Kaniw
Kaniw | ||||||
Канів | ||||||
Wappen von Kaniw | Kaniw in der Ukraine | |||||
Basisdaten | ||||||
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Oblast: | Oblast Tscherkassy | |||||
Rajon: | Kreisfreie Stadt | |||||
Höhe: | 101 m | |||||
Fläche: | 17,42 km² | |||||
Einwohner: | 25.702 (2012) | |||||
Bevölkerungsdichte: | 1.475 Einwohner je km² | |||||
Postleitzahlen: | 19000 | |||||
Vorwahl: | +380 4736 | |||||
Geographische Lage: | 31,461944444444|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=UA-71 | type=city
}} |
KOATUU: | 7110300000 | |||||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt | |||||
Bürgermeister: | Wassyl Kolomijez | |||||
Adresse: | вул. О. Кошового 3 19000 м. Канів | |||||
Website: | http://www.kaniv.ck.ua/ | |||||
Statistische Informationen | ||||||
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Kaniw (ukrainisch Канів; russisch Канев/Kanew, polnisch Kaniów) ist eine kreisfreie Stadt in der zentralukrainischen Oblast Tscherkassy am rechten Ufer des Flusses Dnepr mit 25.000 Einwohnern (2012).<ref name="Demographie"/> In unmittelbarer Nähe zur Stadt erstreckt sich der 1923 eröffnete Nationalpark Kaniw. Dort befindet sich auf dem sogenannten Taras-Hügel das Grabmal des ukrainischen Nationalschriftstellers Taras Schewtschenko. Die Region ist reich an botanischen, geologischen, paläontologischen und historischen Besonderheiten und Eigenheiten. Die ukrainischen Hauptstadt liegt 150 km nördlich von hier.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals wurde Kaniw 1078 urkundlich erwähnt. In Zeiten der Kiewer Rus war Kaniw eine wichtige Station der Handelswege von Kiew nach Süden. Im Jahr 1362 wurde der Ort durch das Fürstentum Litauen erobert. Die neuen Herrscher stießen zunächst auf harten Widerstand seitens der Bevölkerung und ukrainischer Adliger. Der Widerstand eskalierte noch im selben Jahr in einen Aufstand, den die litauischen Herrscher nur durch weitreichende Konzessionen beenden konnten. 1458 war die Stadt von Osmanischen Truppen besetzt.
Nach der Lubliner Union von 1569 kam Kaniw zu Polen-Litauen, 1600 wurde ihr das Magdeburger Stadtrecht verliehen. In dieser Zeit entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum der Kosakenkultur. Im 17. und 18. Jahrhundert behinderten Seuchen, Feuer und Kosakenaufstände die Entwicklung der Stadt. Im Chmelnyzkyj-Aufstand konnte der ukrainische Ataman Bohdan Chmelnyzkyj 1648 die Stadt erobern, die nach dem Ende des Kosakenstaates wieder an Polen fiel. 1768 wurde die Stadt von dem Kosaken Maksim Schelesnyak erobert, der ein Pogrom unter den Juden anrichtete.
Mit der zweiten polnischen Teilung 1793 fiel der Ort zusammen mit der ganzen rechts des Dnepr liegenden Teils der Ukraine an Russland. Bei der russischen Volkszählung 1897 wohnten in der Stadt 8855 Einwohner, wobei Ukrainer mit 65,1 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe stellten, gefolgt von Juden (30,6 Prozent), Russen (3,4 Prozent) und Deutschen (0,1 Prozent).
Im Ergebnis des Russischen Bürgerkriegs kam Kaniw im Februar 1917 unter bolschewistische Kontrolle. Am 11. Mai 1918 fand in der Nähe der Stadt die Schlacht von Kaniw statt, in der es dem zweiten polnischen Korps unter Józef Haller nicht gelang, die deutsch-österreichische Linie zu durchbrechen und zu den Russen durchzustoßen. Nach dem Krieg wurde der Ort Teil der Ukrainischen Sowjetrepublik. Auch im Zweiten Weltkrieg war der Ort Kriegsschauplatz. In der Sowjetzeit nahm die Bevölkerungszahl Kaniws stark zu. In der Phase der Auflösung der Sowjetunion und der neuen Unabhängigkeit des ukrainischen Staates hat die Stadt rund 10 Prozent ihrer Bevölkerung verloren.
Einwohnerentwicklung
1897 | 1923 | 1926 | 1959 | 1970 | 1979 | 1989 | 2001 | 2012 |
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8855 | 7887 | 8089 | 7461 | 15.967 | 23.121 | 29.049 | 26.657 | 25.702 |
Quelle: <ref name="Demographie">Demographie ukrainischer Städte auf pop-stat.mashke.org</ref>
Wirtschaft und Verkehr
Nördlich der Stadt befindet sich der Staudamm des Kaniwer Stausees, der ein Wasserkraftwerk versorgt. Ansonsten ist die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt gering, was auch daran liegt, dass sie keinen Eisenbahnanschluss besitzt. Der nächste Bahnhof befindet sich im etwa 25 km entfernten Myroniwka. Kaniw verfügt über einen Flusshafen und ist ein regionaler Straßenknotenpunkt, an dem sich die 13 (Myroniwka-Kaniw-R 2), die R 15 (Kaniw-Tscherkassy-Switlowodsk) und die R 35 (Wassylkiw-Kaniw) schneiden. In der Nähe des Hafens befindet sich der Busbahnhof; mehrmals täglich fahren Busse von und nach Kiew. Die Umgebung des Ortes ist fruchtbar, sodass deren landwirtschaftliche Produkte die Stadt versorgen.
Sehenswürdigkeiten
- Grabmal des ukrainischen Nationaldichters Taras Schewtschenko und Schewtschenko-Museum<ref>Darstellung zum Schewtschenko-Museum in Kaniw (ukrainisch); abgerufen am 3. Oktober 2010</ref>
- Grabstätte des russischen Kinderschriftstellers Arkadi Gaidar
- Museum für Volkskunst
- Historisches Museum
- Museum im Klub der Kriegsveteranen
- Mahnmal für die Kaniwer Opfer des Holodomor am Fuß des Schewtschenko-Hügels. Die Massengräber der Opfer wurden bereits in den 1990er-Jahren mit Holzkreuzen symbolisch geschmückt. Am 21. November 2003 wurde zusätzlich im Eingangsbereich des historischen Friedhofs ein Mahnmal, besonders für die mehr als 350 Kinder des Ortes, eingeweiht.<ref>Ruth Gleinig: Erinnerungsorte an den Holodomor 1932/33 in der Ukraine (Buch, Seite 141). Online bei Google books; abgerufen am 3. Oktober 2010</ref>
Partnerstädte
Kaniw unterhält Partnerschaften mit der deutschen Stadt Viersen (Nordrhein-Westfalen, seit 1993)<ref>Information zur Städtepartnerschaft Kaniw-Viersen in: Deutsche Kulturwochen 2008.</ref> Im Juli 2010 fand in Viersen ein deutsch-ukrainisches Festival Kanew stellt sich vor statt, zu dem Kinder und Jugendliche dort zu Gast waren und ihre Kultur zeigen konnten.<ref>Kanew - lebendige Freundschaft. Bericht auf Niederrhein-Nachrichten. Abgerufen am 3. Oktober 2010</ref> Weitere Zusammenarbeit erfolgt mit der amerikanischen Stadt Sonoma (Kalifornien) und der französischen Stadt Lambersart (Nord-Pas-de-Calais).
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
<references />
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