Lactobacillus paracasei


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Lactobacillus paracasei
Systematik
Abteilung: Firmicutes
Klasse: Bacilli
Ordnung: Milchsäurebakterien (Lactobacillales)
Familie: Lactobacillaceae
Gattung: Lactobacillus
Art: Lactobacillus paracasei
Wissenschaftlicher Name
Lactobacillus paracasei
Collins et al. 1989

Lactobacillus paracasei ist ein unbewegliches, probiotisches Stäbchenbakterium mit einer Größe von 0,8 bis 1 mal 2 bis 4 µm. Es gehört zu den gram-positiven Bakterien und bildet keine Sporen. L. paracasei liegt einzeln oder in Ketten vor und wächst in einem Temperaturbereich zwischen 10 °C und 40 °C. Das Bakterium lebt fakultativ heterofermentativ und produziert L-(+)-Milchsäure.<ref>Collins, M.D. et al.: Deoxyribonucleic acid homology studies of Lactobacillus casei, Lactobacillus paracasei sp. nov., subsp. paracasei and subsp. tolerans, and Lactobacillus rhamnosus sp. nov., comb. nov.. In: Int. J. Syst. Bacteriol.. 39, Nr. 2, 1989, S. 105-108.</ref> L. paracasei kommt natürlicherweise im menschlichen Darm vor, aber auch in fermentiertem Gemüse, Milch und Fleisch.<ref>Technical Memorandum Lactobacillus paracasei. Abgerufen am 10. September 2012.</ref> Es wird jedoch auch zunehmend in Lebensmitteln wie Joghurts oder anderen Milcherzeugnissen eingesetzt.<ref name="Livestrong">livestrong.com: What is Lactobacillus paracasei?}. Abgerufen am 10. September 2012.</ref>

Medizinische Bedeutung

L. paracasei wurde eine inhibierende Wirkung auf die Aktivität des Bakteriums Escherichia coli nachgewiesen. Aus diesem Grund fand es in der Medizin bereits Anwendung als Mittel gegen Durchfall.<ref name="Livestrong" /><ref>Caridi, A.: Selection of Escherichia coli-inhibiting strains of Lactobacillus paracasei subsp. paracasei. In: J Ind Microbiol Biotechnol.. 29, Nr. 6, 2002, S. 303-308.</ref> Im Jahr 2011 wurde L. paracasei erstmals auch gegen Karies eingesetzt. Es ist nämlich in der Lage, das Bakterium Streptococcus mutans zu erkennen, sich daran anzudocken und dadurch zu einer Verklumpung zu führen. S. mutans kann sich dann nicht mehr an den Zahn anlagern und wird mit dem Speichel weggespült oder beim Zähneputzen entfernt.<ref>Technology Review Ausgabe Dezember 2011 (PDF; 77 kB)</ref>

Einzelnachweise

<references />