Kratzdisteln


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Kratzdisteln
Blütenstand der Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)

Blütenstand der Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Gattung: Kratzdisteln
Wissenschaftlicher Name
Cirsium
Mill.

Die Kratzdisteln (Cirsium) bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die etwa 200 Cirsium-Arten sind in Nordamerika, Eurasien und Afrika verbreitet.

Beschreibung

Datei:Cirsium heterophyllum Sturm4.jpg
Illustration der Verschiedenblättrigen Kratzdistel (Cirsium heterophyllum) aus Sturm
Datei:Speerdistel vrucht.jpg
Achänen mit Pappus der Gewöhnlichen Kratzdistel (Cirsium vulgare)

Erscheinungsbild und Blätter

Bei den Kratzdistel-Arten handelt es sich um ein- oder zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, die je nach Art Wuchshöhen von 5 bis 400 Zentimeter erreichen. Die Pflanzenteile sind dornig bewehrt.<ref name="FoNA" /> Die aufrechten Stängel können verzweigt sein<ref name="FoNA" /> und sind manchmal dornig geflügelt.

Die Laubblätter sind grundständig und am Stängel verteilt angeordnet. Die Laubblätter sind fein bis grob gezähnt oder ein- bis dreifach gelappt. Die Blattzähne und -lappen besitzen dornige Spitzen. Die grünen Blattflächen sind kahl oder kurz, dicht, weiß-grau behaart und meist ohne Drüsen.<ref name="FoNA" />

Blütenstände und Blüten

Die Blütenstandsschäfte besitzen mehr oder weniger reduzierte laubblattähnliche Tragblätter. Die körbchenförmigen Blütenstände stehen einzeln endständig oder in den oberen Blattachseln; oder sie stehen zu mehreren in einfachen bis verzweigten traubigen, ährigen, rispigen, schirmrispigen oder fast kopfigen Gesamtblütenständen zusammen. Das Involucrum weist Höhen von 1 bis 6 Zentimeter und Durchmesser von 1 bis 8 Zentimeter auf. Die in fünf bis zwanzig Reihen stehenden vielen Hüllblätter besitzen meist eine dornige Spitze. Die Hüllblätter sind fast gleich oder die äußeren bis mittleren sind mehr oder weniger stark an ihrer Basis am Korbboden angegedrückt sowie ihre oberen Enden sind ausgebreitet oder aufrecht, aber die inneren sind meist aufrecht, flach, oft verdreht, ganzrandig oder gezähnt. Bei den obersten Bereichen der Hüllblätter vieler Arten sind die Mittelnerven verlängert und besitzen Drüsen mit Milchsaft; dies ist nur an frischem Material erkennbar; bei Herbarmaterial sind sie dunkelbraun bis schwarz. Der flache bis konvexe Korbboden ist mit lohfarbenen bis weißen borstigen Schuppen bedeckt. Es sind keine Spreublätter vorhanden.<ref name="FoNA" />

Die Blütenkörbe enthalten 25 bis über 200 Röhrenblüten.<ref name="FoNA" /> Die radiärsymmetrischen bis mehr oder weniger zygomorphen Röhrenblüten besitzen lange, zylindrische Kronröhren. Die Blütenkronen sind rosafarben, violett, rot oder gelb gefärbt.

Früchte und Pappus

Die Achänen sind glatt. Anders als bei den ansonsten ähnlichen Ringdisteln sind die Pappushaare wiederum mit kleinen Härchen besetzt (gefiedert).

Chromosomensätze

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 17.<ref name="FoNA" />

Systematik und Verbreitung

Datei:Cirsium scariosum (5385331172).jpg
Habitus, Laubblätter und Blütenstand mit Blütenkörben von Cirsium scariosum
Datei:Cirsiumsubniveum1.jpg
Habitus, Laubblätter und Blütenstand mit Blütenkörben von Cirsium subniveum

Die Gattung Cirsium wurde 1754 durch Philip Miller erstbeschrieben.<ref name="Mill"/> Als Lectotypusart wurde 1913 durch Britton und Brown Cirsium heterophyllum (L.) Hill. festgelegt.<ref name="Tropicos" /> Der botanische Gattungsname Cirsium leitet sich vom griechischen Wort kirsos für Krampfader her, verschiedene Arten wurden schon im Altertum dagegen benutzt. Synonyme für Cirsium Mill. sind: Breea Less., Cephalonoplos (Neck. ex DC.) Fourr., Echenais Cass., Epitrachys (DC. ex Duby) K.Koch, Eriolepis Cass., Lophiolepis (Cass.) Cass., Onotrophe Cass. und Orthocentron (Cass.) Cass.<ref name="GRIN" /><ref name="Tropicos" />

Die Gattung Cirsium gehört zur Subtribus Carduinae aus Tribus Cynareae in der Unterfamilie Carduoideae innerhalb der Familie der Asteraceae.<ref name="GRIN" />

Es gibt etwa 200 Cirsium-Arten, die in Nordamerika, Eurasien und Afrika verbreitet sind:<ref name="GCompositaeCheck" />

Quellen

  • David J. Keil: Cirsium. In:  Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae), Oxford University Press, New York/Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 95 (online). (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
  •  Werner Greuter, Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Med-Checklist. A critical inventory of vascular plants of the circum-mediterranean countries. Vol. 2: Dicotyledones (Compositae), Organization for the Phyto-Taxonomic Investigation of the Mediterranean Area (OPTIMA), Genève 2008, ISBN 978-2-8279-0011-4, S. 157–171.

Einzelnachweise

<references> <ref name="FoNA"> David J. Keil: Cirsium. In:  Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae), Oxford University Press, New York/Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 95 (online).</ref> <ref name="GRIN"> Cirsium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 8. Mai 2014.</ref> <ref name="Mill">The Gardeners Dictionary… Abridged…, 4. Auflage, Band 1</ref> <ref name="Tropicos">Ill. Fl. N.U.S., 2. Auflage, Band 3, S. 548, zitiert nach: Cirsium bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis. Abgerufen am 8. Mai 2014.</ref> <ref name="GCompositaeCheck"> Taxon in Suchmaske eingeben bei The Global Compositae Checklist.</ref> <ref name="Euro+Med"> Werner Greuter: Compositae (pro parte majore): Cirsium. In: Werner Greuter, Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2006–2009.</ref> <ref name="FloraNicaragua"> Cirsium bei Tropicos.org. In: Flora de Nicaragua. Missouri Botanical Garden, St. Louis</ref> </references>

Weblinks

Commons Commons: Kratzdisteln (Cirsium) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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