Krementschuk
Krementschuk | ||||||
Кременчук | ||||||
Wappen von Krementschuk |
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Basisdaten | ||||||
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Oblast: | Oblast Poltawa | |||||
Rajon: | Kreisfreie Stadt | |||||
Höhe: | 80 m | |||||
Fläche: | 92,0 km² | |||||
Einwohner: | 230.185 (1. Januar 2006 <ref>Tschyselnist najawnoho naselennja Ukrajiny, Kiew 2006</ref>) | |||||
Bevölkerungsdichte: | 2.502 Einwohner je km² | |||||
Postleitzahlen: | 39600-39689 | |||||
Vorwahl: | +380 536 | |||||
Geographische Lage: | 33,416666666667|primary | dim=10000 | globe= | name= | region=UA-53 | type=city
}} |
KOATUU: | 5310400000 | |||||
Verwaltungsgliederung: | 2 Stadtrajone | |||||
Bürgermeister: | Oleg Babajev | |||||
Adresse: | пл. Перемоги,2 2 39614 м. Кременчук | |||||
Website: | http://kremen.gov.ua/ | |||||
Statistische Informationen | ||||||
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Krementschuk (ukrainisch Кременчук; russisch Кременчуг/Krementschug, polnisch Krzemieńczuk) ist eine Handels- und Industriestadt in der zentralukrainischen Oblast Poltawa, die ca. 300 km südöstlich von Kiew beidseitig des Dnepr liegt. Der Name des Ortes leitet sich von dem ukrainischen Wort kremin (Feuerstein) ab. Administrativ ist die Stadt in zwei Stadtrajone Rajon Awtosawod und Rajon Krjukiw unterteilt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Auf dem Gebiet der Stadt Krementschuk lassen sich Siedlungsspuren bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Das genaue Gründungsdatum des heutigen Krementschuks ist aber umstritten. So gibt es zwar ein polnisches Dokument aus dem Jahre 1571, in welchem der polnische König Siegismund II. erlässt, an der Stelle des heutigen Krementschuk ein Fort zu errichten, um diese im östlichen Grenzbereich der polnischen Einflusssphäre liegende Region vor Einfällen von Tataren zu schützen. Historische Untersuchungen lassen aber Zweifel offen, ob dieses Fort tatsächlich errichtet wurde. Möglicherweise wurde die Festung erst 1596 erbaut. Nachdem die Stadt 1625 im Vertrag von Kurukiw unter die Kontrolle der Kosaken gekommen war, wurde 1635 durch den französischen Festungsingenieur Guillaume Levasseur de Boplan die Befestigungsanlage ausgebaut. Im weiteren Verlauf des 17. Jahrhunderts wurde die Stadtentwicklung allerdings durch Bürgerkriege in der Region behindert.
Im 18. Jahrhundert konnte Krementschuk aber von seiner günstigen Lage an Handelsstraßen profitieren und deutlich anwachsen. In dieser Zeit kam die Stadt, welche bisher im Grenzgebiet zwischen Polen, dem zum Osmanischen Reich gehörenden Krimkhanat, den Kosaken und dem Russischen Reich lag, immer mehr unter den Einfluss des nach Süden expandierenden Russischen Reiches, dem die Stadt schließlich einverleibt wurde. Zwischen 1765 und 1789 war sie Provinzhauptstadt zunächst bis 1783 von der Provinz Neurussland und ab 1784 von der Provinz Jekaterinoslaw. Während des Russisch-Türkischen Krieges (1787-91) war die Stadt ein wichtiger Armeestützpunkt. Die politische Bedeutung sank allerdings Ende des 18. Jahrhunderts, als die Stadt von einer Provinz- zu einer Kreisstadt heruntergestuft wurde; ab 1802 gehört sie zum Gebiet Poltava.
Wirtschaftlich nahm die Stadt dagegen in dieser Zeit einen starken Aufschwung als Handels- und Fabrikationszentrum. Dieses verstärkte sich noch mit der Anbindung ans Eisenbahnnetz und dem Bau der Eisenbahnbrücke über den Dnepr im Jahr 1873. 1897 lebten 63.007 Menschen in der Stadt, wobei Juden mit 46,9 % die größte ethnische Bevölkerungsgruppe stellten. Weitere größere ethnische Bevölkerungsgruppen waren Ukrainer (30,1 %), Russen (19,3 %), Polen (1,7 %) und Deutsche (0,7 %).
Im 20. Jahrhundert musste die Stadt während des Russischen Bürgerkrieges und des Zweiten Weltkriegs schwere Verluste hinnehmen. Während der deutschen Besetzung wurde ein Großteil der jüdischen Bevölkerung umgebracht. Nach dem Krieg und dem Wiederaufbau setzte sich die industrielle Entwicklung der Stadt fort. Auch in der Transformationskrise konnte sich die Industrie relativ gut behaupten, so dass Krementschuk heute zu einer der dynamischsten Städte der Ukraine gehört.
1956 wurde die Stadt kurzzeitig in Chruschtschow umbenannt.
Wappen
Beschreibung: In Blau ein weißer Balken. Eine dreitürrmige silberne Mauerkrone auf mit Goldrand historisierten Schild.
Wirtschaft, Bildung und Verkehr
Wirtschaftlich sind insbesondere der Automobilbau (KrAZ), der Waggonbau Krjukow und die erdölverarbeitende Industrie von Bedeutung. Krementschuk ist auch ein wichtiger Knotenpunkt von Erdöl- und Erdgaspipelines. Oberhalb der Stadt befindet sich ein großer Staudamm, an dem der Dnepr zum Krementschuker Stausee aufgestaut wird. Neben dem an diesem Staudamm befindlichen Wasserkraftwerk verfügt die Stadt noch über ein thermisches Elektrizitätswerk.
In Krementschuk befindet sich zwei Universitäten mit ca. 16.000 Studierenden.
1. Die Staatliche Polytechnische Universität (SPU) Krementschuk
2. Private Universität für Wirtschaft, Informationstechnologien und Management
Des Weiteren ist die Stadt ein wichtiger Eisenbahn- und Verkehrsknotenpunkt in der Zentralukraine.
Städtepartnerschaften
- Ukraine Berdjansk, Ukraine
- Ukraine Bila Zerkwa, Ukraine
- Mazedonien Bitola, Mazedonien
- Weißrussland Baryssau, Weißrussland
- Polen Bydgoszcz, Polen
- Volksrepublik China Wenzhou, Volksrepublik China
- Ukraine Kolomyja, Ukraine
- Russland Nowomoskowsk, Russland
- Slowakei Michalovce, Slowakei
- Vereinigte Staaten Providence, Vereinigte Staaten
- Bulgarien Swischtow, Bulgarien
- Slowakei Snina, Slowakei
- Volksrepublik China Jiayuguan, Volksrepublik China
Söhne und Töchter der Stadt
- Adolf Edgar Licho (1876–1944), Schauspieler
- Oleksiy Chychykov (* 1987), Fußballspieler
- Wolf Schmuel Borowitzky (1892–1940), Fotograf
- Leo Ornstein (1892–2002), US-amerikanischer Pianist und Komponist
- Dimitri Tiomkin (1894–1979), Komponist
- Mischa Levitzki (1898–1941), US-amerikanischer Pianist
- Nico Turoff (1899–1978), Boxer und Schauspieler
- Alexander Petscherski (1909–1990), Offizier der Roten Armee, Anführer des Aufstandes von Sobibór
- Alexander Awdejew (* 1946), russischer Politiker und Diplomat
- Roman Bezus (* 1990), Fußballspieler
Weblinks
- Stadtrat - White House
- Informationsportal mit Geschichtsüberblick und aktuellen und historischen Fotos
- Wetter in Krementschuk
- Staatliche Polytechnische Universität Krementschug
- Private Universität für Wirtschaft, Informationstechnologien und Management
- History Kremenchug in Fotos und Artikel
Referenzen
<references/>
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