Konstantin Andrejewitsch Thon


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Datei:Konstantin Thon 1820-th.jpg
Konstantin Thon in den 1820er-Jahren, Portrait von Karl Pawlowitsch Brjullow

Konstantin Andrejewitsch Thon, auch Ton (russisch Константин Андреевич Тон, wiss. Transliteration Konstantin Andreevič Ton; * 26. Oktoberjul./ 6. November 1794greg. in Sankt Petersburg; † 25. Januarjul./ 6. Februar 1881greg. ebenda) war ein russischer Architekt deutscher Herkunft. Er war Architekt des Zaren während der Herrschaft von Nikolaus I.

Leben

Er wuchs als Sohn eines deutschen Juweliers in Sankt Petersburg auf und besuchte die Petrischule. Im Alter von neun Jahren trat er in die Petersburger Kunstakademie ein, in der er bis 1815 studierte, unter anderem bei dem Architekten Andrei Woronichin. Für einige seiner Projekte wurde er im Laufe seiner Ausbildung mit Medaillen ausgezeichnet. In den Jahren von 1819 bis 1828 hielt er sich in Rom auf, um Kunststudien zu betreiben. Hier und in Florenz hielt er sich fast zehn Jahre lang auf.

Nach seiner Rückkehr nach Russland im Dezember 1828 wurde er 1830 zum Mitglied der Kunstakademie sowie drei Jahre später zum Professor an der Petersburger Kunstakademie ernannt. 1854 wurde er zum Rektor der Architekturabteilung der Akademie berufen.

Erste Aufmerksamkeit als Architekt erlangte er mit der Gestaltung der Innenausstattung des Gebäudes der Petersburger Kunstakademie am Ufer der Newa. 1827 unterbreitete er dem Zaren sein Projekt der Sankt-Katharinenkirche am Obwodnij-Kanal; sie sollte das erste Bauwerk im Stil der Russischen Renaissance werden. Thons Gebäude wurde ein Prestigeprojekt für andere Kirchen in Sankt Petersburg und ganz Russland. 1830 beendete er sein ehrgeizigstes Projekt seiner Zeit, das der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau. Dutzende weiterer Kirchen und Kathedralen entstanden daraufhin in verschiedenen russischen Städten, wie in Suomenlinna (heute Finnland), Jelez, Arsamas, Tomsk, Rostow am Don und Krasnojarsk im von ihm geprägten neobyzantinischen Baustil. Thon baute das prächtige Ipatios-Kloster in Kostroma um, errichtete hier eine Kirche und baute das Romanow-Palais um.

In der Zeit von 1838 bis 1851 war Thon mit der Konstruktion des Großen Kremlpalastes und der Rüstkammer in Moskau beschäftigt. Der Große Kreml-Palast mit seinen 700 Räumen und Salons sollte die Größe und Erhabenheit des Russischen Reiches widerspiegeln. Weiterhin zeichnete er für das Gebäude des Maly-Theaters in Moskau verantwortlich.

Thons letzte bedeutende Aufträge waren die Bahnhofsgebäude in Moskau und Sankt Petersburg, die in den Jahren 1849 bis 1851 entstanden. Hier verwandte er Elemente der Neorenaissance, venezianische Fassaden sowie mittelalterliche Glockentürme.

Nachdem sich in den letzten Jahren seines Lebens seine Gesundheit radikal verschlechtert hatte, verstarb Konstantin Thon 1881 in Sankt Petersburg. Er wurde dort auf dem Wolkowo-Friedhof beigesetzt.

Werke

Zerstörte Bauwerke

Datei:Cathedral of St Catherine (Tsarskoye Selo, June 2010).jpg
Kathedrale der Hl. Katharina (Puschkin, 2010)

Nicht ausgeführte Entwürfe

  • 1831 Umgestaltung der Kirche des Hl. Johannes Klimakos (polnisch Cerkiew św. Jana Klimaka) in Warschau<ref name="Warschau">Антонов, В. В. / Кобак, А. В. (Hrsgg.): Русские храмы и обители в Европе, Лики России: Санкт-Петербург 2005, ISBN 5-87417-208-4, S. 168.</ref>
  • 1834 Neubauprojekt für das Pulkowo-Observatorium (Пулковская обсерватория) bei Sankt Petersburg<ref name="Pulkowo">Абалакин, В. К.: Главной (Пулковской) астрономической обсерватории Академии Наук СССР – полтора века.

К истории основания, in: Главная астрономическая обсерватория. Основные направления деятельности Главной (Пулковской) Астрономической Обсерватории РАН, Санкт-Петербург 2007 [1]</ref>

Einzelnachweise

<references />

Weblinks

Commons Commons: Konstantin Andrejewitsch Thon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien