Laugerie-Basse


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Laugerie-Basse ist eine bedeutende jungpaläolithische Fundstätte auf dem Gebiet der französischen Gemeinde Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil im Département Dordogne. Sie ist bekannt für mehrere Kunstwerke aus dem Magdalénien.

Geographie, Geologie und Lagebeschreibung

Datei:Laugerie-Basse.jpg
Der Abri von Laugerie Basse

Der beeindruckende Abri von Laugerie-Basse, benannt nach dem gleichnamigen Weiler, liegt an der rechten Talseite der Vézère, zirka zwei Kilometer flussaufwärts von Les Eyzies. Er hat sich zu Füßen einer 45 Meter hohen und 500 Meter langen Steilwand aus flachliegenden Kalken des Coniaciums gebildet. Der 15 Meter tiefe Abri befindet sich 15 Meter über dem Flussniveau. Die Häuser von Laugerie-Basse wurden unter Ausnutzung der natürlichen Gegebenheiten direkt an den Felsen gebaut, so dass auf die Rückwand und eine Dachhälfte verzichtet werden konnte.

Die prähistorische Fundstätte besteht aus zwei Abris: dem Hauptabri und dem 50 Meter weiter flussaufwärts gelegenen Abri des Marseilles.

Zwischen den Abris und der Vézère verläuft die D 47 von Périgueux nach les Eyzies.

Geschichte

Erste Grabungen erfolgten ab 1863 am Hauptabri durch Édouard Lartet und Henry Christy. Auf dem Grabungsgebiet stand damals noch ein kleiner Bauernhof mit Scheune und Stall. Auf Lartet und Christy folgten der Marquis de Vibraye mit seinem Mitarbeiter Franchet und kurz darauf Massénat. Während der nächsten fünf Jahrzehnte wurde am Hauptabri chaotisch gegraben. Erst zwischen 1912 und 1913 konnten Denis Peyrony und Maury methodischer vorgehen und eine erste Stratigraphie des Hauptabris anfertigen. Maury wechselte anschließend auf den bis dahin unberührt gebliebenen Abri des Marseilles über, an dem er bis 1920 tätig war.

Stratigraphie

Die Stratigraphie im Hauptabri umfasst Fundmaterial vorwiegend aus dem Magdalénien III und dem (mittlerem) Magdalénien IV. Indizien sprechen auch für sehr geringmächtiges Azilien. Im Hangschutt vor der Steilwand wurden ferner Reste aus dem Neolithikum und der ausgehenden Bronzezeit entdeckt.

Der Abri des Marseilles hat eine detailliertere stratigraphische Abfolge aufzuweisen, das ursprüngliche Profil ist nach wie vor vorhanden. Demzufolge siedelten die Magdalénier vor rund 14.000 Jahren direkt auf dem vorhandenen Boden im Abri. Sie bewohnten den Abri bis ins Magdalénien VI. Es kam dann zum katastrophalen Einsturz des Daches, und die Siedlungsstätte wurde mit teils riesigen Felsplatten und Schutt übersät. Die Menschen kehrten aber hernach wieder zu ihrem Platz zurück, wie Siedlungsspuren auf und zwischen den Felsblöcken eindeutig zu erkennen geben. Der Abri des Marseilles fiel aber dann bis ins späte Neolithikum vollkommen in Vergessenheit. Um 2000 v. Chr. erschienen Angehörige der Artenac-Zivilisation, die eine enorme, und in diesem Umfange unerklärliche Aschen- und Holzkohlenlage, welche sich über den gesamten Abri erstreckte, zurückließen. Es folgten dann weitere Einstürze des Dachbereichs und es entstand ein spektakuläres Felsenchaos mit bis zu 10 Meter hohen Blöcken.

Der Hauptabri ist mittlerweile vollkommen ausgeräumt, wohingegen der Abri des Marseilles nur teilweise erkundet wurde.

Funde

Neben Steinartefakten und anderen Werkzeugen wurden insgesamt an die 600 Kunstgegenstände aus dem Magdalénien in Laugerie-Basse geborgen. In Laugerie-Basse wurde im Jahr 1864 vom Marquis de Vibraye die Schamlose Venus (franz. Vénus impudique) gefunden, die dem Genre der paläolithischen Venusfigurinen ihren Namen gab. Kurz darauf, um 1867/1868, wurde vom Abbé Landesque die „Frau unter dem Ren“ (la femme au renne) gefunden. Ein Großteil dieser Kunstgegenstände ist heute über mehrere Museen in der ganzen Welt verstreut. Aus dem mittleren Magdalénien (Stufe IV) stammen durchbohrte Knochenrondelle mit dargestellten Gämsen bzw. Rehen.

Alter

Der Hauptabri war im mittleren und oberen Magdalénien sowie im Azilien bewohnt, dies entspricht in etwa dem Zeitabschnitt 14.000 bis 10.000 Jahre BP.

Der Abri des Marseilles hat eine längere Besiedlungsdauer aufzuweisen, er war das gesamte Magdalénien und bis ins Neolithikum hinein bewohnt, entsprechend dem Zeitraum von 17.000 bis 7.000 Jahre BP.

Literatur

  •  Delluc, B. & G., Roussot, A. & Roussot-Larroque, J.: Connaître la préhistoire en Périgord. Éditions SUD-OUEST, 1990, ISBN 2-879010-48-9.

Weblinks

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