Kreta


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Region
Kreta
Περιφέρεια Κρήτης

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Basisdaten
Staat: Griechenland
Fläche: 8.336 km²
Einwohner: 623.065 (2011<ref name="VZ2011">Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Memento vom 27. Juni 2015 im Internet Archive) (Excel-Dokument, 2,6 MB)</ref>)
Bevölkerungsdichte: 72,04 Einwohner je km²
Hauptstadt: Iraklio
Regionslogo:
Regionalbezirke: 4
Gemeinden: 24
NUTS-2-Code: EL43
Website: www.crete-region.gr

Kreta (griechisch Κρήτη Kriti (f. sg.); schon im mykenischen Griechisch belegt im Wort ke-re-si-jo we-ke = Krēsio-wergēs (transkribiert aus der Linearschrift B); türkisch Girit, früher auch italienisch Candia (von arabisch Khandaq „Graben“)) ist die größte griechische Insel und mit 8.261,183 Quadratkilometern Fläche sowie 1.066 Kilometern Küstenlinie die fünftgrößte Insel im Mittelmeer (nach Sizilien, Sardinien, Zypern und Korsika).<ref name="ChArnold"/> Die Region Kreta umfasst 8.336 Quadratkilometer und schließt einige umliegende Inseln mit ein, von denen die vor der kretischen Südküste gelegene, bewohnte Insel Gavdos den südlichsten Punkt Europas markiert.

Die Insel hat insgesamt 625.000 Einwohner (Stand 2012). Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum Kretas ist Iraklio, die mit etwa 173.993 Einwohnern gleichzeitig die größte Stadt Kretas darstellt.

Etymologie

Zur Herkunft des Toponyms Kreta (altgriechisch Κρήτη Krētē) gab es in der Antike unterschiedliche Auffassungen. Vier Versionen gehen auf weibliche Figuren namens Krete zurück: genannt werden eine Tochter Europas namens Krete; eine Geliebte des ägyptischen Königs Ammon, die mit ihm auf die Insel Idaia geflohen sei und die daraufhin in Krete umbenannt wurde; eine Krete der Hesperiden und eine Tochter Deukalions desselben Namens. Eine weitere Deutung führt den Namen auf den mythischen ersten König der Insel zurück, nämlich Kres, Sohn des Zeus und einer Nymphe namens Idaia.<ref>Wilhelm Vollmer: Dr. Vollmers Wörterbuch der Mythologie aller Völker, Dritte Edition, Stuttgart 1874 (Vorschau in der Google-Buchsuche-USA), Reprint Leipzig 1990, ISBN 3-921695-13-9</ref> Auch die Kureten wurden als mythische erste Einwohner der Insel zur Herkunft des Namens genannt.<ref>Harry Thurston Peck: Harpers Dictionary of Classical Antiquities. Harper and Brothers, New York 1898 (online).</ref> In der Linearschrift B der Mykenischen Kultur findet sich die Bezeichnung ke-re-si-jo, sie wird als *Krēsios Κρήσιος ‚Kreter‘ gedeutet und ist möglicherweise vorgriechischen Ursprungs.<ref>Fritz Gschnitzer: Elis-Eleia und Verwandtes. Zur Bildung griechischer Länder- und Völkernamen. In: Kleine Schriften zum griechischen und römischen Altertum, Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07805-3, S. 90.</ref> In Homers Ilias (so im Schiffskatalog, Buch 2, Vers 645) sind die Kreter als die griechischsprachigen Bewohner der Insel in der Form mit t belegt; die vorgriechische Bevölkerung nennt Homer Eteokreter (Ἐτεόκρητες ‚wahre Kreter‘).<ref>Odyssee, Buch 19 Vers 176 (online)</ref> Im Griechischen hat sich die alte Form fast unverändert erhalten (nur der Vokal </ref> Sie stammen überwiegend aus der Zeit der deutschen Besatzung.<ref>Radio-Kreta.de: Waffen auf Kreta</ref> Die Sitte des Schießens in die Luft bei Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten ist nach wie vor sehr verbreitet. Durch diese Freudenschüsse und andere Unfälle mit Schusswaffen gibt es auf Kreta Jahr für Jahr mehrere Todesopfer.<ref>EKEO (Griechisches Zentrum für Waffenkontrolle: Waffen und Vendettas auf Kreta) (griechisch)</ref> Nachdem im Sommer 2004 ein Neunjähriger während einer Hochzeit versehentlich getroffen und schwer verletzt worden war, wurde eine Anti-Waffen-Bewegung ins Leben gerufen, die auch von prominenten Kretern wie Mikis Theodorakis unterstützt wurde.<ref>Aufruf von Mikis Theodorakis vom 26. November 2004</ref> Weiterhin wird jedoch häufig von Schießereien und Waffenfunden berichtet.<ref>Die Presse vom 4. September 2008: „Traditionelle Schießerei – Festnahmen auf Kreta“</ref><ref>Griechenland Zeitung vom 18. Juli 2008</ref><ref>Griechenland Zeitung vom 12. November 2007</ref><ref>ekathimerini vom 28. Mai 2013:“Man arrested on Crete after weapons found in home and chicken coop”</ref><ref>inews.gr vom 29. März 2013: “Waffen und Munition für jeden Geschmack” (griechisch)</ref><ref>flashnews.gr. vom 7. November 2013: „Waffen und Drogen im Haus eines 39-Jährigen“ (griechisch)</ref><ref>creteplus.gr vom 25. Oktober 2013: „Waffen für jeden Geschmack im Haus eines 38-Jährigen in Apokoronas“ (griechisch)</ref>

Geschichte

Datei:Crete-Johnston-1861.png
Karte von Kreta aus dem Jahr 1861

Kreta war nachweislich etwa ab 6000 v. Chr. durchgängig besiedelt, die ältesten Spuren menschlicher Bewohner reichen jedoch mindestens 130.000 Jahre zurück, wie archäologische Funde an neun Stätten im Süden der Insel belegen.<ref>Ancient Hominids Took to the Seas in: Discovery News, 11. Januar 2010.</ref>

Ab dem dritten vorchristlichen Jahrtausend entstand auf der Insel mit der Minoischen Kultur die erste Hochkultur auf europäischem Boden. Etwa um 1450 v. Chr. übernahm mit den Mykenern eine erste griechischsprachige Bevölkerung die Paläste ihrer Vorgänger. Durch den Zuzug weiterer griechischer Stämme, die in den folgenden Jahrhunderten auf Kreta siedelten, wurde die Sprache der Minoer allmählich verdrängt.

In klassischer Zeit lag Kreta am Rand des griechischen Kulturraums, es galt als „Insel der 100 Poleis“, war also in zahlreiche kleine Stadtstaaten zergliedert. Der in Stein gehauene Gesetzestext der damals mächtigen Polis Gortyn ist der einzige vollständig erhaltene Codex dieser Art der griechischen Antike. Zur Zeit des Hellenismus gewann Kreta wieder an strategischer Bedeutung. Die ab 67 v. Chr. herrschenden Römer verwalteten Kreta in der Provinz Creta et Cyrene von Gortyn aus zusammen mit der heute libyschen Küste der Kyrenaika.

Datei:Rethymno - Venezianischer Hafen2.jpg
Venezianischer Hafen von Rethymno

Die von 395 bis 1204 währende byzantinische Epoche wurde zwischen 824 und 961 von der Eroberung Kretas durch Muslime unterbrochen, die das Emirat von Kreta gründeten. Die Insel fiel jedoch im 10. Jahrhundert an die Byzantiner zurück. Nach dem Vierten Kreuzzug und der Eroberung Konstantinopels fiel Kreta an die Republik Venedig, die die Insel als Regno di Candia von Iraklio aus verwaltete. 1645 bis 1648 eroberten die Türken fast die gesamte Insel und verleibten sie als Girit (osmanisch گريد) dem Osmanischen Reich ein, nur Candia hielt einer Belagerung bis 1669 stand. Zahlreiche Aufstände der Bevölkerung im 19. Jahrhundert gegen die osmanische Oberhoheit wurden blutig niedergeschlagen. 1898 erzwang die Intervention Frankreichs, Russlands und des Vereinigten Königreichs eine fast vollständige Autonomie Kretas unter der Oberhoheit der Hohen Pforte. Durch den Vertrag von London von 1913 wurde Kreta schließlich Teil des griechischen Staates, im Vertrag von Lausanne 1923 wurde ein umfassender Bevölkerungsaustausch vereinbart. Rund 50.000 Türken mussten die Insel verlassen, viele Griechen aus Kleinasien siedelten auf Kreta.

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde die an strategisch wichtiger Position gelegene Insel Kreta im Mai 1941 in der Luftlandeschlacht um Kreta von der deutschen Wehrmacht erobert und bis 1945 besetzt gehalten. Verschiedene Widerstandsbewegungen kämpften, unterstützt von britischen Agenten, gegen die deutsche Besatzungsherrschaft. Die Wehrmacht verübte in zahlreichen kretischen Orten Massaker und Geiselerschießungen.<ref>Marlen von Xylander: Die deutsche Besatzungsherrschaft auf Kreta 1941-1945. Freiburg 1989, ISBN 3-7930-0192-X, passim.</ref> Der Partisanenkrieg der politisch unterschiedlich positionierten Widerstandsbewegungen gegen die deutsche Besatzung ging ab 1946 fast nahtlos in den Griechischen Bürgerkrieg über.

Politik

Politische Gliederung

Datei:Chania Hafen-1.jpg
Hafen von Chania

Kreta bildet zusammen mit den kleineren umliegenden Inseln eine der 13 Regionen (Ez. periféria περιφέρεια) Griechenlands. Die Region gliedert sich in vier Regionalbezirke, die den Gebieten der Präfekturen bis 2010 entsprechen. Proportional zu deren Einwohnerzahl entsenden sie eine bestimmte Anzahl Abgeordneter in den 51-köpfigen Regionalrat<ref>Griechisches Innenministerium: Rundschreiben Nr. 19 zur Durchführung der Wahlen vom 7. November 2010 für die Regionalen Behörden (gr. Εγκύκλιος υπ’ αριθμ. 19 για τη διενέργεια των εκλογών της 7ης Νοεμβρίου 2010 για την ανάδειξη ΤΩΝ ΠΕΡΙΦΕΡΕΙΑΚΩΝ ΑΡΧΩΝ), Athen, August 2010 (PDF online (Memento vom 19. September 2011 im Internet Archive), 557 KB)</ref>.

Regionalbezirk Einwohner<ref name="VZ2011" /> Sitze Gemeinden
Chania 156.585 13 Apokoronas, Chania, Gavdos, Kandanos-Selino, Kissamos, Platanias, Sfakia
Iraklio 305.490 25 Archanes-Asterousia, Chersonisos, Festos, Gortyna, Iraklio, Malevizi, Minoa Pediada, Viannos
Lasithi 75.381 6 Agios Nikolaos, Ierapetra, Lasithi-Hochebene, Sitia
Rethymno 85.609 7 Agios Vasilios, Amari, Anogia, Mylopotamos, Rethymno
Datei:Nikolaos.jpg
Agios Nikolaos

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

Datei:Psarandoni kai kori.jpg
Psarandonis und seine Tochter

Auf Kreta hat sich eine eigene Richtung der griechischen Volksmusik ausgeprägt. Vorherrschende Instrumente sind die Lyra (eine Art Kniegeige), verschiedene Arten des Bouzouki und das Laouto (eine Form der Laute). Zeitgenössische Vertreter sind unter anderen der verstorbene Nikos Xylouris oder sein Bruder Antonis, der unter dem Künstlernamen Psarandonis bekannt geworden ist. Sirtaki, obwohl auf zahlreichen CDs vertreten und in vielen Tavernen gespielt, ist dagegen keine originär kretische Musik.

Mantinades

Mantinades (gr. Mandinades Μαντινάδες, Plural zu Mandinada) sind eine weit verbreitete traditionelle Lied- und Vortragsform auf Kreta. Die kretischen Mantinades sind 15-silbige Reimpaare im lokal vorherrschenden Dialekt und werden von wechselnden Sängern als Sprechgesang vorgetragen. Die Reimpaare enden meistens mit End- oder Kreuzreimformen oder werden benutzt, um auf einen zuvor vorgetragenen Reim zu antworten. Neben einer großen Anzahl feststehender und bekannter Strophen werden von den Sängern abgewandelte oder ganz improvisierte Strophen eingeschoben, was im Wechselspiel der verschiedenen Vortragenden zu einer Art Wettbewerb werden kann. Die Menge an notierten Reimen ist groß, die Themen Liebe, Hoffnung, Trauer, Exil, Krieg und Blutrache bilden dabei meistens die Schwerpunkte. Die traditionellen Mantinades werden zum größten Teil von dem kretischen Instrument, der Lyra begleitet.

Die Ursprünge der kretischen Mantinades liegen im 15. Jahrhundert, als Kreta von Venedig besetzt war. Die kretische Kultur war damals von europäischen Dichtern und Denkern stark beeinflusst. Der griechische Dichter Vitsentzos Kornaros und sein Werk Erotokritos waren maßgeblich an der Entstehung der Mantinades beteiligt. Aber auch schon in der Antike waren Reime und Lyrik Bestandteil der kretischen Kultur. So verkündete der kretische Philosoph und Seher Epimenides seine Prophezeiungen stets in gereimten Versen, genauso wie Iophon von Knossos, der seine seherischen Fähigkeiten im Orakel von Amphiaraos mit Hilfe von Reimen zum Ausdruck brachte.

Mantinades werden nicht ausschließlich auf Kreta vorgetragen. Auf den griechischen Inseln Kasos und Karpathos gibt es ähnliche Reimlieder, die auch Mantinades genannt werden. Auf verschiedenen der ionischen und ägäischen Inseln findet man ähnliche Formen des musikalischen Vortrags. Auch auf Zypern existieren sie unter dem Namen Tsatista. Da in früheren Jahrhunderten die wenigsten Mantinades schriftlich notiert wurden, wurde im kretischen Dorf Korfes ein Haus der Mantinades eröffnet, in dem alle Bestandteile dieser Musikkultur besichtigt werden können.

Historische Stätten

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Zu den historischen Stätten Kretas zählen Agia Photia (minoischer Landsitz), Agia Triada (Sommerpalast von Phaistos), Aptera (bedeutender Stadtstaat in der Antike), Amnissos (minoischer Hafen), Anemospilia (minoischer Tempel, Ort eines Menschenopfers), Archanes (minoisches Gebäude, vermutlich Sommerpalast), Armeni (spätminoischer Friedhof), Eleutherna (römische Stadt), Fourni (auch Phourni; Nekropole bei Archanes), Furnu Korfi (frühminoische Siedlung), Gortyn (spät. römische Stadtsiedlung), Gournia (spätminoische Stadt), Iraklio (archäologisches Museum), Itanos (minoisch/dorische Hafenstadt), Karphi (spät- bis subminoische Siedlung), Katalimata (ehemalige Höhensiedlung bei Pachia Ammos), Kato Zakros (minoischer Palast), Kloster Arkadi, Kloster Preveli, Kloster Moni Gonias in Kolymvari, Kloster Toplou, Knossos (minoischer Palast), Lasaia (römische Siedlung), Lappa (antiker Stadtstaat, heute Argiroupolis), Lato (dorische Siedlung), Lisos (hellenistisch-römische Stadt, bedeutendes Asklepios Heiligtum), Palast von Malia (minoischer Palast), Matala (jungsteinzeitliche Wohnhöhlen), Palekastro (minoische Stadt), Phaistos (minoischer Palast), Phalasarna (hellenistisch-römische Hafenstadt), Phoinix (Hafenstadt und Bischofssitz), Pyrgos (minoische Siedlung), Rhizenia (archaische Stadt), Sybrita (spätminoische Stadtgründung), Tylisos (minoischer Landsitz), Vathypetro (minoischer Landsitz) und Frangokastello (venezianisches Kastell).

Naturschauplätze

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Datei:Spinalonga&Kalidon.jpg
Spinalonga und Kalidonia
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Askifou-Hochebene, Westkreta
Datei:Kirche mit Ziegen.jpg
Blick vom Gramvousa-Gebirge
Datei:Preveli Palm Beach 01.JPG
Palmenstrand von Preveli

Naturschauplätze auf Kreta sind unter anderem die Gewässer Kournas-See und Votomos-See, die Hochebenen von Anopolis, Askifou, Gious Kambos, Lasithi, Niato- und Tavri, Nida, Omalos (Lefka Ori) und Omalos (Orosira Dikti), die Strände und Buchten zu denen unter anderen die Bucht von Agio Farango, Bali, Balos, Elafonisi, Frangokastello, Kokkini Ammos, Matala, der Strand Komos, der Palmenstrand von Preveli, der Palmenstrand von Vai und Triopetra zählen, sowie Schluchten wie die Aradena-Schlucht, die Imbros-Schlucht, die Irini-Schlucht, die Kalikratis-Schlucht, die Kotsifou-Schlucht, die Kourtaliotiko-Schlucht, die Myli-Schlucht (Tal der Wassermühlen südöstlich von Rethymno), die Perivolakia-Schlucht (im Südosten Kretas, beim Kloster Moni Kapsa), die Rouvas-Schlucht, die Samaria-Schlucht, die Schlucht der Toten bei Kato Zakros und die Schlucht von Cha in Monastiráki bei Ierápetra.

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Sonstige Sehenswürdigkeiten auf Kreta sind Spinalonga, Panagia Kera in Kritsa und der Deutsche Soldatenfriedhof Maleme.

Wirtschaft und Infrastruktur

Datei:HafenSitia.jpg
Hafen von Sitia, Ostkreta

Hauptwirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr. Landwirtschaftlich wird die Insel vor allem für Wein-, Oliven- und Obstanbau genutzt. Ein großer Teil des kretischen Weinbaus dient der Produktion von Rosinen. Die wenigen Ebenen Kretas im Südosten, die Lasithi-Hochebene sowie die Messara-Ebene sind von zahlreichen Treibhauskulturen geprägt, in denen Gemüse und Salate sowohl für den Eigenbedarf als auch für den Export angebaut werden. Die Insel gehört zu den größten Olivenölexporteuren der Europäischen Union, Ende der 1990er Jahre wuchsen auf 44 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche rund 16 Millionen Ölbäume. Bei Kavousi in Nordostkreta steht einer der ältesten Olivenbäume der Welt. Aus seinen Ästen wurden die Olivenzweige geschnitten, die während der Olympischen Spiele 2004 in Athen den Sportlern aufgesetzt wurden.

Kreta besitzt drei Flughäfen in den Städten Iraklio (Heraklion), Chania und Sitia, von denen Sitia nur national angeflogen wird. Fährverbindungen gibt es vor allem nach Piräus (Athen), ganzjährig auch nach Thessaloniki, Santorin, Karpathos, Rhodos oder zur Saison auch von Kissamos nach Gythio auf dem Peloponnes.

Wichtigstes öffentliches Verkehrsmittel auf der Insel ist der Busverkehr der Genossenschaft KTEL.

Eine Eisenbahnlinie gibt es auf Kreta nicht.

Datei:Kreta - Europastraße75 1.jpg
Die Europastraße 75 mit Brücken- und Tunnelbauwerk auf Höhe des Ortes Malia.

Das Straßennetz ist seit den 1980er Jahren ausgebaut worden. Die Schnellstraße 70 (Europastraße 75) wird etappenweise zur Autobahn 70 ausgebaut. Fertiggestellt sind bisher die Umfahrungen von Chania, Rethymno und Iraklio. Nebenstraßen, die noch in aktuellen Reiseführern als Schotterpisten beschrieben sind, sind in der Zwischenzeit asphaltiert, so zum Beispiel die Ost-West-Verbindung durch die Asfendou-Ebene von Asi Gonia bis Imbros. Gerade der bis dahin benachteiligte Süden Kretas profitierte von dem Ausbau.

Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Kreta einen Index von 81,5 (EU-25: 100) (2003).<ref>(Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25 (Memento vom 12. März 2007 im Internet Archive))</ref>

Kreta besitzt zwei Universitäten: die Universität Kreta und die Technische Universität Kreta sowie einige Hochschulen: Technisches Ausbildungsinstitut Iraklio etc.

Persönlichkeiten

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Kazantzakis Grab in Iraklio

Literatur

Datei:Kretische Berglandschaft.JPG
Kretische Berglandschaft
Datei:Hora Sfakion.jpg
Chora Sfakion, Südkreta

Überblick

Minoische Zeit/Altertum

  • Hans Einsle: Ich, Minos, König von Kreta. Lizenzausgabe. Lübbe, Bergisch Gladbach 1992, ISBN 3-404-11904-5, (Erstausgabe: Katz, Gernsbach 1987, ISBN 3-925825-10-X; historischer Roman).
  • J. Lesley Fitton: The Minoans. British Museum Press, London 2002, ISBN 978-0-7141-2140-6, (Peoples of the past), (Deutsch: Die Minoer. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1862-5), (Fasst den aktuellen Wissensstand zu Alltag, Landwirtschaft, Architektur, Religion, Wirtschaft und Gesellschaft auf Kreta von ca. 3000 v. Chr. bis um 1200 v. Chr. zusammen).

Neuzeit ab 19. Jahrhundert

  • Robert Pashley: Travels in Crete. 2 Bände. Murray, London, (Printed: Cambridge, Pitt Press) 1837, (Band 1 in der Google-Buchsuche, Band 2 in der Google-Buchsuche).
  • Franz Wilhelm Sieber: Reise nach der Insel Kreta im griechischen Archipelagus im Jahre 1817. 2 Bände. Friedrich Fleischer, Leipzig und Sorau 1823 (Band 1 in der Google-Buchsuche, Band 2 in der Google-Buchsuche).
  • Thomas Abel Brimage Spratt: Travels and Researches in Crete. 2 Bände. J. van Voorst, London 1865, (Band 1 in der Google-Buchsuche, Band 2 in der Google-Buchsuche).
  •  Candĭa. In: Pierer’s Universal-Lexikon. 4. Auflage. Band 3, H. A. Pierer, Altenburg 1857, S. 629–630 (online, abgerufen am 14. Mai 2014).

Zur deutschen Besatzungszeit 1941–1945

  • Ulrich Kadelbach: Schatten ohne Mann. 2. Auflage. Balistier, Mähringen 2002, ISBN 3-9806168-5-1, (Sedones 5).
  • Karina Raeck: Ανταρές - μνέμιω για τέν ειρένέ. Andartis - Monument für den Frieden. 2. korrigierte Auflage. Βιβλιοεκδοτικέ, Athen 2005, ISBN 3-9804575-2-4, (Griechisch und Deutsch).
  • Marlen von Xylander: Die deutsche Besatzungsherrschaft auf Kreta 1941-1945. Rombach, Freiburg 1989, 153 S., ISBN 3-7930-0192-X
  • "Als die Deutschen vom Himmel fielen" - Der Dokumentarfilm erzählt vom Widerstand der Bevölkerung Kretas gegen die deutschen Truppen.

Reiseführer

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Kreta – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons Commons: Kreta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage Wikivoyage: Kreta – Reiseführer

Einzelnachweise

<references/>

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