Litochoro


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gemeindebezirk Litochoro
Δημοτική Ενότητα Λιτοχώρου
(Λιτόχωρο)

<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden

Basisdaten
Staat: Griechenland
Region: Zentralmakedonien

f6

Regionalbezirk: Pieria
Gemeinde: Dion-Olymbos
Geographische Koordinaten: 22,503611111111|primary dim=20000 globe= name= region=GR type=city
  }}
Höhe ü. d. M.: 290<ref name=" ESYE2001">Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΣΥΕ) nach Volkszählung 2001, S. 116 (PDF, 793 kb)</ref> m
Fläche: 169,632 km²
Einwohner: 7.259 (2011<ref name="VZ2011">Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Memento vom 27. Juni 2015 im Internet Archive) (Excel-Dokument, 2,6 MB)</ref>)
Bevölkerungsdichte: 42,8 Ew./km²
Code-Nr.: 110201
Gliederung: f121 Stadtbezirk
f12
Lage in der Gemeinde Dion-Olymbos und im Regionalbezirk Pieria

Litochoro (griechisch Λιτόχωρο (n. sg.), älter auch Litochoron altgriechisch Λιτόχωρον oder engl. Transkription Litohoron) ist eine Kleinstadt am Fuße des Olymp und Sitz der 2010 geschaffenen Gemeinde Dion-Olymbos. 1918 wurde Litochoro als Landgemeinde (kinotita) anerkannt und 1964 zur Stadtgemeinde (dimos) erhoben. Seit der Zusammenlegung mit Dion und Anatolikos Olymbos 2010 bildet es einen von drei Gemeindebezirken in der Gemeinde Dion-Olymbos.

Der Gemeindebezirk Litochoro besteht aus der gleichnamigen Stadt mit einigen kleinen Wohnplätzen in ihrer Nachbarschaft. Litochoro liegt in ca. 7 km Entfernung von der Meeresküste im Landesinneren.

Verkehr und Infrastruktur

Zwischen der Ortschaft und der Meeresküste verlaufen die wichtigsten Nord-Süd-Verkehrsachsen Griechenlands von Thessaloniki nach Athen: die Autobahn 1 und die Eisenbahnstrecke Thessaloniki–Athen. An dieser Eisenbahnstrecke befindet sich der Bahnhof von Litochoro, welcher zum Ortszentrum einen Abstand von ca. 5 km aufweist. Zwischen Litochoro und der Präfekturhauptstadt Katerini existieren täglich mehrere Busverbindungen. Litochoro besitzt einen kleinen Hafen.

Litochoro ist Standort der 24. Panzerbrigade des Griechischen Heers.

Sehenswürdigkeiten

Das Ortsbild ist vor allem durch die Altstadt mit malerischen Gassen und Kirchen südlich und westlich des Dorfplatzes sehenswert.

Die Städtische Galerie in einem historischen Haus der westlichen Altstadt (Filippou Straße 2, Eingang in der Vas. Kon/Nou) zeigt seit dem Jahre 2012 beachtenswerte Werke des Malers Philopoemen Constantinides (1909 - 1992) als Dauerausstellung. Die Sammlung wurde von seiner Witwe der Gemeinde vermacht, da die Mutter von Constantinidis aus Litochoro stammte.

Das Nautische Museum im Rathaus-Neubau (Agiou Nikolaou Straße 15) präsentiert Exponate, die von der Berufsvereinigung der örtlichen Seeleute sowie von den Schiffsmodellbauern Dimitris Maras<ref>Die meisten auf der Internetseite von Dimitris Maras gezeigten Modelle stehen im Nautischen Museum Litochoro.</ref> und Asterios Parlitsis zur Verfügung gestellt wurden.

Litochoro dient aufgrund seiner Lage als Ausgangspunkt für Wanderungen und Bergtouren auf den nahegelegenen Olymp und in die Schlucht des Enipeas (vor Ort „Enipeas Canyon“ genannt).

Geschichte

Im 9. Jahrhundert war das Gebiet von Litochoro, vor allem die Abhänge des Olymps, sehr dicht und artenreich bewaldet.<ref name="GEYER-PHYFACLAND-2002-042">Bernard Geyer: Physical Factors in the Evolution of the Landscape and Land use. In: Angeliki E. Laiou (Hrsg.): The Economic History of Byzantium. From the Seventh through the Fifteenth Century. Band 1 (= Dumbarton Oaks Studies. 39, 1, ISSN 0070-7554). Dumbarton Oaks Research Library and Collections, Washington DC 2002, S. 31–45, hier S. 42.</ref> Mitte bis Ende des 9. Jahrhunderts ging die Waldvegetation zurück – Ackerbau nahm zu.<ref name="GEYER-PHYFACLAND-2002-044">Bernard Geyer: Physical Factors in the Evolution of the Landscape and Land use. In: Angeliki E. Laiou (Hrsg.): The Economic History of Byzantium. From the Seventh through the Fifteenth Century. Band 1 (= Dumbarton Oaks Studies. 39, 1). Dumbarton Oaks Research Library and Collections, Washington DC 2002, S. 31–45, hier S. 44.</ref>

Seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gehörte Litochoro zum Osmanischen Reich. Bei der Gebietsabtretung Thessaliens an das Königreich Griechenland Ende 1881 verbleibt Litochoro im Osmanischen Reich als Bestandteil des Vilayet Selanik (osmanischer Verwaltungsbezirk Thessaloniki). 1897 beschiesst die griechische Flotte im Türkisch-Griechischen Krieg 1897 den Anlegeplatz bzw. Hafen von Litochoro nach kurz dauernder Einnahme von Katerini und Platamonas kurz nach dem Kriegsausbruch im April 1897.<ref name="NYT-18970424-01">Zeitungsartikel der New York Times. Ausgabe vom 24. April 1897, Seite 1.</ref> Im Rahmen des Ersten Balkankriegs landen am 22. Oktober 1912 griechische Truppen an der Küste von Litochoro und nehmen nachfolgend die Ortschaft ein.<ref name="NYT-19121024-01">Zeitungsartikel der New York Times. Ausgabe vom 24. Oktober 1912, Seite 1.</ref> Nach Ende des Zweiten Balkankrieges im Sommer 1913 wird Litochoro als Bestandteil Griechenlands durch den Frieden von Bukarest 1913 endgültig bestätigt.

In der Nacht vom 30. auf den 31. März 1946 erlangte Litochoro eine besondere geschichtliche Bedeutung: Der Angriff der Rebellen der Demokratischen Armee Griechenlands (DSE) auf die Polizeistation von Litochoro<ref>Nicht identisch mit der heutigen Polizeistation. Die damalige Polizeistation lag nahe dem Antistasis-Platz.</ref> in der Nacht vor dem Tage der Parlamentswahlen gilt den meisten Historikern der neueren und neusten griechischen Geschichte als der Ausbruch des Griechischen Bürgerkriegs von 1946 bis 1949.<ref name="WOODHOUSE-STRUGGRE-169-170">Christopher M. Woodhouse: The Struggle for Greece, 1941–1949. Reprinted edition. With a new Introduction by Richard Clogg. Hurst & Co. Publishers, Chicago IL 2002, ISBN 1-85065-487-5, S. 169–170.</ref>

Sport

In Litochoro fanden 1999 die Jugendeuropameisterschaften im Schach in verschiedenen Altersklassen statt.

Weblinks

Commons Commons: Litochoro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

<references/>