Lolland
Lolland | ||||||
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Kong Svends Høj, eines der größten Ganggräber Dänemarks | ||||||
Gewässer | Ostsee | |||||
Geographische Lage | 11,424444444444|primary | dim=58000 | globe= | name=Lolland | region=DK-85 | type=isle
}} |
Länge | 58 km | |||||
Breite | 20 km | |||||
Fläche | 1242,86 km² | |||||
Höchste Erhebung | 25 m | |||||
Einwohner | 60.896 (1. Januar 2015<ref name="BEF4" />) 49 Einw./km² | |||||
Karte von Lolland, Falster und Møn |
Lolland, alter Name Laaland, ist die flächenmäßig viertgrößte dänische Ostseeinsel und nach Amager von der Bevölkerungszahl die fünftgrößte. Sie liegt südlich von Seeland und westlich von Falster, ist etwa 58 km lang, 15–25 km breit und hat eine Fläche von 1.243 km2<ref>Danmarks Statistik: Statistical Yearbook 2009 - Geography and climate, Table 3 Area and population. Regions and inhabited islands (englisch; PDF; 39 kB)</ref>. Auf Lolland leben 60.896 Bewohner (Stand: 1. Januar 2015)<ref name="BEF4">Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF4: Folketal pr. 1. januar fordelt på øer (dänisch)</ref>.
Inhaltsverzeichnis
Verwaltung
Lolland gehört zum Bezirk Region Sjælland. Wichtige Städte sind Maribo, Nakskov, Rødby und Rødbyhavn (der Fährhafen nach Fehmarn im Zuge der Vogelfluglinie). Bis 1970 bildete Lolland mit der Nachbarinsel Falster das Maribo Amt. Dann wurde es mit dem Præstø Amt zum Storstrøms Amt zusammengelegt. Gleichzeitig entstanden auf Lolland die Kommunen Ravnsborg, Nakskov, Rudbjerg, Højreby, Maribo, Rødby, Holeby, Sakskøbing, Nysted und Nykøbing Falster, wobei sich letztere auch auf die Insel Falster erstreckte<ref>Karte der früheren Kommunenaufteilung (dänisch)</ref>. Am 1. Januar 2007 wurden die Kommunen auf Lolland und Falster neu geordnet. Im Westen von Lolland entstand aus den ehemaligen Kommunen Nakskov, Ravnsborg, Rudbjerg, Rødby, Maribo, Holeby und Højreby die Lolland Kommune mit heute 43.024 Einwohnern<ref name="BEF44">Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF44: Folketal pr. 1. januar fordelt på byer (dänisch)</ref>, die östlichen Lolländer Gemeinden Sakskøbing und Nysted mit Nykøbing Falster wurden mit vier Kommunen auf Falster zur heute 60.829 Einwohner zählenden<ref name="BEF44"/> Guldborgsund Kommune zusammengeschlossen (Stand: 1. Januar 2015).
Geografie
Der höchste Punkt befindet sich mit 25 m nahe dem Ort Horslunde im Nordwesten. Die Insel ist niedrig; es gibt im Süden sogar Flächen, die 2 Meter unter dem Meeresspiegel liegen. Fast die gesamte Südküste musste nach der verheerenden Sturmflut von 1872 durch Deiche geschützt werden. Die Küsten sind von der Seeseite mit geringen Ausnahmen durch vorliegende Untiefen schwer zugänglich. Die Meeresteile und Schifffahrtswege rund um die Insel sind der schmale Guldborgsund im Osten, die Mecklenburger Bucht und der Fehmarnbelt im Süden, im Osten der Langelandsbelt und schließlich im Norden das Smålandsfarvandet (Smålandsfahrwasser) mit den Inseln Askø, Femø, Fejø und noch kleineren Inseln.
Der fruchtbare Boden besteht meist aus fettem, mit Humus gemischtem Lehm mit einer Mergelunterlage. Moore finden sich wenige, dagegen sind nicht unbedeutende Wälder vorhanden. Von den Landseen ist der fischreiche Maribosee in der Mitte der Insel der größte.
Geschichte
Lolland ist seit der mittleren Steinzeit besiedelt. Da damals die umliegenden Belte zum Teil noch Festland waren, findet man an der Küste alte Siedlungsplätze mit Feuersteinwerkzeug. Mit der Trichterbecherkultur (TBK) kam der Ackerbau und der Megalithanlagenbau nach Lolland. Der Kong Svends Høj (König Svens Hügel) ist das viertgrößte Ganggrab Dänemarks. Parallel zur dänischen Besiedlung versuchten sich im frühen Mittelalter Slawen auf der Insel (und auf Falster) niederzulassen, wovon slawischen Ortsnamen mit dem Suffix „itse“; Korselitse, Kramnitse, Kuditse, Tillitse ebenso zeugen, wie die Seesperre von Hominde. Später wurde Lolland verschiedenen Prinzen des dänischen Königshauses überlassen und in der Auflösungsperiode des dänischen Staats unter König Christoph II. von Dänemark (1320–1332) war der größte Teil der Insel nebst Falster in den Händen des holsteinischen Grafen Johann III. Im Fehmarnbelt vor Lolland fand am 13. Oktober 1644 eine Seeschlacht zwischen der dänischen und einer schwedisch-holländischen Flotte statt, bei der viele dänische Schiffe verloren gingen.
Bevölkerungsentwicklung
Im 20. Jahrhundert ist die Bevölkerung Lollands zunächst gewachsen, dann aber wieder etwa auf den Stand der vorigen Jahrhundertwende gesunken<ref name="BEF4" />:
1901 | 1925 | 1945 | 1965 | 1986 | 2005 |
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68.331 | 86.544 | 87.230 | 81.760 | 75.278 | 68.751 |
Sehenswürdigkeiten
Lolland hat einige der für Dänemark so typischen Vorzeitdenkmäler von besonderem Rang zu bieten. Größere Ansammlungen finden sich bei Flintinge und im Frejlev Skov. Daneben sind die Ganggräber Glentehøj und Kong Svends Høj im Nordwesten hervorzuheben. Hervorzuheben sind auch die Landkirchen von Ravnsborg wo die Ravnsby Bakker (Anhöhen von Ravnsby), zu den schönsten Landschaften gehören. Daneben sind einige Runensteine zu nennen, besonders der bei der Kirche von Tillitse.
Das Museum für Christian Ditlev Reventlow in Pederstrup erinnert in dessen klassizistischem Gutshaus mit Landschaftspark an den dänischen Staatsmann und Sozialreformer.
Im Norden von Lolland liegt der Safaripark Knuthenborg Park & Safari, der größte Park dieser Art in Nordeuropa.
Auf der Bahnstrecke Maribo–Bandholm verkehrt im Sommer fahrplanmäßig die Museumsbahn Maribo–Bandholm mit historischen Dampf- und Diesellokomotiven.
In Sundby am Guldborgsund befindet sich ein Mittelalterzentrum, in dem in einer nachgebauten mittelalterlichen Siedlung das Alltagsleben und Handwerk dieser Zeit demonstriert wird. Als Besucherattraktion wird in der Ferienzeit unter anderem täglich ein Ritterturnier mit Lanzenstechen nachgestellt und es werden Katapulte und Kanonen abgeschossen.
Wirtschaft und Verkehr
Lolland besitzt durch die von Scandlines und auf der Schiene von Danske Statsbaner betriebene Vogelfluglinie über den Fehmarnbelt eine große Verkehrsbedeutung. Es ist geplant, eine feste Über- (oder Unter-) Querung des Fehmarnbelts von Lolland nach Fehmarn zu bauen. Von Rødby führt die Europastraße E 47 zum Guldborgsund-Tunnel nach Falster, vereinigt sich dort mit der E 55, die von Gedser kommt, und gemeinsam verlaufen sie über die Farøbroerne nach Kopenhagen auf Seeland. Von Køge-West bis Avedøre verlaufen sie gemeinsam mit der E 20, die dann weiter zur Öresundbrücke und nach Malmö in Schweden führt. Die E 47 führt weiter nach Helsingør und per Fähre über den Öresund nach Helsingborg in Schweden. Von regionaler Bedeutung sind die Fährverbindung nach Spodsbjerg auf Langeland im Verlauf der Primærrute 9 und die private Eisenbahn Lollandsbanen von Nakskov nach Nykøbing.
Obwohl die Insel einige Bedeutung im Transitverkehr zwischen Mitteleuropa und Skandinavien besitzt, und sie über feste Landverbindungen direkt mit dem Großraum Kopenhagen verbunden ist, leidet Lolland unter einer ausgesprochen abseitigen Lage und ist ihre wirtschaftliche Lage schwierig. Der allgemeine Niedergang der Landwirtschaft hat die relativ dünn besiedelte Insel hart getroffen. Im Vergleich zu anderen dänischen Regionen ist der Tourismus weniger entwickelt, da Lolland nicht über weite Badestrände verfügt. Größter Industriebetrieb auf Lolland ist die Zuckerfabrik in Nakskov, zugleich die größte ihrer Art in Dänemark.
Windparks
Mit Rødsand I und II befinden sich 10 km vor der Südküste der Insel zwei große Offshore-Windparks aus jeweils 72 bzw. 90 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 373 Megawatt.<ref>Nysted Wind Farm</ref> Sie sind von der Küste aus und vom vorbeiführenden internationalen Schiffsverkehr aus, insbesondere der Fährverkehr quer durch die Ostsee, sichtbar.
Weitere Anlagen befinden sich auf den unmittelbar angrenzenden Teilen der Küste. Dass man auf diese Weise wesentlich zur Energieversorgung der Insel beitragen kann, ist angesichts ihrer geringen Bevölkerungszahl und der verfügbaren Küstenlinie von großer Bedeutung.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
<references />