Katharina die Große (1995)


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Katharina die Große (Original: Catherine the Great) ist ein zweiteiliger deutsch-US-amerikanisch-österreichischer Fernsehfilm aus dem Jahr 1995. In der Titelrolle ist Catherine Zeta-Jones als russische Zarin Katharina II. zu sehen.

Handlung

Die deutsche Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst wird von Zarin Elisabeth nach Russland eingeladen. Dort heiratet die 15-Jährige unter ihrem neuen Namen Katharina den pockennarbigen Thronfolger Peter. Während sich Katharina zu einer gebildeten Anhängerin der westlichen Aufklärung entwickelt, stellt sich Peter als einfältiger Verehrer des preußischen Militärs heraus.

Selbst nach mehreren Jahren ist die Ehe des Großfürstenpaares noch immer nicht vollzogen. Elisabeth drängt jedoch auf einen Enkel, um die Thronfolge zu sichern. Sie gibt schließlich dem gutaussehenden Grafen Saltykow den Auftrag, Katharina zu verführen. Diese fühlt sich am Zarenhof isoliert und begrüßt die Aufmerksamkeit, die ihr Saltykow nun entgegenbringt. Er wird ihr erster Liebhaber und Vater ihres Sohnes Paul, der ihr sofort nach der Geburt weggenommen wird. Saltykow wird anschließend ins Ausland geschickt.

Da der alternden Zarin und ihrem langjährigen Gefährten und Liebhaber Rasumowski der Wille und der Mut fehlen, Russland aus den mittelalterlichen Zuständen in die aufgeklärte Moderne zu führen, will Katharina die Macht ergreifen und Zarin werden, um die nötigen Reformen einzuleiten. Ihrem Vorhaben steht jedoch ihr verhasster Mann Peter im Weg, der den Thron für sich beansprucht. Als der Siebenjährige Krieg beginnt, handelt Katharina eigenmächtig. Sie verbündet sich mit Kanzler Alexei Bestuschew, um die entscheidende Offensive gegen Preußen zu beginnen. Als Elisabeth davon erfährt, droht Katharina die Verbannung. Katharina kann sich jedoch retten, indem sie im Gespräch mit Elisabeth ihre Beweggründe aufrichtig erklärt.

Als Elisabeth stirbt, ohne einen Thronerben konkret bestimmt zu haben, wird Peter mit Unterstützung des Staatsmanns Woronzow zum Zaren erklärt. Daraufhin inszeniert Katharina mit ihrem derzeitigen Liebhaber Grigori Orlow eine Intrige gegen Peter und stürzt diesen im Rahmen eines militärischen Staatsstreichs vom Thron. Anschließend lässt sich Katharina zur Zarin krönen. Erste Reformen werden umgehend von ihr veranlasst, ohne jedoch die Leibeigenschaft abzuschaffen, wie es der Aufständler Pugatschow fordert. Peter wird indes von Orlows Männern hinterrücks ermordet.

Als Pugatschow zum Sturz Katharinas aufruft, um den eigentlichen Zaren, einen verwirrten Mönch, der in einem Verlies vor sich hinvegetiert, auf den Thron zu setzen, lässt Katharina Pugatschow hinrichten. Dies führt zum Bruch mit Feldmarschall Potemkin, in dem Katharina einen ebenbürtigen Gefährten und ihre große Liebe gefunden hat. Entschlossen verfolgt sie dennoch ihre Ziele und baut Russland in der Folge zur europäischen Großmacht aus.

Hintergrund

Das Leben Katharinas II. wurde bereits 1934 mit Elisabeth Bergner und Douglas Fairbanks Jr. als Katharina die Große (The Rise of Catherine the Great) verfilmt. Noch im selben Jahr folgte eine Verfilmung unter dem Titel Die scharlachrote Kaiserin (The Scarlet Empress) von Josef von Sternberg mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle. 1991 entstand mit Die junge Katharina (Young Catherine) eine erste zweiteilige Fernsehverfilmung mit Julia Ormond.

Die Fernsehverfilmung von 1995 wurde vom ZDF, ARTE und der UFA/Patrola mit einem Budget von 30 Millionen Mark als Prestigeprojekt angelegt.<ref name="prisma">prisma.de</ref> Als Produzent und Regisseur trat dabei Marvin J. Chomsky in Erscheinung, der bereits Mitte der 1980er Jahre mit Peter der Große (Peter the Great, 1986) einen Fernsehmehrteiler über Russlands Zarentum gedreht hatte. Chomsky stellte für Katharina die Große unter anderem mit Mel Ferrer, Jeanne Moreau und Omar Sharif eine internationale Starbesetzung zusammen. Für die Titelrolle wählte er jedoch die bis dahin noch unbekannte walisische Schauspielerin Catherine Zeta-Jones aus, die ihn bei einem Vorsprechen von ihrem Talent überzeugt hatte. Gegen sein Image als Frauenschwarm besetzt, erhielt Hannes Jaenicke die Rolle des pockennarbigen Peter, während Veronika Ferres seine Geliebte spielte.

Die Dreharbeiten begannen im Sommer 1994 und fanden in den Babelsberger Filmstudios, in den Schlossgärten von Sanssouci und auf Burg Kreuzenstein in Niederösterreich statt. Einige Außenaufnahmen entstanden auch an historischen Plätzen in Sankt Petersburg und Moskau. 3.000 Statisten kamen dabei zum Einsatz. Zudem hatte man etwa 2.000 historische Kostüme in Italien speziell für den Film anfertigen lassen, von denen allein 40 für Katharinas Garderobe in Gebrauch waren. Das für das Fernsehen hohe Budget ermöglichte neben der Anschaffung authentischer Ikonen und Tafelbilder auch die Verwendung originalen Essgeschirrs aus der Zeit der Zarin für 250.000 Mark.<ref name="prisma" /> Um die hohen Ausgaben durch den internationalen Markt zu decken, wurde der Film komplett auf Englisch gedreht.

Der Zweiteiler sollte bereits zu Ostern 1995 im Fernsehen gezeigt werden. Der Sendetermin wurde jedoch immer wieder verschoben, sodass Katharina die Große in Deutschland erstmals am 28. April 1996 von ARTE im Fernsehen gezeigt wurde.<ref name="prisma" />

Kritiken

„Ein historischer Bilderbogen voller politischer Intrigen und Liebeshändel, der geschichtliche Ereignisse im Zeitraffer zusammenfasst.“

„Ein glanzvolles Historienstück: Das hochkarätige Ensemble gibt sich lustvoll dem Intrigenspiel hin. […] Geschichtstreu, gut besetzt und inszeniert.“

Cinema<ref>cinema.de</ref>

Deutsche Fassung

Rolle Darsteller Synchronsprecher<ref>Katharina die Große in der Deutschen Synchronkartei</ref>
Katharina II. Catherine Zeta-Jones Marietta Meade
Woronzow Ian Richardson Joachim Höppner
Peter III. Hannes Jaenicke Hannes Jaenicke
Woronzowa Veronica Ferres Veronica Ferres
Rasumowski Omar Sharif Harald Leipnitz
Mirowitsch Christoph Waltz Christoph Waltz

Weitere Filme über Katharina die Große

DVD-Veröffentlichung

  • Katharina die Große. Euro Video 2004, mit Making-of

Weblinks

Einzelnachweise

<references />