. (vierteljährlich) ISSN 
  • VietNam Kurier. Freundschaftsgesellschaft Vietnam e. V., Düsseldorf 1977ff. (vierteljährlich) ISSN 
  • Südostasien Aktuell. Institut für Asienkunde, Hamburg 1982ff. (zweimonatlich) ISSN 

Weblinks

Commons Commons: Vietnam – Sammlung von Bildern
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Vietnam – geographische und historische Karten
Wiktionary Wiktionary: Vietnam – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage Wikivoyage: Vietnam – Reiseführer
Wikinews Wikinews: Kategorie:Vietnam – in den Nachrichten

Einzelnachweise

<references />

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